Bezirk Přestitz
Der Bezirk Přestitz (auch: Pschestitz, tschechisch politický okres Přeštice) war ein Politischer Bezirk im Königreich Böhmen. Die Bezirkshauptmannschaft (tschechisch Okresní hejtmanství v Přešticích) saß in Přeštice. Der Bezirk umfasste Gebiete in Westböhmen im heutigen Plzeňský kraj (Okres Plzeň-jih). Das Gebiet gehörte seit 1918 zur neu gegründeten Tschechoslowakei und ist seit 1993 Teil Tschechiens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]
Der Bezirk Přestitz wurde 1868 aus den Gerichtsbezirken Přestitz (tschechisch soudní okres Přeštice) und Nepomuk (Nepomuk) gebildet.[2]
Im Bezirk Přestitz lebten 1869 40.893 Personen, wobei der Bezirk ein Gebiet von 9,0 Quadratmeilen und 103 Gemeinden umfasste.[3]
1900 beherbergte der Bezirk 43.332 Menschen, die auf einer Fläche von 517,65 km² bzw. in 103 Gemeinden lebten.[4]
Der Bezirk Přestitz umfasste 1910 eine Fläche von 517,65 km² und eine Bevölkerung von 45.298 Personen. Von den Einwohnern hatten 45.101 Tschechisch[5] und 134 Deutsch als Umgangssprache angegeben. Weiters lebten im Bezirk 63 Anderssprachige oder Staatsfremde. Zum Bezirk gehörten zwei Gerichtsbezirke mit insgesamt 103 Gemeinden bzw. 103 Katastralgemeinden.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
- ↑ C. kr. místodržetelství (Hrsg.): Seznam míst v kralovství Českém. Užívajíc při tom výsledkův sčítání lidu ode dne 31. prosince 1869, sestavených od c. kr. statistické ústřední komise. Prag 1872, S. 10
- ↑ C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v Království českém. K rozkazu c. k. místodržitelství na základě úřadních udání sestaven. Prag 1907, S. 635
- ↑ In der Volkszählung wurden Personen mit böhmischer, mährischer und slowakischer Umgangssprache zusammengefasst
- ↑ C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v království Českém. Sestaven na základě úředních dat k rozkazu c.k. místodržitelství. Prag 1913, S. 735
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Böhmen. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1915
- Marcan, Antonín; Šlegl, Adolf: Politicky okres presticky. Vyliceni statisticke, kulturni a historicke (Der politische Bezirk Prestitz). Prestitz, 1905, 280 S. (tschech.)