Benutzer:Zulu55/Liste der ersten deutschsprachigen Hip-Hop-Lieder

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Die Liste der ersten deutschsprachigen Hip-Hop-Lieder enthält Lieder von Interpreten der ersten Generation des deutschsprachigen Hip-Hops der Anfänge in den 1980er Jahren. Damit ist die Zeit vor der Kommerzialisierung durch Plattenlabels und damit vor großen Charterfolgen wie durch Die Fantastischen Vier (Krauts with Attitude 1991) gemeint.[1][2][3][4] Aufgenommen sind auch Lieder von Interpreten, die bereits in dieser Zeit Rap-Songs veröffentlicht haben, aber allgemein nicht zur Hip-Hop-Kultur gezählt werden, z. B. Falco und diverse parodistische Lieder.[5] Die aufgeführten Lieder waren also entweder noch nicht kommerziell erfolgreich vermarktet, oder sind Rapsongs, die nicht zur Hip-Hop-Kultur gezählt werden, aber durchaus kommerziell erfolgreich gewesen sein können.

Titel Interpret Jahr Bedeutung
Rapper’s Deutsch G.L.S.-United 1980 Parodie des Hits Rapper’s Delight von Thomas Gottschalk, Frank Laufenberg und Manfred Sexauer[6]
Der Kommissar (Lied) Falco 1981 erster kommerziell erfolgreiche Rapsong eines Weißen. Die Zugehörigkeit zum Hip-Hop ist kontrovers[7]
Wissenswertes über Erlangen Foyer des Arts 1982 Neue Deutsche Welle, nahezu variationslose Schlagzeug-Backbeat, Basslinie, Streicher-Riff, rhythmisierter Vortrag. Der spätere Rap-Song Nordisch by Nature verwendet Möwengekreisch und Nebelhorn aus dem Foyer-des-Arts-Song
Hip Hop Bommi Bop Die Toten Hosen 1983 Zusammenarbeit mit Fab 5 Freddy, englischsprachige Rap-Version ihres Liedes Eisgekühlter Bommerlunder, kann als eine der ersten Rock-Hip-Hop-Kooperationen der Welt bezeichnet werden.[8]
Was es ist und New York NY Nina Hagen 1983 zwei deutschsprachige Rap-Songs auf einem Album (Angstlos)[9][10]
Huusmeister Kaczmarek De Bläck Fööss 1984 Rap in Mundart (Kölsch)
Der Alpen-Rap Erste Allgemeine Verunsicherung 1983 Rap in Mundart (Österreichisch
Die Hesse komme Rodgau Monotones 1984 Rap in Mundart (Hessisch)[11]
- mehrere Titel - Electric Beat Crew 1988 Rap aus Deutschland auf Englisch; Bei einem Auftritt in der ostdeutschen Jugendfernsehsendung Klik im Spätherbst des Jahres 1988; erste und einzige englischsprachige Hip-Hop-Platte in der DDR
Ahmet Gündüz Fresh Familee 1990 vermutlich erste der Hip-Hop-Kultur entstammende deutschsprachige Rap-Veröffentlichung[12]
Zahnpasta-Rap Armin Maiwald 1991 Sendung mit der Maus, Bibliothek der Sachgeschichten
Fremd im eigenen Land Advanced Chemistry 1992 sozialkritische Texte; Debütsingle der von Advanced Chemistry[13][14]
80.000.000 Hooligans Die Goldenen Zitronen & Easy Business & IQ (Eric IQ Gray) 1992 Rap-Version des Die Goldenen Zitronen-Liedes 80 Millionen Hooligans[15][16]
Könnt ihr mich hör’n / Ich geh ins Ziel Cora E. 1993 erste Single von Cora E. (mit Marius No.1)
No! Microphone Mafia 1993 erste Single von Microphone Mafia, sozialkritischer Rap aus Deutschland, aber nicht auf Deutsch, aber deutscher Einspieler am Ende des Liedes
Rabenschwarze Nacht Too Strong 1993 erste Single von Too Strong
HipHop und Rap; Allein zu zweit Stieber Twins 1995 Diese ersten Tracks, auf denen sie selbst rappten, erschienen 1995 auf dem Sampler Die Klasse von '95 (MZEE)

