Benutzer:MWRSob/Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen

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Maria-Ward-Realschule
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Ansicht Schulhof
Gründung 1856
Adresse Spitalgasse 2
Ort 86529 Schrobenhausen
Land Bayern
Staat Deutschland
Träger Schulwerk der Diözese Augsburg
Schüler 662
Leitung Frank Puschner
Website www.maria-ward-sob.de

Die Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen wurde 1856 gegründet und ist eine staatlich anerkannte Realschule in Trägerschaft des Schulwerks der Diözese Augsburg in Schrobenhausen.

Der Name der Schule stammt von Maria Ward (englisch Mary Ward). Sie war eine englische Ordensschwester und gründete die "Congregatio Jesu", einen Frauenorden, deren Mitglieder auch als "Englische Fräulein" bekannt sind. Sie setzte sich insbesondere für eine bessere Bildung für Mädchen ein.

Konzertsaal
Abbruch eines Teils des alten Schulgebäudes
Schulgebäude heute

Schulgebäude/Architektur

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Ab 1856 fand die Ausübung des Bildungsauftrags im Gebäude der Hauptstr. 89, jetzige Lenbachstraße 22 (heutige VHS), statt. 1861 wurde das Maier´sche Haus (aktueller Standort des Gesundheitsamtes) erworben und dieses unmittelbar mit der Stadt gegen das heutige Schulgebäude (ehem. Rentamtsgebäude) getauscht, da dieses geeignetere Räumlichkeiten und mehr Platz bot. 2002-2005 erfolgten Teilabriss und Umbau des Schulgebäudes unter Erhalt wesentlicher Teile der alten Substanz sowie des Herzstücks, dem Konzertsaal. Gebäudeplanung und Innenarchitektur wurden dabei von den Wagmann Architekten übernommen.

Im November 1856 wurde die Schule als „Mädchenvolksschule“ durch 5 Schwestern der Congregatio Jesu gegründet. Bereits 1861 erfolgte ein Umzug in das bis heute als Schulhaus genutzte Gebäude und 1864 wurde zusätzlich die sog. „Kinderbewahranstalt“, der für lange Zeit einzige Kindergarten der Umgebung, durch die Schwestern ins Leben gerufen. 1895 wurde das Schulgebäude durch den Anbau des bis heute erhalten gebliebenen Konzertsaals im Renaissance-Stil erweitert.

In den Jahren des Ersten Weltkriegs von 1914-1918 wurde der Schulbetrieb unterbunden und das Gebäude stattdessen als Lazarett und Suppenanstalt für arme Kinder genutzt, die Unterrichtstätigkeiten wurden jedoch unmittelbar nach Kriegsende wieder aufgenommen und 1923 als Erweiterung eine Haushaltungsschule mit eigenem Internat angegliedert, die bis 1981 Bestand hatte.

Auch im Zweiten Weltkrieg wurde das Schulgebäude wiederum anderen Zwecken zugeführt: Von 1938-1945 erfolgte eine Beschlagnahmung durch den Nationalsozialismus des Dritten Reichs sowie der erneute Betrieb eines Lazaretts sowie einer Suppenanstalt für arme Kinder. 1939 umfasste das Lazarett 240 Betten, 1945 wurden bis zu 560 Verwundete dort versorgt. 1942 verbrachte Hans Scholl , späterer Gründer und Widerstandskämpfer der "weißen Rose" im Rahmen seines Medizinstudiums einen Teil seiner Famulatur im Schrobenhausener Lazarett und der Maria-Ward-Realschule.

Von 1947-1965 wurde die Schule als Mädchen-Mittelschule mit Internat betrieben, bevor der Übergang von der Mittel- zur Realschule vollzogen wurde. Auch im Rahmen dieser Schulform wurde das angeschlossene Internat bis 1983 fortgeführt, bevor es schließlich aufgelöst wurde. Eine eigene Turnhalle erhielt die Schule 1974 [1]. 1993 erfolgte ein tiefer Einschnitt in die Tradition der bisherigen Schulführung: Die bis dahin tätigen Schwestern wurden verabschiedet und anschließend der neue Schulleiter, Hans Dieter Franke, begrüßt, der dieses Amt bis 2009 ausfüllte. Unmittelbar danach, zum 01.01.1994, übernahm das Schulwerk der Diözese Augsburg die Trägerschaft der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen.

In den Jahren 2002-2005 erfolgte ein teilweiser Abriss und Neubau des Schulgebäudes [2], wobei wesentliche Teile - insbesondere der Konzertsaal - erhalten blieben und in die neue Konstruktion eingefügt wurden; 2015 wurde schließlich auch eine neue Turnhalle erbaut.

