Benutzer:SupapleX/Thugga
Koordinaten: 36° 25′ N, 9° 13′ O
Thugga war eine antike Stadt im heutigen Tunesien, deren Überreste heute zum Teil freigelegt wurden und zu den besterhaltendsten Ausgrabungen in Afrika zählen. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt als Teil der römischen Provinz Africa im dritten Jahrhundert n. Chr., ihre Geschichte liefert aber auch Kentnisse über die numidische, punische und byzantinische Zeit. Seit 1997 steht der Ort auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe. Das heute in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Dorf Dougga gilt als direkte Nachfolgesiedlung der antiken Stadt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thugga liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Tunis im Norden des heutigen Tunesiens Nahe der Stadt Téboursouk. Die Überreste der Stadt finden sich auf einem Plateau am Hang einer Hügelkette in 500 bis 600 Metern Höhe. Die hügelige Landschaft der Umgebung wird von Wiesen und Olivenhainen geprägt. Das vergleichsweise angenehme Klima der Region, fruchtbare Böden und reichliche Quellen[1][2] dürften ebenso wie die strategisch günstige Lage auf dem Hochplateau ausschlaggebend für den Standort Thuggas gewesen sein. Daneben lieferten Kalksteinbrüche in nächster Nähe Baumaterialien für den Aufbau der Stadt.[1]
Bereits zu antiker Zeit fand sich in der landwirtschaftlich günstigen, vom Weizenanbau und Ölbaumkulturen dominierten Region eine Städteanhäufung mit der Bedeutung eines Handelszentrums.[2] Unterhalb der Stadt Thugga wurde dieses Gebiet von der Handelsstraße zwischen Karthago und Theveste, dem heutigen Tebessa in Algerien, durchquert.[3] Dennoch ist die Lage der Stadt, fern der Mittelmeerküste im Landesinneren gelegen und von den wichtigsten Verbindungsstraßen des antiken Nordafrikas nicht erreicht, eher als Abseits zu bezeichnen und ihre überregionale Bedeutung daher begrenzt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte Thuggas kann heute vor allem aus römischer Zeit gut rekonstruiert werden, die vor- und nachrömische Entwicklung ist dagegen häufig lückenhaft und ungesichert. Die Erkenntnisse stützen sich vor allem auf archäologische Untersuchungen, dabei besonders auf epigraphische Analysen von gefundenen Inschriften.[4] Die erhaltenen und ausgegrabenen Funde stammen überwiegend aus der römischen Blütezeit, in welcher Spuren älterer Besiedlung zum großen Teil überbaut wurden. Durch rücksichtsloses Vorgehen bei den frühesten archäologischen Untersuchungen, welche vor allem auf das schnelle Freilegen der römischen Stadt und antiker Schrifttafeln bedacht war, wurden zudem Zeugnisse der älteren und jüngeren Siedlungsgeschichte unwiederbringlich zerstört oder verzerrt.[5]
Früheste Besiedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Gründung und vorrömische Besiedlung Thuggas können bisher nur wenige sichere Aussagen getroffen werden. Zwischen den heute freigelegten Bauwerken der römischen Zeit sind nur wenige vorrömische Spuren erhalten die Aufschluss über die frühe Stadtgeschichte geben. Bedeutend ist vor allem eine Nekropole mit Dolmengräbern im Norden der Stadt, die eine Gründung Thuggas vor dem 5. Jahrhundert v. Chr.[6], vielleicht im 6. Jahrhundert v. Chr. nahelegt.[7] Reste eines Baal-Heiligtums unter einem römischen Tempel, vermutlich der punischen Gottheit Baal-Hammon gewidmet, geben einen Hinweis auf eine karthagische Frühbesiedlung der Stadt.
