Benutzerin:Erfundener/Portal/flankierende Texte
Was für ein Portal ist das?
Dieses Portal ist eine Art Ergänzung, die Lücken füllt, die das Generischen Maskulinum erzeugt. Wir danken den vielen Autorinnen und Autoren, die dafür Toleranz aufbringen, dass wir Lemma-Hilfskonstruktionen dafür verwenden. Was in einem radikal gehandhabten generischen Maskulinum verboten und gestrichen würde, erlaubt erfreulicherweise Wikipedia.
Das kleine Portal betrachtet sich als ein Unterportal zum Portal Frauen. Wie alle guten Portale erschließt es einen größeren Themenkomplex systematisch. Es handelt sich jedoch nicht um einen durch äußerliche Eigenschaften gekennzeichneten Themenkomplex wie Gesellschaft oder Sport, Kunst und Kultur, Wissenschaft usw. Unser Portal behandelt einen grossen enzyklopädisch-strukturellen Themenkomplex: Die Ausfälle durch das generische Maskulinum. Der Themenkomplex ist präzise dadurch gekennzeichnet, dass unsere Artikel weibliche Begriffe und Lebenswelten vor dem Generischen Maskulinum sozusagen retten, indem wir legale lemmatische Hilfskonstrukionen verwenden.
Das Portal ist dabei in mehrfacher Hinsicht besonders informativ: 1. Es informiert konkret zu den Folgen des generischen Maskulinums, weil enzyklopädisch wichtige Wissensbereiche, für die das Maskulinum blind ist, ohne Regelverletzung in Wikipedia hineingenommen werden. Unsere Lemmata werden an die Regularien angepasst: Statt „Politikerin“ nennen wir das Lemma „Frauen in der Politik“. Es könnte auch heissen „Weibliche Politiker“. Aus „Künstlerin“ wird „Frauen in der Kunst“, aus „Philosophin“ wird „Frauen in der Philosophie“, usw. Dadurch können wir enzyklopädisch sehr fruchtbare Themenfelder erschliessen. Es entstehen schöne und wichtige und gut geschriebene Artikel.
2. Das Portal zeigt die Gruppe der Artikel, die im System des generischen Maskulinum eine Lemma-Hilfskonstruktion benötigen.
3. Die als enzyklopädische Reparatur der Ausfälle des Maskulinum entstandenen Artikel sind immer informative Hauptartikel, die als Linkvermittler, besonders für weibliche Biografien wirken. Die Biografien werden dadurch in einen Zusammenhang gestellt und dadurch interessanter, als ein singulärer Artikel. Einige Artikel haben eine historische weibliche Lebenswelt zum Gegenstand, in der viele Biografien historisch bedeutender Frauen verlinkt sind. Die Anzahl unserer Artikel ist bisher noch klein, aber das wird sich ändern. Wir schreiben absichtlich so, dass die Artikel für jeweils ein Begriffsfeld die Hauptartikel sind. Daher möchten wir die Artikel ausnahmslos mit einem Verweis auf das Portal kennzeichnen.
4. Zusätzlich zum Verweis auf die Artikel kann das Portal informative Einzelverweise auf wichtige Texte zum generischen Maskulinum machen, soweit sie unsere Arbeit betreffen. Wir wollen nicht die Zentralstelle für Meta-Artikel zum Generischen Maskulinum in Wikipedia werden. Vorstellbar ist wieder ein Überblickstext, der auf für unsere Arbeit relevante Informationen zum GM verweist.
Dass die Artikel nicht unter ihrem natürlichen weiblichen Lemma nachgeschlagen werden können, sondern nur unter einer lemmatischen Hilfskonstruktion, ist bedauerlich. Weibliche Realität und Kultur können dadurch enzyklopädisch nicht ganz selbstverständlich wahrgenommen werden. Beispielsweise sind wichtige Berufe davon betroffen, die für Frauen eine andere Bedeutung haben als für Männer. Auch manche weibliche Rollen und Lebensentwürfe müssten im Lemma umschrieben werden.
Was nochmal ist das Besondere an den Artikeln?
Es entsteht eine eigene Klasse von Artikeln, die enzyklopädisch blinde Bereiche unauffällig ergänzt. Wir möchten diese Artikel auch deshalb im Zusammenhang nachschlagbar machen, weil damit sichtbar wird, dass auf das Generische Maskulinum mit qualitativ guten Artikeln geantwortet werden kann. Die Lösung, dafür unter jedem Artikel wieder alle verwandten Artikel aufzuzählen, hat eine Autorin in guter Absicht versucht. Es war nicht zielführend und nicht wikikonform, weil mit der Zeit unter jedem Artikel eine lange Liste von Links entstehen würde. Wir könnten die Artikel in einem Portal mit Bild und kurzem Text vorstellen, so dass sie, da ihre Anzahl wächst, durchgescrollt werden können. Wer Portalvorbilder kennt, in denen durch Artikel mit Bild gescrollt werden kann, möge uns ihre Adresse nennen.
Weil die Artikel geschrieben werden, wenn Autorinnen und Autorinnen die negative Wirkung des Maskulinum feststellen, können sie nicht nach inhaltlichen Kategorien, wie etwa Gesellschaft oder Sport geplant werden. Welche Artikelthemen wir inhaltlich behandeln, muss sich frei ergeben dürfen. Wir stellen die Artikel zur richtigen inhaltlichen Einordnung einfach dem Portal Frauen zur Verfügung.