Einzelnachweise

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  1. M. T. Putnam: Teaching controversal topics in contemporary German culture through hip-hop. In: Die Unterrichtspraxis/Teaching German. 2006, S. 69–79 (“Although Fanta Vier should be lauded for the recording and distribution of entirely German albums, their lyrics on often bnal themes starkly contrast with the goals of old school hip-hop groups likeAdvanced Chemistry. Furthermore, the fact members of Fanta Vier were not active participants in the Jam-kultur of the 1980s has sparked much controversy for many within the German hip-hop community towards this Stuttgart-based crew.”)
  2. D. Elflein: From Krauts with attitudes to Turks with attitudes: some aspects of hip-hop history in Germany. In: Popular Music. 17, Nr. 3, 1998, S. 255–265 (Abschnitt “A brief history” in Abgrenzung zu “Two records Krauts with Attitude”).
  3. Sascha Verlan, Hannes Loh: 25 Jahre Hiphop in Deutschland. Hannibal, Höfen 2006, S. 166.
  4. T. Cheeseman: Polyglot politics. Hip hop in Germany. Debatte In: Journal of Contemporary Central and Eastern Europe, 6, Nr. 2, 1998, S. 191–214, hier S. 196 f. (“In 1991, Die Fantastischen Vier scored the first number one hip hop hit in Germany with "Die da?!" (Her?!), establishing the formula of playful party rap which continues to dominate the German-language commercial sector - as indeed do the Fanta Vier”,
  5. T. Cheeseman: Polyglot politics. Hip hop in Germany. Debatte In: Journal of Contemporary Central and Eastern Europe, 6, Nr. 2, 1998, S. 191-214 (Fußnote 43, S. 206).
  6. Deutschrap – Wann entstand die Hip-Hop-Kultur in Deutschland? In: FIV. 9. Oktober 2021, abgerufen am 1. April 2023.
  7. F. Dörfler: „Schiller wäre Rapper “*: Die Bedeutung von Sprache im HipHop am Beispiel der österreichischen Szene. In: Wiener Digitale Revue. 2, 2021.
  8. Step into German – Die Toten Hosen (Music Podcast 2014/8 Transcript). Artikel auf der Seite des Goethe-Instituts San Francisco, abgerufen am 25. September 2019
  9. Die zehn besten Songs von Nina Hagen – Die Top Ten der „Godmother Of Punk“. Artikel vom 10. März 2020 im Internetmagazin Tonspion (Tonspion), abgerufen am 3. April 2020
  10. Billboard – Music Charts, News, Photos & Video | Billboard: Chart History – Nina Hagen (englisch)
  11. Rodgau Monotones – Die Hesse komme. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 4. August 2022.
  12. Manuel Gogos: Vom Gastarbeiter zum Gangsta-Rap. Alis im Wunderland. Deutschlandfunk Kultur: Freistil vom 28. Oktober 2018, abgerufen am 30. November 2019
  13. Interview mit den HipHop-Pionieren von L.S.D. Autor: Andreas Margara (16. April 2008)
  14. Kofi Yakpo: „Denn ich bin kein Einzelfall“. Afro-deutsche Rapkünstler in der Hip-Hop-Gründerzeit. Artikel vom 10. August 2004 im Portal bpb.de (Bundeszentrale für politische Bildung), abgerufen am 10. Mai 2014
  15. Das Album zum Buch mit Klassikern aus der Anfangsphase des deutschen Hip Hop – laut.de-Kritik. Artikel vom 22. Februar 2002 im Musikmagazin laut.de (laut.de), abgerufen am 4. Oktober 2022
  16. Die Goldenen Zitronen & Easy Business & IQ – 80.000.000 Hooligans bei Discogs

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