2006 feierte die Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen ihr 150-jähriges Jubiläum.

Konzept/Schulprofil

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Die Maria-Ward-Realschule bietet sowohl Regelklassen und bis 2022 gebundene Ganztagesklassen in den Jahrgangstufen 5 bis 10 an, um dem Wandel der Gesellschaft gerecht zu werden. So waren in der 5. und 6. Jahrgangsstufe i.d.R. zwei der vier Züge gebundene Ganztagesklassen in Kombination mit zwei Regelklassen. Ab der 7. Jahrgangsstufe wurde eine gebundene Ganztagesklasse und drei Regelklassen angeboten.

Ende des Schuljahres 2008/2009 hatte der damalige Schulleiter Hans-Dieter Franke die Idee, Elemente des „Marchtaler Plans“ einzuführen. So wurden im darauffolgenden Schuljahr die Säulen „Morgenkreis“ und „Freie Stillarbeit“ eingeführt. Die ab dem Schuljahr 2010/2011 eingesetzte neue Schulleiterin Petra Schiele - ihres Zeichens ausgebildete Marchtaler-Plan-Pädagogin - führte die Umsetzung konsequent weiter. So wurde im Schuljahr 2012/2013 die letzte Säule des Marchtaler Plans – der "Vernetzte Unterricht" – in der 5. Jahrgangsstufe eingeführt und kontinuierlich bis in die 10. Jahrgangsstufe fortgeführt. Aufgrund des projekthaften Charakters des Unterrichts hat es sich angeboten, den "Vernetzten Unterricht" an den gebundenen Ganztag zu koppeln.

Um den gesellschaftlichen Änderungen gerecht zu werden, führte die Schule ab dem Schuljahr 2021/2022 das AFRA-Schulmodell, ein Schulmodell des Schulwerks der Diözese Augsburg, ein. Besondere Elemente des AFRA-Modells sind die digitalen Lernwerkstätten, Weltbegegnung sowie das Fach Netzwerk (NeWe).

Seit einiger Zeit bereichert ein besonderes Mitglied das Schulleben an der Maria-Ward-Realschule in Schrobenhausen: Mila, der Schulhund, ist in den Unterrichtsstunden der digitalen Lernwerkstätten nicht mehr wegzudenken. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich zum Hund zu setzen und dort an ihren Aufgaben zu arbeiten. Diese Nähe zu einem tierischen Freund schafft eine entspannte Lernatmosphäre und fördert das Wohlbefinden der Schülerinnen. Mila ist mehr als nur ein Begleiter – sie ist eine "pfotenstarke Verstärkung" für die Schule.

An der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen werden Demokratisierung und Partizipation groß geschrieben. Dies spiegelt sich in dem gegründeten MENSA-Rat (Gge-Rat = "Ganztag gemeinsam erleben"-Rat) wieder, der Zusammenarbeit mit der SMV sowie der Elternschaft.

Die MWRS vermittelt nicht nur Inhalte und Wissen, sondern möchte Kopf, Herz und Hand bilden. Die Schule definiert sich als gelebte Solidargemeinschaft, die sich nicht nur sozialen Problemen u.a. in Afrika, sondern auch lokalen Problemstellungen annimmt.

  • Schwester Gisela bis 1993
  • Hans-Dieter Franke 1993 – 2009
  • Interregnum der Konrektoren Werner Weißenberger und Rosmarie Müller 2009 - 2010
  • Petra Schiele 2010 – 2022
  • Frank Puschner 2022 – heute
  • 2014 i.s.i. (nominiert)
  • 2015 - heute DELF-Prüfungszentrum
  • 2015 Petrus-Canisius-Preis des Schulwerks der Diözese Augsburg für Engagement bei der Förderung von Schulkindern im Kongo/Bistum Kikwit
  • 2016 - heute „Schule ohne Rassismus“
  • 2016 Junior Science Café Schule
  • 2021 „Innovatives technologiegestütztes Unterrichtsszenario“ (1. Platz education Campus awards)
  • 2023 i.s.i. DIGITAL (1. Platz)
  • 2024 - heute Berufswahl-Siegel Bayern
  • 2024 - heute Zertifizierung nachhaltige Schulentwicklung
  • 2024 - heute Zertifizierung Erziehungsgemeinschaft an katholischen Schulen
  • 2024 TOP20 Deutscher Schulpreis
Commons: MWRSob/Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien