Bob- und Skeleton-Europameisterschaften 2017

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bob- und Skeleton-Europameisterschaften 2017
Ort Deutschland Winterberg
Bahn Veltins-Eisarena
Beginn 13. Januar 2017
Ende 15. Januar 2017
Sieger
Zweierbob Frauen Deutschland Mariama Jamanka
Annika Drazek
Zweierbob Männer Deutschland Francesco Friedrich
Thorsten Margis
Viererbob Männer Deutschland Johannes Lochner
Sebastian Morawka
Joshua Bluhm
Christian Rasp
Skeleton Frauen Deutschland Jacqueline Lölling
Skeleton Männer Lettland Martins Dukurs
2016
2018

Die Bob- und Skeleton-Europameisterschaften 2017, offiziell BMW IBSF European Championship, fanden zwischen dem 13. und 15. Januar 2017 im deutschen Winterberg in der Veltins-Eisarena statt. Die Wettbewerbe im Bob und im Skeleton waren sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen gleichzeitig das vierte von acht Weltcup-Saisonwettbewerben. Mit Abstand erfolgreichste Nation war Deutschland, welche allein vier von fünf Europameistertiteln feiern könnte.

Zweierbob Männer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im ersten Lauf zeigte Francesco Friedrich der Konkurrenz, dass er in Winterberg seinen zweiten Europameister im Zweier-Bob gewinnen wollte. Mit über drei Zehnteln Vorsprung verwies er nationalmannschaftskollege Johannes Lochner auf den zweiten Platz, um den er aber mit dem Letten Ķibermanis und dem Russen Stulnew hart kämpfen musste. Während Friedrich auch im zweiten Lauf mit Laufbestzeit seinen zweiten EM-Titel feiern konnte, konnte Lochner mit dem hauchdünnen Vorsprung von sechs Hundertsteln Silber vor dem Letten Kibermanis feiern. Da der russische Pilot Kasjanow im Nachgang von der ISBF wegen Doping-Vergehens gesperrt wurde, ist auch sein achter Platz in der Wertung annulliert worden.

Datum: 14. Januar 2017

Platz Bob Lauf 1
Platz
Lauf 2
Platz
Gesamtzeit
Rückstand
1 Deutschland Deutschland
Francesco Friedrich
Thorsten Margis
55,86
1
55,81
1
1:51,67
±0,00
2 Deutschland Deutschland
Johannes Lochner
Joshua Bluhm
56,22
2
56,16
3
1:52,38
+0,71
3 Lettland Lettland
Oskars Ķibermanis
Matīss Miknis
56,29
3
56,15
2
1:52,44
+0,77
4 Russland Russland
Alexei Stulnew
Kirill Antjuch
56,29
3
56,25
4
1:52,54
+0,87
5 Schweiz Schweiz
Rico Peter
Thomas Amrhein
56,35
5
56,40
6
1:52,75
+1,08
5 Lettland Lettland
Uģis Žaļims
Jānis Jansons
56,46
6
56,29
6
1:52,75
+1,08
7 Osterreich Österreich
Benjamin Maier
Markus Sammer
56,61
8
56,26
5
1:52,87
+1,20
8 Schweiz Schweiz
Beat Hefti
Maxim Belugin
56,53
7
56,69
12
1:53,22
+1,55
9 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Bruce Tasker
Toby Olubi
56,82
12
56,41
8
1:53,23
+1,56
10 Deutschland Deutschland
Nico Walther
Kevin Kuske
56,80
10
56,44
9
1:53,24
+1,57
11 Polen Polen
Mateusz Luty
Krzysztof Tylkowski
56,62
9
56,63
11
1:53,25
+1,58
12 Russland Russland
Maxim Andrianow
Ilja Malych
56,80
10
56,46
10
1:53,26
+1,59
13 Italien Italien
Simone Bertazzo
Mattia Variola
56,99
13
57,07
13
1:54,06
+2,39
14 Tschechien Tschechien
Dominik Dvořák
Jakub Nosek
57,03
14
57,03
15 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Lamin Deen
Samuel Blanchet
57,32
15
57,32
16 Niederlande Niederlande
Ivo de Bruin
Dennis Veenker
57,35
16
57,35
17 Tschechien Tschechien
Jan Vrba
Dominik Suchý
57,46
17
57,46
18 Rumänien Rumänien
Dorin Grigore
Florin Cezar Crăciun
57,86
18
57,86
18 Kroatien Kroatien
Dražen Silić
Aleksandar Krajišnik
57,86
18
57,86
DSQ
(8)
Russland Russland
Alexander Kasjanow
Alexei Puschkarjow
56,37
DSQ
(6)
56,58
DSQ
(11)
1:52,95
+1,28

