Breitenbach (Ebermannstadt)
Breitenbach Stadt Ebermannstadt
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Koordinaten: | 49° 47′ N, 11° 11′ O |
Höhe: | 293 (289–350) m ü. NHN |
Fläche: | 6,66 km²[1] |
Einwohner: | 2738 (9. Mai 2011)[1][2] |
Bevölkerungsdichte: | 411 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 91320 |
Vorwahl: | 09194 |
Der Ebermannstädter Gemeindeteil Breitenbach
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Breitenbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Ebermannstadt im Landkreis Forchheim (Oberfranken, Bayern).[3] Breitenbach war ehemals eine Gemeinde; deren Gebiet ist nahezu deckungsgleich mit der Gemarkung Breitenbach.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf in der Wiesentalb[4] liegt unmittelbar nordwestlich von Ebermannstadt auf einer Höhe von 293 m ü. NHN.[5] Breitenbach ist vollständig mit Ebermannstadt zusammengewachsen, die Trennlinie zwischen den Siedlungsgebieten beider Orte bildet die Wiesent. Das Dorf war der einzige Wohnplatz der ehemaligen Gemeinde. Diese hatte 1925 laut dem letzten vor der Eingemeindung von 1939 erschienenen Ortschaften-Verzeichnis eine Fläche von 660,92 Hektar und eine Bevölkerung von 403.[6] Die Fläche der heutigen Gemarkung ist mit 666,08 Hektar weitgehend deckungsgleich mit der der ehemaligen Gemeinde und hatte beim Zensus am 9. Mai 2011 eine Bevölkerung von 2738 Personen.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Breitenbach war 1174, in einer weiteren Nennung wurde der Ort 1194 als „Breitinbach“ bezeichnet.[7] Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand der Ort der Landeshoheit des Hochstifts Bamberg.[8][9] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Amt Ebermannstadt als Vogteiamt aus.[10] Auch die Hochgerichtsbarkeit stand diesem Amt als Centamt zu.
Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Breitenbach Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.[11][12]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Breitenbach mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 ein Teil der Ruralgemeinde Ebermannstadt. 1939 wurde Breitenbach nach Ebermannstadt eingemeindet.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein großer Teil der öffentlichen Einrichtungen Ebermannstadts liegt in der Breitenbacher Gemarkung: sämtliche Schulen, Kindergärten, katholische und evangelische Kirche, Krankenhaus, Feuerwehrhaus sowie die Unternehmen Kennametal Hertel AG.
Bis 2023 gab es im Ort einen Betrieb der Bayerischen Milchindustrie mit zuletzt 84 Beschäftigten im Ort.[13]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bundesstraße 470 durchquert den Südostrand von Breitenbach; von dieser zweigt die durch den nördlichen Ortsbereich führende Staatsstraße 2260 ab. Innerhalb des Ortes endet die dort in die Staatsstraße einmündende Kreisstraße FO 41. Der ÖPNV bedient das Dorf an mehreren Haltestellen der Buslinien 221 und 389 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Ebermannstadt, der Endbahnhof der Wiesenttalbahn.
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In und um Breitenbach gibt es mehrere denkmalgeschützte Objekte, darunter das ehemalige fürstbischöfliche Kastenamt und ein traufständiger Fachwerkstadel, der aus dem 18. Jahrhundert stammt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Breitenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 437 (Digitalisat).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Dorothea Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 4). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2000, ISBN 3-7696-9701-4, S. 20–25.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Breitenbach im BayernAtlas, abgerufen am 27. September 2019
- Breitenbach auf historischer Karte, abgerufen am 27. September 2019
- Breitenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 27. September 2019.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c https://geoindex.io/
- ↑ Ergebnisse des Zensus 2011 zum Download - erweitert, Bevölkerung im 100 Meter-Gitter (Stichtag 9. Mai 2011, aggregiert nach Gemarkungen)
- ↑ Stadt Ebermannstadt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ Breitenbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. September 2019.
- ↑ Geografische Lage von Breitenbach im BayernAtlas, abgerufen am 27. September 2019
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München, 1928, Spalte 1055
- ↑ Dorothea Fastnacht: Ebermannstadt. Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. S. 21.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Johann Kaspar Bundschuh: Breitenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 437 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Angespannte Situation auf dem Milchmarkt: BMI-Werk in Ebermannstadt muss schließen, Nordbayern.de vom 2. Oktober 2022