Bingenheimer Ried
Koordinaten: 50° 22′ 11″ N, 8° 52′ 50″ O
Das Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried (Kennung 1440019) liegt in der Horloff-Aue westlich von Bingenheim, einem Ortsteil der Gemeinde Echzell im hessischen Wetteraukreis. Es gehört zum Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Wetterau im europäischen Schutzgebiet-Netzwerk Natura 2000 und ist dort Bestandteil des FFH-Gebiets Grünlandgebiete in der Wetterau. Das 1985 (StAnz 1985(3): 204) als Naturschutzgebiet ausgewiesene Bingenheimer Ried ist das Herzstück des Auenverbundes Wetterau und ein wichtiges Naturschutzgebiet in Hessen.
Das etwa 85 Hektar große Ried (Niedermoor) ist vor allem ein ideales Brutgebiet für seltene Vogelarten wie das Zwergsumpfhuhn, das kleine Sumpfhuhn, Knäkenten, Löffelenten und Weißstörche sowie Rastgebiet für durchziehende Vögel wie den Kampfläufer, Rotschenkel und Grünschenkel. Die Feuchtwiesen beherbergen weitere seltene Tierarten wie die Knoblauchkröte, den Kammmolch sowie ca. 40 Libellenarten. Das Naturschutzgebiet wird durch Beweidung mit Rindern und Exmoorponys gepflegt.
1991 wurde eine regelbare Stauwehr errichtet, damit sich in Herbst, Winter und Frühling Überflutungsflächen bilden können, die nach der Brutzeit abgelassen werden.[1] Ein Beobachtungsturm, der 1996 errichtet wurde, ermöglicht die Tierwelt ohne Störung zu beobachten. Der aus Tagebaurestlöchern entstandene und seit 2013 vollgelaufene Pfaffensee (NSG) lässt sein überflüssiges Wasser ins Bingenheimer Ried ab. An der Mündung ins Ried ist 2015 das Schilf abgestorben und Flächen für Brutplätze sind zerstört.[2][3] In der Hitzewelle in Europa 2015 trockneten alle Tümpel und Teiche außer einem aus.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regierungspräsidium Darmstadt (Hrsg.): Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried, Faltblatt, Bad Nauheim 2007
- Wolfgang Eckhardt: Ein bedeutendes hessisches Naturschutzgebiet im Wandel der Zeiten: "Das Bingenheimer Ried", in: Naturschutz in Hessen: Jahrbuch, Hrsg.: Nordhessische Gesellschaft für Naturkunde und Naturwissenschaften (NGNN) e.V., Bd. 5, Cognitio, Niedenstein 2000, S. 176–178, 316
- Albrecht Ensgraber: Hessen neue Naturschutzgebiete, 15, in: Vogel und Umwelt: Zeitschrift für Vogelkunde und Naturschutz in Hessen, Herausgeber und Verlag: Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Oberste Naturschutzbehörde, Bd. 4, Wiesbaden 1986, S. 135–152
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Naturschutzgebiet „Bingenheimer Ried“ feiert Jubiläum ( des vom 10. März 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Pressemitteilung, Regierungspräsidium Darmstadt, 22. Januar 2015
- ↑ Bruno Rieb: Schilfsterben im Ried ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Kreis-Anzeiger, Mittwoch, 20. Mai 2015, S. 15.
- ↑ (kai): Debatte ums Schilf im Ried. Hans-Jürgen Roland fordert Wasseruntersuchungen - Hessen Forst: Wird regelmäßig überprüft, Wetterauer Zeitung, Samstag, 23. Mai 2015, Nummer 118, S. 36.
- ↑ Ins Dauerndem: Froschkonzert fällt aus, Wetterauer Zeitung, Nummer 176, 1. August 2015, S. 34.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.bingenheimer-ried.de , umfassende Informationen zur Geschichte, zu aktuellen Ereignissen und zu allen Tierarten im Gebiet
- Bingenheimer Ried in der World Database on Protected Areas (englisch)
- Bingenheimer Ried, naturschutzgebiete-wetterau.de
- Bingenheimer-Ried, nabu-bingenheim.de
- Bingenheimer Ried, Schautafel, Regierungspräsidium Darmstadt
- Bingenheimer Ried, Schautafel, Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.
- Störche, Sumpfhühner und Knoblauchkröten. Das Bingenheimer Ried, NABU.de
- www.libellen-wetterau.de