Buddy Holly

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Buddy Holly auf einem Werbebild für Brunswick Records

Buddy Holly, Künstlername von Charles Hardin Holley (* 7. September 1936 in Lubbock, Texas; † 3. Februar 1959 bei Clear Lake, Iowa), war ein US-amerikanischer Rock-’n’-Roll-Musiker und -Songschreiber. Zu seinen bekanntesten Songs gehören That’ll Be the Day, Peggy Sue, Oh Boy!, Everyday und It Doesn’t Matter Anymore.

Geboren und aufgewachsen in Lubbock im westlichen Texas trat Buddy Holly (damals noch mit bürgerlichem Nachnamen Holley) bereits im Alter von 13 Jahren bei kleineren Veranstaltungen auf. Er war das jüngste von vier Kindern und entstammte einer musikalischen Familie. Mit 15 Jahren spielte er bereits Gitarre, Banjo und Mandoline und bildete mit seinem Freund Bob Montgomery das Duo „Buddy and Bob“.

In diese Zeit fallen auch seine ersten Versuche als Songschreiber mit Montgomery sowie ab 1952 zahlreiche Demo-Aufnahmen eigener Kompositionen der beiden. 1954 und 1955 hielten sie sogar Sessions im Nesman Recording Studio in Wichita Falls, Texas ab, wo unter anderem die Montgomery-Kompositionen Gotta Get You Near Me Blues, Soft Place in My Heart und Door to My Heart aufgenommen wurden. Ab 1955 spielten sie mit dem Bassisten Larry Welborn zusammen, der bald von Jerry Allison am Schlagzeug unterstützt wurde. Anfang des Jahres trat das Duo als Vorgruppe von Elvis Presley und Bill Haley auf, was einen bleibenden Eindruck auf den jungen Holly hinterließ. In dieser Zeit wurde er stark vom Blues und Rhythm and Blues beeinflusst und war der Meinung, dass diese beiden Genres mit Country-Musik vereinbar seien. Holly und Montgomery nannten ihre Musik daher auch „Western & Bop“.

Im Herbst 1955 verließ Montgomery, der mehr in Richtung traditioneller Country-Musik tendierte, das Duo, komponierte aber weiterhin Songs mit Holly. Dieser spielte daraufhin weiter mit Allison und Welborn sowie mit Gitarrist Sonny Curtis und Bassist Don Guess. Zusammen mit Ben Hall traten Holly und die Band auch bei den Radiosendern KSEL und KDAV auf.

Buddy Hollys professionelle Karriere begann Ende 1955, als er von dem Talentsucher Jim Denny entdeckt wurde. Am 7. Dezember 1955 wurden im Nesman Recording Studio Demo-Aufnahmen gemacht, die zu Decca Records geschickt wurden. Seine ersten Aufnahmen für Decca Records sang Holly am 26. Januar 1956 unter Zeitdruck ein. Es begleiteten ihn Sonny Curtis an der E-Gitarre, der Studiomusiker Grady Martin an der Gitarre, Don Guess am Kontrabass und Jerry Allison am Schlagzeug. Aus dieser Session wurden das von Holly und Sue Parrish komponierte Love Me sowie Ben Halls Blue Days – Black Nights veröffentlicht. Das Billboard Magazine urteilte in seiner Ausgabe vom 21. April 1956 wie folgt über Love Me: Cedarwood succumbs to rock and roll, too. If the public will take more than one Presley or Perkins, as it well may, Holly stands a strong chance. Die B-Seite wurde ähnlich gut bewertet: Warbler, tune, guitar, etc., are patterned very closely after Elvis Presley. Good material and fine production on both sides. Should do fine.[1] Trotz der vielversprechenden Voraussagen von Billboard erreichte die Single nicht die Charts.

