Bollwerk (Lichtenberg)
Bollwerk | ||
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Das Bollwerk in Lichtenberg (2008) | ||
Staat | Deutschland | |
Entstehungszeit | 1503 | |
Geographische Lage | 49° 46′ N, 8° 48′ O | |
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Das Bollwerk ist ein spätmittelalterlicher Batterieturm in der südhessischen Gemeinde Fischbachtal, im Ortsteil Lichtenberg. Von der regionalen Bevölkerung wird das Bollwerk auch Kraut-Bütt´ (Krautfass) genannt.
Architektur und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ca. 400 m westlich vor dem Schloss Lichtenberg auf einer Granitkuppe freistehende Bollwerk ist zweigeschossig auf einem kreisförmigen Grundriss mit einer Mauerstärke von ca. 5,90 m. Der 1503 errichtete Turm hat einen Durchmesser von etwa 19 Metern und ist 15 Meter hoch.[1] Die beiden Innenräume des Bollwerks sind kuppelüberwölbt. Die Treppe im Inneren des Turms liegt in der Mauerstärke. Die Türen zu den kleinen Nebenräumen sind rundbogig mit einfacher Fase oder auch mit Kielbogen geschlossen. Auf der abgetreppten Konsole befindet sich ein mit Maßwerk und Relief verzierter Ausguss- und Aborterker. Den oberen Abschluss des Bollwerks bildet ein Zinnenkranz.
Das Bollwerk war Bestandteil der Verteidigung des Schlosses Lichtenberg. Für die damit verbundene Burghut, war 1684 durch Anordnung der Landgräfin und Regentin Elisabeth Dorothea der Burggraf vorübergehend ohne die örtliche Zentmannschaft zuständig.[2] Zu dieser Zeit amtierte Christmann Boßler des Stammes Rüde im Amt des fürstlichen Burggrafen zu Lichtenberg.[3]
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als typisches Beispiel für die Architektur jener Zeit im Fischbachtal und im Odenwald wurde das Bollwerk unter Denkmalschutz gestellt.
Aussicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bollwerk ist derzeit nur im Rahmen von Führungen der Geopark-vor-Ort-Begleiter Fischbachtal begehbar[4] und bietet von seiner oberen Plattform einen guten Ausblick auf Lichtenberg, das Schloss sowie ins Fischbachtal.
Bildergalerie
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Lichtenberg (Merian); Bollwerk Bildrand rechts
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Lichtenberg (De Merian Hassiae); Bollwerk Bildrand rechts
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Bollwerk; Bildmitte (2012)
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Blick vom Bollwerk auf das Schloss Lichtenberg (2008)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Siegfried R. C. T. Enders (Bearb.): Landkreis Darmstadt-Dieburg. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen.) Vieweg, Braunschweig 1988, ISBN 3-528-06235-5, S. 176.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ "Das Bollwerk" ( vom 15. Februar 2016 im Internet Archive) auf schloss-lichtenberg.info
- ↑ Carl Friedrich Günther: Bilder aus der Hessischen Vorzeit – Mit 51 Tafeln Abbildungen. Hrsg.: C. F. Günther. Jonghaus, Darmstadt 1853, OCLC 1062102891, S. 408 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Feick: Lichtenberg im Odenwald in Vergangenheit und Gegenwart – nach den Quellen geschildert. Band 2. Kommissionsverlag Ludwig Saeng, Darmstadt 1903, OCLC 179967333, S. 106.
- ↑ Unsere Themen. In: Geopark-vor-Ort-Begleiter Fischbachtal. 5. Juni 2017 (geopark-fischbachtal.org [abgerufen am 7. Juni 2017]).