Benutzer:Scialfa/Kreis Geithain
Landkreisdaten von 1990 bis 1994 | |
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Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | leipzig |
Verwaltungssitz: | Geithain |
Fläche: | 263 km² |
Einwohner: | 34.900 (3. Oktober 1990) |
Bevölkerungsdichte: | 133 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | U, S (bis 1990; Bez. Leipzig) GHA(ab 1990) |
Kreisschlüssel: | |
Kreisgliederung: | ... Gemeinden, 4 Städte |
Landrat: | Dr. Andreas Schramm (CDU) |
Der Kreis Geithain war eine Verwaltungseinheit im Bezirk Leipzig der DDR (1952 bis 1990). Von 1990 bis 1994 war er Verwaltungseinheit des Freistaats Sachsen. Am 1. August 1994 erfolgte die Auflösung des Kreises mittels einer Zusammenlegung mit den Kreisen Leipzig-Land und Borna zum neuen Landkreis Leipziger Land. Die Gemeinden Langenleuba-Oberhain und Niedersteinbach wechselten im Zuge der Kreisreform zum Landkreis Mittweida, die Gemeinde Ballendorf zum Landkreis Grimma.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Geithain entstand im Juli 1952 im Rahmen der Auflösung der Länder und Bildung von 14 Bezirken der DDR. Er hatte als komplette Neugründung keine Verwaltungseinheit als Vorbild. Geschaffen wurde der neue Kreis aus dem östlichen Raum des bis dahin bestehenden Landkreises Borna mit den Städten Bad Lausick, Frohburg und Geithain sowie einigen Gemeinden des vormaligen Landkreises Rochlitz. Kreisstadt wurde Geithain.
Übersicht über die abgebenen Städte und Gemeinden nach Landkreisen
Kreis Geithain
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Kreis Glauchau
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Kreis Hainichen
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Kreis Chemnitz-Land
Die Gemeinden Claußnitz, Diethensdorf und Markersdorf gehörten zunächst dem Kreis Rochlitz an, wechselten aber am 4. Dezember 1952 in den Kreis Chemnitz-Land. |
Übersicht über die hinzugewonnenen Gemeinden nach Landkreisen
Landkreis Grimma
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Kreis Döbeln
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Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Naturraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet des Kreises Rochlitz ist vom Mittelsächsischen Hügelland geprägt. Höchste Erhebung auf Kreisgebiet ist der Rochlitzer Berg mit 348 m ü. NN. Größtes Fließgewässer ist die Zwickauer Mulde, an welcher drei der vier Städte des Kreises liegen (Penig, Lunzenau, Rochlitz). Ein weiterer nennenswerter Fluss ist die Chemnitz, welche zwischen Göhren und Altzschillen in die Zwickauer Mulde mündet. Die größten Standgewässer sind der Stausee Weiditz und die ehemalige, wieder geflutete Sandgrube Biesern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Geithain gehörte zum Bezirk Leipzig und befand sich südöstlich der Bezirkshauptstadt Leipzig. Im Westen grenzte er an die Kreise Altenburg und Borna , im Norden an den Kreis Grimma . Zu diesen vier Kreisen wurde damit gleichzeitig die Bezirksgrenze zum Bezirk Leipzig gebildet. Im Osten grenzte der Kreis Rochlitz an den Kreis Hainichen, im Süden an die Kreise Karl-Marx-Stadt-Land und Glauchau.
Städte und Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Städte
- Bad Lausick (mit den Ortsteilen Heinersdorf und Reichersdorf)
- Frohburg (mit den Ortsteilen Röthigen, Streitwald und Wolftitz (ab 1973))
- Geithain (mit den Ortsteilen Freigarten und Altdorf sowie Wickershain (ab 1974), den Vorstädten Mark Ottenhain und Neumarkt)
- Gemeinden
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Die Gemeinde Neukirchen-Wyhra gehörte bis zum 4. Dezember 1952 dem Kreis Geithain an, wurde dann dem Kreis Borna zugeordnet.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Rochlitz wurde durch drei Fernverkehrsstraßen (heute Bundesstraßen) geprägt. Dabei trafen sich die F 7, F 107 und die F 175 alle in der Kreisstadt Rochlitz. Während die F 7 Rochlitz mit der Kreisstadt Geithain verband, gewährte die F 107 eine Anbindung an die Bezirksstadt Karl-Marx-Stadt bzw. nach Colditz. Die F 175, die sich nordwestlich von Penig mit der F 95 kreuzte, gewährleistete eine Verkehrsanbindung an die Kreisstadt aus den Räumen Lunzenau und Penig bzw. Geringswalde. Weitere überregionale Bedeutung hatten die Kreisstraßen zwischen Geringswalde bzw. Rochlitz und Mittweida. Für den öffentlichen Nahverkehr auf der Straße war im Kreis Rochlitz der VEB Kraftverkehr Mittweida zuständig.
Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Rochlitz wies ein gut ausgebautes Schienennetz auf. Alle vier Städte besaßen Bahnhöfe. Der Bahnhof Rochlitz hatte dabei die Funktion eines Nebenbahnknotens. Wie die nachfolgende Tabelle illustriert, war er Start- und Zielpunkt von vier Bahnlinien. Das Bahnhofsgelände wies dementsprechend auch einen Lokschuppen, eine Drehscheibe sowie einen Güterabfertigungsbereich auf. Weiterhin besaß der Bahnhof Wechselburg eine größere Bedeutung als Schnittpunkt der Chemnitztal- mit der Muldentalbahn. Folgende Strecken führten durch Kreisgebiet:
Bahnverbindung | Haltepunkte im Kreis Rochlitz |
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Glauchau–Großbothen (Muldentalbahn) | Thierbach-Zinnberg, Penig, Amerika, Rochsburg, Lunzenau, Wechselburg, Steudten, Rochlitz, Lastau |
Rochlitz–Karl-Marx-Stadt ü. Wechselburg (Chemnitztalbahn) |
Rochlitz, Wechselburg, Göritzhain, Stein im Chemnitztal |
Rochlitz–Karl-Marx-Stadt ü. Burgstädt | Rochlitz, Köttwitzsch, Cossen b. Burgstädt |
Rochlitz–Waldheim | Rochlitz, Döhlen, Obstmühle, Arras, Geringswalde |
Berlin–Karl-Marx-Stadt | Schweikershain, Erlau |
Rochlitz–Narsdorf–Penig | Rochlitz, Köttwitsch, Penig |
Darüber hinaus existierte noch die Strecke Penig–Langenleuba–Oberhain, auf der die Züge aber oft auch bis Altenburg durchgebunden wurden.
Einwohnerentwicklung[1]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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31.12.1955 | 41.500 |
31.12.1960 | 39.640 |
31.12.1975 | 37.053 |
31.12.1990 | 34.900 |