Benutzer:Lucerys/KDStV Tuiskonia München
KDStV Tuiskonia | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Hochschulort: | München | |||||
Hochschule/n: | Ludwig-Maximilians-Universität, Technische Universität München, Universität der Bundeswehr München | |||||
Gründung: | 3. Februar 1900 | |||||
Korporationsverband: | CV (seit 1911) | |||||
Nummer im Verband: | 57 | |||||
Kartell / Kreis / AG: | KDV | |||||
Kürzel: | TsM | |||||
Farbenstatus: | farbentragend | |||||
Farben: |
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Hellblau-Gelb-Schwarz | ||||||
Fuchsenfarben: |
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Gelb-Schwarz | ||||||
Mütze: | Blaue Tuchmütze | |||||
Art des Bundes: | Männerbund | |||||
Religion / Konfession: | Römisch-Katholisch | |||||
Stellung zur Mensur: | Nichtschlagend | |||||
Wahlspruch: | Unitati Victoria | |||||
Mitglieder insgesamt: | 619 (2015) | |||||
Website: | tuiskonia.de |
Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Tuiskonia München im CV et KDV ist eine katholische, farbentragende und nichtschlagende Studentenverbindung im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) und KDV. Sie gehört mit 619 Mitgliedern (Stand: 2015) zu den größten Studentenverbindungen Deutschlands.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte und Gründungszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da der Cartellverband bis 1898 nur eine Mitgliedsverbindung pro Universität erlaubte (Singularitätsprinzip), schlossen sich Sauerlandia Münster und Novesia Bonn 1891 in Mönchengladbach zur Kartell-Vereinigung katholischer deutscher Studentenkorporationen zusammen, einem Parallelverband für Verbindungen, die dem CV trotz gleicher Ausrichtung nicht beitreten konnten.[1] Schon kurz nach der Gründung, versuchten Sauerlandia und Novesia eine Kartellverbindung in München zu gewinnen, die Rhaetia München sagte jedoch ab, da sie ihr Prinzip, nur bayerische Studenten aufzunehmen, nicht aufgeben wollte.
Im Sommersemester 1899 beschlossen einige Mitglieder der Arminia Freiburg i. Br., zum nächsten Semester eine Kartell-Korporation in München ins Leben zu rufen. Nach Billigung der Kartellversammlung, zogen 10 Mitglieder verschiedener KDV-Verbindungen nach München und gründeten am 3. Februar 1900 die Tuisconia. Die ersten Jahre der Tuisconia waren von Personalnot geprägt, sie musste schon zum zweiten Semester suspendieren. Nach einem Jahr konnte sie jedoch wiederbegründet werden. Erst 1902 konnten die ersten Füchse rezipiert werden. Nach einer kurzen Phase des Wachstums, in der Tuiskonia 1904 den Vorort übernehmen konnte, musste sie 1908 erneut suspendieren.
Wiederbegründung und Eintritt in den CV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Sommersemester 1910 wurde Tuiskonia durch einen Arminen reaktiviert, der mit der Gründung eines Altherrenschaft erstmals eine finanzielle Basis geschaffen hatte. Im März trat Tuiskonia gemeinsam mit den anderen verbliebenen KDV-Verbindungen in den CV über. Im Ersten Weltkrieg musste Tuiskonia vom WS 1914/15 bis zum WS 1918/19 suspendieren, 16 Tuiskonen fielen im Krieg.
Anfang 1921 fiel auf Antrag Tuiskonias in schriftlicher Abstimmung der kurz zuvor im CV erlassene Abstammungsnachweis. 1927 wurde die Schreibweise offiziell von Tuisconia in Tuiskonia abgeändert. Nach der Auflösung des CV 1935 konnte Tuiskonia noch bis zum Verbot 1938 selbstständig weiterexistieren.
