Benutzer:Toter Alter Mann/Entwurf für eine Diskussionskultur
Dies ist kein Supplement zur WP:Wikiquette. Unter Kultur verstehe ich im Leben draußen auch nicht die Oper. Vielmehr geht es mir um eine Skizze für den Aufbau von und die Beteiligung an Diskussionen. Sie soll Auseinandersetzungen auf Metaseiten erleichtern und den Verwaltungsaufwand aller von Admins betreuten Funktionsseiten senken. Zusätzlich soll sie auch die Artikelarbeit angenehmer gestalten.
Warum das Ganze?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Subjektive Unzufriedenheit gibts ja schon seit Menschengedenken. Dieser Spanier (oder irgendwer anders) hat in seiner Dissertation zu Wikipedia aber festgestellt, dass Diskussionen spätestens ab sechs Teilnehmern rapide den Bach runtergehen. Da würde ich gerne gegensteuern.
Voraussetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgene Voraussetzungen sollen dabei zunächst gelten:
Keine Einschränkung der Komplexität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heißt im Klartext: Alle potentiellen Argumente sollen der Diskussion erhalten bleiben. Sie soll aber durchaus übersichtlicher und leichter nachvollziehbar sein. Also Pluralismus statt Ameisenhaufen.
Keine Moderation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Moderation erfordert Moderatoren. Das bedeutet zusätzlichen Arbeitsaufwand und ggf. neue Benutzergruppen. Ersteres überfordert die Admins zusätzlich, letzteres widerspricht dem Wunschziel einer flachen Hierarchie. Zudem bergen aktive wie passive Moderationen eine starke Gefahr eines Bias, der die freie Entwicklung einer Diskussion hemmt.
Keine Abstimmungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Wikipedia zählen Argumente, nicht Manpower.
Freie Beteiligung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jeder Benutzer soll Zugang zu und Mitspracherecht bei Diskussionen haben, unabhängig von seiner Vergangenheit, seiner Benutzergruppe oder seiner Verdienste um das Projekt.
Procedere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soll also die Vielschichtigkeit der Diskussion erhalten werden, ohne sie unnötig aufzublasen, folgt daraus:
- Die Zahl der Teilnehmer soll so gering wie möglich sein. Dadurch kann man sich leichter orientieren und die Diskussion wird tendenziell weniger umfangreich.
- Wenn aber alle Argumente weiterhin vertreten sein sollen, erfordert das von den Lesern, d.h. den potentiellen Teilnehmern, zu überprüfen, ob ihre eigene Ansicht bereits vertreten ist. Wenn nicht, sollen sie die Diskussion um die Argumente ergänzen, die ihrer Ansicht nach fehlen. Wird ihre Ansicht aber bereits vertreten, sollen sie sich passiv halten und Zustimmung wenn nötig durch "+1" o.ä. zum Ausdruck bringen.
- Dadurch werden einzelne Diskussionsteilnehmer temporär legitimiert, eine bestimmte Anzahl von Benutzern zu vertretern: Entweder passiv durch Enthaltung oder aktiv durch Zustimmung. Die genaue Größe der repräsentierten Benutzern ist zwar zweitrangig (Argumente zählen), kann jedoch bei der Umsetzung des Diskussionsergebnisses hilfreich sein. Darüber hinaus kann Legitimation auch längerfristig über Vertrauensseiten (ggf. auf Fachbereiche/Streitfragen beschränkt) stattfinden. Dazu wäre dann aber ein halbwegs zentral einsehbares Vertrauensnetz nötig.
- Argumente sollen nicht dauernd wiederholt werden (schon garnicht von mehreren Benutzern in Folge). Filibuster der jeweiligen Antagonisten braucht auch keiner. Argumente sollen so kurz wie möglich gefasst werden. Unser aller Ressourcen sind stark begrenzt und sollten nicht unnötig in Anspruch genommen werden.
- In der Regel sollten die Leute repräsentieren, die das stärkste Interesse an der Diskussion haben (Langzeitmotivation), die sich am besten auskennen und die größte Zahl von Unterstützern für ihre Argumente aufweisen können.
- Anschließend wird die Diskussion ausgewertet, je nach Seite von einem beteiligten Benutzer oder einem Dritten. In beiden Fällen sollten die zentralen Argumentationsstränge kurz zusammengefasst werden und die Begründung für die Entscheidungen sollte auf sie Bezug nehmen.
Schwachpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Woran genau mache ich passive Legitimierung fest?
- Aktive Legitimierung verzerrt möglicherweise die Wahrnehmung von Unterstützern einer Argumentation; wer weiß schon, wer passiv zustimmt?
- Ab welchem Grad von Meinungsverschiedenheit ist Eingreifen in Diskussionen gerechtfertigt?
Was diese Seite nicht sein soll
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eine Doktrin
Das hier ist schlicht eine Handlungsempfehlung, die dir und anderen Nerven, Zeit und Mühe sparen soll.