1956 spielten Buddy Holly und seine Band entweder in Bradley’s Studio A oder in Norman Pettys Studio in Clovis, New Mexico zahlreiche weitere Songs ein, darunter die erste Version von dem späteren Hit That’ll Be the Day. Diese Version, die deutlicher dem Rockabilly entsprach, wurde von Decca jedoch zurückgehalten, da man aufgrund von Hollys heiserer Stimme und einem zu dominanten Echo-Effekt mit der Aufnahme unzufrieden war. Ende 1956 veröffentlichte Decca Hollys zweite Single Modern Don Juan zusammen mit You Are My One Desire. Aufgrund des fehlenden Erfolges verlor Decca im weiteren Verlauf des Jahres das Interesse an einer Zusammenarbeit und verlängerte den Vertrag nicht.

Holly suchte daraufhin nach einem für seine musikalischen Ideen geeigneten Produzenten. Seit dem Frühjahr hatten er und seine Band in Norman Pettys Studio zahlreiche Demobänder aufgenommen, und fortan entwickelte sich aus der Zusammenarbeit mit Petty eine neue Perspektive für die Band. Gitarrist Sonny Curtis wurde Ende 1956 gegen Niki Sullivan ausgewechselt, während Don Guess erst von Larry Welborn am Bass vertreten und später im Frühjahr 1957 durch Joe B. Mauldin ersetzt wurde. Am 25. Februar 1957 spielten Holly am Mikrofon und an der E-Gitarre und seine Band, bestehend aus Larry Welborn am Bass und Jerry Allison am Schlagzeug, erneut das Stück That’ll Be the Day ein, das Petty für vielversprechend hielt. Die Titelzeile entnahm Holly dem im Vorjahr erschienenen sehr erfolgreichen John-Ford-Western The Searchers (deutsch: Der Schwarze Falke), in welchem Hauptdarsteller John Wayne diesen Ausspruch mehrmals tätigt (deutsch: „Der Tag wird kommen“). Als B-Seite wurde Hollys Eigenkomposition I’m Looking for Someone to Love aufgenommen. Diese Aufnahmen waren zunächst nicht zur Veröffentlichung gedacht, gelangten aber dennoch in die Produktion und auf den Markt, da man sie für Master-Bänder hielt.

Durch Murray Deutsch, einen befreundeten Verlagsmitarbeiter Pettys, gelangten die Bänder zu Bob Thiele, einem leitenden Angestellten von Coral Records, der ebenfalls Potenzial in den Aufnahmen sah. Jedoch gab es vor der Veröffentlichung einige Hürden: Hollys Decca-Vertrag erlaubte es ihm nicht, Stücke einzuspielen, die er bereits für Decca aufgenommen hatte. Zudem war Coral ein Tochterunternehmen von Decca, so dass die Veröffentlichung der Single schnell hätte gestoppt werden können. Trotz alledem konnte Thiele sich durchsetzen und That’ll Be the Day mit I’m Looking for Someone to Love im Mai 1957 auf Brunswick Records erscheinen, einem weiteren Tochterlabel von Decca, das sich eher auf Jazz und Rhythm and Blues konzentrierte. Jedoch wurde die Platte unter dem Bandnamen The Crickets veröffentlicht, um Hollys Mitarbeit zu verschleiern und Decca zu täuschen.[2] Auf den Namen für die Band sollen alle gemeinsam gekommen sein, weil über den Aufnahmen von leisen Musikpassagen in Pettys kleinem Studio immer das Zirpen von Grillen (engl. crickets) zu hören war. Trotz der Namensänderung wurde Decca darauf aufmerksam, so dass sich ein Rechtsstreit anbahnte.

Im Sommer 1957 zeigte sich, dass Thiele recht behalten sollte und That’ll Be the Day zu einem Hit wurde. Nach einer guten Bewertung von Billboard im Juni („Fine vocal by the group on a well-made side that should get play. Tune is a medium-beat rockabilly. Performance is better than material.“)[3] erreichte der Song Platz eins der Billboard Hot 100. Zu diesem Zeitpunkt wusste Decca bereits, dass Holly der Sänger war, konnte sich jedoch von Bob Thiele überzeugen lassen, ihn aus seinem Vertrag zu entlassen. Gleichzeitig veröffentlichte man nun auch die ältere, 1956 eingespielte Version von That’ll Be the Day, um vom Erfolg Hollys zu profitieren.

