Benutzerin:Leserättin/Rubinroter Dschungel

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Rubinroter Dschungel (englischer Originaltitel: Rubyfruit Jungle) ist der Debutroman der US-amerikanischen Schriftstellerin Rita Mae Brown aus dem Jahr 1973.

Das Werk ist ein autobiograph eingefärbter Bildungsroman, der stark auf Browns Jugend und Entwicklung als lesbische Autorin beruht. In dem Roman .. Molly Bolt ... Der Begriff "rubinroter Dschungel" wird im Roman für die weiblichen Genitalien verwendet. Zum Zeitpunkt seines Erscheines war das Werk wegen seiner expliziten Darstellung des Lebens einer Lesbe bemerkenswert.

Der aus der Ich-Perspektive geschriebene Roman erzählt die Geschichte von Molly Bolt von ihrer Kindheit in den 1950er Jahren im ländlichen Pennsylvania über Schulzeit und Studium in Florida bis hin zu ihrem Leben und Studium in New York. Der Name der Protagonistin ist eine Anspielung auf Molly Bloom aus Ulysses wie auch auf lightning bolt (dts. Blitzschlag).[1] Molly Bolt ist die adoptierte Tochter einer armen Familie, die als braunäugiges und dunkelhaariges Mädchen in einer Familie blonder Menschen heraussticht. Die Beziehung zu ihrer Adoptivmutter Carrie ist schwierig. Im ersten Kapitel des Romans wirft Carrie der siebenjährigen Molly im Streit an der Kopf, dass sie nicht ihr leibliches Kind ist sondern ein "Bastard", die Tochter einer "Nutte", was Molly abwehrt mit:.

“I don't care. It makes no difference where I came from. I'm here, ain't I?”

„Ist mir egal, es macht doch nichts aus, wo ich herkomme. Ich bin da, oder?“

Rita Mae Brown: Rubyfruit Jungle / Rubinroter Dschungel[2][3]

Schon früh identifiziert Molly sich mit anderen Außerseitern: den Afroamerikanern und Hispanics, die in den Südstaaten, wo sie lebt, diskriminiert werden. Der Roman zeigt, wie Mollys durchaus derber Humor ihr helfen, mit unangenehmen Menschen umzugehen, so zum Beispiel als sie dem Schulhofschläger Kaninchenkot als Rosinen zum Mittagessen unterjubelt oder sie in New York den Schreibtisch eines feindseligen Kollegen mit Hundehaufen füllt.[1]

Molly, der schon früh ihr sexuelles Interesse an Mädchen bewusst ist, verliebt sich in der sechsten Klasse in ihre Freundin Leota B. Bisland, mit der sie ihre erste sexuelle Beziehung hat. Diese endet mit dem Umzug der Familie nach Fort Lauderdale in Florida, wo ihr Vater Arbeit sucht. Während der Highschool experimentiert sie sexuell mit ihrem Cousin Leroy, doch Molly weiß, dass sie Frauen bevorzugt. Sie hat eine längere sexuelle Beziehung mit ihrer Freundin Carolyn Simpson, der obersten Cheerleaderin der Schule, die zwar gerne mit Molly schläft, aber die Bezeichnung "Lesbe" für sich ablehnt.

Mollys Vater Carl stirbt in ihrem vorletzten Jahr an der Highschool. Anders als Carrie hatte Carl Molly mit Liebe und Verständnis behandelt und sie in ihren Zielen und ihrer Ausbildung unterstützt. Molly zwingt sich, Spitzenleistungen in der Highschool abzuliefern, so dass sie ein volles Stipendium für die University of Florida erhält. Als dort jedoch ihre Beziehung mit ihrer alkoholabhängigen Zimmergenossin entdeckt wird, wird ihr Stipendium nicht verlängert.

