Breviatio canonum

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Die Breviatio canonum ist eine kleine Kanones-Sammlung aus Nordafrika, die Fulgentius Ferrandus um 535 in Karthago verfasste.

Inhalt und Einfluss

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Die insgesamt 232 Kanones sind knappe Zusammenfassungen von Beschlüssen verschiedener Konzilien des 4. und 5. Jahrhunderts zu Fragen der Kirchendisziplin und Liturgie (z. B. zu kirchlichen Ämtern, der Taufe oder des Umgangs mit Häretikern). Die sehr kurzen Texte bieten nicht den Wortlaut der jeweiligen Kanones, sondern sind eher vergleichbar mit den Rubriken in vielen späteren kanonischen Sammlungen. Für einige Konzilien sind sie allerdings die einzige Quelle dafür, was diese Versammlungen beschlossen haben, in einzigen Fällen sogar der einzige bekannte Hinweis dafür, dass sie überhaupt stattgefunden haben.

Die Sammlung hatte sowohl direkt als auch indirekt Einfluss in Afrika und Europa; unter anderem wurde sie von Cresconius für seine Concordia canonum verwendet. Allerdings sind nur drei mittelalterliche Handschriften erhalten.

Die editio princeps wurde von Christophe Justel (1580–1649) erstellt und 1661 postum in dessen Bibliotheca iuris canonici veröffentlicht. Diese Ausgabe wurde in der Patrologia Latina[1] nachgedruckt und ist 1974 durch die kritische Ausgabe von Charles Munier ersetzt worden.

  • Friedrich Maassen: Geschichte der Quellen und der Literatur des canonischen Rechts im Abendlande bis zum Ausgange des Mittelalters. Vol. 1: Die Rechtssammlungen bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts. Leuschner & Lubensky, Graz 1870, S. 799–802 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. Mai 2022]).
  • Lotte Kéry: Canonical Collections of the Early Middle Ages (ca. 400–1140): A Bibliographical Guide to the Manuscripts and Literature (= History of Medieval Canon Law). Catholic University of America Press, Washington, D.C. 1999, ISBN 0-8132-0918-8, S. 23–24 (google.de [abgerufen am 17. Juli 2022]).
  • Hubert Mordek: Ferrandus (Fulgentius Ferrandus), Diakon der karthagischen Kirche. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4. Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 385 f.

Einzelnachweise

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  1. Band 6, Sp. 949–962 und Band 88, Sp. 817–830.