Berghofen (Battenberg)
Berghofen Stadt Battenberg (Eder)
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Koordinaten: | 51° 0′ N, 8° 40′ O |
Höhe: | 325 m ü. NHN |
Fläche: | 5,74 km²[1] |
Einwohner: | 313 (31. Dez. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35088 |
Vorwahl: | 06452 |
Berghofen ist ein Stadtteil von Battenberg (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in Nordhessen, eingebettet in das Ederbergland, an der B 236 und ist heute noch landwirtschaftlich geprägt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde erstmals zu Beginn des 9. Jahrhunderts erwähnt.[1] Im 13. Jahrhundert ist ein adeliges Geschlecht "von Berghofen" nachweisbar, dessen Machtstellung im Ort allerdings nicht klar ist. Im späteren Verlauf sind weitere Adelshäuser mit Einfluss im Ort bekannt. So haben die von Biedenfeld und die Familie von Dunzelshausen Güter am Ort, zeitweise auch die von Fleckenbühl. Durchsetzen konnte sich schließlich das Geschlecht von Biedenfeld und in der Folge erbte Siegfried von Biedenfeld um 1300 von seinem Schwiegervater Heinrich Scharre einen Burgsitz in Form eines Herrenhofs in Berghofen, dessen Bedeutung sich aber im 16. Jahrhundert verlor. Ab 1476 gehörte Berghofen zum Amt Battenberg.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Berghofen:
„Berghofen (L. Bez. Battenberg) evangel. Filialdorf; liegt 1⁄2 St. von Battenberg, hat 70 Häuser und 415 Einw., die bis auf 21 Juden evangelisch sind. In der Gemarkung finden sich Brüche von rothen Sandsteinen.“[3]
Zum 31. Dezember 1970 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständige Gemeinde Berghofen auf freiwilliger Basis in die Stadt Battenberg eingemeindet.[4] Für Berghofen, sowie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden und die Kerngemeinde, wurden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Die Evang. Kirche wurde 1912–1913 von Architekt Ludwig Hofmann (1862–1933) aus Herborn gebaut.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Berghofen angehört(e):[1][6][7]
- um 1400 und später: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Mainz, Amt Battenberg
- ab 1464: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Battenberg
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Battenberg[8]
- 1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
- ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Battenberg
- ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Battenberg[9]
- ab 1806: Großherzogtum Hessen,[Anm. 2] Fürstentum Oberhessen, Amt Battenberg[10]
- ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Battenberg
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg[Anm. 3]
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)[9]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Frankenberg
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 4] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg, Stadt Battenberg
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Battenberg
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1502: | 11 Männer[1] |
• 1577: | Hausgesesse[1] | 33
• 1712: | [1] | 40 Haushaltungen
• 1791: | 279 Einwohner[11] |
• 1800: | 279 Einwohner[12] |
• 1806: | 336 Einwohner, 60 Häuser[10] |
• 1829: | 415 Einwohner, 70 Häuser[3] |
Berghofen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1791 | 279 | |||
1800 | 279 | |||
1806 | 336 | |||
1829 | 415 | |||
1834 | 445 | |||
1840 | 447 | |||
1846 | 450 | |||
1852 | 481 | |||
1858 | 474 | |||
1864 | 451 | |||
1871 | 408 | |||
1875 | 417 | |||
1885 | 396 | |||
1895 | 367 | |||
1905 | 374 | |||
1910 | 355 | |||
1925 | 307 | |||
1939 | 336 | |||
1946 | 479 | |||
1950 | 473 | |||
1956 | 397 | |||
1961 | 384 | |||
1967 | 258 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 327 | |||
2015 | 303 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[13] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1829: | 394 evangelische (= 94,94 %), 21 jüdische (= 5,06 %) Einwohner[3] |
• 1885: | 390 evangelische (= 98,48 %), 6 jüdische (= 1,52 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 333 evangelische (= 86,72 %), 48 katholische (= 12,50 %) Einwohner[1] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirchenvorstand der Ev. Luth. Kirchengemeinde Berghofen, Battenberg (Hrsg.): 100 Jahre Kirche Berghofen – Geschichte und Geschichten 1913-2013, Battenberg 2013
- Literatur über Berghofen nach Register In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Berghofen. In: Webauftritt der Stadt Battenberg.
- Berghofen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Berghofen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Stadtverwaltung Battenberg (Eder) - Einwohnerzahlen. Abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 24 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Eingliederung der Gemeinde Berghofen in die Stadt Battenberg/Eder im Landkreis Frankenberg vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 110, Punkt 117 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (DOCX; 26 kB) §; 5. In: Webauftritt. Gemeinde Battenberg (Eder), abgerufen im März 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Battenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 236 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 182 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 194 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .