Bernegger (Unternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bernegger
Rechtsform
Gründung 1947
Sitz Molln
Mitarbeiterzahl 730 (2018)[1]
Umsatz 130 Mio. Euro (2018)[1]
Branche Rohstoffindustrie, Bauwirtschaft und Umwelttechnik
Luftbildaufnahme vom Werksgelände am Standort Molln

Bernegger ist ein österreichisches Familienunternehmen der Rohstoffindustrie, Bauwirtschaft und Umwelttechnik mit Sitz in Molln, Gradau Nr. 15. Es beschäftigt 730 Mitarbeiter (Stand: 2018).[1]

1947 gründete der Landwirt Karl Bernegger senior († 2001) eine Kalkbrennerei am elterlichen Hof, dem „Aignergut“.[2] Der im Feldofen mit Holzfeuerung gebrannte Kalk wurde in den Gemeinden Molln und Grünburg verbraucht. 1950 wurde ein Schachtofen mit Ölfeuerung eingerichtet und damit der Brandkalk für den Bezirk Kirchdorf, die VÖEST und die Zuckerfabrik Enns hergestellt. Parallel dazu wurde in die Bereiche Erdbau, Baggerarbeiten und Schotterlieferungen investiert. In den Jahren 1965 bis 1975 konnten weitere Firmenstandorte in Klaus, Ternberg und Spital am Pyhrn eröffnet werden. In dieser Zeit wurden auch die neuen Geschäftszweige Eisvogel Forellenzucht und Bernegger Kraftwerks GmbH geschaffen. Im Jahr 1979 hatte das Unternehmen 50 Mitarbeiter.[3]

In den 1990er-Jahren übernahmen die Brüder Karl und Kurt Bernegger das Unternehmen. Der nach 2000 eingerichtete Trichterabbau Pfaffenboden ermöglicht den Abbau von oben nach unten hinter Sichtkulissen. Der am Gaisberg abgebaute Kalkstein wird durch den 3,5 km langen „Elfi-Tunnel“ auf einem 3,8 km langen Förderband talwärts transportiert und erzeugt dabei mit seiner Schwerkraft elektrischen Strom.

2014 wurde eine Granulat- und Feinsandaufbereitungsanlage am Standort Molln erbaut.[4]

Im Juni 2022 erklärt Kurt Bernegger mit Investoren den Bau eines bereits 2011 bewilligten, nun dringend benötigten Speicherkraftwerks, des Energiespeichers Bernegger (ESB), 2023 zu beginnen. Eine Schottergrube, die mit Wasser aus der Steyr gefüllt wird, dient als unteres Becken, ein bestehender Förderstollen für einen Kalktagebau am Berg wird die Druckleitung aufnehmen. Das Ausbruchmaterial von 4 Stollen als 630 m höher liegende Speicher wird als Rohstoff genutzt. Die Pumpturbinenaggregate können – nach 8 Stunden Hochpumpen – 7 Stunden lang 300 MW in die lokal vorhandene 220-kV-Übertragungsleitung liefern. Der Gesamtwirkungsgrad soll 80 % erreichen. Die Bauzeit wird mit 4,5 Jahren, die Baukosten mit 355 Mio. Euro kalkuliert.[5][6]

Geschäftsfelder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Betrieb von Kies- und Schotterwerken. Beton, Spritzbeton, Kalk, Kies, Sand, Split, Industriemineralien sowie Wurf- und Mauersteine zählen zu den vorrangigen Erzeugnissen.

Tief- und Spezialtiefbau, Straßenbau, Hangsicherung, Hochwasserschutz und Kraftwerksbau zählen heute zu den Betätigungsfeldern. Die Firma Bernegger führt auch viele Abbrüche durch.

Planung und Bau von Deponien für Materialien, die aus dem Kreislauf fallen, zählt zu den Betätigungsfeldern.

  • Willibald Girkinger, Marktgemeinde Molln: Molln. Nationalparkgemeinde im Steyrtal. Freya Verlag, Linz 2014, ISBN 978-3-99025-114-0. Darin:
    • Florian Reithofer: Bernegger GmbH. Von Rohstoffen, Innovationen und Generationen. S. 224–229.
    • Barbara Bernegger: Barbara Bernegger. Mein Lebensweg. S. 294–295.
Commons: Bernegger GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Bernegger stockte um 100 Leute auf. In: nachrichten.at. 27. Dezember 2018, abgerufen am 8. September 2021.
  2. Angela Mohr: Althäuser in der Gemeinde Molln. Eigenverlag der Gemeinde Molln, 1991, S. 219 (Kapitel „Aignergut“, früher Breitenau Nr. 127).
  3. Marktgemeinde Molln (Hrsg.): Molln. Freya Verlag GmbH, Linz 2014, ISBN 978-3-99025-114-0, S. 224.
  4. Bernegger investiert in Molln 10 Millionen. In: meinbezirk.at. 11. November 2014, abgerufen am 8. September 2021.
  5. Energiespeicher Bernegger. In: esb.bernegger.at. Abgerufen am 16. März 2024.
  6. Kraftwerk in Molln vor Bau. In: ORF.at. 24. Juni 2022, abgerufen am 16. März 2024.