Fast mittellos zieht sie nach New York, um eine Ausbildung im Filmemachen zu machen. Dort entdeckt sie die lesbische Subkultur und hat mehrere sexuelle Beziehungen zu Frauen und Männern. [klären Upon reaching New York, she realizes that the rubyfruit is possibly not as delicious and varied as she had dreamed within the concrete jungle.]

beginnt im ländlichen Pennsylvania, ihre Familie zieht dann mit Molly während ihrer Schulzeit nach Florida und schließlich lebt sie in New York

Zu Hause dreht sie einen Kurzfilm, in dem ihre einst entfremdete Mutter ganz offen über ihr Leben spricht, was Mollys Professor und Mitschüler atemlos macht. Sie schließt ihr Studium mit „summa cum laude“ ab,

Die Geschichte endet damit, dass Molly trotz ihre überlegenen akademischen Leistungen - anders als ihre Studienkollegen - keine Stelle in der Filmindustrie bekommt. Doch Molly will weiterkämpfen. Die letzten Sätzen der Erzählung wechseln ins Präsens:

“I wish I yould make my films. That wish I can work for. One way or another I'll make those movies and I don't feel like having to fight until I'm fifty. But if it does take that long then watch out world because I'm going to be the hottest fifty-year-old this side of the Mississippi.”

„Ich möchte, daß ich meine Filme machen kann. Für diesen Wunsch kann ich etwas tun. So oder so, ich werde diese Filme machen, und ich glaube nicht, daß ich darum kämpfen muß, bis ich fünfzig bin. Aber falls es doch so lange dauert, dann sei auf der Hut, Welt, denn ich werde die schärfste Fünfzigjährige diesseits des Mississippi sein.“

Rita Mae Brown: Rubyfruit Jungle / Rubinroter Dschungel[4][5]

Form und Gattung / Einordnung

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Entstehungs- und Veröffentlichsgeschichte

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Brown bereits als Schülerin für die zivile Bürgerrechtsbewegung engagiert, später vertärkt in radikalfeministischen und -lesbischen Organisationen[6]

Während ihres Studiums in New York in den 1960er Jahren engagierte sich Brown in der Homosexuellen- und Frauenbewegung. Sie war ein frühes Mitglied der National Organization for Women (NOW), aus der sie nach ihrer Aussage wegen der dortigen sexistischen, rassistischen und klassenbewussten Haltungen austrat. Brown ging nach Washington, um dort am Institute for Policy Studies in Washington, D. C., in Englisch und Politikwissenschaft zu promovieren. Während ihrer Zeit dort begann sie Essays in feministischen Zeitschriften und eine Gedichtsammlung über lesbischen Aktivismus zu veröffentlichen. Die Schauspielerin Alexis Smith, mit der sie liiert war, ermutigte sie, einen Roman zu schreiben. Brown griff stark auf ihre eigenen Erfahrungen zurück, um ihren ersten Roman, Rubyfruit Jungle zu schreiben. Mainstream-Verlage wiesen diesen zurück, schließlich publiziert von Daughter's, einem kleinen feministischen Verlag, 1973. Der Roman wurde ein Underground Bestseller und 1977 von Bantam neu veröffentlicht. Der Vorschuss dafür gab Brown die Freiheit, von da an in Vollzeit zu schreiben.[7]

RBJ wurde zu einem Manifest sowohl für die lesbische als auch für die Frauenbewegung, Molly Bolt beansprucht darin das Recht, eine Frau und Lesbe zu sein, larer-than-life protagonist (Molly)[7]

Rubyfruit Jungle wurde von Barbara Scriba-Sethe ins Deutsche übersetzt und 1978 im Rowohlt Verlag veröffentlicht, was als mutig galt. Kritisiert wurde aber, dass die Übersetzung "schamhaft" den Begriff "Lesbierin" statt "Lesbe" verwendete.[8] Auch die deutschsprachigen Ausgabe erfuhr zahlreiche Neuauflagen und ist bis heute (2019) im Buchhandel verfügbar.

