Karthago

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Archäologische Stätte von Karthago
UNESCO-Welterbe


Ruinen der Antoninus-Pius-Thermen
Vertragsstaat(en): Tunesien Tunesien
Typ: Kultur
Kriterien: (ii) (iii) (vi)

Fläche: 616,02 ha
Referenz-Nr.: 37

UNESCO-Region: Arabische Staaten
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1979  (Sitzung 3)
Karthago (Tunesien)
Karthago (Tunesien)
Karthago

Koordinaten: 36° 51′ 10″ N, 10° 19′ 24″ O

Animation der Stadt Karthago

Karthago (lateinisch meist Karthago, seltener Carthago, altgriechisch Καρχηδών Karchēdṓn, etruskisch Karθazie;[1] aus dem phönizisch-punischen 𐤒𐤓𐤕𐤇𐤃𐤔𐤕[2] Qart-Ḥadašt) war eine Metropole in Nordafrika nahe dem heutigen Tunis in Tunesien. In der Antike war Karthago zunächst Hauptstadt der gleichnamigen See- und Handelsmacht. Die Einwohner wurden von den Römern als „Punier“ (abgeleitet von „Phönizier“) bezeichnet. Nach der Zerstörung Karthagos durch die Römer wurde das Karthagische Reich 146 v. Chr. aufgelöst und ging im römischen Reich auf. Ein römisches Karthago wurde unter Gaius Iulius Caesar im 1. Jahrhundert v. Chr. neu gegründet und stieg bald erneut zu einer bedeutenden Großstadt auf. Erst mit dem Ende der Antike kam auch das Ende der Bedeutung des Ortes.

Heute ist Karthago (arabisch قرطاج Qartādsch, DMG Qarṭāǧ) ein Vorort von Tunis. Das archäologische Ausgrabungsgelände von Karthago wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und ist eine touristische Attraktion.

Ortsnamen und Benennungen

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Der Ortsname Karthago geht auf die phönizisch-punische Form qart hadašt zurück und bedeutet „neue Stadt“. Dies könnte sich entweder darauf beziehen, dass Karthago eine Tochterstadt des phönizischen Ortes Tyros war, oder als Abgrenzung vom nahegelegenen Ityke verstanden werden, dessen Name „alte (Stadt)“ bedeutet. Der Namensteil qart (im Karthagischen wie in allen westsemitischen Sprachen ohne Vokale geschrieben, also „qrt“) mit der Bedeutung „Stadt“ findet sich beispielsweise auch im Ortsnamen Carteia oder im Namen des Gottes Melkart (von mlk für „Herrscher“, zusammen also „Stadtherrscher“).

Der Name Phönizien hingegen ist eine Ableitung vom griechischen Wort phoinike (Φοίνικε), das Purpurland bedeutet. Davon leitet sich das lateinische poeni her, aus dem die deutsche Benennung Punier entstand. Zur besseren Unterscheidung der Phönizier der Levante von ihren nordafrikanischen Nachfahren wählen manche Autoren für Letztere die Bezeichnung Karthager statt Punier. Mit Karthager sind dann nicht nur die Einwohner der Stadt Karthago gemeint, sondern auch die von dessen Tochtergründungen.[3]

Karte während der Belagerung im 2. Jahrhundert (Darstellung um 1888)

Karthago liegt an der Meerenge namens Straße von Sizilien an der afrikanischen Mittelmeerküste rund zehn Kilometer östlich des modernen Tunis im Norden des Staates Tunesien.

Karthago befand sich somit im Zentrum der wichtigen Handelsrouten in West-Ost-Richtung, zwischen Gibraltar und Levante einerseits, und andererseits zwischen den Verbindungen in Nord-Süd-Richtung, dem Golfe du Lion und dem Tyrrhenischen Meer, sowie der Großen Syrte. Durch seine Lage konnte es somit den Seehandel im Zentralen Mittelmeer kontrollieren. Dies war ein Hauptgrund für die wirtschaftliche und militärische Dominanz der Stadt.

Die Stadt selbst lag geschützt auf jener Halbinsel, die sich östlich von Tunis erstreckt. Das Stadtgebiet wird im Norden von der Lagune Sebkha Ariana, im Osten vom Golf von Tunis und im Süden vom See von Tunis begrenzt. Die Lage war strategisch günstig, weil sich die Stadt so zur Landseite hin leicht verteidigen ließ. Der Byrsa-Hügel war das Zentrum sowohl des vorrömischen als auch des römischen Karthago. Nördlich des eigentlichen Stadtgebiets, aber noch innerhalb der Stadtmauern, befand sich in der Antike das landwirtschaftlich genutzte Gebiet von Megara.

Dieser Abschnitt behandelt die Geschichte der Stadt Karthago.

Gründungsmythen

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Einzig der Historiker Marcus Iunianus Iustinus nennt die Gründung Karthagos in Verbindung mit Elissa (bei den Römern Dido genannt), punisch „'Išt“. Elissa soll die Tochter des Mutto, König von Tyros und Sidon von 829 v. Chr. bis 821 v. Chr., und Schwester des Pumjaton, König von 820 v. Chr. bis 774 v. Chr., gewesen sein. Mutto setzte aber Dido und ihren Gatten Sychaeus, der auch Hohepriester war, als Erben ein. Ihr Bruder Pumjaton (Pygmalion) erschlug ihren Gatten Sychaeus[4] aus Habgier, weswegen sie um ihr Leben fürchten musste. Auf der Flucht gelangte sie über Zypern an den Golf von Tunis. Der ortsansässige König der Gaetuler namens Iarbas versprach ihr so viel Land, wie sie mit einer Ochsenhaut (ein Ochsenhautbarren war ein Zahlungsmittel) umspannen könne. Elissa schnitt daraufhin die Tierhaut in dünne Streifen, legte sie aneinander um den Hügel Byrsa herum und konnte somit ein großes Stück Land markieren, die Keimzelle Karthagos. Nach der Gründung habe sich Elissa selbst auf einem Scheiterhaufen geopfert, um der Stadt Wohlstand zu garantieren.[5]

Nach Vergils Epos Aeneis besuchte Aeneas, der sagenhafte Stammvater der Römer, Dido in Karthago. Das Epos schildert, wie Dido sich in Aeneas verliebt. Als dieser auf Geheiß des Jupiter abreist, tötet Dido sich selbst auf dem Scheiterhaufen. Doch zuvor schwört sie Rache und schafft so die Grundlage für den späteren Konflikt zwischen Karthago und Rom.

Der Name „'Išt“ (Elissa) ist in der karthagischen Namenforschung mehrfach bezeugt, wobei dessen Bedeutung „die Aktive“ nicht sicher geklärt ist, und dass eine Frau eine so weitreichende Expedition leitete, entspricht nicht den damaligen Gegebenheiten und ist daher wenig glaubhaft. Ebenfalls umstritten ist das Bestehen eines „Elissa-Kultes“. Die vorherige Flucht hat außerdem legendenhafte Züge. Weitere Einzelheiten der Geschichte sind aufgrund der griechischen Volksetymologie entstanden. Insgesamt ist daher die „Quelle Iustinus“ als wenig zuverlässig zu werten. Sichere Belege für die Gründung Karthagos fehlen damit vollständig.

Historische Entwicklung bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.

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Tatsächlich wurde die Stadt Karthago wohl im späten 9. oder in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. von phoinikischen Siedlern aus Tyros gegründet. Der antike Geschichtsschreiber Dionysios von Halikarnassos datiert die Gründung auf das 38. Jahr vor der ersten Olympiade 776 v. Chr., also auf das Jahr 814 v. Chr. Die ältesten archäologischen Funde lassen sich allerdings erst auf die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. datieren.

In der Frühphase befand sich die Stadt Karthago noch in Abhängigkeit von ihrer Mutterstadt Tyros, zahlte also Tribute und war auch politisch gebunden. Die östliche Handelsachse „Phoinikien – Karthago“ ist in etwa genauso weit wie die westliche Handelsachse „Karthago – Gibraltar“. Man darf annehmen, dass die Stadt genau deswegen dort gegründet wurde. Die Kriegsflotte stand also in einer besonderen Verpflichtung aufgrund der Entfernung zum Mutterland und zum Atlantik. Die vielen phoinikischen Gründungen im westlichen Mittelmeer, ob von Tyros gegründet oder von anderen Städten (Sidon), die es vor der Gründung Karthagos schon gab, hätten am ehesten von karthagischen Kriegsschiffen geschützt werden können.

Politische Lage bei Abschluss des Ersten karthagisch-römischen Vertrages 509 v. Chr.

Diese phoinikischen Gründungen lagen teils sogar außerhalb des Mittelmeeres an der Atlantikküste Iberiens und Marokkos. Das Karthagische Reich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein umfassendes politisches System mit verfassungsähnlichen Grundsätzen installiert (siehe karthagisch-römische Verträge) und war auch in der Lage, seinen Einfluss zu verwalten. Sicherlich waren phoinikische Städte bereit, sich am Schutz finanziell zu beteiligen, und das Karthagische Reich dürfte diese Aufgabe gerne übernommen haben. Deswegen konnte das Karthagische Reich seinen Einfluss als See- und Handelsmacht weiter ausbauen. Es übernahm also die phoinikischen Kolonien als Schutzmacht, vielleicht auch politisch die Verantwortung, und gründete eigene Siedlungen: auf Sardinien (Šrdn), Korsika (anfangs mit Billigung der Etrusker), den Balearen, an der nordafrikanischen Küste und an der südlichen Mittelmeerküste Spaniens, und überzeugte sogar die Siedlungen an der Atlantikküste Iberiens (Gadir, Onuba) und Marokkos (Tingis, Lixos), sich dem Karthagischen Reich anzuschließen. Dies war nur durch eine zahlenmäßig starke Flotte, durch überlegenen Schiffbau und durch gut ausgebildete Seeleute möglich. Der Kriegshafen (Kothon) der Stadt besaß Anlegeplätze für 200 bis 300 Trieren. Der Hafen war sowohl für den Neubau von Schiffen als auch für Reparaturen ausgestattet. Ähnlich ausgebaute Häfen gab es zum Beispiel auch in Panormos, Ibes, Gadir, Rusadir und Icosim.

Als das phoinikische Mutterland 539 v. Chr. vom persischen Achämenidenreich erobert und tributpflichtig wurde, löste sich das Karthagische Reich ganz vom tyrischen Einfluss. Im Jahr 508/507 v. Chr. zeigte das Karthagische Reich auch politisch seine Unabhängigkeit, als es mit dem Römischen Reich einen Freundschaftsvertrag schloss, der die Einflussgebiete beider Partner regelte, den Ersten karthagisch-römischen Vertrag.

Karthago als unabhängige Großmacht (5.–2. Jahrhundert v. Chr.)

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Auch die langandauernden Konflikte mit den Hellenen während der Perserkriege des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr., die Karthago als persischer Verbündeter mit den griechischen Kolonien, vor allem Syracosai und seit seiner Gründung 565 v. Chr. auch mit Massilia auszutragen hatte, taten seinem Aufstieg keinen Abbruch. Während dieser Zeit unterlag das Karthagische Reich zwar dem kulturellen Einfluss der Hellenen, war aber militärisch und ökonomisch zuerst mit den Etruskern, Elymern, den Iberischen Völkern und später mit den Persern verbündet. Während der Perserkriege sind zwei Ereignisse im Westlichen Mittelmeer von historischer Bedeutung, die mit den Perserkriegen im Östlichen Mittelmeer in zeitlichem Zusammenhang stehen:

Geographische Lage der Stadt Karthago und das Karthagische Reich ohne deren Einflussgebiete in Sizilien im 3. Jahrhundert v. Chr.
  • 431 v. Chr. bis 404 v. Chr.: Peloponnesischer Krieg, der auch alle Hellenenstädte Siziliens erfasste. Das Karthagische Reich blieb zunächst neutral, zerstörte aber später mehrere Städte.
  • 409 v. Chr.: Zerstörung der sizilischen Hellenenstädte Selinunt und Himera
  • 406 v. Chr.: Zerstörung der sizilischen Hellenenstadt Akragas
  • 405 v. Chr.: Zerstörung der sizilischen Hellenenstädte Gela und Kamarina

Die Stadt prosperierte durch den Aufschwung des Seehandels. Im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. war Karthago zur reichsten Stadt des Mittelmeerraums geworden.

Die drei Punischen Kriege gegen das aufstrebende Rom führten letztlich zum Untergang Karthagos. Der zweite dieser Kriege hat aber durch den karthagischen Feldherrn Hannibal zu einer ernsten Bedrohung für Rom selbst geführt.

Ruinen von Karthago
(Antoninus-Pius-Thermen)
Amphitheater (2006)

Nach dreijähriger Belagerung eroberten die Römer unter Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Karthago 146 v. Chr. zum Ende des Dritten Punischen Krieges. Die Verteidiger unter Hasdrubal leisteten erbitterten Widerstand. Während der sechstägigen Eroberung plünderten und zerstörten die römischen Truppen bereits durch Brandlegung einen Großteil der Stadt. 50.000 der überlebenden Einwohner ergaben sich daraufhin den Römern und wurden in die Sklaverei verkauft. Gemäß der berühmten Forderung des älteren Cato – meist wiedergegeben als Ceterum censeo Carthaginem esse delendam („Im Übrigen meine ich, dass Karthago zerstört werden muss“) – wurde daraufhin auch noch der Rest der Stadt inklusive der Burg (Byrsa) systematisch bis auf die Grundmauern geschleift. Die Legende, dass auf Karthagos Boden Salz gestreut wurde, um die Gegend unfruchtbar zu machen, stammt dagegen aus dem 19. Jahrhundert und wird durch antike Quellen nicht belegt. Die Stadtfläche lag jedoch ein Jahrhundert lang brach. Auch die kulturellen Leistungen wurden bei der Zerstörung beseitigt. Nicht zerstörte Dokumente wurden verbündeten numidischen Fürsten übergeben. Einzig das Werk über die Landwirtschaft des Mago wurde auf Befehl des römischen Senats ins Lateinische übersetzt und dürfte teilweise bei späteren römischen Landwirtschafts-Beschreibungen verarbeitet worden sein.

Im Jahr 122 v. Chr. versuchte der Reformer Gaius Sempronius Gracchus im Rahmen seiner Sozialpolitik, Karthago als Colonia Iunonia Carthago wiederzugründen. Damit stieß er jedoch auf den Widerstand des Senats. Nach Gracchus' gewaltsamem Tod wurde das Vorhaben wieder aufgegeben. Schließlich war es Gaius Iulius Caesar, dem Karthago seine Wiederauferstehung verdankte. Nach seinem Sieg über Pompeius im Jahr 46 v. Chr. entschloss sich Caesar, Karthago wieder aufbauen zu lassen. Verwirklicht wurde dieses Vorhaben erst unter Augustus, der 29 v. Chr. 3000 Siedler in Karthago ansiedelte. Die Stadt trug nun den Namen Colonia Iulia Concordia Carthago. Dabei wurden insbesondere durch den Abtrag des Byrsa-Hügels große Teile der bis dahin noch vor Ort im Boden verbliebenen Bauwerkreste unwiederbringlich zerstört.

In Karthago residierte der römische Statthalter, der senatorische proconsul der Provinz Africa proconsularis; dieser Posten war auch in der Kaiserzeit einer der prestigeträchtigsten im ganzen Reich. Es erfolgte – insbesondere aufgrund des Handels mit Getreide und Töpferware – ein rascher Aufschwung. Im 2. Jahrhundert n. Chr. war Karthago mit über 300.000 Einwohnern nach Rom, Alexandria und Antiochia am Orontes die viertgrößte Stadt des Römischen Reiches. 238 wurde hier der proconsul von Rebellen als Gordian I. zum Gegenkaiser ausgerufen – die Revolte wurde zwar niedergeschlagen, markierte aber für Kaiser Maximinus Thrax den Anfang vom Ende.

Karthago war das Zentrum des frühen Christentums in Nordafrika. Bereits im 2. Jahrhundert bestand in Karthago eine große christliche Gemeinde; die Stadt war aufgrund ihrer Größe neben Rom der wichtigste Bischofssitz in der westlichen Reichshälfte. Die Akten der Scilitanischen Märtyrer, die 180 in Karthago hingerichtet wurden, stellen das älteste christliche Dokument in lateinischer Sprache dar. Im Jahr 203 ließen die heiligen Felicitas und Perpetua in der Arena Karthagos ihr Leben. Wichtige Kirchenväter wie Tertullian und Cyprian wirkten in Karthago und prägten die christliche Literatur in lateinischer Sprache. Cyprian konnte in seiner Zeit als Bischof (248–258) die Christengemeinde von Karthago durch zahlreiche Synoden afrikanischer Bischöfe als führende Gemeinde der Provinz Africa etablieren, deren Autorität auch nach Spanien, Gallien und Italien ausstrahlte. Er rivalisierte sogar mit dem Bischof von Rom, konnte sich gegen diesen aber letztlich nicht durchsetzen. Zugleich nahmen die Christenverfolgungen zu: Cyprian, der 250 noch vor Verfolgern geflüchtet war, starb 258 demonstrativ den Märtyrertod.

Spätantike und islamische Expansion

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Im 4. Jahrhundert verlor Karthago zwar etwas an Bedeutung, blieb aber eine blühende Metropole, da Africa weiterhin der wichtigste Getreidelieferant der Stadt Rom war. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts studierte der Kirchenvater Augustinus von Hippo in Karthago. Der Kommandeur der dortigen römischen Truppen, der comes Africae, hatte eine wichtige Machtposition inne, da er durch die Kontrolle der Kornzufuhr Italien unter Druck setzen konnte. Nacheinander erhoben sich in den Jahren um 400 die comites Gildo, Heraclianus und Bonifatius in Karthago gegen die weströmische Regierung. Es war diese strategische wie ökonomische Bedeutung der Stadt, die auch bei germanischen Heerführern Begehrlichkeiten weckte. Während die beiden westgotischen Anführer Alarich I. und Athaulf noch mit ihren Versuchen scheiterten, nach Africa überzusetzen, hatte Geiserich schließlich Erfolg.

439 wurde Karthago vom Kriegerverband der Vandalen eingenommen, der unter seinem rex Geiserich im Zuge der sogenannten Völkerwanderung bereits 429 von Spanien nach Nordafrika übergesetzt war und schließlich ganz Africa erobert hatte. Größere Zerstörungen im Zusammenhang mit der Eroberung durch die Vandalen sind in Karthago nicht nachweisbar; auch die Hohe Schule blieb bestehen. Geiserich nutzte das reiche Gebiet als Versorgungsbasis für seine Männer, bedrohte von hier aus viele Gebiete Westroms und versuchte wiederholt, die kaiserliche Regierung in Italien zu erpressen. Ein großangelegter Versuch west- und oströmischer Truppen, das Gebiet zurückzuerobern, scheiterte 468. 474 erkannte Kaiser Zenon Geiserichs Herrschaft über Africa an, auch wenn das Gebiet formal Teil des Imperium Romanum blieb. Karthago war die Hauptstadt des Vandalenreiches, bis es 533/534 von oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar erobert wurde.

In der Folgezeit war Karthago Sitz eines oströmischen Statthalters, eines eigenen Prätorianerpräfekten sowie eines Heermeisters und Sitz der Verwaltung für das byzantinische Nordafrika, das dann unter Kaiser Maurikios um 590 als Exarchat reorganisiert wurde. Die nordafrikanische Kirche erreichte zudem bereits um 535 die Erneuerung ihrer alten Privilegien, und Kaiser Justinian I. richtete 534 neun Professuren ein: fünf für Medizin und jeweils zwei für lateinische Rhetorik und Grammatik. Karthagos große Zeit war dennoch vorbei, allerdings lässt sich um 600 eine gewisse Nachblüte beobachten: Viele Gebäude im Zentrum wurden noch einmal erneuert und renoviert, während allerdings zugleich das besiedelte Stadtgebiet schrumpfte. Kaiser Herakleios (610–641) war durch einen Putsch seines Vaters, des Exarchen von Karthago, gegen Phokas an die Macht gekommen und zog kurzzeitig in Betracht, die Hauptstadt des Reiches aufgrund der Bedrohung Konstantinopels durch die persischen Sassaniden und die Awaren nach Karthago zu verlegen.

Ein bedeutender archäologischer Fund ist der spätantike Schatz von Karthago.

Ab dem Jahr 647 stießen die Araber im Zuge der islamischen Expansion auch nach Nordafrika vor. Der abtrünnige kaiserliche Exarch Gregor, vom Nachschub aus dem Mutterland abgeschnitten, erlag nach kurzem Widerstand der Übermacht der Araber, die bald die Provinz Ifrīqiya mit der Hauptstadt Kairouan gründeten. Das stark befestigte Karthago fiel aber erst 698 nach der byzantinischen Niederlage in der Schlacht von Karthago endgültig an die Angreifer und wurde von den Arabern zerstört. Damit endete für Afrika die Spätantike. Fortan übernahm die nahe gelegene Stadt Tunis die Rolle eines Verwaltungszentrums. Die Ruinen Karthagos dienten jahrhundertelang als Steinbruch für die Bauten in Tunis, Kairouan, Sousse und in anderen arabischen Städten.

