Benutzerin:Donna Gedenk/Sulzburg
Die Liste der Stolpersteine in Sulzburg führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in Sulzburg auf. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.
Liste der Stolpersteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stolperstein | Inschrift | Verlegeort | Name, Leben |
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HIER WOHNTE ADOLF BLOCH JG. 1869 ZWANGSVERKAUF DES HAUSES 1939 DEPORTIERT 1940 GURS TOT 28.1.1941 |
Hauptstraße 52 |
Adolf Bloch wurde am 17. April 1869 in Sulzburg geboren. Seine Eltern waren Wolf Bloch (1830-1905) und Henriette, geborene Wieler (1835-?). Er hatte vier Brüder und drei Schwestern. Wahrscheinlich absolvierte Adolf Bloch in Berlin eine Ausbildung zum Buchbinder und ging 1905 nach Basel. Er heiratete Amalie Dreyfuss, die aus dem Elsass stammte und kehrte im April 1905 mit seiner Frau nach Sulzburg zurück. Wenige Häuser von seinem Bruder Meier Max entfernt eröffneten er und seine Frau ein kleines Fisch-, Samen- und Obstgeschäft. Adolf Bloch wurde als „Fischjud“ bekannt, mit mit seinem Fass voller Fische in einem Wägelchen zog er zum Verkauf über das Land. Die Blochs sollen sehr arm gewesen sein. Das Ehepaar blieb kinderlos. Während des Novemberpogroms 1938 zerstörten Nationalsozialisten das Geschäft. Die Blochs mussten 1939 ihr Haus verkaufen und in das jüdische Gemeindehaus in der Mühlbachstraße (Heute Gustav Weil-Straße) ziehen. Das Ehepaar wurde am 22. Oktober 1940 verhaftet und in das Camp de Gurs deportiert. Adolf Bloch verlor dort am 28. Januar 1941 sein Leben, seine Frau ihres wenige Tage vor ihm.[1][2]
Bis auf seinen Bruder Meier Max Bloch, waren alle Geschwister schon sehr früh verstorben. Sein Bruder Meier Max Bloch wurde im Februar 1942 im Camp du Récébédou ermordet. | |
HIER WOHNTE AMALIE BLOCH GEB. DREYFUSS JG. 1867 DEPORTIERT 1940 GURS TOT 9.1.1941 |
Hauptstraße 52 |
Amalie Bloch, geborene Dreyfuss, wurde am 10. Januar 1867 in Uffheim im Elsass geboren. Sie heiratete Adolf Bloch aus Sulzburg und zog mit ihm in seinen Heimatort. Das Ehepaar führte ein Fisch-, Samen- und Obstgeschäft. Während des Novemberpogroms 1938 zerstörten Nationalsozialisten das Geschäft. Die Blochs mussten ihr Haus verkaufen und in das jüdische Gemeindehaus umziehen. Das Ehepaar wurde am 22. Oktober 1940 verhaftet und in das Camp de Gurs deportiert. Amalie Bloch verlor dort am 9. Januar 1941 ihr Leben, ihr Ehemann wenige Tage später.[3] | |
HIER WOHNTE ELISE BLOCH GEB. LEVI JG. 1867 DEPORTIERT 1940 GURS MEHRFACH INTERNIERT BEFREIT / ÜBERLEBT |
Hauptstraße 46 |
Elise Bloch, geborene Levi, wurde am 8. Februar 1867 in Breisach geboren. Ihre Eltern waren Jakob Levi und Helene, geborene Wertheimer. Sie heiratete Meier Max Bloch, das Paar betrieb in SUlzburg ein Lebensmittel- und Wollgeschäft, das „s' Wolljüdele“ genannt wurde. Sie hatten eine Pflegetochter, Johanna Reutlinger, wahrscheinlich lebten ein paar Jahre auch Mitglieder der Familie Nesselstrauß bei den Blochs. Im August 1939 wurden sie gezwungen ihr Haus zu verkaufen und in das jüdische Gemeindehaus zu ziehen. Von dort wurde das Ehepaar am 22. Oktober 1940 in das Camp de Gurs deportiert. Elise Bloch konnte überleben, im Sommer 1949 schrieb sie aus einem Altersheim in Lourdes bezüglich der Restitution ihres Eigentums. Alise Bloch starb am 6. Oktober 1949 in einem Heim in Rosny sous Bois.[4]
Ihr Ehemann verlor 1942 sein Leben im Camp du Récébédou. | |
HIER WOHNTE GUSTAV 'GUSTEL' BLOCH JG. 1894 FLUCHT 1933 FRANKREICH INTERNIERT DRANCY DEPORTIERT 1944 KOWNO ERMORDET |
Hauptstraße 70 |