KDStV Aureata Eichstätt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnten die schwer zerstörten größeren Universitäten ihren Lehrbetrieb nur eingeschränkt wieder aufnehmen. Daher wurde 1946 die Hochschule Eichstätt zur Ersatzuniversität für München und Würzburg erhoben. Auf Initiative des Philisterzirkels Eichstätt wurde für die zahlreichen zuziehenden Studenten die KDStV Aureata (Aureatum = lat. Eichstätt) gegründet. Die Gründungsfeier fand am 7. Februar 1947 statt. Aureata war die erste legale Nachkriegsgründung.
Aureata berief für den 19./20. Juli 1947 eine CV-Tagung ein, mit dem zu dem Zeitpunkt noch nicht umsetzbaren Ziel, den CV als Gesamtverband wiederzubegründen. Auf der Tagung wurde Aureata zusammen mit Rupertia Regensburg in den CV aufgenommen - nach späterer Definition vorläufig, da die Eichstätter CV-Tagung nicht als Cartellversammlung anerkannt wurde. Durch starkes Wachstum war Aureata im folgenden Jahr in der Lage, Cheruscia Würzburg und Tuiskonia Burschen zur Wiederbegründung zur Verfügung zu stellen. Da bereits 1948 zu befürchten war, dass die Lehraufträge in Eichstätt auslaufen würden, wurde bereits über eine Verlegung nach Erlangen diskutiert. Die erste ordentliche Cartellversammlung nach dem Krieg in Mainz 1950 bestätigte Aureata als vollberechtigte CV-Verbindung. Innerhalb der ersten drei Jahre war Aureata auf über 100 Mitglieder gewachsen.
Da 1950 die Lehraufträge in Eichstätt tatsächlich nicht mehr verlängert wurden, beschloss der Convent am 18. Okotober 1950 eine Verlegung nach München, wo viele Aureaten hingezogen waren. Auf dem CC des 4. Stiftungsfestes am 7. Januar 1951 wurde diese Entscheidung bestätigt. Der MCV bestätigte die Verlegung am 27. Februar, der Vorort am 26. Mai. Anfangs fanden die Veranstaltungen der Aureata größtenteils auf dem Haus der KSStV Alemannia München statt. 1958 beteiligte sich Aureata an der Gründung der KDStV Alcimonia Eichstätt.
Der 1952 gegründete Hausbauverein konnte zwar 1967 ein Grundstück in der Karl-Theodor-Straße erwerben, zum Hausbau ist es nie gekommen.
Tuiskonia nach dem Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Wiederzulassung von Verbindungen in der US-Zone restriktiv gehandhabt wurde, erlangte Tuiskonia erst im Mai 1948 die Lizenzierung des Altherrenverbandes durch die Militärregierung. Die Reaktivierung der Aktivitas wurde von 16 Mitgliedern der Aureata durchgeführt. Ende 1948 fand im Vindelikerhaus der KDStV Vindelicia, die Tuiskonia als ständigen Gast beherbergte, eine erste offizielle Nachkriegsversammlung statt. Im Herbst 1955 konnte ein Haus in der Ungererstraße erworben werden, dass in eine Verbindungshaus und Studentenheim umgebaut wurde. 1959/60 hatte Tuiskonia den Vorort des CV inne.
Fusion von Tuiskonia und Aureata
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1971 nahm Aureata, die seit zwei Jahren keinen Nachwuchs mehr bekommen hatte, Fusionsgespräche mit Tuiskonia auf, die in einer Fusion am 1. Juli 1972 endeten. Die Publikation des Zusammenschlusses fand gleichzeitig mit dem 25. Stiftungsfest der Aureata statt. Es wurden 298 Aureaten bei Tuiskonia aufgenommen, die gemeinsame Altherrenschaft wurde zu einer der größten im CV. 1975/76 übernahm Tuiskonia erneut den Vorort.
Auch heute noch ist Tuiskonia nach Aenania die zweitgrößte Verbindung im CV, mit 1995 728 Mitgliedern und 2015 619 Mitgliedern. Sie gehört damit zu den größten Studentenverbindungen Deutschlands.