Staatswesen Karthagos in punischer Zeit

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Das Wissen über die Verfassung Karthagos beruht neben den Funden karthagischer Inschriften vor allem auf den antiken Autoren Aristoteles, Polybios, Diodor, Titus Livius und Marcus Iunianus Iustinus. Aristoteles untersucht in seinem staatsphilosophischen Werk Politik verschiedene bestehende Staatsformen, darunter auch die karthagische. Aristoteles vergleicht die Verfassung Karthagos mit der von Sparta und äußert sowohl Lob als auch Kritik an der karthagischen Staatsstruktur. Ein Problem bei der Rekonstruktion der karthagischen Staatsverfassung ist, dass in den lateinischen und griechischen Quellen die karthagischen Staatsämter oft ungenau bezeichnet werden.

Von Anfang an war das karthagische Reich eine Oligarchie mit demokratischen Elementen, ähnlich der Römischen Republik. An der Spitze des karthagischen Gemeinwesens standen zwei Sufeten, von römischen und griechischen Autoren ungenau als „Könige“ bezeichnet, die jährlich neu gewählt wurden. Ihre Rolle entsprach etwa der der späteren Konsuln Roms. Die Sufeten leiteten den Magistrat, zu dem weitere Ämter gehörten, etwa das Amt des „Großen“ (punisch rab, möglicherweise verantwortlich für die Staatsfinanzen) und ein eigenes Feldherrenamt. Das wichtigste politische Organ war der Senat, der über politische Fragen zu entscheiden hatte. Er wurde von einem Ausschuss von 30 Senatoren geleitet. Ein zusätzlich gewähltes Richtertribunal setzte sich aus 100 Senatoren zusammen und fungierte als oberster Gerichtshof. Daneben gab es eine Volksversammlung, in der alle Bürger stimmberechtigt waren.

Der Stadtstaat Karthago beherrschte ein großes Reich im westlichen Mittelmeerraum. Dabei gewährten die Bewohner Karthagos den eroberten Gebieten relativ viel Autonomie und beschränkten sich auf die Verwaltung, das Eintreiben von Steuern und die Rekrutierung von Streitkräften. Die karthagisch kontrollierten Gebiete wurden in Verwaltungsbezirke aufgeteilt, die von Beamten kontrolliert wurden. Alte phönizische Gründungen wie Utica sowie griechische Kolonien auf Sizilien durften ihre lokalen Verwaltungen beibehalten.

Das karthagische Heer bestand ursprünglich aus den Bürgern der Stadt selbst. Mit der Ausdehnung des karthagischen Staates kamen dann immer größere Anteile der Truppen von den unterworfenen Völkern oder Verbündeten und schließlich auch Söldner hinzu. Hauptsächlich wurden Kämpfer von den Numidern, Iberern, Libyern, Elymern und Sikelern rekrutiert, daneben auch Sarden, Italiker und Kelten sowie Griechen.

Die verschiedenen Völker wurden dabei von den Karthagern jeweils nach der für sie typischen Kampfweise eingesetzt. Gute Beispiele sind hier die Numider, die als leichte Kavallerie dienten, und die Einwohner der Balearen, die hervorragende Schleuderer stellten. Die jeweiligen Kontingente wurden von karthagischen Offizieren befehligt, blieben aber manchmal auch unter dem Kommando ihrer eigenen Anführer.

Die Karthager selbst dienten zum größeren Teil bei der Flotte, es gab aber durchgehend bis zum Schluss auch Landtruppen, die sich aus Karthagern selbst zusammensetzten. Die Kerneinheit dieser Verbände war die sogenannte „Heilige Schar“, eine Elitetruppe von 2.500 Mann, die vermutlich auch als eine Art Offizierschule diente, aus der sich dann die militärischen Führer der nicht-karthagischen Einheiten rekrutierten. Über diese Einheit hinaus gab es aber auch andere karthagische Landtruppen in nicht unbeträchtlicher Anzahl. Erst im Zweiten Punischen Krieg in der Armee Hannibals überwogen dann die Einheiten der Verbündeten und Söldner.

Im karthagischen Heer existierte eine Art Heeresversammlung, ähnlich, aber doch verschieden von der Heeresversammlung der Makedonen. Beim Tode ihres Feldherrn wählte eine solche Heeresversammlung aus den Offizieren den Nachfolger. Die Wahl wurde aber nur rechtskräftig, wenn die Volksversammlung in Karthago sie bestätigte.

Die karthagischen Feldherrn und höheren Offiziere stammten aus den führenden Familien der Stadt und bildeten immer wieder regelrechte Militärdynastien, in denen die Söhne ebenfalls Feldherren wurden. Im Normalfall wurden Befehlshaber von der Volksversammlung gewählt. Die Haltung des karthagischen Staates zu seinen Feldherrn war ambivalent. Nach Niederlagen oder Versagen kam es vor, dass der Feldherr hingerichtet wurde. Auch gab es eine deutlich stärkere Kontrolle des Staates über das Militär als in anderen vergleichbaren Staaten der damaligen Zeit. Nach dem Ende eines Feldzuges hatten die hohen Offiziere dem Rat der Einhundertvier strenge Rechenschaft abzulegen. Während der Zeit des Feldzuges selbst aber war der Feldherr jedem normalen Recht entzogen und durfte frei agieren.

Die Unterführer und niedrigeren Offiziere konnte der jeweilige Oberkommandierende nach Gutdünken ernennen. Bei fremdländischen Einheiten, insbesondere bei denen Verbündeter, waren die gewöhnlichen Offiziere fast immer aus den Führungsschichten dieser Völker selbst.

Lange Zeit charakterisierte das Heer Karthagos eine gewisse Rückständigkeit. So wurden noch in den Kriegen auf Sizilien lange Zeit Streitwagen verwendet, als diese überall sonst längst außer Gebrauch gekommen waren. Auch die Bewaffnung und Organisation scheint immer wieder rückständig. Auffallend ist hier die hohe Anzahl von Seuchen, von denen karthagische Heere lange Zeit getroffen wurden, was die Frage nach der Lagerorganisation und der Hygiene stellt. Erst in den Kämpfen gegen Pyrrhos I. modernisierte sich das Landheer. Die berühmten karthagischen Kriegselefanten wurden auch erst um diese Zeit eingeführt.

Der Kern der karthagischen Armee war durchgehend die Phalanx nach griechischem Vorbild. Die Phalanx wurde zur Zeit des Ersten Punischen Krieges von griechischen Militärberatern modernisiert, die als Söldner die Streitkräfte nach den Vorbildern der Diadochenreiche umorganisierten. Im Krieg gegen die Römer wurde die Phalanx jedoch immer mehr mit leichten Truppen ergänzt, bis sie im Zweiten Punischen Krieg dann vielleicht sogar aufgegeben wurde.

Die karthagische Kavallerie wurde ebenfalls erst in der Folge des Ersten Punischen Krieges bedeutsam, vorher spielte sie in den Heeren Karthagos nur eine geringe Rolle. Von den Barkiden wurden immer größere Verbände numidischer und iberischer Kavallerie eingesetzt. Erst im Zweiten Punischen Krieg war dann die karthagische Kavallerie eine bedeutende militärische Größe.

Die Marine Karthagos bestand aus einer beträchtlichen Zahl von Kriegsgaleeren. Die Schiffe selbst waren durchgehend auf dem Stand ihrer Zeit und die Karthager entwickelten auch eigene neue Schiffstypen. Am Anfang war die Trireme mit drei Ruderebenen und je einem Mann an einem Ruder das Standardkriegsschiff, dann entwickelten die Karthager die Quadrireme als neuen Schiffstyp. Hierbei wurde die Zahl der Ruderebenen wieder auf zwei reduziert und an jedem Ruder zwei Mann eingesetzt. Ebenso wurde die von den Griechen entwickelte Quinquereme in Karthago sehr schnell übernommen und verbessert.