Historischer Hintergrund

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Autobiografischer Bezug

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sofortiger Erfolg nach der Veröffentlichung (Aussage Brown 2015),[9] ungeheuer populär direkt nach der Veröffentlichung[10]

Der Roman wurde durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu einem Bestseller. Er hatte wegen seines frischen und schockierenden Ansatzes zu sexueller Selbstbestimmung eine starke Wirkung auf seine Leser.[11] S. 124 Er löste Desert of the Heart der Schriftstellerin Jane Rule aus dem Jahr 1964 als wichtigster lesbischer Roman ab.[11] S. 124

Molly Bolt war eine der ersten lesbischen Protoganistinnen in der Mainstreamliteratur, die nicht an Depressionen litt und vom Pech verfolgt war.[6]

halb-autobiographischer Roman[12] S. 113

Browns Roman wurde von vielen Verlagshäusern abgelehnt und schließlich von einem kleinen Kollektiv publiziert, das ausschließlich Bücher von Frauen veröffentlichte, die Daughters Publishing Company. Es wurde schließlich (1977)[13] von Bantam Books übernommen und weltweit als Corgi-Taschenbuch publiziert. Mit der 7. Auflagen waren 70.000 Exemplare allein in den USA verkauft worden, wobei sein Ruf vor allem über Mund-zu-Mund-Propaganda in der lesbischen Community verbreitet wurde, wo es bald den Status eines Klassikers erhielt.[12] S. 113

Rubyfruit ist eine der frühesten Coming-out-Erzählungen der Post-Stonewall-Zeit.[12] S. 115

einer der ersten amerikanischen Romane, der eine Lesbe positiv darstellte[14]

in Literaturseminaren reagieren die Studierenden wie auch die normalen Leserinnen meist enthusiastisch bis glühend auf die Lektüre: "Molly Bolt, the novel’s plucky protagonist, charms the socks off readers with hardly an exception, regardless of background, sexuality, or gender", "Whether intentionally or not, this is a novel that everyone can read, and Molly Bolt is a character nearly everyone can identify with—an odd state of affairs for a book that’s also considered one of the staples of 20th-century lesbian literature."[13]

Susan Radner berichtete, dass sie in Literaturseminaren Rubinroter Dschungel gerne als letztes Werk am Ende des Semesters ansetzt, wenn die Studierenden die große Literatur allmählich über sind. Und immer würde es von diesen zum besten Buch des Seminars gewählt.[1]

"Men and women, old and young, gay and straight students all like to read these two novels," Ragner 1995

vermutlich der zweitbekannteste lesbische Roman nach The Well of Loneliness, RFJ ist vielerlei Hinsicht eine Antwort bzw. ein Zurückweisen des älteren Romans[15]

Literaturkritik

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"Brown’s novel has received very little critical attention, that is, aside from the original industry reviews and the perfunctory, rarely analytical inclusion in histories of lesbian literature.", ""the lack of scholarship is puzzling since the novel has been in print continuously since 1977 and has been deemed the lesbian coming of age text""[13]

Jonathan Dollimore hat RFJ als Maß des lesbischen Bewusstseins in den frühen 1970er Jahren wie auch ein polemischen Beitrag dazu, es zu verändern (S. 184-185).

scharfsichtige, pikareske Kritik der heterosexuellen Machtverhältniss und Heuchelei (S. 185)

affirmativ in seiner Darstellung der weiblichen Homosexulität (S. 185)

oft irrsinnig komisch (S. 185), er fand besonders komisch, als Molly sexuelle Beziehungen zu einem heterosexuellen Paar hatte, der Mann und die Frau haben cross-gender erotische Fantasien: die Frau Polina fantasiert, dass sie ein gut ausgestatteter Mann sei, der entsprechend in einer Männertoilette bewundert wird, während ihr Freund sich als Frau in der Damentoilette vorstellt, die wegen ihrer üppigen Brüste bewundert wird (Brown 206, Dollimore S. 185), Molly ist von diesen Fetischismen überfordert und entzieht sich dem; sie wechselt zu einer "geradlinigen" lesbischen Beziehung mit Alice, Polinas Tochter, die sich durch eine unkomplizierte Sinnlichkeit auszeichnet, was mit der verdrehten viktorianischen Mentalität ihrer Mutter kontrastiert wird:

“She was there, all there with no hang-ups, no stories to tell, just herself. And I was just me.”

„Sie war da, ganz da, mit keinerlei Komplexen, keinen Geschichten, ganz sie selbst. Und ich war ganz ich selbst.“

Rita Mae Brown: Rubyfruit Jungle / Rubinroter Dschungel[16][17]

Die als pervers geltenden Lesben werden als unkompliziert und authentisch dargestellt, in kurz als natürlich. die Heterosexuellen dagegen sind verkorkst; 2 überlappende binäre Gegensätze: authentisch/unauthentisch, Einschluss/Ausschluss, was sich an Mollys Erlebnissen in der New Yorker Butch/Femme Bar zeigt S. 185-186

“That's the craziest dumbass thing I ever heard tell of. What's the point of being a lesbian if a woman is going to look and act like an imitation man? Hell, if I want a man, I'l get the real thing, not one of these chippies.”

„Das ist ja wohl das verrückteste, dümmste Zeug, das ich je gehört habe. Was ist der Sinn, wenn man Lesbierin ist und wie ein imitierter Mann aussieht und handelt? Himmel, wenn ich einen Mann will, hol ich mir das richtige Ding und nicht eine von diesen Nutten.“

Rita Mae Brown: Rubyfruit Jungle / Rubinroter Dschungel[18][19]

Das Cover der Corgi-Ausgabe von 1978 zeigt in riesiger Schrift "Being different isn't really so different!"[20]

Fishbein, Leslie. “Rubyfruit Jungle: Lesbianism, Feminism, and Narcissim.” International Journal of Women’s Studies 7.2 (March/April 1984): 155-59. --> FL

"mid-1980s by Leslie Fishbein, who offers a corrective for what she sees as the wrongheaded view of the novel’s contemporary critics that the novel is a “celebration of lesbian feminism” (155)."[13]

Roman war ein Wendepunkt in der Entwicklung der zeitgenössischen Frauenliteratur und insbesondere "Lesbenliteratur", Kultroman, gilt als radikal;Martell sieht RFJ in der Tradition des pikaresker Roman, eines an sich konservativen Genres, der Charme dieses Genre besteht darin, dass die Protagonistin eine Außenseiterin ist, die Figur lebt am gesellschaftlichen Rand und versucht zumindest in ökonomischer Hinsicht, im sozialen Mainstream Fuß zu fassen; im Kontext der amerikanischen literarischen Kultur ist keine Person vorstellbar, die mehr marginalisiert und entfernt von Macht und Einfluss ist, wie eine Lesbe aus den Südstaaten, die aus einer armen Familie der Arbeiterklasse stammt; die Herkunft des Protagonisten ist in einem pikaresken Roman bon besonderer Bedeutung, marginalität hier basiert auf "weiblich" und "illegitim"; der subversivste Aspekt des Roman ist die Zurückweisung traditioneller Mann/Frau-Rollen und sogar nicht-traditioneller Geschlechterrollen innerhalb der Substrat der Homosexuellen-Kultur, wenn Molly z.B. bei den kindlichen Doktorspielen die Rolle des Doktors spielen möchte oder auch ihr Tomboy-Verhalten oder wenn die Leiterin der Schülerselbstverwaltung wird, was - so ihre Mutter und ihre Tante sagen - bedeutet, dass sie nicht Prom queen (Königin des Schulabschlussballs) werden könnte, sie lehhnt schon mit 8 Jahren ab, später zu heiraten, Kritik an Butch/Femme-Rollen innerhalb der lesbischen Gegenkultur; er stellt die Darstellung von Molly as "there, all there with no hang-ups, just herself" in Frage. Tatsächlich hätte Molly eine Geschichte zu erzählen und sie erzählt sie mit RFJ. Sie ist die Erzählerin und die Protagonistin des Romans, deren Entwicklung wiedergegeben wird und damit zu der traditionellen, d.h. männlichen, Fiktion zugehörig, was im Roman nie thematisiert wird, die normative Rolle der Erzählerin wird so condoned / gut geheißen; nach ihrem Umzug nach Florida realisiert Molly durch Beobachtung der Schülergruppen um sie herum die Bedeutung der gebildeten Sprache für die Zugehörigkeit zur gebildeten Gruppe und für die Möglichkeit des Aufstiegs, von da an bemüht sie sich aktiv um eine grammatikalisch korrekte Sprache. Das spiegelt sich auch in der Sprache des Romans wieder, die ab diesem Punkt präziser, more sophisticated, gebildeter wird; die männliche Gewalt gegen Frauen und Unterdrückung von Frauen kulminieren in dem Interview von Molly mit ihrem Dozent in Bezug auf ihr Abschlussprojekt (S. 159), der Professor ist nicht nur frauenfeindlich, sondern auch noch boshaft, die männlichen Studenten sind "into" porno-violence, Molly hat keine Hilfe oder Unterstützung von Kommilitonen und ihr steht nicht einmal die technische Ausrüstung z.V. wie allen anderen; die Welt ist gegen sie verschworen, so sieht Molly keine andere Abhilfe, als den Film und die Kamera, die sie braucht, an sich zu nehmen, ohne dies entsprechend einzutragen, letztendlich hat Molly in einer sehr spezifischen und kulturell passenden Weise (Abschluss mit bester Note und Aufnahme in Phi Beta Kappa), doch diesen Erfolg kann sie nicht in einen besseren Job ummünzen wie ihre männlichen Studienkollegen (der mit dem Studienprojekt über eine Marsianer-Vergewaltigung geht zu CBS bei einem Kinderprogramm); auch die Erzählerin, die die Kameras ihrer Kollegen einfach an sich genommen hatte, kooptiert (co-opts?) das Genre mit seiner Ausdrucksform, die traditionell als männlich wahrgenommen wurde; am Ende werden die Männer zum Schweigen gebracht und die individuelle weibliche Stimme anerkannt; mandrell sieht das Ende als Versagen Ends on a note of failure; Mandrell betont, dass sie aber die Geschichte beginnt, in dem sie die Vergangenheit als beherrscht von Frauen (Mütter und Tanten) darstellt, sowohl das Patriarchat als auch das Matriarchat wird abgelehnt; Molly entdeckt eine alternative Geschichte im Leben ihrer Stiefmutter und macht sie öffentlich trifft auf die Entfremdung, die alle Frauen erfahren und vor allem wie Carrie sich darin gefügt hat [21]

"By offering this "good and true account," Molly/Brown changes nothing, shows no possibility for change, but, rather, acquiesces to and confirms the marginality experienced by those who are not straight, white middle-class males. The unquestioned assumption of a masculine mode of narrative pre- sentation, the true account of the life of the picaro, thus reconstitutes itself as the embodiment of the tradition, in terms of ideology as well as form. In other words, the reality that Brown depicts reasserts its authority and judg- ment in terms of the genre and confirms in a social sense the virtually neces- sary alterity of women." "So, unlike Molly Bolt who learns to play the game according to the rules and ends up empty-handed, who learns good grammar, learns how to make films, and who writes a conventional novel" "the isolation of the protagonists of both Rubyfruit Jungle and Yes- terday's Lessons is not merely a feature of the picaresque that carries through in these revisions; it is characteristic of much lesbian fiction. In a less realistic literary mode, the outcome of these novels might well have been isolation and then the formation of a women's community, specifically, of a "lesbian nation" where the alienation of the individual eventually leads to a group identity "in which female powers can be integrated, in which there are limitations or compromises, in which the patriarchal, heterosexist world exacts no price.""[21]

James Justus: Old Ways not Forgotten: Cultural Revisions in Contemporary Southern Fiction. Diss, Indiana University, 1989

Jonathan David Little: "Definition trough Difference: The Tradition of Black.White Miscegenation in American Fiction". Diss. Univ. of Wisconsin at Madison, 1989.

