Berthold Martin
Berthold Martin (* 23. Juni 1913 in Eisemroth/Dillkreis; † 12. November 1973 in Gießen) war ein deutscher Politiker der CDU.
Leben und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Abitur 1933 studierte Martin, der evangelischen Glaubens war, zunächst Theologie und legte beide theologischen Examina ab. Da er als Mitglied der Bekennenden Kirche keine Pfarrstelle erhielt, schloss er ein Studium der Medizin an und wurde auch zum Doktor der Medizin promoviert. Seine klinische Ausbildung machte er in Gießen. Er spezialisierte sich als Psychiater und war zunächst Oberarzt an der Landesheilanstalt in Gießen und wurde später Dezernent für das Jugend- und Gesundheitsamt der Stadt Gießen.
Nach ihm ist seit 1986 das psychotherapeutische Wohnheim Berthold-Martin-Haus des Vereins für Jugendfürsorge und Jugendpflege e.V. in Gießen benannt. Martin hatte den Verein 1951 gegründet und war bis zu seinem Tod dessen Vorsitzender.
Abgeordneter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martin war Gründungsmitglied der CDU in Gießen, dort auch Mitglied des Stadtparlamentes, Fraktionsvorsitzender und ab 1948 ehrenamtliches Mitglied des Magistrates als Dezernent in verschiedenen Ämtern, zuletzt im Gesundheitsamt. Martin war von 1954 bis zum 27. November 1957 Landtagsabgeordneter in Hessen. Von 1957 bis zu seinem Tode gehörte er dem Deutschen Bundestag an, wo er den Wahlkreis Obertaunuskreis vertrat. Von 1961 bis 1965 war er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Kulturpolitik und Publizistik. Von 1965 bis 1972 gehörte er dem Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Vorsitzender des Fraktionsarbeitskreises für Wissenschaft und Publizistik an. 1971/72 und im Jahre 1973 war er Vorsitzender der Enquete-Kommissionen „Auswärtige Kulturpolitik“ des sechsten und des siebenten Deutschen Bundestages. Von 1969 bis zu seinem Tode war er zudem Vorsitzender der hessischen Landesgruppe innerhalb der CDU/CSU-Fraktion. Er gilt als einer der Väter des Filmförderungsgesetzes vom Dezember 1967.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland[1]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auswärtige Kulturbeziehungen, Luchterhand-Verlag, Neuwied 1966.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Henkels: 99 Bonner Köpfe, durchgesehene und ergänzte Ausgabe, Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main 1965, S. 168ff.
- Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 326 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 254.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Berthold Martin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Martin, Berthold. Hessische Biografie. (Stand: 19. Mai 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Dr. med. Berthold Martin. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 31. Oktober 2023 (Stand 12. November 2021).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 159, 25. August 1973.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Martin, Berthold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdL, MdB |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1913 |
GEBURTSORT | Eisemroth, Dillkreis |
STERBEDATUM | 12. November 1973 |
STERBEORT | Gießen |