Ein typisches karthagisches Kriegsschiff war zwischen 35 m und 45 m lang und 5 m bis 6 m breit. Die Mannschaft einer karthagischen Quinquereme betrug um die 300 Mann. Die Karthager setzten im Kampf zur See stark auf das Rammen der feindlichen Schiffe und setzten daher weniger Seesoldaten an Deck ein, was wegen der geringeren Last die Schiffe schneller machte, aber auch anfälliger für das Entern.

Die Karthager verwendeten Trockendocks und zogen in dem bekannten kreisrunden Kriegshafen in Karthago selbst die Schiffe in spezielle Schiffsschuppen. Von der Anzahl der dort vorhandenen Liegeplätze kann man auf eine Flotte von rund 350 Kriegsschiffen für die Hochzeit Karthagos schließen, die folglich eine Besatzung von ungefähr 100.000 Mann benötigt hätten. Mit der Ausdehnung des karthagischen Staates entlang der Küsten musste die Flotte im Laufe der Zeit immer größer werden, was immer mehr Bürger für die Bedienung der Schiffe dem Heer entzog.

Eine Besonderheit des karthagischen Schiffbaus war die Massenfertigung von Schiffen innerhalb kurzer Zeit, was durch die Verwendung von Fertigteilen und eine Standardisierung dieser Teile möglich war. Die Römer übernahmen dieses Konstruktionsmerkmal von den Karthagern und konnten so ebenfalls in kurzer Zeit große Flotten aufstellen.

Die Punier waren ausgezeichnete Seefahrer. Deshalb verwundert es nicht, dass der Seehandel für die Wirtschaft Karthagos eine zentrale Rolle spielte. Am Kreuzungspunkt der Handelsrouten zwischen dem östlichen und westlichen sowie dem nördlichen und südlichen Mittelmeer gelegen, war Karthago zudem einer der Hauptumschlagplätze für ausländische Güter.

Das wichtigste kommerzielle Interesse der Karthager war der Erwerb von Metall. Silber importierten sie vor allem aus Südspanien, wo sich in der Nähe der Stadt Carthago Nova (heute Cartagena) ertragreiche Bergwerke befanden, daneben auch aus Sardinien und Etrurien. Gold kam wahrscheinlich durch direkten oder indirekten Handel aus Westafrika. Der Bedarf an weniger wertvollen Metallen wie Kupfer und Eisen konnte wohl durch heimische Vorkommen in Nordafrika gedeckt werden. Das zur Bronzeherstellung notwendige Zinn importierte man über die Atlantikküste aus Galicien oder aus Südspanien. Unter dem Seefahrer Himilkon unternahmen die Karthager um 500 v. Chr. eine Expedition nach Britannien, um die dortigen Zinnvorkommen zu erschließen.

Nordafrika war in der Antike ein landwirtschaftlich sehr produktives Gebiet, und in der neueren Forschung wird betont, dass Agrarwirtschaft neben Handel bereits früh eine große Rolle spielte. Möglicherweise konkurrierten in der Oberschicht jene, die eher zu einer Händleraristokratie gehörten, mit den Großgrundbesitzern. In römischer Zeit galt die Provinz Africa dann bis in die Spätantike neben Ägypten als eine „Kornkammer Roms“; das Gebiet war zu jener Zeit teils noch bewaldet und hielt daher die Bodenkrume. Die Punier hatten früh fortschrittliche landwirtschaftliche Techniken entwickelt. Der karthagische Schriftsteller Mago verfasste im frühen 2. Jahrhundert v. Chr. eine Agrar-Enzyklopädie, die nicht erhalten ist, aber oft von römischen Autoren zitiert wurde. In Byzacena, einem Gebiet, das in etwa dem heutigen tunesischen Sahel entspricht, und im Medjerda-Tal erzielten die Punier hervorragende Ernten. Neben Weizen wurden intensiv Olivenbäume, Weinreben, Feigenbäume und Dattelpalmen angebaut.

Auch die Fischerei war ein lukrativer Wirtschaftszweig. Vor der Küste Karthagos wurden Thunfische gefangen. Vor allem aber betrieb man Fischfang vor der Atlantikküste Spaniens und des heutigen Marokkos, von wo aus der eingesalzene Fisch nach Karthago und in Form von Garum in andere Orte des Mittelmeers exportiert wurde.

Die Produktherstellung in der Stadt Karthago bestand vor allem aus Webereien und Färbereien, daneben auch Betriebe zur Keramikproduktion. Abgesehen von Textilien wurden die Produkte aber nicht exportiert, sondern waren vorrangig auf den heimischen Markt ausgerichtet. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig war der Schiffbau. Das dafür benötigte Holz konnte in den damals noch in der Umgebung Karthagos vorhandenen Eichen- und Kiefernwäldern gewonnen werden. Unter Verwendung des Zuschlagstoffes Kalk wurde in einem mehrstufigen Verfahren hochwertiges Eisen erzeugt. Überhaupt war die Metallurgie so weit fortgeschritten, dass erst weitere eingehende Studien Einblicke in die Kausalzusammenhänge der Macht des karthagischen Reiches ermöglichen werden. Aus Zinn und Kupfer wurde Bronze hergestellt und zu Gefäßen und anderen Gegenständen verarbeitet. Vor allem in Kriegszeiten florierte die Waffenproduktion.

Bronzemünze Karthago, Kopf der Tanit, spätes 4. Jahrhundert v. Chr. und Rückseite der Münze, Pferd vor Palme
Bronzemünze Karthago, Kopf der Tanit, spätes 4. Jahrhundert v. Chr. und Rückseite der Münze, Pferd vor Palme
Bronzemünze Karthago, Kopf der Tanit, spätes 4. Jahrhundert v. Chr. und Rückseite der Münze, Pferd vor Palme

Die ersten karthagischen Prägungen begannen erst nach der karthagischen Invasion auf Sizilien (um 410 v. Chr.), wo die Karthager das bereits hoch entwickelte griechische Münzwesen zu schätzen lernten. Die ersten karthagischen Münzen wurden deshalb auf Sizilien hergestellt. Diese sizilisch-karthagischen Prägungen orientierten sich deshalb stark an griechischen Vorbildern. Ab Mitte des 4. Jh. v. Chr. dominieren bestimmte Motive, wie der Kopf der Tanit auf der Vorderseite Avers der Münzen und auf der Rückseite Revers etwa ein stehendes Pferd, gelegentlich mit einer Palme im Hintergrund. Von Hamilkar Barkas und seinen Nachfahren wurden für die iberischen Besitzungen ab ca. 237/234 v. Chr. eigene Münzen geprägt.[6]

Grabstele mit Tanit-Symbol auf dem Tophet

Anfangs wurden in Karthago, wie im phönizischen Mutterland üblich, Astarte und Melkart als Hauptgötter verehrt. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. entwickelten sich Tanit und Baal-Hammon zu den Hauptgöttern Karthagos. Tanit wurde als Schutzpatronin der Stadt verehrt, ihr Gemahl Baal Hammon galt als Fruchtbarkeitsgott. Eine weitere bedeutende Gottheit im Pantheon der Karthager war Eschmun. Auch fremde Kulte wie der der ägyptischen Göttin Isis wurden in Karthago praktiziert.