Viererbob Männer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Lochner konnte mit seiner Crew seinen ersten Europameistertitel im Vierer-Bob feiern. Lag die Konkurrenz mit Nico Walther und erst 23-jährigen Benjamin Maier aus Österreich noch auf Schlagdistanz zum Titel konnte Lochner im zweiten Lauf mit Tagesbestzeit den Abstand noch vergrößern und letztlich mit einem komfortablen Vorsprung von fast 5 Zehnteln den Europameistertitel feiern. Durch die die nur viertbeste Zeit im zweiten Durchgang verspielte Nico Walther fast noch seine Silbermedaille, am Ende trennten ihn ganze 2 Hundertstel vom Österreicher Maier. Mitfavorit Francesco Friedrich konnte bereits nach dem ersten Lauf mit über einer halben Sekunde Rückstand auf Lochner alle Titelambitionen begraben. Mit der zweitschnellsten Zeit im zweiten Lauf belegte er noch den vierten Rang. Diesen belegte ursprünglich der Russe Alexander Kasjanow, dem nach den vorhergehenden Weltcuprennen mindestens Medaillenchancen eingeräumt wurden. Er sowie Nationalmannschaftskollege Alexei Stulnew wurden im Nachgang mit ihren Crews wegen Dopingvergehen bzw. verbotener Methoden von der IBSF gesperrt und ihre Ergebnisse annulliert. Dementsprechend verschoben sich die Platzierungen.

Datum: 15. Januar 2017

Platz Bob Lauf 1
Platz
Lauf 2
Platz
Gesamtzeit
Rückstand
1 Deutschland Deutschland
Johannes Lochner
Sebastian Morawka
Joshua Bluhm
Christian Rasp
54,50
1
54,45
1
1:48,95
±0,00
2 Deutschland Deutschland
Nico Walther
Kevin Kuske
Kevin Korona
Eric Franke
54,63
2
54,77
4
1:49,40
+0,45
3 Osterreich Österreich
Benjamin Maier
Stefan Laussegger
Markus Sammer
Dănuț Moldovan
54,72
3
54,70
3
1:49,42
+0,47
4 Deutschland Deutschland
Francesco Friedrich
Candy Bauer
Martin Grothkopp
Thorsten Margis
55,05
6
54,57
2
1:49,62
+0,67
5 Russland Russland
Maxim Andrianow
Pjotr Moissejew
Ilja Malych
Ruslan Samitow
54,90
5
54,93
6
1:49,83
+0,88
6 Lettland Lettland
Oskars Ķibermanis
Jānis Jansons
Matīss Miknis
Raivis Zīrups
54,85
4
55,02
7
1:49,87
+0,92
7 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Lamin Deen
Toby Olubi
Joel Fearon
Ben Simons
55,24
7
55,10
8
1:50,34
+1,39
8 Schweiz Schweiz
Rico Peter
Bror van der Zijde
Simon Friedli
Thomas Amrhein
55,52
12
54,91
5
1:50,43
+1,48
9 Lettland Lettland
Uģis Žaļims
Helvijs Lūsis
Dāvis Spriņģis
Kaspars Brezinskis
55,25
8
55,23
9
1:50,48
+1,53
10 Italien Italien
Simone Bertazzo
Costantino Ughi
Federico Comel
Lorenzo Bilotti
55,31
9
55,26
10
1:50,57
+1,62
11 Tschechien Tschechien
Jan Vrba
David Egydy
Dominik Suchý
Jakub Nosek
55,35
10
55,26
11
1:50,61
+1,66
12 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Oliver Biddulph
Tremayne Gilling
Mark Lewis-Francis
Gregory Cackett
55,46
11
55,46
12
1:50,92
+1,97
13 Tschechien Tschechien
Dominik Dvořák
Jan Šindelář
Jan Stokláska
Dominik Záleský
55,58
13
55,58
14 Schweiz Schweiz
Beat Hefti
Yann Moulinier
Marcel Dobler
Michael Kuonen
55,60
14
55,60
15 Niederlande Niederlande
Ivo de Bruin
Rudy Mensink
Igor Brink
Dennis Veenker
55,64
15
55,64
16 Rumänien Rumänien
Dorin Grigore
Adrian Radu
Florian Cezar Crăciun
Ionel Irinel Augustin Cojan
55,67
16
55,67
17 Polen Polen
Mateusz Luty
Jakub Zakrzewski
Łukasz Miedzik
Grzegorz Kossakowski
55,74
17
55,74
18 Kroatien Kroatien
Dražen Silić
Benedikt Nikpalj
Aleksandar Krajišnik
Damjan Zlatnar
55,90
18
55,90
DSQ
(4)
Russland Russland
Alexander Kasjanow
Alexei Saizew
Alexei Puschkarjow
Maxim Belugin
54,89
DSQ
(6)
54,71
DSQ
(4)
1:49,60
+0,65
DSQ
(5)
Russland Russland
Alexei Stulnew
Wassili Kondratenko
Ilwir Chusin
Roman Koschelew
54,84
DSQ
(4)
54,78
DSQ
(6)
1:49,62
+0,67