Da Petty vom kommerziellen Erfolg seiner Schützlinge überzeugt war, schlug er vor, spätere Schallplatten zweigleisig zu veröffentlichen. Thiele stimmte zu, und Holly bekam einen separaten Plattenvertrag mit Coral Records, so dass nun folglich Aufnahmen bei Brunswick unter dem Namen The Crickets und bei Coral unter Hollys Namen veröffentlicht wurden. Petty wurde zeitgleich mit dem Erfolg von That’ll Be the Day auch Manager der Crickets. In ihm hatte Holly zudem jemanden gefunden, der für innovative Studioexperimente offen war. Holly arbeitete zum Beispiel gerne mit der Technik des Overdubbing oder ersetzte, wie auf Everyday zu hören ist, das Schlagzeug durch das Schlagen der Hände auf die Oberschenkel und ein Glockenspiel.

Die nächste erfolgreiche Produktion folgte am 29. Juni 1957 in Pettys Studio mit Peggy Sue. Veröffentlicht im späten Sommer desselben Jahres, erschien der Song zusammen mit Everyday nun unter Hollys Namen auf dem Coral-Label und erreichte im Anschluss Platz drei der Billboard-Charts. Fast auf Anhieb waren That’ll Be the Day und Peggy Sue im Sommer 1957 weltweite Erfolge geworden. Es folgten erfolgreiche Tourneen und mehrere Fernsehauftritte in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien.

1958 heiratete Buddy Holly Maria Elena Santiago (* 1932), der er schon zur ersten Verabredung einen Heiratsantrag gemacht hatte. Kurz darauf trennte er sich von den Crickets und Norman Petty. Die anderen Gruppenmitglieder erhielten von ihm die Namensrechte und konnten somit weiterhin unter dem Namen Crickets auftreten. 1958 erschienen mit It’s So Easy und Think It Over noch zwei Crickets-Singles mit Buddy Holly. Als Solokünstler veröffentlichte Holly im selben Jahr Rave On, Early in the Morning und Well … All Right. Im Sommer 1958 erwarb Holly eine eigene Bandmaschine und produzierte seine Musik-Demos fortan selbst. Er plante, Schauspielunterricht zu nehmen, ein eigenes Musikstudio zu bauen, und begann als unabhängiger Produzent andere Künstler zu fördern. Im Oktober 1958 nahm Holly in New York vier Stücke mit Orchesterbegleitung auf: True Love Ways, Moondreams, Raining in My Heart und It Doesn’t Matter Anymore.

Im Dezember 1958 und Januar 1959 bereitete sich Holly auf ein neues Album vor und komponierte eine Reihe von Liedern, von denen er Demoversionen aufnahm, so die Stücke Peggy Sue Got Married, That’s What They Say, Crying Waiting Hoping und Learning the Game. Im Januar 1959 begann er mit seiner neuen Band (zu der auch der Bassist Waylon Jennings gehörte) eine US-Tournee mit anderen bekannten Künstlern, darunter Ritchie Valens, The Big Bopper (Künstlername von Jiles Perry Richardson) und Frankie Sardo. Sein letztes Konzert spielt er am Abend vor seinem Tod im „Surf Ballroom“ in Clear Lake (Iowa).

Hollys Grab

Am 3. Februar 1959 starben Holly, Valens und The Big Bopper auf dem Weg zu einem Auftritt in Moorhead bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Mason City. Die Unfallursache war vermutlich ein Instrumentenablesefehler des Piloten Roger Peterson, der dabei ebenfalls ums Leben kam.

1971 setzte Don McLean diesem Unglück in seinem Lied American Pie ein Denkmal, als er diesen Tag mit der Textzeile „The Day the Music Died“ den Tag nannte, „an dem die Musik starb“.