Es gilt als Möglichkeit, dass die Karthager Menschenopfer praktizierten. Antike Autoren wie Diodor und Plutarch berichten, dass Kinder, vornehmlich Erstgeborene aus wohlhabenden Familien, einer Molochstatue in die Arme gelegt und durch einen Mechanismus in ein Feuer fallengelassen wurden. Die schriftliche Überlieferung wird durch Funde von Knochen kleiner Kinder auf dem Tofet von Karthago gestützt. Die Interpretation als Menschenopfer ist vor allem durch Gustave Flauberts Roman Salammbô von 1862 bekannt geworden, welcher jedoch nicht als wissenschaftlich belegt angesehen werden kann. Wahrscheinlicher ist, dass man tot geborene und sehr früh verstorbene Kinder verbrannte, was auch von modernen Forschungen untermauert wird.[7]

Die punische Kunst lehnte sich anfangs noch an ihre phönizischen Vorläufer an. Über die griechischen Kolonien auf Sizilien wurden die Karthager schon früh griechischem Einfluss ausgesetzt. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. war der Einfluss des Hellenismus besonders stark.

Die zahlenmäßig am meisten vertretenen Beispiele punischer Kunst sind die Votivmonumente aus den Grabbezirken (Tofets). Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. treten hohe, mit Reliefs verzierte Kalksteinstelen auf. Das häufigste Motiv ist das Tanit-Zeichen und die Halbmondscheibe. Seltener kommen auch Darstellungen von Menschen oder Tieren vor.

Anhänger in Form eines bärtigen Kopfes, 4./3. Jahrhundert v. Chr.

Sprache und Literatur

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Die Einwohner Karthagos sprachen Punisch, eine Variante der Phönizisch-punischen Sprache. Damit gehört das Punische zu den semitischen Sprachen und ist mit dem Hebräischen verwandt. Die punische Schrift ist eine kursive Variante des phönizischen Alphabets und war bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. in Verwendung.

Überliefert ist die Sprache der Punier mehrheitlich nur durch Inschriften, von denen fast alle einen religiösen Inhalt haben. Meistens handelt es sich um Widmungen auf Gedenk- oder Grabsteinen auf den Kultstätten oder Nekropolen. Die Inschriften sind meist kurz und formelhaft. Zu den wenigen Texten mit nicht sakralem Charakter gehört eine Inschrift aus Karthago, die die Einweihung einer Straße oder eines Tores (die Übersetzung des punischen Begriffs ist nicht gesichert) behandelt. Kürzere Inschriften finden sich auf Keramikfragmenten oder Schmuckstücken.

Die Literatur der Punier, deren Existenz von antiken Autoren bestätigt wird, ist nicht erhalten. Die Bibliothek von Karthago wurde während der Zerstörung der Stadt 146 v. Chr. vernichtet. Der Periplus von Hanno, der Bericht über eine Seereise entlang der afrikanischen Westküste, ist in einer griechischen Übersetzung überliefert. Der Schriftsteller Mago verfasste im 2. Jahrhundert v. Chr. ein bedeutendes Werk über die Landwirtschaft, das nicht erhalten ist, aber von römischen Autoren zitiert wird. Einzig in Plautus’ Komödie Poenulus kommen kurze punischsprachige Passagen vor.

Ausgrabungsexpeditionen in Karthago

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Erste Expeditionen, bei denen noch heute geltende wichtige Grundlagen zum Verständnis des antiken Karthagos geschaffen werden konnten, wurden bereits 1817, 1822 und 1824 durch den niederländischen Ingenieur Jean Emile Humbert durchgeführt. Von 1856 bis 1859 führte Nathan Davis erstmals über einen längeren Zeitraum Ausgrabungen in Karthago durch. Davis, beauftragt durch das britische Außenministerium, sollte die gewonnenen Fundstücke dem British Museum in London überstellen. Der französische Archäologe Charles Beulé war ebenfalls 1859 in Karthago tätig. Wohingegen Davis hauptsächlich an einzelnen Artefakten interessiert war, lag es Beulé daran, die Architektur der antiken Stadt freizulegen. Trotz dieser unterschiedlichen Ansätze zählen beide aufgrund der vielbeachteten Ergebnisse ihrer Ausgrabungen zu den wichtigsten Pionieren in der archäologischen Aufarbeitung Karthagos.[8]

Im Jahr 1972 initiierte die UNESCO eine internationale Kampagne mit dem Titel „Pour sauver Carthage“. Ziel war es, die noch nicht überbaute Siedlungsfläche des antiken Karthago vor der zunehmenden Ausbreitung der Hauptstadt Tunis zu retten. Hierfür beauftragte die UNESCO Forschergruppen aus verschiedenen Ländern. So beteiligten sich zwischen 1972 und 1979 unter der Leitung des Institut National d’Archeologie et d’Art of Tunis (heutiges l'Institut national du patrimoine) Archäologen aus Bulgarien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Schweden, Tunesien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten an diesem Projekt.[9] Die Ausgrabungsstätte wurde 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.[10]

Die deutschen Ausgrabungen in Karthago

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Verantwortlich für die deutschen Ausgrabungen war die Römische Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. Leiter der deutschen Forschergruppe war Friedrich Rakob. Das Grabungsgebiet belief sich auf circa 8000 m² und befand sich im Ortsteil Carthage-Hanibal.[11] Gegenstand der deutschen Ausgrabungen war unter anderem eine punische Küstenbebauung mit Stadtmauer. Interessanterweise konnte ein Bauboom in der punischen Stadt in den Dekaden vor ihrer Zerstörung festgestellt werden.[12]

Der erste Band der insgesamt vierteiligen Grabungspublikation ist der österreichischen Archäologin Ellen Küster gewidmet, die im März 1978 in Karthago tödlich verunglückte.[13]

Heute noch (Stand Mai 2022) werden Ausgrabungen durch die Römische Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts in und um Karthago unternommen.[14] So beispielsweise auch die von der UNESCO initiierte Mission, an der das Institut seit 1974 mit Unterbrechungen teilnimmt und bis 2023 angesetzt ist.[15]

Die britischen Ausgrabungen in Karthago

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Geleitet wurde die britische Grabungsmission durch Henry Hurst von der University of Cambridge und dem Museum of Classical Archeology. Die britische Delegation führte mit Unterbrechungen im Zeitraum von 1974 bis 1983 Grabungen vor allem im Bereich des Militärhafens[16][17] (s. unten), aber auch in einem kleinen Gebiet entlang der Avenue Habib Bourguiba[18][19] durch. Gefördert wurde die Unternehmung durch die damalige Overseas Development Administration (heutiges Foreign, Commonwealth and Development Office).[20]

Die amerikanischen Ausgrabungen in Karthago

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Ausgeführt wurde die amerikanische Grabungsmission hauptsächlich durch Mitglieder der University of Michigan. Leiter dieser Delegation war der Archäologe John Humphrey. Gefördert wurde das Projekt hauptsächlich durch Fördermittel der Smithsonian Institution.[21] Ein Zuständigkeitsbereich der amerikanischen Grabungen war der rechteckige Handelshafen (s. unten) Karthagos.