Roof, Judith. “’This is Not for You’: The Sexuality of Mothering.” Narrating Mothers: Theorizing Maternal Subjectivities. Ed. Brenda O. Daly and Maureen T. Reddy. Knoxville, TN: U of Tennesee P, 1991. 157-173. --> FL

Kawada, Louise. “Liberating Laughter: Comedic Form in Some Lesbian Novels.” Sexual Practice/Textual Theory: Lesbian Cultural Criticism. Ed. Susan J. Wolfe and Julia Penelope. Cambridge, MA: Blackwell, 1993. 251-262. --> FL

Joannou: Sex an sich wird als befreiend dargestellt[12]S. 107

Joannou hat gesagt, dass im Rubinroten Dschungel Homosexualität für Molly vor allem guter Sex bedeutet (Joannou 2000, S. 114), doch für IM ist die Botschaft vielmehr, dass sexuell jeder einmalig ist und jeder durch seine vorherigen Erfahrungen geprägt ist, was heißt, dass die Vorstellung von "normalen" Sex, sei er hetero- oder homosexuell, falsch sei.[11]S. 122

[12]S. 114-117: Rubyfruit Jungle vermeidet die Isolierung der lesbischen Protagonistin, wie in The Well of Loneliness gezeigt, es gibt keine Sehnsucht nach der verlorenen kindlichen Unschuld, Homosexualität ist kein Exil. Aber Mollys Erfahrungen zeigen ihr, dass sie mit homophoben Reaktionen und Ablehnung rechnen muss S. 117

Brown hatte den Newsletter der New Yorker NOW-Sektion herausgegeben, 1970 trat sie zurück, sie klagte, dass das NOW Exekutivkomitee beim Wort Homosexualität eine kollektive Herzattacke bekommen würde[12] S. 117

RFJ endet mit der Aussicht, dass die feministische und die lesbischen Agendas unvermeidlich auseinanderlaufen würden[12] S. 117 (längeres Zitat aus RFJ)

Imelda Whelehan interpretierte Rubyfruit Jungle als ein Beispiel eines Consciousness Raising-Romans. Sex steht darin zwar im Vordergrund, sie hinterfragen die Ursprünge von sexuellem Begehren. Ihre Protagonistin schwimmen gegen den den Strom des sexuell befreiten Amerikas der 1970er Jahre und suchen andere Erfahrungen, die die Natur der Machtbeziehungen beim Sex offenlegen und aufzeigen, dass die Vorstellung, dass Sex zentral für das Selbst ist fehlgeleitet ist. Die Charaktere erleben Sex keineswegs als befreiend oder aufschlussreich. Stattdessen würde gezeigt, woraus das Selbst entsteht. Bei Molly Bolt, die ihre leibliche Mutter nicht kennt und auf die Auskünfte ihrer Stiefmutter angewiesen ist. Letztendlich erkennt sie, dass ihr biologisches Erbe wenig mit dem zu tun hat, wie sie ist, obwohl ihr gesagt wird, dass sie wie ihr leiblicher Vater aussehe. Doch tatsächlich hat sie die Wünsche ihres Stiefvaters Carl verinnerlicht. Carrie erzählt Molly, dass sie ein "Bastard" ist, um sie zu schocken und von ihrem von ihr als unmoralisch empfundenen Verhalten abzubringen. Molly antwortet: "I don't care. It makes no difference where I come from. I'm here, ain't I?". Wie IM herausstellt, zeigt diese Antwort, dass Mollys Philosophie sich um ihr Sein dreht und sie sich nicht durch Etikette oder Kategorien definieren lässt.[11] S. 120-21

Brown zeigt mit der Freundschaft zwischen Molly und ihrem Cousin Leroy die Willkürlichkeit der Geschlechterkonstruktion. Der Roman zeigt, dass neue sexuelle und andere Freiheiten Menschen nicht helfen, mit der Geschlechterkonfusion sich zu arrangieren, wenn die Zuschreibungen von Weiblichkeit oder Männlichkeit dem befreienden Potenzial der sexuellen Ausprägung hinterherhinkt. IM vergleicht Browns Werk mit Adrienne Richs Essay "Compulsory Heterosexuality and Lesbian Existence" von 1980, indem Heterosexualität als eine Institution entlarvt wurde. Leroys spätere Ehe wird als häusliche Falle gezeigt, er träumt, davon erlöst zu sein. Molly muss die Erfahrung machen, dass Menschen sie verraten werden, um den zerbrechlichen Bezug zur Normalität nicht zu verlieren. Molly rebelliert gegen den Anspruch einer monogamen Beziehung[11]S. 121

