Bogenhof
Bogenhof Stadt Velburg
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Koordinaten: | 49° 16′ N, 11° 38′ O |
Höhe: | 520 m |
Einwohner: | 0 (1987) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 92355 |
Vorwahl: | 09182 |
Bogenhof ist ein amtlich benannter Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname kann als „zum Hof am Bogen, an der Biegung“ gedeutet werden.[1]
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bogenhof liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb etwa 2 km nordöstlich von Deusmauer in der Flur Bogenhofer Höhe auf 520 m über NHN.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bogenhof ist über eine Ortsverbindungsstraße zu erreichen, die von der Kreisstraße NM 25 abzweigt und weiter zum Velburger Ortsteil Richthof führt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde in der bayerisch-herzoglichen, ab 1505 pfalz-neuburgischen und später bayerisch-kurfürstlichen, jeweils an Adelige vergebenen Herrschaft Helfenberg ist 1588 in einer Amtstafel der Herrschaft verzeichnet.[2] Auf dem Anwesen saß am Ende des Alten Reiches, um 1800, der Untertan Kellermann.[3]
Im Königreich Bayern (1806) wurde um 1810 der Steuerdistrikt Deusmauer im Landgericht Parsberg gebildet, dem neben Deusmauer die Einöden Bogenhof und Wasenmeisterhütte angehörten.[4] Mit dem Gemeindeedikt vom 15. Mai 1818 wurde daraus die Ruralgemeinde Deusmauer, die aus dem Dorf Deusmauer und den Einöden Bogenhof und Fallmeisterei bestand.[5] In der Einöde Bogenhof wohnten
- 1836 16 Einwohner (2 Häuser),[6]
- 1867 9 Einwohner (4 Gebäude),[7]
- 1875 12 Einwohner (6 Gebäude; an Großviehbestand 6 Stück Rindvieh),[8]
- 1900 7 Einwohner (1 Wohngebäude),[9]
- 1925 13 Einwohner (1 Wohngebäude),[10]
- 1938 10 Einwohner (7 Katholiken, 3 Protestanten),[11]
- 1950 14 Einwohner (2 Wohngebäude).[12]
- 1987 bestand der Ortsteil aus einem Wohngebäude, das unbewohnt war.[13]
Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Deusmauer und damit auch der Bogenhof in die Stadt Velburg eingegliedert.[14]
Heute wird das Gut Bogenhof als Christbaumplantage genutzt.
Kirchliche Verhältnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bogenhof gehörte von altersher zur katholischen Pfarrei Oberwiesenacker im Eichstätter Diözesangebiet. Die Pfarrei wurde unter Pfalz-Neuburg 1552 lutherisch. Die Rekatholisierung erfolgte 1626.[15] Den jeweiligen Glaubenswechsel mussten alle Untertanen vollziehen, auch die Bewohner des Bogenhofes. Am Bogenhof steht eine denkmalgeschützte Marienkapelle aus dem 18. Jahrhundert.[16]
Sage von der Spatzenvertreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein reisender Wildbretschütze, der auf dem Bogenhof übernachtete, vertrieb aus Dank die Spatzen; deshalb seien dort seit Menschengedenken keine Spatzen mehr anzutreffen.[17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 11
- ↑ Jehle, S. 334
- ↑ Jehle, S. 493
- ↑ Jehle, S. 532
- ↑ Jehle, S. 541, 548
- ↑ Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 102
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 794
- ↑ Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 977
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 899
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 907
- ↑ Buchner II, S. 309
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 778
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 260
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547.
- ↑ Buchner II, S. 301 f.
- ↑ Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 162
- ↑ Franz Schönwerth: Sitten und Sagen aus der Oberpfalz. 2. Auflage, Berlin 2017, S. 640