Absolut gleichwertig dazu präsentieren wir andere Gruppen von Artikeln, die ähnlich lautende Lemma-Konstruktionen verwenden, die mit dem Generischen Maskulinum ohne Weiteres vereinbar sind, beispielsweise „Frauen im alten Rom“. Sie sind nach dem gleichen Prinzip wie die oben genannten Artikel als Linkkontainer aufgebaut.
Unser Portalprojekt wird besprochen bei Wikipedia Diskussion:Portale (hoffentlich bald).
Das generische Maskulinum Das generische Maskulinum, das weibliche Lemmata verbietet, stammt aus dem Buchzeitalter. Dort konnte es wegen der Handhabung des Papiers, des Drucks und des Buches technisch begründet werden. Darüber hinaus gab es noch enzyklopädisch-theoretische Begründungen, die heute nicht mehr stichhaltig sind. Verweise auf weibliche Lemmata sind nicht nur technisch problemlos. Es gibt auch in der Theorie nichts was heute ein offeneres Verweissystem verbieten würde. Es gibt nur unendlich viele Denksperren und eine Herde bibliothekarisch Gebildeter, die immer weiter alte Systeme in neue Köpfe trichtern, bis auch diese vertrocknet das Gleiche fortführen. So folgen wir dem Generischen Maskulinum im digitalen Zeitalter immernoch.
Die Wirkung der unsinnig gewordenen enzyklopädischen Tradition für die Gleichberechtigung ist schlecht. Weil das Generischen Maskulinum weibliche Lemmata verbietet, setzt es diese - gewollt oder ungewollt - herab. Es ist in gewisser Hinsicht eine alltägliche Gehirnwäsche für beide Geschlechter. Beispielsweise können im Alltag selbstverständliche weibliche Berufsbezeichnungen, wie Künstlerin, Philosophin und Ärztin in Wikipedia nicht nachgeschlagen werden. Wikipedia, man sollte es garnicht glauben, steht damit den Bemühungen um eine geschlechtergerechte Sprache im Weg.
Im Generischen Maskulinum wird so getan, als sei der Inhalt beispielsweise unter den Lemmata Arzt und Ärztin gleich. Der weibliche Beruf hat durch eine Verbindung zu Hexen, Hexenverbrennung, Weisen Frauen und Hebammen jedoch eine besondere Geschichte, die unter dem Lemma Arzt nicht gut, nicht im Zusammenhang, und nicht in der dafür angemessenen Ausführlichkeit behandelt werden kann. Auch heute üben Ärztinnen ihren Beruf teils anders aus als Männer.
Die provisorische Erlösung Beim Lemma „Frauen in der Kunst“ sind mehrere Berufe und Frauenrollen involviert. Beim Schreiben tat sich eine ganze Welt weiblicher Kunst von den Ursprüngen bis zur Gegenwart auf, die unter dem Lemma „Künstler“ nie zum Vorschein gekommen wäre.
Wer sich dafür interessiert, kann stundenlang lesend an solchen Artikeln lernen, und sich daran freuen, wie in einem an sich enzyklopädisch-trockenen Artikel ein weiblicher Zusammenhang aufscheint, der in der männlich geschriebenen Geschichte nicht vorkommt. Die besten Artikel bieten anhand der vielen dort verlinkten Frauenbiografien einen Einstieg in eine komplexe Welt weiblicher kultureller Leistungen und vergessener Beziehungen. Weil diese Welt im eigenen Bewusstsein vorher nicht im Zusammenhang bekannt war, erscheint sie oft als überraschend und erstaunlich. Manchmal setzt sich sogar sprachlich eine weibliche Welt wieder zusammen. Das ist nicht nur für Frauen relevant, auch für Männer, die kulturell interessiert sind.
Diese Effekte treten selbsttätig ein. Es muss beim Schreiben nicht darauf geachtet werden. Die enzyklopädisch richtigen Fragmente finden und gut belegt und präzise formuliert zusammenstellen, das ist alles.
Zur Psychologie Eine Autorin, die gezwungen ist, weibliche Oberbegriffe zwangsweise in männliche zu übersetzen, ist psychologisch zurückgesetzt. Die Nachteile sind in der Psycholinguistik mehrfach belegt (siehe die psycholinguistischen Untersuchungen, die im Wikipedia Artikel Generisches Maskulinum genannt sind. Wer solche Zusammenhänge leugnet, hat hier nicht viel zu suchen. Frauenhasser sind ausgeladen.
In diesem Projekt darf weiblich gedacht und gearbeitet werden. Wir möchten hier nicht den Tonfall haben, den wir an Diskussionen an anderen Stellen in Wikipedia beklagen. Frauen schreiben lieber in einem freundlichen Klima. Männliche Autoren, die das verstehen und unterstützen, sind herzlich eingeladen und willkommen.
Zum "Handwerk" Unsere Lemmata lauten bisher immer „Frauen im …“ oder „Frauen in …“, es ist aber vorstellbar, das wir das Maskulinum durch andere Ausweichkonstruktionen umgehen. Wir verändern das Maskulinum nicht destruktiv ( (wenigstens vorläufig ;-)), sondern konstruktiv.
Unter den hier beheimateten Sammelartikeln und Haupt-Lemmata bitte unter „Siehe auch“ den Verweis auf unser Themenportal
einfügen, wenn es inatalliert worden ist.