Zweierbob Frauen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Mariama Jamanka in ihrer Premierensaison 2015/16 bei der EM mit Anschieberin Franziska Bertels den sechsten Platz belegt hatte, fuhr sie zunächst auch in der Saison 2016/17 der Konkurrenz hinterher. Erst der Wechsel zu Annika Drazek, die im Vorjahr mit der zurückgetretenen Pilotin Anja Schneiderheinze Europa- und Weltmeisterin geworden war, erbrachte konkurrenzfähige Zeiten. Allerdings kam dieses Duo durch Verletzungen von Drazek erst kurz vor der EM zusammen. Umso überraschender war die EM-Führung im ersten Lauf, die Jamanka/Drazek auch im zweiten Lauf nicht hergaben und sogar ausbauten. Für Jamanka war es der erste internationale Titel im Bobsport.

Datum:13. Januar 2017

Platz Bob Lauf 1
Platz
Lauf 2
Platz
Gesamtzeit
Rückstand
1 Deutschland Deutschland
Mariama Jamanka
Annika Drazek
57,24
1
57,26
1
1:54,50
±0,00
2 Russland Russland
Nadeschda Sergejewa
Anastassija Kotscherschowa
57,47
2
57,55
2
1:55,02
+0,52
3 Osterreich Österreich
Christina Hengster
Jennifer Onasanya
57,67
3
57,93
5
1:55,60
+1,10
4 Russland Russland
Alexandra Rodionowa
Julija Schokschujewa
57,82
4
57,88
4
1:55,70
+1,20
5 Belgien Belgien
Elfje Willemsen
Sophie Vercruyssen
57,84
5
57,97
6
1:55,81
+1,31
5 Deutschland Deutschland
Christin Senkel
Ann-Christin Strack
50,86
8
50,65
3
1:55,83
+1,31
7 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Mica McNeill
Montell Douglas
57,84
5
58,01
7
1:55,85
+1,35
8 Belgien Belgien
An Vannieuwenhuyse
Sara Aerts
57,95
7
58,13
8
1:56,08
+1,58
9 Rumänien Rumänien
Maria Adela Constantin
Erika Anett Halai
58,20
9
58,35
9
1:56,55
+2,05
10 Rumänien Rumänien
Andreea Grecu
Olívia Vild
59,01
10
58,44
10
1:57,45
+2,95
11 Belgien Belgien
Lien de Decker
Nel Paulissen
59,08
11
58,54
11
1:57,62
+3,12

Die erst 21-jährige Jacqueline Lölling konnte nach ihrer überraschenden Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2015 ihren ersten internationalen Titel in Winterberg feiern. Dabei war der Wettbewerb von Wetterunbilden geprägt. Starke Schneefälle im Sauerland verhinderten die Durchführung des ersten Wertungslaufes, so dass nur ein Lauf in die Wertung kam. In diesem Lauf ließ Lölling die Titelverteidigerin Janine Flock aus Österreich und Mannschaftskollegin Tina Hermann hinter sich.