Das vorrömische Karthago

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Die Kenntnisse vom Karthago der punischen Epoche sind recht beschränkt, da durch die Zerstörung der Stadt im Dritten Punischen Krieg nur wenige Überreste aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. Man geht davon aus, dass die Stadt, den Vorort Megara eingeschlossen, eine Siedlungsfläche von 200 bis 300 Hektar hatte. Kurz vor der Zerstörung der Stadt im 2. Jh. v. Chr. betrug die Zahl der in der Stadt lebenden Menschen circa 200.000.[22] Das Straßennetz von Karthago war rechtwinklig angelegt. Die Stadt war sowohl zum Land als zur See hin von Befestigungsanlagen geschützt. Die 13 m hohe und 40 km lange Mauer umschloss ein größeres Areal, zu dem auch die landwirtschaftliche Nutzfläche von Megara gehörte.

Das Zentrum mit der Byrsa

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Das Zentrum des punischen Karthago war der Byrsa-Hügel, die Akropolis von Karthago. Man geht davon aus, dass sich hier eine Zitadelle und ein großer Tempel des Eschmun befand. Da der Hügel aber durch die römische Bautätigkeit eingeebnet wurde, lassen sich diese nicht nachweisen. An der Südostflanke des Hügels wurde ein punisches Wohnviertel ausgegraben. Die aus Lehmziegeln auf Steinfundamenten errichteten Häuser waren mehrstöckig (der Historiker Appian berichtet von sechsstöckigen Häusern[23]) und waren um einen Innenhof angelegt. Sie verfügten über Mosaikfußböden, Badebecken und unterirdische Zisternen zum Auffangen von Regenwasser. Ein weiteres erhaltenes punisches Wohnviertel ist das aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. stammende sogenannte Magonidenviertel (Quartier Magon) nahe dem Ufer.

An der Küste befand sich die Hafenanlage.[24] Der Handelshafen war ein 456 m × 356 m großes rechteckiges Becken (Kothon), das durch einen Kanal mit dem offenen Meer verbunden war. Ein zweiter Kanal verband den Handelshafen mit dem Kriegshafen, einem runden Becken mit einem Durchmesser von 325 m. Er bot Platz für 220 Kriegsschiffe. In der Mitte des Kriegshafens befand sich eine künstliche Insel mit dem Gebäude der Admiralität. Die Hafenbecken sind bis heute erhalten.

Antike Autoren wie Appian erwähnen einen unweit des Hafens gelegenen zentralen Platz (Agora) und öffentliche Gebäude, die jedoch nicht archäologisch nachgewiesen sind.

Tophet (Nekropole)

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Grabstelen auf dem Tophet

Der heiligste Ort des punischen Karthago war der Tophet, eine Begräbnis- und Kultstätte und die Stelle, wo der Sage nach Elissa gelandet sein soll. Bei Ausgrabungen legte man zwölf Gräberschichten frei, die aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. bis in die frühchristliche Zeit reichen, und fand über 1500 beschriftete und mit religiösen Symbolen verzierte Stelen. Auf dem Tophet wurde zunächst Baal-Hammon, später die Stadtgöttin Tanit verehrt.

Das römische Karthago

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Die Topographie des rund ein Jahrhundert nach der Zerstörung der punischen Metropole wieder aufgebauten römischen Karthagos ähnelt der aus der punischen Zeit. Forum und Kapitol lagen auf dem Byrsa-Hügel. Die Stadt wurde um Villenviertel und einen neuen Hafen erweitert.

Eines der prächtigsten römischen Bauwerke in Karthago waren die im Jahr 162 fertiggestellten Antoninus-Pius-Thermen. Das Badehaus lag direkt am Meer und war mit einer Ausdehnung von ca. 200 m die größte Thermenanlage außerhalb Roms. Das Gebäude überstand die arabische Eroberung und wurde erst im 11. Jahrhundert beim Einfall des Nomadenstammes der Banū Hilāl zerstört. Heute gehören die Ruinen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Karthagos.

In der Umgebung der Antoninus-Pius-Thermen lag das Magonviertel, in dem vom Deutschen Archäologischen Institut gegraben wurde. In der Nähe befanden sich das römische Theater und die Gallienus-Thermen, in denen 411 die Konferenz von Karthago abgehalten wurde. Landeinwärts befinden sich das heute nur spärlich erhaltene Amphitheater von Karthago, das einst 50.000 Zuschauern Platz bot, und die Zisternen von La Malga, die die Trinkwasserversorgung der Stadt sicherten. Im nördlichen Teil von Karthago stand eine neunschiffige frühchristliche Basilika aus dem 5. Jahrhundert.

Das moderne Karthago

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Heute ist Karthago ein nobler Villenvorort von Tunis, Standort der größten Universität des Landes und Standort des tunesischen Präsidentenpalastes.

Auf dem Byrsa-Hügel thront die Kathedrale des Heiligen Ludwig. Die Kathedrale wurde 1890 von den französischen Kolonialherren an der Stelle errichtet, die als Ort des Grabes von Ludwig IX. angenommen wurde. Dieser starb 1270 in Karthago im Laufe des siebten Kreuzzuges. Bis 1965 war die größte Kirche Nordafrikas Sitz des Erzbischofs von Karthago, heute dient sie als Kulturzentrum. In dem ehemaligen Kloster neben der Kathedrale befindet sich heute das archäologische Nationalmuseum.

Von Dattelpalmen gesäumte Küstenstraße in Karthago mit Blick auf das Mittelmeer

Die elektrisch betriebene Bahnlinie TGM Tunis-Goulette-Marsa verbindet Karthago mit der Innenstadt von Tunis. Westlich von Karthago, am Nordufer des Sees von Tunis, liegt der Flughafen Tunis-Carthage. Nördlich von Karthago reihen sich die Vororte Sidi Bou Saïd, La Marsa und Gammarth an der Mittelmeerküste.

Sowohl die tunesische Fußballnationalmannschaft als auch die tunesische Männer-Handballnationalmannschaft tragen den Spitznamen „Adler von Karthago“ (Les Aigles de Carthage).

