Benutzer Diskussion:OS/Archiv/Entwürfe/Schlüsselraum (Zimmer zum Schlüsseln)

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Sprachlich zu unterscheiden ist zwischen einem Schlüsselraum wie im Bild, das Soldaten des Geheimen Funkmeldedienstes des OKW beim Ver- oder Entschlüsseln von Nachrichten mithilfe der Schlüsselmaschine Enigma zeigt, und anderen Bedeutungen des Begriffs Schlüsselraum.

Als Schlüsselraum (auch: Verschlüsselungsraum,[1] englisch Cipher room)[2][3] bezeichnet man ein zumeist gesondert gesichertes Zimmer (Raum), in dem Nachrichten ver- oder entschlüsselt werden, im Kryptologie-Jargon allgemein formuliert also „geschlüsselt“ werden (Bild).[4][5]

Diese Schlüsseltafel enthält täglich wechselnde Schlüsseleinstellungen für die Schlüsselmaschine Enigma und war gültig für einen Monat. Die Tage wurden absteigend sortiert. Dies erlaubte es, die verbrauchten Schlüssel der vergangenen Tage abzuschneiden und zu vernichten.

Im Schlüsselraum (siehe auch Türschild eines deutschen Schlüsselraums im Zweiten Weltkrieg unter Weblinks) werden in der Regel die zur Schlüsselarbeit notwendigen Hilfsmittel, wie Schlüsselmaschinen (siehe auch: Chiffriermaschine) und die dazugehörigen Schlüsselunterlagen, wie Schlüsseltafeln (Bild) oder Codebücher, sicher aufbewahrt. Auch das Schlüsseln selbst wird hier durch das dazu befugte Personal (im Jargon „Schlüssler“ genannt als zusammenfassende Bezeichnung für Verschlüssler und Entschlüssler)[6] in geschützter Umgebung durchgeführt.

Der Zugang zum Schlüsselraum unterliegt in der Regel einer strikten Kontrolle und ist nur einem limitierten Personenkreis gestattet, die über eine entsprechende Zugangsberechtigung verfügen müssen.[7]

Auf U-Booten, wie hier an Bord des deutschen U 124 im Kriegsjahr 1941, waren Schlüsselraum und „Funkschapp“ ein und dasselbe. Unten links im Bild eine Enigma-M3.

Insbesondere an Bord von U-Booten im Zweiten Weltkrieg war aus Platzgründen der Schlüsselraum zugleich der Funkraum (Bild).

Andere Bedeutungen

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Nicht verwechselt werden darf diese Bedeutung des Begriffs Schlüsselraum mit einem Raum, in dem Schlüssel aufbewahrt werden, beispielsweise an Schlüsselbrettern (siehe Schlüsselraum für Schlüssel).

  • OKM: Der Schlüssel M –Verfahren M Allgemein. M.Dv. (Marinedienstvorschrift) Nr. 32/1, Berlin 1940, S. 13. PDF;3,2 MB, abgerufen am 19. November 2018.
  • Andreas Sauer: Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n). Kalter Krieg in Pfaffenhofen. Die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr (GSVBw66) und ihre Geschichte. Pfaffenhofen an der Ilm 2014, S. 34. PDF;7,2 MB, abgerufen am 19. November 2018.
  • Foto aus dem Inneren eines Schlüsselraums mit britischen Noreen-Maschinen, abgerufen am 20. November 2018.
  • Video Schlüsselraum abgerufen am 16. November 2018.
  • Screenshot aus obigem Video mit Türschild „Schlüsselraum“, abgerufen am 16. November 2018.

Einzelnachweise

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  1. Tür und Tor Artikel in Zeit Online vom 3. April 1987, abgerufen am 15. November 2018.
  2. K. Lee Lerner und Brenda Wilmoth Lerner: Encyclopedia of Espionage, Intelligence, and Security. Thomson Gale 2004, S. 1:404–405.
  3. NSA: Cryptolog 1985. Fort Meade, Maryland, 1998, S. 9. PDF; 9,4 MB abgerufen am 19. November 2018.
  4. Die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr „Fernschreib- u. Schlüsselraum f. Wetterfernmeldestelle“, abgerufen am 16. November 2018.
  5. Schüsselraum und Abfertigungsraum abgerufen am 16. November 2018.
  6. OKW: Schlüsselanleitung zur Schlüsselmaschine Enigma. H.Dv.g. 14, Reichsdruckerei, Berlin 1940, S. 7. (Abschrift des Original-Handbuchs mit einigen kleinen Tippfehlern.) Abgerufen am 20. November 2018. PDF; 0,1 MB (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  7. Andreas Sauer: Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n). Kalter Krieg in Pfaffenhofen. Die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr (GSVBw66) und ihre Geschichte. Pfaffenhofen an der Ilm 2014, S. 34.

SORTIERUNG:Schlusselraum Kategorie:Kryptologie