Tuiskonia im KKM
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tuiskonia bildet seit 2001 gemeinsam mit den anderen Münchener CV- und KV-Verbindungen den Kreis Katholischer Korporationen München (KKM). Im Rahmen des KKM werden regelmäßig gesellschaftliche Veranstaltungen durchgeführt, wie etwa den Gaudeamusball im Deutschen Theater, den größten deutschen Akademikerball[2][3], oder eine jährliche Festkneipe im Odeon (Innenministerium) oder Maximilianeum (Landtag) unter der Schirmherrschaft von Innenminister Joachim Herrmann.[4]
Bekannte Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Auflistung ist chronologisch nach Geburtsjahr geordnet.
- Johann Mang (1897–1971), Regierungspräsident von Oberbayern
- Alois Hundhammer (1900–1974), bayerischer Staatsminister (CSU)
- Fritz Regensburger (1900–1976), Verwaltungsjurist
- Joseph Wendel (1901–1960), Erzbischof von München und Freising
- Otto Weinkamm (1902–1968), bayerischer Justizminister (CSU)
- Anton Köchling (1903–1990), Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
- Gustav Hilger (1904–1991), Landrat von Schongau
- Franz-Michael Elsen (1906–1980), Politiker (CSU)
- Adam Deinlein (1909–2003), Regierungspräsident von Oberbayern
- Otto Dippelhofer (1909–1989), Brigadegeneral im Bundesgrenzschutz
- Peter Acht (1911–2010), Diplomatiker und Historiker
- Wilhelm Karl Arnold (1911–1983), Psychologe
- Ludwig Schäfer (1912–2003), Präsident des Bayerischen Obersten Landesgerichts
- Franz Josef Strauß (1915–1988), bayerischer Ministerpräsident (CSU)
- Heinz Lechmann (1920–2007) CSU-Generalsekretär und Ministerialbeamter
- Otto P. Hornstein (* 1926), Dermatologe und Hochschullehrer
- Heinz-Josef Kiefer (1927–2012), Manager und Hochschullehrer
- Herbert Kremp (* 1928), Journalist
- Peter Lerche (1928-2016), Staatsrechtler
- Theo Götz (1930–2008), Politiker (CDU)
- Dieter Henrich (* 1930), Jurist und Professor
- Klaus-Peter Jürgens (1933–2006), Landrat des Hochtaunuskreises
- Fritz Wittmann (* 1933), Politiker (CSU)
- Gustav Wabro (* 1933), Staatssekretär a.D.
- Rudolf Höll (* 1936), Geologe
- Franz Kaspar (* 1938), Generalvikar des Bistums Limburg
- Dietmar Schlee (1938–2002), baden-württembergischer Minister (CDU)
- Heinz Rosenbauer (1938–2010), bayerischer Staatssekretär
- Herbert Fischer (* 1940), Politiker (CSU)
- Hans Georg Huber (1942–2014), Verfahrenstechniker und Unternehmer
- Hans-Jürgen Kerner (* 1943), Kriminologe
- Ludwig Burkardt (1946–2015), Mitglied des Landtags von Brandenburg (CDU)
- Thomas Gottschalk (* 1950), Unterhaltungskünstler
- Alexander Olbrich (* 1950), Botschafter
- Johannes C. Weiss (1953–2006), Fernsehproduzent
- Gerhard Rempe (* 1956), Physiker
- Burkard Steppacher (* 1959), Politikwissenschaftler
- Thomas Gleixner (* 1962), Programmierer
- Johannes Eckert (* 1969), Abt der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Stitz: Der CV 1919–1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus. Gesellschaft für CV-Geschichte, München 1970
- S. Schieweck-Mauk: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen. Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg 1997
- Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e. V. (Hrsg): CV-Handbuch. 2. Auflage, Regensburg 2000
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hermann Josef Sturm (Hrsg.): Academia. 24. Jahrgang, Nr. 1, 15. Mai 1911, S. 3 f.
- ↑ Gaudeamusball 2024 auf München Tickets. Abgerufen am 6. Juli 2024.
- ↑ Offizielle Website des Gaudeamusball. Abgerufen am 6. Juli 2024.
- ↑ Website des KKM. Abgerufen am 6. Juli 2024.
Kategorie:Gegründet 1900 Kategorie:Studentenverbindung (München) Kategorie:CV-Verbindung