Benutzer Diskussion:Toter Alter Mann/Entwurf für eine Diskussionskultur

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Toter Alter Mann
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Mal ein paar unsortierte Gedanken im allgemeinen und zum jetzigen Entwurf im speziellen:

  • Mit meinem Vater hatte ich mal eine Diskussion, die ploetzlich endete, weil ich ihn fragte: "Papa, willst Du die Diskussion gewinnen oder willst Du mich ueberzeugen?" In seinem ungefaehr 70. Lebensjahr ging ihm auf, dass er Diskussionen wie einen Boxkampf fuehrt, bei dem es Punkte von der Jury zu gewinnen gilt und nicht wie eine Verhandlung, bei der man zwar ein Ziel vor Augen hat, aber letzlich sein Gegenueber zum "Unterzeichnen" bringt. Letzteres geht leichter, wenn man dem Verhandlungspartner nicht die Nase blutig haut, sondern Bruecken baut... Gutes Buch zum Thema: en:Getting to YES
  • Glas halb voll/Glas halb leer: Aus der Entfernung betrachtet kann ich bestaetigen, dass es Teil der deutschen Mentalitaet ist, noch das winzigste Haar in der Suppe zu finden und sich daran unglaublich hochziehen zu koennen. Das erzeugt Unzufriedenheit - und endlose Diskussion, da ja auch das winzigste Haar noch im Detail begutachtet werden muss; am besten auf fuenf verschiedenen Meta-Seiten. Mit einer Glas-halb-voll-Einstellung steigt nicht nur die Lebenszufriedenheit, sondern die kleinen Haare sind es tatsaechlich nicht Wert beachtet zu werden.
  • Emotionale Intelligenz (und der Mangel selbiger) sowie die Faehigkeit, sich selber nicht zu wichtig zu nehmen: Mensch, da koennte ich bei Wikipedia bald 2 Dutzend Accounts nennen, bei denen ich mich wundere, wie die im wirklichen Leben zurecht kommen.


Wir wissen um die Zustaende, fragen uns, wie wir sie in Griff bekommen koennen ohne erstmal jeden in ein en:Conflict Management-Trainigslager zu schicken und zu hoffen, dass sie doch alle schnell die Reife erlangen. Da sind Handlungs- (Diskussions)anweisungen, wie Du sie auf der Projektseite entworfen hast, wohl der noetige Weg. Mir persoenlich ist es im Moment zu philosphisch (man sieht den Sozialwissenschaftler in Dir :-)), nicht technisch genug. Ich meine, Tools wie die Tabelle neulich in KALP sind sehr hilfreich: sie loesen Personeneben von Sachebene, erlauben es, alle Vor- und Nachteile zu sammeln - ohne dass zum 5. Mal dasselbe Argument geschrien wird - und geben einen schnelleren Ueberblick ueber das Gesamtproblem, anstelle es ueber Meter von Text zu verteilen. Sicherlich gibt es noch mehr Tools, die eingesetzt werden koennen, aber da kenne ich mich nicht aus. Ist doch was fuer Sozialwissenschaftler, oder?
Uebrigens waere es mein Wunsch, dass bei - sagen wir zum Beispiel einer Sperrpruefung von Brummfuss - unter anderem folgende Leute Schreibverbot erhalten: Widescreen, Marcus Cyron, Simplicius, Atomiccocktail, Liberaler Humanist, Haselburg-mueller,.... bei keinem erwarte ich in solch einem Fall nuechterne, unemotionale Beitraege, die zielfuehrend sind und nicht die Diskussion unnoetig aufblaehen. Also: gerade beteiligte Personen gehoeren eigentlich nicht in die Diskussion! - es sei denn, sie haben 3 Mal en:Getting to YES gelesen :-).
Spaeter mehr, das muss sich bei mir auch erst mal setzen. schomynv 23:36, 6. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Naja, mir geht es wie gesagt weniger um Kultur im Sinne von Zivilisation (also die Abwesenheit auch verbaler Gewalt), sondern darum, ein für die Wikipedia geeignetes Repräsentationsmodell zu finden. Weil ich, wie du weißt, nichts von Messianismus halte, kann das logischerweise nicht über Personen und Ämter laufen, drum verlege ich mich auf die Argumente. Es ist nämlich grundsätzlich problematisch, dass die Community einerseits etwa Administratoren wählt (legitimiert), andererseits aber auch per BSV oder MB aktiv Wikipolitik betreiben und overrulen kann. Damit haben wir zwei Exekutiven, die getrennt voneinander arbeiten. Das war ursprünglich anders, da waren Meinungsbilder eher das, was heute Umfragen sind: Ein Sachverhalt sollte diskutiert und Mehrheitsverhältnisse aufgezeigt werden. Keine Ahnung ob das so sozialwissenschaftlich ist, ich habe Habermas nie wirklich gelesen.
Dass es andererseits natürlich auch persönliche Defizite beim Verständnis des Begriffs Diskussion gibt (Erörterung wäre wohl besser, aber da sind wir durch den Deutschunterricht vorbelastet), ist völlig richtig. Aber dieses Problem will ich hiermit (noch?) nicht lösen. Zunächst einmal soll es ein Leitfaden für diejenigen sein, die fähig sind, den Inhalt ihrer Beiträge von ihren Affekten zu trennen.-- Alt 09:48, 7. Mär. 2011 (CET) PS: Was die Tabelle angeht: Genau so stelle ich mir im Übrigen auch eine Zusammenfassung der Argumentationslinien vor. Ob das als Diskussionsgrundlage allein trägt, ist eine andere Frage; es hätte aber den Vorteil, dass es nicht von Personen und individuellen Beiträgen getragen wird, sondern viel stärker dem entspricht, was wir mit Artikeln machen.Beantworten