Die beim Absturz verstreuten Habseligkeiten, darunter Hollys blutige FAOSA-Brille, wurden von der Bundespolizei sichergestellt, um die Absturzursache klären zu können. Sie gerieten in Vergessenheit und wurden den Familien der Absturzopfer erst Jahre später übergeben. Die laufende Tournee wurde von Jimmy Clanton und Frankie Avalon beendet. Holly wurde vier Tage später in seiner Heimatstadt beigesetzt. Am 24. April 1959 erreichte sein Song It Doesn’t Matter Anymore die Spitze der britischen Charts und blieb dort drei Wochen lang. 1986 wurde Holly posthum in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Die Gitarre, mit der Buddy Holly meistens in Verbindung gebracht wird, ist die Fender Stratocaster. Er besaß fünf verschiedene Exemplare, von denen ihm die meisten kurz nach ihrem Erwerb gestohlen wurden. An akustischen Gitarren setzte er eine Gibson J-45, eine Gibson „Jumbo“, sowie eine Guild Navarre ein.[4]

Holly verwendete auf der Bühne und im Studio ausschließlich Verstärker von Fender. Anfangs benutzte er einen Fender Pro, später wechselte er zum deutlich stärkeren Fender Bassman, der Pro kam aber noch bei kleineren Gigs zum Einsatz. Kurz vor seinem Tod bekam er von Fender zwei „Twin“-Verstärker im Zuge eines Endorser-Vertrages geschenkt. Als Mikrofon setzte er live oft ein Shure 55 ein, im Studio dagegen ein Modell von Telefunken.[4]

Denkmal an der Absturzstelle

Hollys Heimatstadt Lubbock reagierte erst spät auf die Tatsache, dass sie einen der herausragendsten Künstler der Rock-’n’-Roll-Epoche hervorgebracht hat. Inzwischen gibt es in Lubbock einen Buddy Holly Park, eine Buddy Holly Avenue und das Buddy Holly Center. Dort ist ein Museum entstanden, das einerseits viele Erinnerungsstücke zum Thema Buddy Holly zeigt, andererseits aber auch Begegnungsstätte für Fans zu verschiedenen Anlässen ist. Ferner gibt es in Lubbock eine Themenstadtführung und eine Buddy-Holly-Statue. Sein Grab auf dem Friedhof in Lubbock ist eine Pilgerstätte für Fans.

An der Absturzstelle des Flugzeuges, einer damals zwölf Jahre alten Beechcraft Bonanza, in der Holly, seine Freunde und der Pilot Roger Peterson starben, ließ Holly-Fan Ken Paquette ein Edelstahlmonument aufstellen, das aus einer Gitarre und drei Schallplatten besteht.[5] 1988 gab die Deutsche Bundespost eine Buddy-Holly-Briefmarke heraus.

Am 7. September 2011 wurde Holly mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. An der Zeremonie nahmen unter anderem Hollys Witwe sowie Phil Everly teil.[6]

Der Rolling Stone listete Holly auf Rang 13 der 100 größten Musiker, auf Rang 29 der 100 größten Songwriter, auf Rang 48 der 100 größten Sänger und auf Rang 80 der 100 größten Gitarristen aller Zeiten.[7][8][9][10] Damit ist er einer von acht Künstlern, die in allen diesen vier Listen vertreten sind.

Gedenkveranstaltungen

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Jedes Jahr finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, wie beispielsweise die Buddy Holly Week, die Paul McCartney organisiert hatte oder die Winter Dance Party, die alle Stationen Hollys letzter Tournee einbezieht und im Surf Ballroom in Clear Lake (Iowa) endet, wo sein letzter Auftritt stattfand. Auch das Clovis Music Festival und die Fifties in February erinnern an Buddy Holly.

Film, Musical und Tribute-Shows

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Buddy Hollys Leben wurde verfilmt, wofür Gary Busey für einen Oscar nominiert wurde. Die Geschichte wurde als Musical u. a. am Broadway und im Theater im Hafen Hamburg sowie im Colosseum Theater in Essen aufgeführt. Weitere Produktionen sind Shows wie A Tribute to Buddy und die Buddy Holly Rock ’n’ Roll Show.