Für die Zeit, in der das Buch geschrieben wurde, ist Browns Darstellung der weiblichen Homosexualität ungewöhnlich, doch sie passt zur Entwicklung der Queer theory und Politik in den 1990ern. Molly klagt: "Why does everyone have to put you in a box and nail the lid on it? I don't know aht I am - polymorphous and perverse"[11]S. 122

Harris, W. C. “ Dr. Molly Feelgood; or, How I Can’t Learn to Stop Worrying and Love Rubyfruit Jungle.” EAPSU Online: A Journal of Critical and Creative Work, vol. 1, 2004, pp. 23-41.

"this paper argues that Rubyfruit Jungle attracts readers with the lure of a utopian space, which in the end cannot be imagined.", "she sleeps with both women and men, though she says she enjoys sex with women more. Relationships with women provide Molly some of her deepest insights into her own identity; yet still she refuses to commit to any community—straight or gay", "Molly Bolt might appear to be a lesbian, but she identifies herself as such only once, and she has heterosexual relationships throughout the novel. When the women with whom she has relationships describe themselves as lesbians, Molly asks why they have to “give it a name.”", "Molly’s selective ignorance of lesbian slang in the bar scene suggests a certain opportunism in Brown’s approach—speaking to communities in their own language but playing the outsider.", "what does it mean when one of the most popular lesbian novels of the last fifty years continually eschews alliances, acknowledges no sense of community with lesbians or women—even though straight women and gay men constitute a generous segment of its readership? Could the novel’s popularity across identitarian lines imply a commitment to assimilation, despite its vociferous individualism? The issues here are complex enough to merit further discussion, but Rubyfruit Jungle’s ambivalence toward commjnity in any form is relevant to the current crisis of gay and lesbian publishing and concomitant issues of where gay and lesbian literature belongs, to whom it’s marketed, and what sorts of narratives and genres various publishing houses are willing to support (erotica, crime novels, boy-gets-boy novels, self-help books)."[13]


Chew, Martha. Southern Quarterly; Hattiesburg Bd. 22, Ausg. 1,  (Fall 1983): 61.

"“It is in Brown’s portrayal of the rebelliousness of her heroes that we can see how her concerns as a lesbian feminist underlie and inform her portrayal of Southern women and link her political visions with her imaginative vision as a Southern novelist” (Chew 79)."

Der Psychologietheoretiker David Halperin kritisierte den Roman als heteronormativ, da der die Butch-Kultur lächerlich macht.[22]

Helmer, Kristen. “Readin Queer Counter-narratives in the High-School Literature Classroom: Possibilities and Challenges.” Discourse: Studies in the Cultural Politics of Education, vol. 37, no. 6, 2016, pp. 902-916.

"article “Reading Queer Counter-narratives in the High-School Literature Classroom: Possibilities and Challenges” written by Kirsten Helmer. This article focuses on a high school English classroom that is teaching queer novels, including Rubyfruit Jungle. It makes the claim that classrooms are positively affected by queer novels because they allow for open discussion, and allow for the heteronormative novels usually taught to be placed in the background for a while. However, this does not directly relate to the concept of marriage within the novel either."

Das Werk ist eine früher literarischer lesbischer Roman. Viele lesbische Leserinnen empfanden ihn als eine Wiedergabe ihrer eigenen Erfahrungen und Beobachtungen. Während einige ihn einfach nur als "noch ein lesbischer Bildungsroman" bezeichnen, ist sein Erfolg einer der Gründe, warum das Genre inzwischen oft als Klischee angesehen wird.


Gloria steinem: ".. account of growing up Un-American in America", zitiert nach [21]


  • Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Daughters, Plainfield, Vermont 1973.
  • Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Bantam, New York 1977, ISBN 0-553-14696-3.
  • Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Bantam Books, New York 1988, ISBN 0-553-27886-X.

Deutsche Ausgaben

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  • Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1978.
  • Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Bertelsmann-Club, Gütersloh 1988.
  • Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Ullstein, München 2002.
  • Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Ullstein, Berlin 2018.