Gustav Bloch wurde am 5. Januar 1894 in Sulzburg geboren. Seine Eltern waren Moses Bloch und Lina, geborene Rothschild. E<r hatte zumindest einen Bruder, Bernhard. Gustav Bloch wurde Zahnarzt, hatte eine Praxis in Suzburg, des Weiteren eine Praxis in Kirchhofen, die er zusammen mit Hans Fuchs betrieb. Bloch führte in Sulzburg die Reihenuntersuchung von Schulkindern ein. Schon 1932 hetzte sein Konkurrent, der Zahnarzt Hans Erley, in der nationalsozialistischen Tageszeitung Der Alemanne gegen Bloch. Im Jahr 1933 wurde er von Nationalsozialisten nachts aus seiner Wohnung entführt, in einem Feld zwischen Heitersheim und Eschback fast tot geprügelt und ohne Kleidung liegengelassen. Der Eschbacher Pfarrer gab ihm Kleidung und Bloch ging zurück nach Sulzburg. Wenige Wochen später wurde er verhaftet und vom 16. März bis 11. Mai 1933 in "Schutzhaft" genommen. Seine Entlassung erfolgte unter der Auflage Deutschland verlassen zu müssen, seine Praxis übernahm Hans Erley, Kreisleiter von Freiburg und später Bürgermeister von Staufen. Gustav Bloch flüchtete über die Schweiz nach Paris, holte dorthin auch seinen Bruder und dessen Familie. Am 13. Juli 1939 heiratete Bloch Hedwig Kaufmann. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Frankreich erfolgte seine Verhaftung durch die Gestapo, entweder in Marseille oder in Nizza. Er wurde in das Sammellager Drancy deportiert und von dort am 15. Mai 1944 mit dem Transport Nr. 73 in das Fort IX nach Kaunas deportiert. Gustav Bloch wurde für Tot erklärt.[5][6][7]
Seine Frau entdeckte nach dem Krieg in Drancy eine Einritzung, die von Bloch stammte. Ihr selber gelang die Flucht, sie lebte in den 1950er Jahren in Rio de Janeiro, heiratete erneut und starb 2003 in Johannesburg. | |
HIER WOHNTE JOSEF 'SEPP' BLOCH JG. 1886 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT DRANCY 1942 AUSCHWITZ ERMORDET |
Hauptstraße 70 |
Josef Bloch (1886–194?) | |
HIER WOHNTE MARTHA 'MARTEL' BLOCH JG. 1891 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT DRANCY 1942 AUSCHWITZ ERMORDET |
Hauptstraße 70 |
Martha Bloch (1891–194?) | |
HIER WOHNTE MAX BLOCH JG. 1867 ZWANGSVERKAUF DES HAUSES 1939 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT RECEBEDOU TOT 12.2.1942 |
Hauptstraße 46 |
Maier Max Bloch (1867–1942) | |
HIER WOHNTE MOSES BLOCH JG. 1855 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT NOÉ TOT 19.3.1941 |
Hauptstraße 70 |
Moses Bloch (1855–1941) | |
HIER WOHNTE PAULINE 'LINA' BLOCH GEB. ROTHSCHILD JG. 1862 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT NOÉ BEFREIT AUG. 1944 TOT 27.12.1944 PARIS |
Hauptstraße 70 |
Pauline Bloch, geborene Rothschild (1862–1944) | |
HIER WOHNTE ROSA 'RÖS' BLOCH JG. 1888 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT DRANCY 1942 AUSCHWITZ ERMORDET |
Hauptstraße 70 |
Rosa Bloch (1888–194?) | |
HIER WOHNTE TONI BLOCH GEB. BAUM JG. 1889 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT DRANCY 1942 AUSCHWITZ ERMORDET |
Hauptstraße 70 |
Toni Bloch, geborene Baum (1889–194?) | |
HIER WOHNTE
LEO LOUIS KAHN JG. 1884 'SCHUTZHAFT' 1938 DACHAU DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT DRANCY 1942 AUSCHWITZ ERMORDET |
Gustav-Weil Straße 20 |
Leo Louis Kahn (1884–194?) | |
HIER WOHNTE
ELFRIEDE KAHN GEB. BÄNDEL JG. 1889 DEPORTIERT 1940 GURS INTERNIERT DRANCY 1942 AUSCHWITZ ERMORDET 16.8.1942 |
Gustav-Weil Straße 20 |
Elfriede Kahn, geborene Bändel (1889–1942) |
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 10. September 2015: Hauptstraße 46 und 52
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stolpersteine.eu, Demnigs Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jüdische Spuren in Sulzburg: Die Familie von Adolf Bloch, abgerufen am 9. August 2022
- ↑ Jüdische Spuren in Sulzburg: Bloch, Adolf, abgerufen am 9. August 2022
- ↑ Jüdische Spuren in Sulzburg: Bloch, Amalie, abgerufen am 9. August 2022
- ↑ Jüdische Spuren in Sulzburg: Bloch, Elise, abgerufen am 16. August 2022
- ↑ Jüdische Spuren in Sulzburg: Bloch, Gustav, abgerufen am 16. August 2022
- ↑ Wir müssen nach Strukturen Fragen, aus Badische Zeitung vom 8. September 2018, abgerufen am 16. August 2022
- ↑ Bloch, Gustav. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 16. August 2022.
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