Reminiszenzen anderer Künstler

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Nach seinem Tod widmeten sich auch andere Künstler dem Thema Buddy Holly: Die Ärzte sangen über Buddy Hollys Brille, Bernd Begemann den Titel Buddy, nimm lieber den Bus, und Weezer schrieben einen Tribut-Song namens Buddy Holly. Weitere Stücke über Holly sind Eddie Cochrans Three Stars, Mike Berrys Tribute to Buddy Holly, Alvin Stardusts I Feel Like Buddy Holly, das von Mike Batt geschrieben wurde, Gyllene Tiders schwedischer Song Ska vi älska så ska vi älska till Buddy Holly oder Garland Jeffreys Hail Hail Rock'n'Roll.

Der Flugzeugabsturz bei dem Holly ums Leben kam wird im Song American Pie von Don McLean besungen.

Graham Nash nannte die Bewunderung für Buddy Holly als einen Grund für die Wahl des Bandnamens The Hollies.[11]

2011 kam zum 75. Geburtstag eine CD Listen To Me: Buddy Holly mit Coverversionen seiner Lieder von bekannten Musikern wie Brian Wilson, Ringo Starr und Chris Isaak heraus.[12]

Terry Pratchett würdigt die Bedeutung von Buddy Holly für die Rock-’n’-Roll-Musik in seinem Roman Rollende Steine durch die Figur Imp y Celyn, deren Name so viel wie „Bud of the Holly“ (Knospe der Stechpalme) bedeutet.

In seiner Nobelpreisrede würdigte Bob Dylan die Bedeutung Hollys für sein Werk und Leben.[13]

Der deutsche Künstler Schmyt veröffentlichte 2022 ein Lied mit dem Titel Buddy Holly.

Buddy Holly als Statue zum gleichnamigen Musical auf dem Berliner Platz in Essen

Sein Einfluss auf die Entwicklung der Rockmusik war beträchtlich. Er war der erste erfolgreiche Musiker, der die Standard-Formation einer Rockband mit Leadgitarre, Rhythmusgitarre, Bass und Schlagzeug etablierte, was die Band The Beatles so übernahm. Paul McCartney erwarb alle Verlagsrechte an Buddy Hollys Kompositionen, und bei der Welt-Tournee 1994/1995 eröffnete Rockband The Rolling Stones jedes Konzert mit dem Holly-Stück Not Fade Away, das sie 1964 schon als Single veröffentlicht hatten. Die Beatles (damals noch unter dem Namen The Quarrymen), welche Buddy Holly zunächst für einen schwarzen amerikanischen Musiker gehalten haben,[14] nahmen 1958 für eine selbstproduzierte Single Buddy Hollys größten Hit, That’ll be the Day (veröffentlicht auf der Beatles Anthology), auf. Sie erklärten, dass die ersten 40 Titel, die sie komponiert hatten, unter dem direkten Einfluss[15] von Buddy Hollys Musik geschrieben wurden.

Buddy Holly schrieb fast alle seine Stücke selbst, von denen viele musikalisch anspruchsvoller waren als andere Titel dieser Zeit. Seine Stücke wurden auch von anderen Musikern nachgespielt. Einer der ersten war Bobby Vee, der beim Konzert am Tag des Unglücks für Buddy Holly einsprang und dessen Titel sang. Erfolgreich war auch Linda Ronstadt mit ihrer Fassung von That'll Be the Day. Das Lied Peggy Sue Got Married lieferte den Titel für den gleichnamigen Film Peggy Sue hat geheiratet mit Kathleen Turner.

Im Studio griff Holly oft auf die Technik des Overdubbings zurück, das heißt, er fügte eine oder mehrere Tonaufnahmen über eine bereits bestehende Tonaufnahme hinzu. Damit konnte Holly mit sich selbst im Duett singen; beispielhaft für diese Aufnahmetechnik ist der Titel Words of Love. Zudem war Holly nach der Trennung von den Crickets und Norman Petty der erste erfolgreiche Independent-Musiker, der seine Stücke unabhängig von Plattenfirmen selbst produzierte.

