Britzer Kultur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Britzer Kultur
Zeitalter: Mittelneolithikum
Absolut: etwa 3250 v. Chr. bis 3000 v. Chr.

Ausdehnung
im Gebiet von Oder, Havel und Warthe
Leitformen

Krüge, Terrinen, Schüsseln, Zwei- und Vierhenkelamphoren

Die Britzer Kultur ist eine archäologische Kultur der Jungsteinzeit. Sie ist eine jüngere Stufe der östlichen Trichterbecherkultur und war im letzten Viertel des 4. Jahrtausends v. Chr. im Gebiet von Oder, Havel und Warthe verbreitet. Benannt wurde sie nach dem Berliner Ortsteil Britz, wo Carl Umbreit bei Ausgrabungen im Jahr 1937 Keramik einer eigenständigen Kultur entdeckte.[1]

Charakteristisch für diese Kultur sind weitgehend unverzierte Krüge, Terrinen, Schüsseln verschiedener Profilierung sowie Zwei- und Vierhenkelamphoren. Eine Besonderheit stellen schwarze, meist streifige Bemalungen sowie Krüge mit engem Hals bzw. Tassen mit zwei nebeneinander stehenden Bandhenkeln dar, die nach ihrem Erstfundort bei Rhinow im Landkreis Havelland auch als Rhinower Krüge bezeichnet wurden. Zur allgemeinen Ausrüstung gehörten Felsgesteinbeile und querschneidige Feuersteinpfeilspitzen. Es wird angenommen, dass die Menschen das Kupfer kannten.[2]

  • Carl Umbreit: Neue Forschungen zur ostdeutschen Steinzeit und frühen Bronzezeit. Die Ausgrabung des steinzeitlichen Dorfes zu Berlin-Britz (= Mannus-Bücherei 56). Kabitzsch, Leipzig 1937.
  • Eberhard Kirsch: Beiträge zur älteren Trichterbecherkultur in Brandenburg (= Forschungen zur Archäologie im Land Brandenburg 2). Potsdam 1994.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Heike Kennecke: Unvermischt. Eine Siedlung der Britzer Kultur in Potsdam-Satzkorn. In: Archäologische Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e.V. (Hrsg.): Archäologie in Berlin und Brandenburg 2020. wbg Theiss, Darmstadt 2022, S. 26.
  2. Günter Wetzel: Britzer Kultur (um 3350/3200–3100/3000 v. Chr.). In: Historisches Lexikon Brandenburgs. 2. Mai 2019, abgerufen am 11. November 2022.