Bruchbach (Aller)

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Bruchbach
Wittbeck, Heidbach, Grobebach
Der Bruchbach bei Wittbeck, Naturpark Südheide

Der Bruchbach bei Wittbeck, Naturpark Südheide

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4852
Lage Deutschland, Niedersachsen
Flusssystem Weser
Abfluss über Aller → Weser → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Sunderbach und Kohlenbach in Altensalzkoth
52° 44′ 33″ N, 10° 4′ 20″ O
Quellhöhe 47 m ü. NHN 
(Sunderbach 66 m ü. NHN, Kohlenbach 65 m ü. NHN)
Mündung Bei Boye (Celle) in die AllerKoordinaten: 52° 38′ 15″ N, 10° 1′ 37″ O
52° 38′ 15″ N, 10° 1′ 37″ O
Mündungshöhe 33 m ü. NHN
Höhenunterschied 14 m
Sohlgefälle 0,81 ‰
Länge 17,3 km
Linke Nebenflüsse Kohlenbach, Wülwe, Allerbach, Gutsgraben, Warmbeck, Riete
Rechte Nebenflüsse Sunderbach
Karte
Map

Der Bruchbach (ursprünglicher Name “Wittbeck”) ist ein 17,3 km langer, teils naturbelassener, teils begradigter Bach in Niedersachsen (Lüneburger Heide), ein rechtsseitiger Nebenfluss der Aller.

Ursprung und Verlauf

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Der Bruchbach entsteht nördlich von Altensalzkoth aus dem Zusammenfluss des Sunderbaches und des Kohlenbaches. Der Sunderbach entspringt westlich von Rebberlah (Gemeinde Eschede), fließt in westlicher Richtung durch das Teichgut Wildeck und am ehemaligen Forsthaus Rehwinkel vorbei. Der Kohlenbach entspringt östlich vom Forsthaus und dem Einzelgehöft Kohlenbach, denen er seinen Namen gibt und fließt ebenfalls in westliche Richtung. Nach dem Zusammenfluss beider Bäche in Altensalzkoth fließt der Bruchbach in südlicher Richtung, zunächst durch den “Scheuer Bruch”. Ein Moorgebiet das im 18. Jahrhundert die Saline Sülze mit Brenntorf versorgte. Der weitere Verlauf führt durch das “Schwarze Moor”, vorbei am Gut Hustedt und der Ortschaft Wittbeck. Weite Bereiche des Ufers bestehen aus Erlen-Bruchwald. Sowohl die beiden Quellbäche als auch der obere Lauf des Bruchbach fließen durch den Naturpark Südheide.

1649 ließ Herzog Christian Ludwig den Heidgraben anlegen. Hierdurch wurde die damalige Wittbeck, die noch heute als kleiner Bach „Alte Wittbeck“ südlich von Wolthausen in die Örtze mündet, großteils in die Boyer Fischteiche umgeleitet, um diese mit ausreichend Wasser zu versorgen. Danach mündete der Bach jetzt in die Aller. 1690 ließ der Herzog Georg Wilhelm an den Boyer Teichen einen Entenfang errichten, um den herzoglichen Hof von Celle mit Wildenten zum Verzehr zu versorgen.[1][2]

Flora und Fauna

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In dem Bruchbach leben Schlammpeitzger, Flussneunaugen, Bachneunaugen, Steinbeißer und Groppen, die auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands[3] bundesweit als stark gefährdet (Kategorie 2) eingestuft sind. Auch der seltene Fischotter ist hier zu finden. Die Grüne Flussjungfer, eine kräftig gebaute Libelle mit einer Flügelspannweite von 6,5 bis 7,5 cm und einer Körperlänge von etwa 5 cm lebt am Bachufer. Auch diese Art ist in Deutschland laut der Roten Liste als stark gefährdet (Kategorie 2) eingestuft.[4]

Der Bruchbach und die Boyer Teiche (Entenfang) sind als FFH-Gebiet ausgewiesen (Melde-Nr. 3226-331). Im Bereich des Entenfangs bis zur Querung durch die Landesstraße 180 in Boye liegt der Bruchbach im NaturschutzgebietEntenfang Boye und Grobebach“, das letzte Stück des Bachs von der Straßenquerung bis zur Mündung in die Aller ist Bestandteil des Naturschutzgebietes „Untere Allerniederung bei Boye“.

Gewässerqualität

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Der Kohlenbach hat an seiner Quelle die Gewässergüte I–II (gering belastet). Der Sunderbach, der Unterlauf des Kohlenbachs und der Oberlauf des Bruchbachs haben die Gewässergüte II (mäßig belastet). Südlich von Wittbeck verschlechtert sich die Wasserqualität auf die Güteklasse II–III (kritisch belastet). Hier fließt von Scheuen kommend die Warmbeck hinzu und bildet ein Teichgebiet. Auch bei den Teichen von Boye, in denen sich der Entenfang befindet, verschlechtert sich die Wasserqualität, bis zur Mündung in die Aller, ebenfalls auf die Güteklasse II–III.[5]

Commons: Bruchbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geschichte des Entenfang Boye
  2. wir-im-www.de: Erhalt des Wasserwildreservats „Entenfang Boye“ gesichert (Memento vom 7. Februar 2016 im Internet Archive)
  3. BfN: Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (Memento vom 1. März 2016 im Internet Archive; PDF; 447 KB)
  4. NLWKN: Entenfang Boye und Bruchbach (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Gewässergütekarte des NLWKN