Buddy Holly war ein sehr produktiver Künstler, was das Schreiben und Aufnehmen betraf, wenn meist auch nur in Form von Demoaufnahmen. So nahm er zwischen 1953 und 1959 zahlreiche Stücke privat (Good Rockin’ Tonight, Rip It Up, Blue Suede Shoes, Two Timin’ Woman, Wait Till the Sun Shines Nellie, Smokey Joe’s Cafe), im Studio (Love’s Made a Fool of You, Baby Won’t You Come Out Tonight, Because I Love You, Bo Diddley, Brown Eyed Handsome Man) oder auch nicht verwendete Master (Reminiscing, Come Back Baby, That’s My Desire) auf, was viel Raum für jahrelange Veröffentlichungen, überarbeitet und in der Rohfassung, gab. So wurden 1959/1960 sechs Eigenkompositionen, die Holly als Demos aufgenommen hatte, überarbeitet und veröffentlicht. Seit 1962 erschienen regelmäßig Alben von Holly mit Aufnahmen, die Norman Petty nachträglich mit mehr oder weniger Erfolg kommerzialisierte. Diese Aufnahmen erschienen auf den Alben Showcase, Giant, Holly in the Hills, It Doesn’t Matter Anymore und Reminiscing. Ab den 1980ern erschienen immer mehr Bootlegs mit den Originalfassungen der Stücke. Außerdem hatte Buddy Holly ab 1953 immer wieder als Gastmusiker bei Aufnahmen anderer Künstler mitgewirkt.

Posthume Veröffentlichungen

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Auch lange nach dem Tod des Künstlers existiert eine treue Fangemeinde, die weiter mit seiner Musik lebt. Die anhaltende Bedeutung Hollys zeigt sich in regelmäßigen Wiederveröffentlichungen seiner Werke. Neben den LPs, CDs und MCs, die schon seit Jahrzehnten in Fankreisen kursieren, hat das Medium DVD bereits einen großen Stellenwert eingenommen. Alte Aufnahmen aus dem US-Fernsehen, der Film Die Buddy Holly Story oder auch Gedenksendungen sind mittlerweile erhältlich.

Im Oktober 2004 kam eine CD mit dem Titel: Stay all night – The Country Roots of Buddy Holly auf den Markt. Im Juni 2005 brachte die Firma Universal Music eine DVD mit CD heraus: The Music of Buddy Holly and the Crickets, die die Karriere des Rock-’n’-Roll-Pioniers in Bild und Ton nachzeichnet. Im September 2007 veröffentlichte die Firma Rollercoaster Records eine 2-CD-Box mit dem Titel Ohh, Annie!, auf der durch Zufall entdeckte, bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Buddy Holly aus dem Jahr 1956 neben den bekannteren in technisch verbesserter Tonqualität enthalten sind.

Kurz vor seinem Tod hatte Holly in seinem New Yorker Apartment auf Tonband die „Apartment Tapes“ aufgezeichnet. Nur von seiner Gibson-Akustikgitarre begleitet, erlebt man hier den Sänger unplugged. Diese Titel wurden offiziell nur auf einer 9-LP-Box veröffentlicht, nie auf CD. Dies öffnete einem grauen Markt Tür und Tor; es kursierten unzählige Pressungen, auf denen die Lieder veröffentlicht wurden. Erst 2009 schloss Geffen Records mit Buddy Holly – Not Fade Away mit CDs und Buch diese Lücke.

Jahr Titel (A-Seite / B-Seite) Kat. Nr.
Decca Records
1956 Love Me / Blue Days – Black Nights 9-29854
Modern Don Juan / You Are My One Desire 9-30166
1957 That’ll Be the Day / Rock Around with Ollie Vee 9-30434
Coral Records
1957 Mailman, Bring Me No More Blues / Words of Love 9-61852
Peggy Sue / Everyday 9-61885
1958 I’m Gonna Love You Too / Listen to Me 9-61947
Rave On / Take Your Time 9-61985
Early in the Morning / Now We’re One 9-62006
Well … All Right / Heartbeat 9-62051
1959 It Doesn’t Matter Anymore / Raining in My Heart 9-62074
Peggy Sue Got Married / Crying, Waiting, Hoping 9-62134
1960 That Makes It Tough / True Love Ways 9-62210
1962 Reminiscing / Wait Till the Sun Shines Nellie 62329
1963 Bo Diddley / True Love Ways 62352
Brown-Eyed Handsome Man / Wishing 62369
1964 Rock Around with Ollie Vee / I’m Gonna Love You Too 62390
1965 Slippin’ and Slidin’ / What to Do 62448
1966/1967 Rave On / Early in the Morning 62554
1967 You’re the One / Love Is Strange 62558
  • 1957: The „Chirping“ Crickets
  • 1958: Buddy Holly
  • 1958: That’ll Be the Day

