Bogdan Kobulow
Bogdan Sacharowitsch Kobulow (georgisch ბოგდან ქობულოვი, russisch Богда́н Заха́рович Кобу́лов; * 1. März 1904 in Tiflis, Gouvernement Tiflis, Russisches Kaiserreich; † 23. Dezember 1953 in Moskau) war ein sowjetischer Generaloberst des Innenministeriums und dessen Geheimdiensten sowie stellvertretender Innenminister der UdSSR. Nach dem Tod Stalins 1953 wurde er im Zuge der Entmachtung des Geheimdienstchefs Lawrenti Berias zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bogdan Kobulow war enger Vertrauter Berias und wurde in den 1930er Jahren Volkskommissar für Inneres in der Georgischen SSR. Ab 1938 war er Leiter der Besonderen Untersuchungsabteilung des Volkskommissariats für Staatssicherheit (NKGB) der UdSSR, ab 1941 Stellvertreter des NKGB bzw. NKWD und ab 1943 Erster Stellvertreter des NKGB.
Von Mai 1947 bis 1949 war er Stellvertreter des Obersten Chefs der SMAD für Fragen der Tätigkeit sowjetischer Unternehmen in Deutschland und gleichzeitig stellvertretender Chef der Hauptverwaltung für sowjetisches Eigentum im Ausland beim Ministerrat der UdSSR.
Danach war er stellvertretender Vorsitzender der Sowjetischen Kontrollkommission in Deutschland (SKK) im Range eines Generalobersts.
Er war Kandidat der Zentralkomitees der KPdSU, nach Stalins Tod stieg Beria 1953 zum Innenminister auf und Bogdan Kobulow wurde erster stellvertretender Innenminister der UdSSR und Leiter der Hauptverwaltung für Staatssicherheit.
Im Dezember 1953 wurde er gemeinsam mit Beria wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und erschossen. Ebenfalls erschossen wurde Generalleutnant Amajak Sacharowitsch Kobulow, der Bruder Bogdans.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan Foitzik: Der sowjetische Terrorapparat in Deutschland. (PDF; 1,02 MB) Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Band 7, Berlin 2006, 3. Auflage, Seite 5
- Jan Foitzik: Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945–1949. Akademie-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-05-002680-4, S. 130–131 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 4. April 2024]).
- Tote Liquidatoren. ( vom 26. Mai 2013 im Internet Archive) In: Die Zeit, 27. Januar 1955, Nr. 4/1955
- Kurzbiografie zu: Kobulow, Bogdan Sacharowitsch. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Personendaten | |
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NAME | Kobulow, Bogdan |
ALTERNATIVNAMEN | Kobulow, Bogdan Sacharowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Geheimdienstgeneral |
GEBURTSDATUM | 1. März 1904 |
GEBURTSORT | Tiflis, Georgien |
STERBEDATUM | 23. Dezember 1953 |
STERBEORT | Moskau, Sowjetunion |
- Stellvertretender Minister (Sowjetunion)
- Stellvertretender Innenminister
- Generaloberst (Sowjetunion)
- Person (Tscheka)
- Person (NKWD)
- Täter des Großen Terrors (Sowjetunion)
- Volkskommissar (Georgische Sozialistische Sowjetrepublik)
- Person (Massaker von Katyn)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Sowjetunion)
- Person (SMAD)
- KPdSU-Mitglied
- Hingerichtete Person (Sowjetunion)
- Georgier
- Sowjetbürger
- Geboren 1904
- Gestorben 1953
- Mann