Benutzer Diskussion:OS/Archiv/Entwürfe/Hilberling

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Hilberling GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1. Juli 1988
Sitz Schacht-Audorf
Leitung Hans Hilberling, Jan Hauschildt[1]
Mitarbeiterzahl etwa 30
Branche Elektronik
Website www.hilberling.de

Hilberling ist ein deutscher Hersteller von Hochfrequenzgeräten. Die Firma mit etwa dreißig Mitarbeitern hat ihren Sitz in der Heinrich-Hertz-Straße in Schacht-Audorf (Schleswig-Holstein).[2] Während sie vergleichsweise klein ist und als eine von vielen Werkstätten für Hochfrequenztechnik (HF-Technik) aufgefasst werden kann, begründet sich ihre Relevanz durch ihre Innovationskraft auch auf dem Gebiet der Amateurfunktechnik. Zugleich ist sie einziger deutscher Amateurfunkhersteller.

Das hochfrequenztechnische Entwicklungslabor Hilberling GmbH wurde von Hans Hilberling im Jahr 1988 in Rendsburg gegründet. Er ist Firmeninhaber und Chefentwickler und außerdem bereits seit 1972 Funkamateur mit dem Rufzeichen DK7LG.[3] Die international operierende Firma entwickelt, fertigt und vertreibt HF-Generatoren, insbesondere für Beschriftungs-Laser, außerdem Leistungsnetzgeräte sowie HF-Leistungsverstärker für diverse Frequenzbänder im Bereich von etwa 30 MHz bis 3 GHz.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat in der Zeit von 2008 bis 2011 ein Forschungsvorhaben an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Göttingen gefördert, das die Entwicklung neuartiger Sender- und Empfängerkonzepte zum Ziel hatte. Hierbei war Hilberling industrieller Projektpartner und wurde bezeichnet als „Rendsburger Hi-Tech- Unternehmen, das modernste Produkte im Bereich der Nachrichtentechnik entwickelt und fertigt.“[4]

Im Jahr 2016 verlegte die Firma ihren Standort von Rendsburg in das weniger als zwei Kilometer entfernte Schacht-Audorf.

Amateurfunktechnik

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Amateurfunk-Sendeempfänger PT-8000A mit dazugehörigem Netzteil HN-8000 (rechts)

Das Geschäftsfeld der professionellen Hochfrequenztechnik und Hochfrequenzmesstechnik stellt seit mehr als dreißig Jahren die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der Firma dar. Auf Initiative ihres Gründers kam um 2008 das Gebiet der Amateurfunktechnik neu hinzu. Hier gelang es Hilberling innerhalb weniger Jahre, einen ausgezeichneten Ruf in der Branche zu erwerben. Inzwischen wird diese kleine Firma (was die Anzahl der Mitarbeiter betrifft) in einem Satz zusammen mit den Branchenriesen genannt: „Namhafte internationale Aussteller wie Hilberling, Icom, JVCKenwood und Yaesu präsentieren ihre Neuheiten und laden zum Einkaufen ein“[5] Die offizielle Ankündigung zu der im Jahr 2020 in Friedrichshafen alljährlich stattfindenden größten europäischen Messe für Amateurfunk, der Ham Radio, lautet: „As usual, international industry giants such as Hilberling, Icom, JVCKenwood, Luso, and Yaesu will be presenting their latest products“[6] (deutsch „Wie immer präsentieren internationale Branchengrößen wie Hilberling, Icom, JVCKenwood, Luso und Yaesu ihre neuesten Produkte“).

Basis für den Erfolg und den exzellenten Ruf ist sicherlich der innovative Transceiver (kurz: Trx, deutsch Sendeempfänger) PT-8000A (Bild). Laut Firmenbroschüre kommen dort „Technologien zum Einsatz, die zuvor in der Amateurfunktechnik nicht zu finden waren.“[7] Er überstreicht die Amateurfunkbänder 160 m, 160 m, 160 m, 160 m, 80 m, 60 m, 40 m, 30 m, 20 m, 17 m, 15 m, 12 m, 10 m, 6 m und 2 m. Das vielbeachtete Gerät kam 2010 auf den Markt und wurde mit internationalem Lob geradezu überschüttet: „Spitzentechnologie aus Deutschland: Der PT-8000 von Hilberling bietet das Beste aus analoger und digitaler Kurzwellentechnik.“[8]

Die Hauszeitschrift HB Radio der Union Schweizerischer Kurzwellen-Amateure (USKA) schrieb im Jahr 2010: „Für 13‘290 Euro bekommt man allerdings ein High-End-Gerät, das nicht nur technisch glänzt […]“[9] Angesprochen wird hier der – neben der attestierten technischen Exzellenz – durchaus auch „standesgemäße“ Verkaufspreis, der das Budget so manches Funkamateurs überschreiten dürfte. Folglich sind die Verkaufszahlen um Größenordnungen kleiner als die der „Platzhirsche“. Aber Qualität und Quantität sind zwei unterschiedliche Zielsetzungen eines Kaufmanns. Bezeichnend ist die Meinungsäußerung eines amerikanischen Funkamateurs, Gary, WA7KKP, im Forum von QRZ.com: „Hilberling isn't trying to corner the ham radio market, no more than Rolls-Royce is trying to co[r]ner the automobile market“ (deutsch „Hilberling versucht nicht, den Amateurfunkmarkt zu erobern, ebenso wenig wie Rolls-Royce versucht, den Automobilmarkt zu erobern.“)[10]

Das amerikanische Amateurfunkmagazin QST, Hauszeitschrift der American Radio Relay League (ARRL), urteilte im November 2014 in seinen Product Reviews:

“This offering from Hilberling brings a new level of equipment to the US Amateur Radio marketplace. […] The Hilberling PT-8000A is a highquality, full sized HF and VHF transceiver that combines a fine receiver and very good sounding transmitter in a well-made, professional package. […] The PT-8000A is Hilberling’s first offering in the Amateur Radio field, and they have entered with a very serious radio. It’s important to note that Hilberling has been developing telecommunications equipment for the commercial marketplace for many years and is no stranger to high-end RF gear. […] Hilberling’s PT-8000A is certainly an impressive new take on the Amateur Radio transceiver.”

„Dieses Angebot von Hilberling verleiht dem US-Amateurfunkmarkt ein neues Ausstattungsniveau. […] Der Hilberling PT-8000A ist in vollem Umfang ein hochwertiger Kurzwellen- und UKW-Transceiver, der einen feinen Empfänger und einen sehr gut klingenden Sender in einem gut gefertigten, professionellen Paket vereint. […] Der PT-8000A ist Hilberlings erstes Angebot im Amateurfunkbereich und sie haben sich mit einem sehr seriösen Gerät zu Wort gemeldet. Es ist wichtig anzumerken, dass Hilberling bereits seit vielen Jahren Telekommunikationsgeräte für den kommerziellen Markt entwickelt und ihnen hochqualitative HF-Technik alles andere als fremd ist. […] Hilberlings PT-8000A ist mit Sicherheit eine beeindruckende Neuerung auf dem Gebiet der Amateurfunk-Sendeempfänger.“

QST November 2014[11]

Andere Hersteller folgten in den vergangenen Jahren immer stärker dem Trend zur Digitaltechnik. Das betrifft die „innere“ Technik, aber auch Frontplatte und Bedienung, wo immer stärker Touchscreen-Displays mit Softkeys Einzug hielten und die traditionellen und von vielen Funkamateuren heißgeliebten „Knöpfchen“ und „Drehräder“ verschwanden. Hilberling widerstand diesem Trend, was inzwischen auch von anderen Herstellern so gesehen wird. Der Trend hat sich wieder umgekehrt. Auch was die Gerätetechnik angeht, schwenkte Hilberling niemals komplett ins Digitale um, sondern bewahrt analoge Technik bei gleichzeitigem Einsatz von Digitaltechnik, beides dort wo es für sinnvoll gehalten wird (siehe auch: Video-Interview mit Hans Hilberling unter Weblinks).

Dasselbe Modell, hier in Bordeauxviolett, im Jahr der Markteinführung 2010 präsentiert auf der Ham Radio. Links daneben ein Stationsmikrofon.
Stationsmikrofone und Präzisions-Morsetasten mit unterschiedlicher Oberflächenveredelung

Außer dem Sendeempfänger (englisch Transceiver Trx) gibt es das dazugehörige separate Netzteil (englisch Power Supply Unit PSU) und zusätzlich einen optionalen Leistungsverstärker (englisch Power Amplifier PA). Das Modell HPA-8000B deckt den Frequenzbereich von 1,8 MHz bis 70 MHz ab. Die Ausgangsleistung von 1 kW ist mehr als genug für jeden deutschen Funkamateur. Für den amerikanischen Ham, dem eine etwas höhere Ausgangsleistung erlaubt ist, gibt es ein speziell von der amerikanischen Kommunikations-Zulassungsbehörde Federal Communications Commission (FCC), entspricht der deutschen BNetzA, zugelassenes Modell.

Ein im Jahr 2017 in zwei Teilen in CQ DL, der Monatsschrift des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC), veröffentlichter Gerätetest beginnt mit den Worten:

„Der Hilberling HF/VHF-Transceiver PT-8000A ist seit einigen Jahren weltweit im Gebrauch und entspricht den hohen Erwartungen der Erwerber. Seit 2016 steht nun die in Design und Technik zum PT-8000A angeglichene Leistungsendstufe HPA-8000B zur Verfügung und damit ein weiteres hochwertiges Produkt eines in Deutschlands ansässigen kommerziellen Amateurfunkgeräte-Entwicklers. Die Endstufe bietet aber weit mehr, als nur das passende Pendant zum PT-8000A zu sein. Mit rund 6000 € Anschaffungskosten im oberen Preissegment angesiedelt, stellt sich die Frage, ob die Leistungen und das neue Konzept ihr Geld wert sind.“

CQ DL 2017[12]

Nach einer ausführlichen Untersuchung und Bewertung gibt es im zweiten Teil die „klare Bejahung der Frage aus Sicht des Verfassers“.[13] Ähnlich wie es Wilhelm Conrad Röntgen tat, der erste Physik-Nobelpreisträger der Geschichte, entschied sich auch Hans Hilberling, seine Erfindungen nicht patentieren zu lassen, sondern sie direkt der Allgemeinheit zugute kommen zu lassen. Nach seiner Einschätzung wäre beispielsweise die nahezu leistungslose Auskoppelschaltung des Leistungsverstärkers durchaus patentwürdig. „Hans Hilberling hat sich aber entschieden, sein Wissen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.“[14]

Als kleines aber exklusives Bonbon ist das Gerät in unterschiedlichen Frontfarben lieferbar. Außer Anthrazitgrau (RAL 7016) gibt es Bordeauxviolett (RAL 4004), Brillantblau (RAL 5007), Bronzegrün (RAL 6031) und Telegrau (RAL 7045). Dies gilt für den Trx, die PSU und den PA. Ferner bietet die Firma Stationsmikrofone und Morsetasten in besonders „edlem Look“ an (Bild), wahlweise schwarz eloxiert, verchromt oder vergoldet, und betont damit ihre internationale Spitzenposition.

  • Klaus Lohmann, DK7XL: Die Leistungsendstufe HPA-8000B von Hilberling. CQ DL 2-2017, S. 38–42, PDF; 3,2 MB
  • Klaus Lohmann, DK7XL: Die Leistungsendstufe HPA-8000B von Hilberling. CQ DL 3-2017, S. 29–33, PDF; 2,2 MB
Commons: Hilberling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Impressum“ unter Hilberling.de abgerufen am 6. August 2019.
  2. „Grundsteinlegung bei Hilberling“ in den Kieler Nachrichten (KN) vom 6. August 2015 bei KN-online.de abgerufen am 6. August 2019.
  3. Rufzeichenliste der Bundesnetzagentur unter Bundesnetzagentur.de abgerufen am 6. August 2019.
  4. Forschung an der HAWK bringt Innovation bei digitaler Nachrichtenübertragung bei innovations-report.de abgerufen am 12. August 2019.
  5. Nachbesprechung der Ham Radio 2018 auf radio-scouting.de abgerufen am 12. August 2019.
  6. Vorbesprechung der Ham Radio 2020 auf hamradio-friedrichshafen.com abgerufen am 12. August 2019.
  7. Hilberling-Broschüre zum PT-8000A Transceiver unter Hilberling.de abgerufen am 12. August 2019.
  8. Harald Kuhl: Messebericht. Radio-Kurier 9/2006 S. 13 bei ADDX.org abgerufen am 12. August 2019.
  9. HB radio 4-2010 S. 7 unter HB9F.ch abgerufen am 12. August 2019.
  10. Hilberling PT-8000A leads off the Nov QST Products Review column. am 4. Oktober 2014 gepostet von Gary, WA7KKP, bei Forums.QRZ.com abgerufen am 12. August 2019.
  11. QST Product Reviews, November 2014, S. 43–52, abgerufen unter arrl.org am 12. August2019.
  12. CQ DL 2-2017 S. 38 Die Leistungsendstufe HPA-8000B von Hilberling unter DLØSDR.de abgerufen am 12. August 2019.
  13. CQ DL 2-2017 S. 33 Die Leistungsendstufe HPA-8000B von Hilberling unter DLØSDR.de abgerufen am 12. August 2019.
  14. CQ DL 2-2017 S. 39 Die Leistungsendstufe HPA-8000B von Hilberling unter DLØSDR.de abgerufen am 12. August 2019.

Koordinaten: 54° 18′ 3,5″ N, 9° 42′ 35,1″ O

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