Blätter der Erinnerung (Schmiedeberg)
Die Blätter der Erinnerung sind Porträts, die Wilhelm Schmiedeberg von Studenten der Albertus-Universität, Königsberg gezeichnet hat.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Album wurde 1925 von der Bibliothek des Verbandes Alter Corpsstudenten in Frankfurt am Main aus englischem Privatbesitz gekauft und von John Koch durchgesehen. 1935 fanden einige Porträts Eingang in das letzte Mitgliederverzeichnis des Corps Littuania.[1] Trotzdem allseits vergessen und unbekannt, tauchte das Album im Mai 2012 mit gelöschtem Besitzstempel im antiquarischen Buchhandel auf. Es wurde von Angehörigen des Corps Masovia Königsberg zu Potsdam ersteigert und von der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde erworben.
Die erhaltenen 167 Zeichnungen entstanden in der Zeit von 1835 bis 1839. Die Kommilitonen waren Angehörige der Pappenhemia, der Hochhemia, der Corpslandsmannschaften und einer noch unbekannten Polonia. Erhalten sind auch freimaurerische Totengedenken, drei unbekannte Studentenwappen, ein Landschaftsmotiv, zwei Frauenporträts und eine Bleistiftskizze.
Mit den biografischen Angaben sind die Blätter der Erinnerung eine in kultur-, kunst- und studentenhistorischer Hinsicht einmalige und bedeutende Porträtsammlung. Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg stellte das Buch am 19. Juli 2013 der Öffentlichkeit vor.[2]
Porträtierte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julius Arnoldt
- Hermann Bobrik
- Franz Brandstäter
- Leo Cholevius
- Julius Dickert
- Eduard Guth
- Wilhelm Habrucker
- Robert Hagen
- Moritz Horstig
- Robert Jaensch
- Woldemar Junker von Ober-Conreuth
- Rudolf Kowalski
- Carl Heinrich Krauß
- Florian Lobeck
- Konrad Materne
- Friedrich David Michaelis
- Julius von Pastau
- Anton Rehaag
- Albert Reusch
- Johann Georg Rosenhain
- Otto Saro
- Louis Sauerhering
- Alexander Schmidt
- Heinrich Rudolph Schmidt
- Julian Schmidt
- Albert Wichert
- Carl Witt
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John Koch: Von den Königsberger Corpslandsmannschaften in den Jahren 1835 bis 1839. In: Deutsche Corps-Zeitung, 42. Jg. (1925), S. 208–216 und 249–253
- Hans Peter Hümmer, Michaela Neubert: „Wilhelm Schmiedebergs Blätter der Erinnerung (1835–1839).“ Ein Beitrag zur studentischen Memorialkultur an der Albertus-Universität Königsberg, hrsg. vom Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg und der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde. Würzburg und Neustadt an der Aisch 2013, ISBN 978-3-87707-872-3.
Rezensionen der Neuausgabe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Agnieszka Krzemínska: Hipsterzy dziwiętnastego wieku. Portale społecznośclowe to nowy pomysł, ale sama idea księgi gromadzącej przyjacioł powstałaprawie 200 lat temu, in: Polityka, Nr. 44 (2391), 29. Oktober – 5. November 2013[3]
- Matthias Lermann: Wilhelm Schmiedebergs „Blätter der Erinnerung“. Am Institut für Hochschulkunde wurden sie der wissenschaftlichen Edierung unterzogen. Academia (Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen), 2/2014, 107. Jahrgang, S. 77–78.
- Stefan Kummer: Königsberger Studentenporträts als fesselndes geistiges Erlebnis. Die Edition der „Blätter der Erinnerung“ setzt Maßstäbe. Corps – Magazin (Deutsche Corpszeitung) 2/2014, S. 31–32.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Album amicorum im Auktionskatalog von Ketterer
- Matrikel der Albertus-Universität
- Akademisches Erinnerungsbuch der Albertus-Universität (1817–1844)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Walter Passauer: Corpstafel der Littuania zu Königsberg. Königsberg 1935.
- ↑ Ein Facebook des 19. Jahrhunderts (Universität Würzburg) ( vom 26. Juli 2013 im Internet Archive)
- ↑ Deutsche Übertragung (VfcG)