Zwei prähistorische Skelettfunde, die auf etwa 1800 - 1500 v. Chr. datiert werden konnten, legen nahe, dass der Ort der Siedlung bereits weit zuvor eine wichtige Stätte darstellte, auch wenn eine Besiedlung in dieser Zeit unwahrscheinlich scheint und bisher keine weiteren Spuren dieser frühen Epoche nachgewiesen werden konnten.[8]
Als bedeutendes Dokument der vorrömischen Geschichte der Stadt zählt die Erwähnung Thuggas im 4. Jahrhundert v. Chr. in der antiken Literatur des griechischen Geschichtsschreibers Diodor, der im Zusammenhang mit dem Karthago-Feldzug des Griechen Agathokles von Syrakus im Jahr 307 v. Chr. eine Stadt namens Tokai (griechisch Τώκαι) erwähnt. Sehr wahrscheinlich entspricht die erwähnte Stadt dem antiken Thugga[9], welches damals dem Einflussbereich Karthagos angehörte und bereits mit einer gewissen Bedeutung und Ausdehnung beschrieben wird. Weitere antike Literaturhinweise auf die abgelegene Stadt sind nur spärlich zu finden und mit großer Vorsicht zu genießen, da die Ortsnamen verschieden interpretiert oder auf andere Orte Nordafrikas mit ähnlichen Namen bezogen werden können (beispielsweise Thucca Terebenthina oder Tucca).
Am Ende des 3. Jahrhundert v. Chr. zeichnete sich nach dem Zweiten Punischen Krieg der Untergang des karthagischen Reiches ab, welches von den Römern aus dem Mittelmeerraum verdrängt und stark geschwächt auf nordafrikanisches Gebiet zurückgedrängt wurde. Der ostnumidische Herrscher Massinissa, zunächst Verbündeter Karthagos, schlug sich auf die Seite Roms und gründete das Königreich Numidien, welches das Hinterland Karthagos und somit auch Thugga übernehmen konnte. Unter der numidischen Herrschaft Massinissas wurde die Stadt zur königlichen Residenz erweitert[3], aus dieser Zeit stammen auch weitere erhaltene Bauwerke. Dominierend ist dabei ein Turmmausoleum aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., welches bis heute das Stadtbild prägt und durch eine bilingue Inschrift bekannt wurde, die in der Neuzeit zur Entzifferung der numidischen Schrift führte. Weiterhin wurden Reste eines Tempels gefunden, der 139 v. Chr. zu Ehren Massinissas gestiftet worden sein soll.[10]
Die Doppelgemeinde der frührömischen Zeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der endgültigen Niederlage Karthagos 149 v. Chr. im Dritten Punischen Krieg ...
Blütezeit als Römische Stadt
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Nachrömische Zeit, Niedergang und Besiedlung bis heute
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"Wiederentdeckung" und Ausgrabung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Forschungsgeschichte in Thugga
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Bedeutende Ausgrabungen
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Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Arthur Golfetto: Dougga. Die Geschichte einer Stadt im Schatten Karthagos. Verlag Raggi, 1961, S. 22.
- ↑ a b Konrad Biedermann: Thugga. Die Geschichte einer nordafrikanischen Stadt. Grunddaten.
- ↑ a b Archäologisches Institut der Universität Freiburg: Das deutsch-tunesische Forschungsprojekt in Thugga Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „unifreiburg_allgemeines“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Volker M. Strocka, Mustapha Khanoussi: Thugga I. Grundlagen und Berichte. Verlag von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-80-532892-3. S. 57.
- ↑ Volker M. Strocka, Mustapha Khanoussi: Thugga I. Grundlagen und Berichte. Verlag von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-80-532892-3. S. 113f.
- ↑ UNESCO: Thugga: Historical Description.
- ↑ Mustapha Khanoussi: L’évolution urbaine de Thugga (Dougga) en Afrique proconsulaire: de l’agglomération numide à la ville africo-romaine. In: CRAI (Comptes-rendus des séances de l’Académie des inscriptions et belles-lettres), 2003, S. 131-155
- ↑ Archäologisches Institut der Universität Freiburg: Ergebnisse neuer Untersuchungen
- ↑ Volker M. Strocka, Mustapha Khanoussi: Thugga I. Grundlagen und Berichte. Verlag von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-80-532892-3. S. 55f.
- ↑ Konrad Biedermann: Thugga. Die Geschichte einer nordafrikanischen Stadt. Numidische und Karthagische Geschichte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker M. Strocka, Mustapha Khanoussi: Thugga I. Grundlagen und Berichte. Verlag von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-80-532892-3.
- Claude Poinssot: Les rouines des Dougga. 1983.
- Mustapha Khanoussi: Dougga. 1994.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Archäologisches Institut der Universität Freiburg: Ausgrabungen in Thugga
- Konrad Biedermann: Thugga. Die Geschichte einer nordafrikanischen Stadt.
- Vorlage:Welterbe