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Futtjes (auch Futtjens, Futjes, Futjens, Pfütten, Feutens) sind ein traditionelles Fettgebäck der schleswig-holsteinischen Küche, das insbesondere im nördlichen Landesteil in der Adventszeit und zum Jahreswechsel verzehrt wird.
Teig und Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Futtjes gibt es eine Vielzahl an Rezeptabwandlungen; insbesondere auf den nordfriesischen Inseln und Halligen werden Familienrezepte und Verzehrgewohnheiten häufig von Generation zu Generation weitergegeben. Grundlage für das Fettgebäck ist in der Regel ein halbfester Hefeteig aus den Hauptbestandteilen Milch, Grieß, Eier, Mehl und Rosinen. Auch aus einem Brandteig oder einem Quarkteig können Futtjes hergestellt werden. An Gewürzen werden Kardamom, Muskatnuss oder Vanille hinzugefügt. Mit einem Esslöffel sticht man etwas von der Teigmasse ab und lässt es in einer Fritteuse oder in einem Topf in heißem Fett schwimmend ausbacken. Das fertige Gebäck wird noch heiß in Zucker gewälzt und zum Kaffee gereicht oder zu einer süßen Fruchtsuppe gegessen.[1][2][3] Nicht zu verwechseln sind die Futtjes mit den Holsteiner Förtchen, bei denen es sich um eine Mehlspeise handelt.
Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der nordfriesischen Westküste sowie auf den Inseln und Halligen gehören die Futtjes vielfach zu den traditionellen Speisen zum Jahreswechsel. Die überlieferten Sprechgesänge, die beim Rummelpottlaufen vorgetragen werden, nehmen Bezug auf das Gebäck; beispielsweise durch die Textzeilen Rummel, rummel, ruttje, giv mi noch een Futtje! Krieg ik een, bliev ik stohn, krieg ik twee, will ik gohn. Krieg ik dree, wünsch ik Glück, dat de Huusfru mit de Futtjes dörch den Schoosteen flücht. In früheren Zeiten war es dementsprechend üblich, als süße Gabe Futtjes an die Rummelpottläufer zu verteilen. Teilweise wird heutzutage noch an dieser Geflogenheit festgehalten, häufiger jedoch werden auf Weihnachtsmärkten und bei anderen Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit Futtjes angeboten.[4][5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landfrauen-Verein Pellworm: Köstliche Rezepte aus unseren Inselküchen. Hrsg.: Pellwormer Landfrauen-Verein. 1. Auflage. 1984, S. 129–132.
- ↑ Friesentorte, Futjes & Fraukes Teekekse: Torten & Kekse aus der Küstenküche. Ausg. 2009 Auflage. Cobra-Verl, Langenhorn 2009, ISBN 978-3-937580-32-6 (dnb.de [abgerufen am 5. November 2024]).
- ↑ Cornelia Kost: Futjes | Nordstrand. 6. Januar 2011, abgerufen am 4. November 2024.
- ↑ Rummelpott – Hooger Gästemappe. Abgerufen am 5. November 2024.
- ↑ Nordseetourismus: Winterlicher Genuss: Pharisäer und Futjes. Abgerufen am 5. November 2024.