Datum: 15. Januar 2017

Rang Athletin Nation Lauf 1 Gesamt Rückstand
1 Jacqueline Lölling Deutschland Deutschland 58,12 s 58,12 s
2 Janine Flock Osterreich Österreich 58,28 s 58,28 s 0,16 s
3 Tina Hermann Deutschland Deutschland 58,37 s 58,37 s 0,25 s
4 Lizzy Yarnold Vereinigtes Konigreich Großbritannien 58,51 s 58,51 s 0,39 s
5 Kimberley Bos Niederlande Niederlande 58,58 s 58,58 s 0,46 s
6 Laura Deas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 58,63 s 58,63 s 0,51 s
7 Lelde Priedulēna Lettland Lettland 58,81 s 58,81 s 0,69 s
8 Anna Fernstädt Deutschland Deutschland 58,84 s 58,84 s 0,72 s
9 Kim Meylemans Belgien Belgien 59,07 s 59,07 s 0,95 s
10 Joska Le Conté Niederlande Niederlande 59,19 s 59,19 s 1,07 s
11 Yulia Kanakina Russland Russland 59,28 s 59,28 s 1,16 s
12 Marina Gilardoni Schweiz Schweiz 59,42 s 59,42 s 1,30 s
13 Jelena Nikitina Russland Russland 59,59 s 59,59 s 1,47 s
14 Maria Orlova Russland Russland 1:00,07 min 1:00,07 min 1,95 s
15 Maria Montejano Spanien Spanien 1:01,50 min 1:01,50 min 3,38 s

Bereits im ersten Lauf war das Brüderpaar Dukurs aus Lettland das Maß der Dinge und belegte mit nur zwei Hundertsteln Unterschied die vorderen zwei Plätze. Dahinter kämpften mit bereits gehörigem Abstand vier Skeletonis um die Bronzemedaille, darunter Christopher Grotheer und Axel Jungk aus Deutschland. Altmeister Alexander Tretjakow lag nach Lauf Eins nur auf dem fünften Platz. Mit der nur sechstbesten Zeit im zweiten Lauf brachte sich Titelverteidiger Tomass Dukurs fast noch um die Silbermedaille. Sein Bruder Martins konnte dadurch relativ ungefährdet seinen achten Europameistertitel in Folge gewinnen. Alexander Tretjakow gewann mit der zweitbesten Laufzeit noch Bronze.

Datum 14. Januar 2017

Rang Athlet Nation Lauf 1 Lauf 2 Gesamt
Zeit Rang Zeit Rang Zeit
1 Martins Dukurs Lettland Lettland 56,14 s 1 55,90 s 1 1:52,04 min
2 Tomass Dukurs Lettland Lettland 56,16 s 2 56,50 s 6 1:52,66 min
3 Alexander Tretjakow Russland Russland 56,51 s 5 56,20 s 2 1:52,71 min
4 Christopher Grotheer Deutschland Deutschland 56,49 s 4 56,29 s 3 1:52,78 min
5 Nikita Tregubow Russland Russland 56,44 s 3 56,45 s 5 1:52,89 min
5 Axel Jungk Deutschland Deutschland 56,60 s 6 56,29 s 3 1:52,89 min
7 Alexander Gassner Deutschland Deutschland 56,87 s 7 56,61 s 7 1:53,48 min
8 Dominic Edward Parsons Vereinigtes Konigreich Großbritannien 57,14 s 8 56,95 s 8 1:54,09 min
9 Ander Mirambell Spanien Spanien 57,35 s 10 57,10 s 9 1:54,45 min
10 Jack Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 57,34 s 9 57,21 s 10 1:54,55 min
11 Marco Rohrer Schweiz Schweiz 57,37 s 11 57,46 s 11 1:54,83 min
12 Matthias Guggenberger Osterreich Österreich 57,45 s 13 57,46 s 11 1:54,91 min
13 Jewgeni Rokusuev Russland Russland 57,37 s 11 57,64 s 13 1:55,01 min
14 Mattia Gaspari Italien Italien 57,56 s 14 DNQ
15 Florian Auer Osterreich Österreich 57,57 s 15
16 Stefan Geisler Osterreich Österreich 57,63 s 16
17 Riet Graf Schweiz Schweiz 57,95 s 17
18 Denis Lorencic Slowenien Slowenien 1:00,39 min 18

Medaillenspiegel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz Nation Gold Silber Bronze
1 Deutschland Deutschland 4 2 1
2 Lettland Lettland 1 1 1
3 Osterreich Österreich 0 1 2
4 Russland Russland 0 1 1