Klaus (Vorarlberg)
Klaus
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 5,25 km² | |
Koordinaten: | 47° 19′ N, 9° 39′ O | |
Höhe: | 507 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.055 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 582 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6833 | |
Vorwahl: | 05523 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 09 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Anna Henslerstraße 15 6833 Klaus | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Simon Morscher (ÖVP) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (24 Mitglieder) |
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Lage von Klaus im Bezirk Feldkirch | ||
Blick auf das Kirchdorf von Klaus im Jahr 2014 | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Klaus ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 3055 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft ist ein Erholungsdorf und liegt in der Bucht des Vorarlberger Vorderlandes, am rechten Rand des Alpenrheintals mit günstigem Klima. Hier – an den Hängen zur Hohen Kugel (1645 m) – wird seit langem Weinbau betrieben.
Der Ort liegt auf einer Seehöhe von etwa 450 m im Zentrum und etwa 510 m bei der Kirche. Die Gemeinde Klaus umfasst eine Fläche von 524,46 Hektar, davon 263,24 Hektar Wald. Der nördliche bergige Gemeindeteil liegt im Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen - Mellental (Sattelberg, Tschütsch, Plattenwald, Hohe Lug).
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Götzis | ||
Koblach | Fraxern | |
Röthis | Weiler |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname wurde 890 erstmals urkundlich als „ad Calcaires“ oder „Kalchern“ erwähnt, was an die seinerzeitigen Kalköfen erinnert. In einer Urkunden des Klosters St. Gallen aus dem Jahr 890 wird Calzaires bzw. später Chalchern verwendet.[1] Im Mittelalter gehörte Klaus zur Sulzer Großgemeinde, der auch die Orte Zwischenwasser, Viktorsberg, Röthis, Weiler und Fraxern angehörten. Die Lebensgrundlage der Dorfbewohner waren Viehzucht, Getreideanbau und seit dem 12. Jahrhundert in verstärktem Maße der Rebenanbau. Im 18. Jahrhundert wurde im Rheintal mit dem Kartoffel- und Türkenanbau (Mais) begonnen. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort vom Winzerdorf zu einem beliebten Ferienort; er liegt auf einer nach Süden offenen Terrasse und weist daher eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer auf.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 11,2 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Klaus hl. Agnes
- Lourdeskapelle auf dem Tschütsch
- Sattelbergkapelle
- Franzosenkapelle bei Pfarrersbühel
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 gab es in Klaus siebzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon 5 Haupterwerbsbetriebe.[2] Im sekundären Wirtschaftssektor beschäftigten 46 Betriebe 1.183 Personen, davon 1.031 mit der Herstellung von Waren. Zu den bekanntesten Unternehmen zählen Omicron, DMG und WolfVision. Im tertiären Wirtschaftssektor boten 206 Betriebe 826 Menschen eine Arbeit, ein Drittel davon im Handel (Stand 2010).[3][4]
Im Frühling prägen die blühenden Obstbaum-Kulturen den Ort und seine Umgebung. Den Einwohnern gelang es, für Klaus bei einigen nationalen und internationalen Bewerben Preise für Blumenschmuck und gute Umwelt zu erringen. Einige Lehrwege erläutern die Flora und Forstwirtschaft. Auf dem Gipfel der Hohen Kugel hat man einen Rundblick von den Gletschern der Silvretta bis zum Bodensee. Dies ist zwar auf vielen schweiz-österreichischen Aussichtspunkten der Fall, aber selten bereits in so geringer Höhe.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort hat Anschluss zur Rheintalautobahn A14.
Weiters liegt die Haltestelle Klaus in Vorarlberg an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz, es halten Züge der Linie S1.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bücherei Klaus[5]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde befinden sich ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Mittelschule. Gemeinsam mit den Nachbargemeinden betreibt Klaus die Musikschule Tonart (Stand 2019).[6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung hat insgesamt 24 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2000 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 14 ÖVP, 3 Grüne, 2 SPÖ und 2 FPÖ. (21 Mitglieder)[7]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2005 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 18 ÖVP, 4 Grüne und 2 SPÖ.[8]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2010 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 21 ÖVP und 3 Grüne.[9]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2015 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 17 ÖVP und 7 Grüne.[10]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2020 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 15 ÖVP, 6 Klaus Blüht, 1 Grüne, 1 SPÖ und 1 NEOS.[11]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- bis 30. September 2020 Werner Müller (ÖVP)
- seit 1. Oktober 2020 Simon Morscher (ÖVP)[12]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- seit 11. November 1979 Donnerskirchen im Burgenland[13]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Längle (1865–1945), Bürgermeister
- Ernst Summer († 1996), Bürgermeister
- Stefan Martin Fink (1924–2005), Pfarrer
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Längle (1865–1945), Politiker (CSP), Stickereibesitzer und Fergger
- Anton Allgeuer (1915–1996), Jurist, Beamter
- Hans Ludescher (1931–2012), Politiker (ÖVP) und Landwirt
- Eugen Stark (1936–2021), Schauspieler
- Patrick Maier (* 1990), Eishockeyspieler
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Silvia Benzer (* 1959), Politikerin (FPÖ) und Volksschuldirektorin
- Wolfgang Bleier (* 1965), Schriftsteller
- Günter Busarello (1960–1985), Ringer
- Anna Hensler (1878–1952), Schriftstellerin und Heimatkundlerin
- Gert Wiesenegger (* 1970), Politiker (ÖVP) und Geschäftsführer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 80409 – Klaus (Vorarlberg). Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 39.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Klaus, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Klaus, Arbeitsstätten. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Klaus,Beschäftigte. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Gemeinde Klaus, Freizeit, Bibliothek. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Gemeinde Klaus, Soziales, Bildung. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Mirijam Haller: Vorarlbergs neue Bürgermeister: Simon Morscher aus Klaus. In: Vorarlberger Nachrichten (VN.at). 4. Oktober 2020, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- ↑ Gemeinde Klaus, Ortsportrait. Abgerufen am 30. März 2019.