Benutzer:Leo Allmann/Kennwortschatz/Denke

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Bausteine

  • Unser prekärer Gedankenreichtum / Immer mehr von dem, was außerhalb des Denkens geschieht, können Menschen sich auch denken, nachdem die Schöpferischen unter ihnen es herausbekommen haben, seien es die hypothetisch Forschenden, seien es die künstlerisch Formenden. Natürlich ist damit nur ein geringer Teil der Gedanken umfasst, die Menschen den lieben langen Tag sich machen können; denn die Defizite an Forscher- und Künstlerkraft öffnen die Schleusen für entsprechende Unmengen an geistigem Tand. (7.6.20)
  • Natur und Denken / Wie immer sich die Erde verwandelt, ob etwa in eine Lebenswelt, ein Industriegebiet oder eine Mondlandschaft, so bleibt sie doch eine natürliche Gegebenheit. Denn alles ist natürlich. Auch das, was wir Denken nennen. Selbst wenn wir das Denken ausschließlich unserer Spezies zuschreiben, ist es ein natürliches Merkmal eines Naturwesens. Andere Naturwesen zeichnen sich durch andere natürliche Merkmale aus, die sich ähnlich wie unser Denken mehr oder weniger folgenreich auswirken und die wir deswegen nicht ebenfalls Denken nennen müssen. Vielleicht sind wir es sogar selber, die "noch nicht denken" (Heidegger: Was heißt Denken?), sondern sich bisher bloß Vorstellungen machen, weil es eines anderen Denkens, einer anderen als rechnenden Rationalität (lateinisch "ratio" = Rechnung/Berechnung), nicht zur Vorstellungen herstellenden Industrialisierung der Erde bedarf. So mögen Vernunft und Natur letztlich ineinsfallen, weil beides sich jeglichem Stand der Dinge angleicht bis zum äußersten Anfang und Ende. Menschsein wäre dann ein eigenartiges Selbstverhältnis der Natur, die darin genau so vernünftig (inklusive unvernünftig) zu Werke geht, wie es Menschen eben sein können – und jeder einzelne dabei gesondert zu sein vermag. / (14.7.20)
  • Neigung zum Verdacht / Leichter als mit selbstständigem Denken tun sich Verschwörungstheoretiker mit zwanghaftem Verdächtigen. / (16.7.20)

Verwandt

Wikipedia

Literatur

  • Das Organ des Denkens und die Grenzen des Ausdrückbaren (Manfred Bierwisch 1999, 44 Seiten) [In: "Werkzeug Sprache": Sprachpolitik, Sprachfähigkeit, Sprache und Macht: 3. Symposion der Deutschen Akademien der Wissenschaften. Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (ed.), 57-101. Hildesheim: Olms]