Einzelnachweise

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  1. a b c Susan G. Radner: Rubyfruit Jungle, Six of One by Rita Mae Brown (Review). In: The Radical Teacher. Nr. 47, 1995, ISSN 0191-4847, S. 51–52, JSTOR:20709860.
  2. Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Bantam Books, New York 1988, ISBN 0-553-27886-X, S. 7.
  3. Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 3-499-12158-1, S. 14.
  4. Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Bantam Books, New York 1988, ISBN 0-553-27886-X, S. 246.
  5. Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 3-499-12158-1, S. 253.
  6. a b Karen-Susan Fessel, Axel Schock: Out! 500 berühmte Schwule, Lesben und Bisexuelle. Quer, Berlin 1997, ISBN 3-89656-021-2, S. 59.
  7. a b Roxanne Harte: Rita Mae Brown (1944- ). In: Bella Vivante (Hrsg.): Contemporary American Women Fiction Writers: An A-to-Z Guide. Greenwood, 2002, ISBN 978-0-313-31627-2, S. 40–45 (google.de [abgerufen am 31. März 2019]).
  8. Rubinrote Werke. In: TAZ. 12. Dezember 1998, S. 10 (wiso-net.de [abgerufen am 10. April 2019]).
  9. a b Ilana Masad: "Your Sexuality Is the Least Interesting Thing About You": Rita Mae Brown on RubyFruit Jungle's Rerelease. In: The B&N Teen Blog. 22. Juni 2015, abgerufen am 30. März 2019.
  10. a b Carole Horn: Rita Mae Brown. In: Washington Post. 24. Oktober 1977 (washingtonpost.com [abgerufen am 30. März 2019]).
  11. a b c d e f Imelda Whelehan: The feminist bestseller. From Sex and the single girl to Sex and the city. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2005, ISBN 978-0-230-21182-7 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).
  12. a b c d e f g Maroula Joannou: Contemporary Women's Writing: From The Golden Notebook to The Color Purple. Manchester University Press, 2000, ISBN 978-0-7190-5339-9, S. 114–117 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).
  13. a b c d e W. C. Harris: Dr. Molly Feelgood; or, How I Can’t Learn to Stop Worrying and Love Rubyfruit Jungle. In: EAPSU Online: A Journal of Critical and Creative Work. Band 1, 2004, S. 23–41 (eapsu.org [PDF; abgerufen am 31. März 2019]).
  14. Frances Ann Day: Molly Bolts and Lifelines: Rita Mae Brown's Rubyfruit Jungle (1973). In: Jerilyn Fisher, Ellen S. Silber (Hrsg.): Women in literature. Reading through the lens of gender. Greenwood, Westport 2003, ISBN 0-313-31346-6, S. 253–255 (google.de [abgerufen am 30. März 2019]).
  15. a b Jonathan Dollimore: The dominant and the deviant: a violent dialetic. In: Critical quarterly. Band 28, Nr. 1/2, 1986, S. 179–192.
  16. Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Bantam Books, New York 1988, ISBN 0-553-27886-X, S. 210.
  17. Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 3-499-12158-1, S. 217.
  18. Rita Mae Brown: Rubyfruit jungle. Bantam Books, New York 1988, ISBN 0-553-27886-X, S. 147.
  19. Rita Mae Brown: Rubinroter Dschungel. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 3-499-12158-1, S. 156.
  20. Jonathan Dollimore: Sexual Dissidence. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-256190-9 (google.de [abgerufen am 31. März 2019]).
  21. a b c James Mandrell: Questions of Genre and Gender: Contemporary American Versions of the Feminine Picaresque. In: Novel: A Forum on Fiction. Band 20, Nr. 2, 1987, ISSN 0029-5132, S. 149–170, doi:10.2307/1345875.
  22. a b David M. Halperin: How to be gay. Belknap, Cambridge 2012, ISBN 978-0-674-06751-6, S. 47.
  23. a b Historic Night at Golden Crown Literary Awards. In: Advocate. 28. Juli 2015, abgerufen am 30. März 2019 (englisch).

Further reading

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