Blumenau (Wunstorf)
Blumenau Stadt Wunstorf
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Koordinaten: | 52° 26′ N, 9° 27′ O | |
Höhe: | 47 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,98 km²[1] | |
Einwohner: | 1500 (15. Mrz. 2022)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 215 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31515 | |
Vorwahl: | 05031 | |
Lage von Blumenau in Niedersachsen | ||
Schloss Blumenau von 1865
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Das Dorf Blumenau ist eine nördlich liegende Ortschaft der Mittelstadt Wunstorf in der niedersächsischen Region Hannover.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen den beiden Ortsteilen Blumenau und Liethe fließt die Westaue. Nachbarn sind im Westen Klein Heidorn, im Norden Bordenau und im Südosten Luthe. Von Luthe aus führt die Kreisstraße 333 durch Blumenau nach Liethe.
Ortsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft gliedert sich in folgenden Ortsteile:
- Blumenau (Hauptort)
- Liethe
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals urkundlich erwähnt wurde Blumenau 1317 in einem Vergleichsdokument als „Borstelde“. Schon in Urkunden der Jahre 1320 und 1321 fand sich der neue Name in der Schreibform „Blomenow“ oder „Blomenowe“ für die Lage im blumenreichen Flusstal. Liethe wurde bereits 1297 als „Grevincborstelde“ genannt und fand erst 1547 seine heutige Bezeichnung. Nachdem Blumenau in Besitz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg gekommen war, entstand das Amt Blumenau. Im Jahr 1790 bekam das Amt die Vogtei über die Stadt Wunstorf übertragen, 1819 übernahm es zusätzlich die Aufgaben des Amtes Bokeloh. Es behielt seine Funktion über 400 Jahre bis zur Auflösung 1859. Anschließend erfolgte die Eingliederung in das Amt Neustadt, dem späteren Kreis Neustadt.[3]
Eine gravierende Veränderung im Ort ergab sich 1936, als das Reichskriegsministerium gegen den Blumenauer Protest Bauern aus der Lüneburger Heide umsiedelte, um den Truppenübungsplatz Munster auszubauen. Sie erhielten 22 Hofstellen in Blumenau.
Stützpunkt der Räuberbande des Nikol List
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein liiertes Wirtshaus in Blumenau diente der beinahe deutschlandweit berühmt-berüchtigten Räuberbande des Nikol List als Anlaufstelle für seine weitausgreifenden Unternehmungen. Hinzu kommt eine stattliche Anzahl ortsansässiger Mitglieder seines Gauner-Syndikats, welches neben zahlreichen Unternehmungen in der Nachbarschaft (etwa hinsichtlich der Heimsuchung der Wunstorfer Stiftskirche in der Nacht zum 27. März 1696) in kurzem zeitlichen Abstand großes Aufsehen mit gelungenen Beraubungen des Hamburger Doms, der Braunschweiger Katharinenkirche und der Lüneburger Goldenen Tafel hervorrief. Der Wirt des erwähnten Blumenauer Wirtshauses schaffte etwa mit seinem Vierspänner die Beute aus Braunschweig herbei, und in seinem Lokal wurde die Beute unter illustrer Gesellschaft aufgeteilt.[4]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Blumenau in die Stadt Wunstorf eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1956 | 1973 | 2018 | 2020 |
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Einwohner | 163 | 163 | 253 | 305 | 594 | 494 | 445 | 1553 | 1523 |
Quelle | [6] | [7] | [8] | [1] | [9] | [10] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsrat von Blumenau setzt sich aus zwei Ratsfrauen und drei Ratsherren folgender Parteien zusammen:[11]
(Stand: Kommunalwahl 11. September 2021)
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsbürgermeister ist Frank Zülich (SPD). Sein Stellvertreter ist Michael Hasenbein (SPD).[12]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Entwurf des Kommunalwappens von Blumenau stammt von dem Heraldiker und Autor Werner Kaemling,[13][14] der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 29. Juni 1970 erteilt.[15]
Blasonierung: „Auf blauem, schräglinks durch silbernen Wellenbalken geteiltem Schild im rechten, oberen Feld der Oberkörper eines nach rechts gerichteten, steigenden, goldenen, rot-bewehrten Löwen, fünfzackig gekrönt; im linken unteren Feld zwei gekreuzte, stilisierte, goldene Pferdeköpfe.“[15] | |
Wappenbegründung: In dem Wappenbuch des Landkreises Hannover steht hierzu:[15]
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wassermühle Blumenau
- Schloss Blumenau
- Gut Liethe
- Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs mit 29 Gräbern (siehe Fotogalerie), gelegen zwischen Blumenau und Liethe in einem kleinen Wäldchen östlich der Leinechaussee
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galgenberg (bronzezeitliches Hügelgrab)
- Mammutbaum
Fotogalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Alte Südaue
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Storchenhaus
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Gefallenen-Denkmal
-
Gefallenen-Denkmal
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter des Ortes
- Rosemarie Sack-Dyckerhoff (1917–2015), Bildhauerin
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Eduard von Kielmansegg (1804–1879), Ministerpräsident des Königreichs Hannover, starb in Blumenau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Blumenaw. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 55 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 24, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 10. Dezember 2019]).
- ↑ Zahlen Daten Fakten. (PDF; 332 KB) In: Webseite Stadt Wunstorf. 15. März 2022, S. 1, abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Ortsporträt Blumenau. In: Webseite Stadt Wunstorf. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2015; abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Joachim Lehrmann: Räuberbanden zwischen Harz und Weser – Braunschweig, Hannover, Hildesheim und Südniedersachsen. Ein historischer Rückblick. Lehrmann Verlag, Lehrte 2004, ISBN 3-9803642-4-0, S. 86 ff. (304 S.).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neustadt am Rübenberge. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Neustadt am Rübenberge. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 6).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. (PDF; 167 kB) In: Webseite Stadt Wunstorf. 1. März 2018, S. 1, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Oktober 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ Zahlen Daten Fakten. (PDF; 332 kB) In: Webseite Stadt Wunstorf. 1. März 2020, S. 1, abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Ortsrat Blumenau. (PDF; 86 kB) In: Webseite Stadt Wunstorf. 1. August 2019, S. 5, abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Streit um den Posten: Ortsrat Blumenau wählt Frank Zülich statt Dagmar von Hörsten zum Bürgermeister, haz.de, 12. November 2021, abgerufen am 24. Januar 2023
- ↑ Verschiedene Buchtitel des Autors Werner Kaemling. In: Webseite ZVAB. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Wappenentwürfe von Werner Kaemling. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 9. August 2017.
- ↑ a b c Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 530–531.