Bienmühle

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Bienmühle
Stadt Parsberg
Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 49° 10′ 36″ N, 11° 43′ 1″ O
Höhe: 450 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92331
Vorwahl: 09492
Bienmühle
Bienmühle

Bienmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Parsberg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage

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Bienmühle liegt im Oberpfälzer Jura der Südlichen Frankenalb auf ca. 450 m ü. NHN links der Schwarzen Laber und etwa 4 km nördlich von Parsberg. Der Weiler schließt sich westlich an den Parsberger Ortsteil Hackenhofen an und ist von dort aus über die Zufahrtsstraße „Bienmühle“ zu erreichen.

Um 1600 ist die „Binmuhl“ in einer Karte von Christoph Vogel eingetragen.[1] Sie wurde wohl im 16. bzw. 17. Jahrhundert als Getreidemühle errichtet. Im 18. Jahrhundert war die Bienmühle eine Bronzemühle, in der Pulverbronze hergestellt wurde und zwar Silber- und Goldbronze, die Kunstmaler und besonders Kirchenmaler verarbeiteten und die auch zum Bedrucken von Büchern und anderen Gegenständen verwendet wurde.[2] Im 19. Jahrhundert wird die Mühle auch „Biemühl“ oder „Bimmühle“ genannt; sie besaß zwei Mahlgänge.[3] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand die Einöde Bienmühle aus 2 Anwesen der Reichsherrschaft Parsberg, die 1792 aus dem Besitz der Reichsgrafen von Schönborn an den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor verkauft wurde; die beiden Anwesen waren die Mühle als einem Ganzhof und ein weiteres kleines Anwesen.[4]

Im Königreich Bayern (1806) wurde die Einöde Bienmühle zunächst ein Ortsteil des Steuerdistrikts Rudenshofen, im Zuge des zweiten Gemeindeedikts von 1818 ein Ortsteil der Ruralgemeinde Rudenshofen im Landgericht Parsberg, dem späteren Landkreis Parsberg.[5] Diese Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1971 in die Stadt Parsberg im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. eingemeindet.[6] Seitdem ist Bienmühle ein amtlich benannter Ortsteil von Parsberg.

Noch in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Mühle im Besitz der 1865 gegründeten Firma „Fischer, G. F., Broncefarbenwerke“, die seit 1901 das Werk Bienmühle betrieb.[7][8] Laut einem Schreiben des Königlichen Bezirksamtes Parsberg vom 7. Februar 1902 wurde der Einbau einer Ossberger-Turbine genehmigt. Ab 1909 wurde damit Parsberg von der Bienmühle aus mit Elektrizität versorgt.[9] Seit dieser Zeit wird die erzeugte elektrische Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist, zunächst in das Netz der OBAG, ab dem Jahr 2001 E.ON Bayern AG, seit 2013 Bayernwerk AG.

Einwohner- und Gebäudezahl

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  • 1836: 2 Häuser,[10]
  • 1860: 11 Einwohner, 8 Häuser,[11]
  • 1861: 11 Einwohner, 3 Gebäude,[12]
  • 1871: 11 Einwohner, 8 Gebäude, an Großviehbestand 1873 3 Pferde, 10 Stück Rindvieh,[13]
  • 1900: 15 Einwohner, 2 Wohngebäude,[14]
  • 1925: 12 Einwohner, 3 Wohngebäude,[15]
  • 1950: 14 Einwohner, 1 Wohngebäude,[16]
  • 1987: 7 Einwohner, 3 Wohngebäude, 4 Wohnungen.[17]
  • 2022: 1 Einwohner, 3 Wohngebäude, 4 Wohnungen

Das Wohnhaus der ehemaligen Bronzemühle, ein zweigeschossiger Walmdachbau, dazu das ehemalige Gesindehaus und der Pferdestall, gelten als Baudenkmäler. Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Bienmühle.

Kirchliche Verhältnisse

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Der Weiler gehört seit jeher zur katholischen Pfarrei Parsberg im Bistum Regensburg. Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule. Die Verstorbenen der Bienmühle wurden in Hackenhofen bestattet.[18]

  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981

Einzelnachweise

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  1. Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598-1604), Teil 7: Pflegamt Lupburg, S. 7
  2. Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. , Neumarkt i.d.OPf. 2004, S. 319
  3. Repertorium des topographischen Atlasbandes Neumarkt, o. O. 1836, S. 6
  4. Jehle, S. 380, 282, 500
  5. Jehle, S. 535, 544, 559
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980. München 1983, S. 547
  7. Chemiker-Zeitung 1902, S. 906
  8. Firmenhandbuch chemische Industrie. Düsseldorf 1958, S. 49
  9. Günter Pflüger: Parsberg in alten Ansichten. Zaltbommel/Niederlande 1998, Nr. 68
  10. Repertorium des topographischen Atlasbandes Neumarkt, S. 6
  11. Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1863, S. 222
  12. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 982, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 789 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 259 (Digitalisat).
  18. Jehle, S. 359; Matrikel des Bisthums Regensburg, S. 222