Posthum erschienene Alben

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  • 1959: The Buddy Holly Story
  • 1960: The Buddy Holly Story Vol. 2
  • 1963: Reminiscing
  • 1964: Showcase
  • 1965: Holly in the Hills
  • 1966: It Doesn’t Matter Anymore
  • 1969: Giant
  • 2009: Buddy Holly – The Legend Raves On
  • 2018: True Love Ways (mit dem Royal Philharmonic Orchestra)

Chartplatzierungen

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  UK  US
1959 The Buddy Holly Story UK2
(155 Wo.)UK
US11
Gold
Gold

(166 Wo.)US
1960 The Buddy Holly Story Volume 2 UK7
(14 Wo.)UK
1961 That’ll Be The Day UK5
(14 Wo.)UK
1963 Reminiscing UK2
(31 Wo.)UK
US40
(17 Wo.)US
1964 Buddy Holly Showcase UK3
(16 Wo.)UK
1965 Buddy in the Hills UK13
(6 Wo.)UK
1967 Buddy Holly’s Greatest Hits UK9
(50 Wo.)UK
Wiedereinstieg 1984
1968 Everlasting Hits DE19
(8 Wo.)DE
1969 Giant UK14
(1 Wo.)UK
1978 Seine 20 größten Hits / 20 Golden Greats DE1
(12 Wo.)DE
UK1
Platin
Platin

(20 Wo.)UK
US55
Gold
Gold

(12 Wo.)US
mit The Crickets
1989 True Love Ways UK8
Gold
Gold

(11 Wo.)UK
1993 Words Of Love UK1
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
mit The Crickets
1996 The Very Best Of UK13
Gold
Gold

(17 Wo.)UK
Wiedereinstieg in 2009 mit Höchstplatzierung 13
1999 The Very Best Of UK25
Gold
Gold

(4 Wo.)UK
mit The Crickets
2008 Not Fade Away US101
(4 Wo.)US
2012 The Best Of Buddy Holly: 20 Century Masters The Millennium Collection UK
Gold
Gold
UK
US157
(2 Wo.)US
2018 True Love Ways UK10
Gold
Gold

(13 Wo.)UK

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  UK  US
1957 Peggy Sue
UK6
(17 Wo.)UK
1958 Listen to Me
UK16
(2 Wo.)UK
Rave On
DE30
(2 Wo.)DE
UK5
(14 Wo.)UK
in DE erst 1968 platziert
Early in the Morning
UK17
(4 Wo.)UK
US32
(7 Wo.)US
1959 Heartbeat
UK30
(1 Wo.)UK
US82
(4 Wo.)US
It doesn’t Matter Anymore
UK1
(21 Wo.)UK
US13
(14 Wo.)US
Raining in my Heart
US88
(2 Wo.)US
Midnight Shift
UK26
(3 Wo.)UK
Peggy Sue got Married
UK13
(10 Wo.)UK
1960 Heartbeat [1960]
UK30
(3 Wo.)UK
True Love Ways
UK30
(12 Wo.)UK
Wiedereinstieg 1988
Learning the Game
UK36
(3 Wo.)UK
1961 What to Do
UK34
(6 Wo.)UK
Baby I Don’t Care / Valley Of Tears
UK12
(14 Wo.)UK
1962 Liste to Me [1962]
UK48
(1 Wo.)UK
Reminiscing
UK17
(11 Wo.)UK
1963 Brown Eyed Handsome Man
DE19
(8 Wo.)DE
UK3
(17 Wo.)UK
Bo Diddley
UK4
(12 Wo.)UK
Wishing
UK10
(11 Wo.)UK
What to Do [1963]
UK27
(8 Wo.)UK
1964 You’ve Got Love
UK40
(6 Wo.)UK
mit The Crickets
Love’s Made a Fool of You
UK39
(6 Wo.)UK
1968 Peggy Sue / Rave On
UK32
(9 Wo.)UK
1986 That’ll be the Day
UK85
(2 Wo.)UK
US
Gold
Gold
US