  • Walter Ameling: Karthago. Studien zu Militär, Staat und Gesellschaft. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37490-5.
  • Hélène Bénichou-Safar: Le tophet de Salammbô à Carthage. Essai de reconstitution. (= Collection de l’École Française de Rome. 342). École Française de Rome, Rom 2004, ISBN 2-7283-0697-4.
  • Ralf Bockmann: Capital continuous. A study of Vandal Carthage and Central North Africa from an archaeological perspective. Reichert, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-89500-934-1.
  • Collette und Gilbert Charles-Picard: Karthago. Leben und Kultur. Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-010316-9.
  • Catherine Croizy-Naquet: Thèbes, Troie et Carthage. Poétique de la ville dans le roman antique au XIIe siècle. (= Nouvelle bibliothèque du moyen âge. 30). Champion, Paris 1994, ISBN 2-85203-388-7.
  • François Decret: Carthage ou l’empire de la mer. (= Points. Série histoire. 30). Ed. du Seuil, Paris 1977, ISBN 2-02-004712-8.
  • Christoph Eger: Vandalische Grabfunde aus Karthago. In: Germania. Band 79, 2001, S. 347–390 ISSN 0016-8874, doi:10.11588/ger.2001.60392
  • Winfried Elliger: Karthago. Stadt der Punier, Römer, Christen. Kohlhammer, Stuttgart 1990, ISBN 3-17-010185-4.
  • M'hamed Hassine Fantar: Carthage. La cité punique. (= Patrimoine de la Méditerranée). Alif – Les éditions de la Méditerranée, Tunis 1995, ISBN 9973-22-019-6.
  • Ahmed Ferjaoui: Recherches sur les relations entre l’Orient phénicien et Carthage. (= Orbis biblicus et orientalis. 124). Éd. Univ., Fribourg 1993, ISBN 3-7278-0859-4.
  • Dexter Hoyos: The Carthaginians. Routledge, New York u. a. 2010.
  • Christophe Hugoniot: Rome en Afrique. De la chute de Carthage aux débuts de la conquête arabe. (= Champs Université. Histoire). Flammarion, Paris 2000, ISBN 2-08-083003-1.
  • Werner Huß: Karthago. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39825-1.
  • Richard Miles: Carthage Must Be Destroyed: The Rise and Fall of an Ancient Civilization. London [u. a.] 2010, ISBN 978-0-7139-9793-4.
  • Hans Georg Niemeyer (Hrsg.): Karthago. Die Ergebnisse der Hamburger Grabung unter dem Decumanus Maximus. Band 1–2, Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-3684-0.
  • Sabine Peters (Red.): Hannibal ad portas. Macht und Reichtum Karthagos. Begleitband zur großen Sonderausstellung in Karlsruhe. Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 2004, ISBN 3-937345-00-0 (erschienen auch bei Theiss, Stuttgart, ISBN 3-8062-1892-7 und Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, ISBN 3-534-18193-X)
  • Friedrich Rakob (Hrsg.): Die deutschen Ausgrabungen in Karthago. Band 1–3, Zabern, Mainz 1991–1999, ISBN 3-8053-0985-6.
  • Henner von Hesberg, Alia Krandel-Ben Younès (Hrsg.): Die deutschen Ausgrabungen in Karthago. Band 4, Zabern, Mainz 2012, ISBN 978-3-8053-4467-8.
  • Jürgen Süß u. a.: Karthago. Macht und Reichtum der antiken Großmacht. MediaCultura, Brühl 2004, ISBN 3-00-014215-0. (CD-ROM)
  • Martina Trapp: Darstellung kartagischer Geschichte in der deutschen Geschichtswissenschaft und in Schulbüchern von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Nationalsozialismus. Untersuchungen zur Rezeptionsgeschichte. Dissertation an der Universität Regensburg, 2003 (PDF, 219 Seiten, 1,6 MB)

Dokumentationen

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Commons: Karthago – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Karthago – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Gertraud Breyer: Etruskisches Sprachgut im Lateinischen unter Ausschluss des spezifisch onomastischen Bereiches. Peeters, Löwen 1993, S. 452.
  2. Corpus Inscriptionum Semiticarum. Pars Prima, Inscriptiones Phœnicias Continens, Tomus I. E Republicæ Typographeo, Parisiis 1881, S. 25 (Digitalisat – Internet Archive).
  3. Werner Huß: Die Karthager. 4., durchgesehene Auflage. 2008, ISBN 978-3-406-39825-4, Kap. I Ursprünge und Anfänge, S. 11. Huß verwendet konsequent den Begriff Phoiniker statt Phönizier und Karthager statt Punier.
  4. Vergil,Aeneis 1,343–364
  5. Werner Huß: Geschichte der Karthager. Beck, München 1985, ISBN 3-406-30654-3, S. 41–42, (Abteilung 3, Teil 8).
  6. Eva u. Wolfgang Szaivert, David R. Sear: Griechischer Münzkatalog. Band 2: Asien und Afrika. München 1983, S. 324 bis 336.
  7. Angelika Franz: Opfer des römischen Rufmords. Abgerufen am 24. Februar 2012.
  8. Joann Freed: Bringing Carthage Home. Oxbow Books, Oxford / Oakville 2011, ISBN 978-1-84217-992-5, S. 15.
  9. Henry Hurst (Hrsg.): Excavations at Carthage: The British Mission. Volume 1,1. Published for the British Academy from the University of Sheffield, Dept. of Prehistory and Archaeology, Sheffield 1984, ISBN 0-906090-15-6.
  10. UNESCO World Heritage Centre: Archaeological Site of Carthage. Abgerufen am 23. Mai 2022 (englisch).
  11. Friedrich Rakob (Hrsg.): Die deutschen Ausgrabungen in Karthago. Band 1. Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 1991, ISBN 3-8053-0985-6, S. 1.
  12. Friedrich Rakob: Die internationalen Ausgrabungen in Karthago. In: Gymnasium. Band 92, 1985.
  13. Friedrich Rakob (Hrsg.): Die deutschen Ausgrabungen in Karthago. Band 1. Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 1991, ISBN 3-8053-0985-6, S. VIII.
  14. Projekte des Archäologischen Instituts in Verbindung mit Karthago. In: Deutsches Archäologisches Institut. Abgerufen am 31. Mai 2022.
  15. Karthago – Urbanistik einer antiken Metropole. Deutsches Archäologisches Institut, abgerufen am 31. Mai 2022.
  16. Henry Hurst (Hrsg.): Excavation at Carthage: The British Mission Volume 2, 1 – The Circular Harbour, North Side: The Site and Finds Other than Pottery. Oxford University Press, Oxford 1994, ISBN 0-19-727003-4.
  17. M.G. Fulford / D.P.S. Peacock (Hrsg.): Excavations at Carthage: The British Mission Volume 2, 2 – The Circular Harbour, North Side: the Pottery. Oxford University Press, Oxford 1994, ISBN 0-19-727004-2.
  18. H.R. Hurst / S.P. Roskams (Hrsg.): Excavations at Carthage: The British Mission Volume 1, 1 – The Avenue du President Habib Bourguiba, Salammbo: The Site and Finds Other than Pottery. Oxford University Press, Oxford 1984, ISBN 0-906090-16-4.
  19. M.G. Fulford / D.P.S. Peacock (Hrsg.): Excavations at Carthage: The British Mission Volume 1,2 – The Avenue du President Habib Bourguiba, Salammbo: The Pottery and Other Ceramic Objects from the Site. Oxford University Press, Oxford 1984, ISBN 0-906090-17-2.
  20. H.R. Hurst / S.P. Roskams (Hrsg.): Excavations at Carthage: The British Mission Volume 1, 1 – The Avenue du President Habib Bourguiba, Salammbo: The Site and Finds Other than Pottery. Oxford University Press, Oxford 1984, ISBN 0-906090-16-4, S. xiii.
  21. John H. Humphrey (Hrsg.): Excavations at Carthage 1975 Conducted by the University of Michigan. Kelsey Museum, Ann Harbor 1976, S. viii.
  22. Dexter Hoyos: The Carthaginians. Routledge, London / New York 2010, ISBN 978-0-415-43644-1, S. 210.
  23. Appian, Libyke, 128.610–612.
  24. Selma Abdelhamid: Karthago. Die „von Häfen umschlossene“ Metropole. In: Michaela Reinfeld (Hrsg.): Archäologie im Mittelmeer. Auf der Suche nach versunkenen Schiffswracks und vergessenen Häfen. Philipp von Zabern, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-8053-4675-7, 148–158.