Billia
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Billia | ||||||||||||
Peyr. |
Billia ist eine Pflanzengattung mit zwei Arten innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Der Gattungsname ehrt den österreichischen Botaniker Johann Georg Bill (1813–1870).[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild und Blätter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Billia-Arten sind laubabwerfende oder immergrüne[2] Bäume[3],[4] die Wuchshöhen von bis zu 30 Metern erreichen.[2] Die Baumkrone ist gerundet oder ausgebreitet.[2]
Die gegenständig angeordneten, relativ großen, Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[4] Die kahlen Blattstiele sind relativ lang, aber kürzer als die Blattfiedern und ihre Basis verbreitert sich und ist etwas stängelumfassend. Die zusammengesetzten Blattspreiten sind dreiteilig gefingert. Die lederigen, kahlen Blattfiedern[4] sind eiförmig oder elliptisch mit einem zugespitzten oberen Ende, dabei ist die Träufelspitze am obersten Ende stumpf.[2] Die Blattränder sind glatt. Es liegt Fiedernervatur vor.[4] Die Stielchen der Blattfiedern sind kurz.[2] Nebenblätter fehlen.[3]
Blütenstände und Blüten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Billia-Arten bilden auffällige, endständige, bis zu 25 Zentimeter lange, ährige oder verzweigte Blütenstände, die viele Blüten enthalten.[4] Die Tragblätter sind den Laubblättern ähnlich[4] und die kleinen Deckblätter hinterlassen an den Blütenstandsachsen auffällige Ringe.[2] Die Blüten eines Blütenstandes sind zwittrig und eingeschlechtig.[3]
Die Blüten können zwittrig oder eingeschlechtig sein.[4] Die Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle.[3] Die fünf freien Kelchblätter sind oft rot bis purpurfarben,[4] ungleich, eiförmig bis länglich und überlappen sich an ihrer Basis dachziegelartig.[2] Die vier oder seltener fünf freien, genagelten Kronblätter sind ungleich,[3] rot oder weiß mit einer gelben oder rosafarbenen Basis.[2][4] An der flaumig behaarten Basis des Nagels der Kronblätter befinden sich zwei oder ein zweispaltiges Anhängsel.[3] Von den 8 bis 25 Millimeter langen Kronblättern ist das obere Paar kürzer als das seitliche. Der unilaterale Diskus ist vier-[3] oder dreilappig und exzentrisch[2]. Die sechs bis acht Staubblätter überragten die Blütenkrone weit.[3][4] Die Staubfäden sind ungleich 20 bis 30 Millimeter lang und bogenförmig aufsteigend. Die gelben Staubbeutel sind drüsig am Ende der Pollenfächer.[2] Die colporaten Pollenkörner sind fein gerillt.[3] Meist drei,[4] selten zwei oder vier Fruchtblätter sind zu einem kahlen oder flaumig behaarten, tief-rosafarbenen, länglich-spindelförmigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen.[2][3] Je Fruchtblatt sind zwei Samenanlagen vorhanden. Der Griffel endet in einer punktförmigen Narbe.[3]
Früchte und Samen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 5 bis 8 Zentimeter langen, etwas kantigen, lokuliziden Kapselfrüchte sind ledrig, glatt oder etwas schuppig. Die Kapselfrüchte öffnen sich mit meist drei Fruchtklappen[4] und enthalten meist nur einen[3][4], selten bis zu drei Samen.[2]
Die braunen oder schwarzen Samen weisen einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimetern auf.[2] Auf den Samen befindet sich ein kleines, helles Hilum.[3]
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Billia wurde 1858 durch Johann Joseph Peyritsch in Botanische Zeitung (Berlin), Band 16, S. 153[5] aufgestellt. Der Name Billia Peyr. nom. cons. wurde konserviert (Melbourne ICN Art. 14 & App. III) gegenüber dem früher veröffentlichten Homonym (Melbourne ICN Art. 53.3) Billya Cass. nom. rej. Typusart ist Billia hippocastanum Peyr.[6][7]
Die Gattung Billia gehört zur Unterfamilie Hippocastanoideae innerhalb der Familie Sapindaceae.
Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Mexiko bis nördlichen Südamerika:[3] Venezuela, Kolumbien und Ecuador (in den Provinzen Bolívar, Carchi, Esmeraldas, Imbabura, Napo[8]).
Zur Gattung Billia werden nur zwei Arten gerechnet:
- Billia hippocastanum Peyr. (Syn.: Aesculus mexicana Benth. & Hook.f. ex Hemsl.): Sie ist in Zentralamerika vom südlichen Mexiko bis Costa Rica verbreitet.[9]
- Billia rosea (Planch. & Linden), C. Ulloa & P.M.Jørg.; Syn.: Billia columbiana Planch. & Linden nom. illeg., Putzeysia rosea (Planch. & Linden): Sie kommt in Costa Rica, Panama, Venezuela, Kolumbien und Ecuador vor.[10]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonders von Billia rosea werden Früchte und Samen in der Volksmedizin genutzt. Die Samen von Billia rosea sind gegart der Edelkastanie ähnlich.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- F. Forest, J. N. Drouin, R. Charest, L. Brouillet, A. Bruneau: A morphological phylogenetic analysis of Aesculus L. and Billia Peyr. (Sapindaceae). In: Canadian Journal of Botany. Band 79, Nr. 2, Februar 2001, S. 154–169 (16), doi:10.1139/b00-146 (englisch).
- AJ Harris, Sue Lutz, Pedro Acevedo, Jun Wen: The utility of the morphological variation of pollen for resolving the evolutionary history of Billia (subfam. Hippocastanoideae, Sapindaceae). In: Journal of Systematics and Evolution. Band 53, Nr. 3, 28. Oktober 2014, S. 228–238, doi:10.1111/jse.12130 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Billia bei Tropicos.org. In: Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Fotos vom Fieldmuseum, Chicago.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Billia bei Tropicos.org. In: Flora of Panama (WFO). Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Klaus Kubitzki: Flowering Plants. Eudicots: Sapindales, Cucurbitales, Myrtaceae. In: The Families and Genera of Vascular Plants. Springer Science & Business Media, 2010, ISBN 978-3-642-14397-7, S. 374 (englisch, Pedro Acevedo-Rodríguez et al.: Billia auf S. 374 in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Beschreibung der Gattung bei Gehölzen der Anden Ecuadors (spanisch)
- ↑ Peyritsch 1858 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Billia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. Februar 2016.
- ↑ Billia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 14. Februar 2016.
- ↑ Billia bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Ecuador. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Billia bei Tropicos.org. In: Flora de Nicaragua. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Carmen Ulloa Ulloa, Peter M. Jørgensen: Billia rosea: The Correct Name for Billia columbiana (Hippocastanaceae). In Novon, Volume 11, Issue 2, 2001, S. 287. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Datenblatt bei Plants For Use, 2008