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Coverversionen (Auswahl)

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Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Goldene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1978: für das Album 20 Golden Greats
  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
    • 1986: für das Album 20 Love Songs
    • 2013: für das Album The Best Of
    • 2013: für das Album The Very Best Of

Platin-Schallplatte

  • Niederlande Niederlande
    • 1979: für das Album All Time Greatest Hits

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC) Gold10! P50.000musiccanada.com
 Niederlande (NVPI)0! G Platin1100.000nvpi.nl
 Vereinigte Staaten (RIAA) 3× Gold30! P2.000.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) 9× Gold9 Platin11.200.000bpi.co.uk
Insgesamt  13× Gold13  2× Platin2
  • John Goldrosen: Die Buddy-Holly-Story. Deutsche Übersetzung von Teja Schwaner. Heyne Verlag, München 1986, ISBN 3-453-35050-2.
  • Martin Huxley: The Day the Music Died. Pocket Books, New York 2000, ISBN 978-0-671-03962-2.
  • John Gribbin: Not fade away: the life and music of Buddy Holly, Thriplow: Icon Books, 2009, ISBN 978-1-84831-034-6.
  • Philip Norman: Buddy: the definitive biography of Buddy Holly, London: Pan Books, 2009, ISBN 978-0-330-50888-9.
  • Dave Laing: Buddy Holly. Studio Visty Ltd., London 1971.
Commons: Buddy Holly – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Billboard vom 21. April 1956: Reviews of New C&W Records, S. 52.
  2. Buddy Holly Songs, Albums, Reviews, Bio & More. Abgerufen am 11. März 2023 (englisch).
  3. Billboard vom 10. Juni 1957: Reviews of New Pop Records, S. 55.
  4. a b BUDDY'S MUSICAL EQUIPMENT by Donnie Briggs. Archiviert vom Original; abgerufen am 11. März 2023.
  5. Clear Lake Attractions (Memento vom 1. Mai 2011 im Internet Archive)
  6. Hendrik Ternieden: Buddy Holly: Ein Stern für eine Legende. In: Spiegel Online. 9. September 2011, abgerufen am 9. September 2022: „52 Jahre nach seinem Tod ist Buddy Holly mit einem Stern auf dem ‚Walk of Fame‘ in Hollywood geehrt worden. Seine Witwe Elena sagte, damit sei die Hälfte eines Traumes wahr geworden. Die andere Hälfte sei leider unerfüllt geblieben.“
  7. 100 Greatest Artists of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2017; abgerufen am 7. August 2017 (englisch). abgerufen am 17. Mai 2023
  8. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  9. 100 Greatest Singers of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  10. 100 Greatest Guitarists of All Time. Rolling Stone, 18. Dezember 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  11. Holly's influence will not fade away | A-J ENTERTAINMENT EDITOR. 19. April 2009, archiviert vom Original am 19. April 2009; abgerufen am 11. März 2023. abgerufen am 17. Mai 2023
  12. Buddy Holly Tribute zum Zweiten: „Listen To Me“ komplett im Stream. 5. September 2011, abgerufen am 11. März 2023 (deutsch).
  13. Franz Neuhäuser: Der Tag, an dem die Musik überlebte. Abgerufen am 4. Oktober 2021.
  14. Vgl. Paul McCartney: The Lyrics: 1956 to Present. W. W. Norton & Company, New York 2021; deutsch: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 571–572.
  15. Vgl. auch Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 443 und 445.
  16. a b Chartquellen: DE AT UK US US (vor 17. August 1963)