Bezirk Sereth
Der Bezirk Sereth (rumänisch: Siret; ruthenisch: Seret) war ein Politischer Bezirk im Herzogtum Bukowina. Der Bezirk umfasste Gebiete im Osten der Bukowina. Sitz der Bezirkshauptmannschaft war die Kleinstadt Sereth (Siret). Das Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg Rumänien zugeschlagen und ist heute Teil des rumänischen Anteils der Bukowina im Nordosten Rumäniens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden um das Jahr 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1] Der Bezirk Sereth wurde 1868 aus dem gleichnamigen Gerichtsbezirk Sereth gebildet.[2]
Im Bezirk Sereth lebten im Jahr 1869 46.929 Menschen, bis zum Jahr 1900 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 60.743 Personen. Von der Bevölkerung hatten 1900 26.155 Ruthenisch (43,06 %) als Umgangssprache angegeben, 16.171 Personen sprachen Rumänisch (26,62 %), 10.012 Deutsch (16,48 %) und 8.161 eine andere Sprache (13,44 %). Der Bezirk umfasste 1900 eine Fläche von 518,80 km² sowie einem Gerichtsbezirk mit 39 Gemeinden und 24 Gutsgebieten.
Jahr | Ein- wohner |
Deutsch- sprachige |
Ruthenisch- sprachige |
Rumänisch- sprachige |
Anders- sprachige |
---|---|---|---|---|---|
1869 | 46.929 | ||||
1880 | 49.804 | 8.296 | 18.827 | 11.804 | 7.646 |
1890 | 54.124 | 9.101 | 22.849 | 14.608 | 7.414 |
1900 | 60.743 | 10.012 | 26.155 | 16.171 | 8.161 |
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gebiet des Bezirks bestand 1910 ein Bezirksgericht in Sereth, diesem waren folgende Orte zugeordnet[3]:
Gerichtsbezirk Sereth:
- Stadt Sereth
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
- ↑ Allgemeines Verzeichnis der Ortsgemeinden und Ortschaften Österreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, Seite 401 ff.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Orts-Repertorium des Herzogthums Bukowina. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869 bearbeitet. Cernowitz 1872
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der Bukowina. Wien 1885
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der Bukowina. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1894
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der Bukowina. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900. Wien 1907