Graham Nash

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Graham Nash (2023)

Graham William Nash, OBE (* 2. Februar 1942 in Blackpool, England)[1] ist ein US-amerikanischer Musiker und Songwriter britischen Ursprungs, der seit den 1960er Jahren mit den Bands The Hollies und Crosby, Stills, Nash (& Young) und als Solokünstler erfolgreich ist.

Graham Nash, 1976

Kindheit und Jugend

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Graham Nash wuchs in Manchester auf. In der Schule traf er im Alter von fünf Jahren Allan Clarke, der schnell sein bester Freund wurde. Sie sangen zusammen im Schulchor und gründeten in den 1950er Jahren ein Skiffle-Duo namens Two Teens, das sich später in The Levins und dann in The Guytones umbenannte. Zu dieser Zeit hatten sich beide Guyatone-Gitarren besorgt. Zu frühen Rock-’n’-Roll-Zeiten nannten sie sich dann Ricky and Dane Young. Aus einem Zusammenschluss der Bands Fourtones, in der die beiden zu dieser Zeit spielten, und The Deltas wurde 1962 dann das erste Line-up von den Hollies.

Nash wechselte bei den Hollies von der Rhythmus-Gitarre zum Gesang und wurde schnell zu einem der Haupt-Songwriter der Gruppe.

Crosby, Stills and Nash (and Young)

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Im Jahr 1968, nach einem Besuch in den USA, wo er David Crosby im Laurel Canyon kennengelernt hatte, verließ Nash die Hollies auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs, um mit Crosby und Stephen Stills die Band Crosby, Stills and Nash zu gründen. Graham Nash ist für einige der erfolgreichsten und bekanntesten Titel der Band verantwortlich: Teach Your Children (1969), Just a Song Before I Go (1977) und Wasted on the Way (1982). Die beiden letztgenannten Titel sind außerdem die einzigen Top-Ten-Hits, die CSN(Y) überhaupt in den Single-Charts verbuchen konnten. Am Piano von Joni Mitchell, mit der er mehrere Jahre liiert war, schrieb er Our House,[2] das wie Teach Your Children 1970 auf dem CSN&Y-Album Déjà Vu erschien.

Graham Nash, 1983

1971 erschien sein erstes Soloalbum Songs for Beginners. 1972 sang er mit David Crosby die LP Graham Nash/David Crosby ein, die bis auf Platz vier in den US-Billboard-Charts stieg.[3] Mit Neil Young sang er die Single War Song ein.

Nashs zweites Soloalbum Wild Tales erschien 1974. Mit Crosby zusammen arbeitete er nach dem vorübergehenden Ende von Crosby, Stills & Nash als Duo weiter. Crosby & Nash veröffentlichten in den 1970er Jahren drei Studioalben und eine Live-LP. Zwischendurch gab es immer wieder einzelne Konzerte von Crosby, Stills & Nash bzw. Crosby, Stills, Nash & Young.

Ende der 1970er Jahre trennte sich Nash von David Crosby, der damals unter massiven Drogenproblemen litt. Aus dem letzten geplanten Album wurde schließlich Nashs drittes Soloalbum Earth & Sky (1980).

Anfang der 1980er Jahre beteiligte er sich an einigen Reunion-Shows mit Stills und Crosby. Stills und Nash hatten das dazugehörige Album, Daylight Again, quasi im Alleingang geschrieben und aufgenommen und den schwer drogenabhängigen Crosby nur deshalb mit ins Studio und auf Tour geholt, weil die Plattenfirma Atlantic Records darauf bestanden hatte. Nash spielte außerdem eine Show mit den Hollies, was zu einem weiteren Album mit dem Titel What Goes Around führte. 1986 erschien sein Soloalbum Innocent Eyes, das allerdings floppte.

Seitdem tourte Nash weiter mit Crosby und Stills, von Zeit zu Zeit unterstützt von Neil Young. 2002 erschien sein fünftes Soloalbum Songs for Survivors, zwei Jahre darauf auch wieder ein Album mit David Crosby: das Doppelalbum Crosby-Nash. 2005 spielte er mit der norwegischen Band a-ha zwei Lieder für deren Analogue-Album ein. 2006 arbeitete er an David Gilmours Soloalbum On an Island mit, an dem auch David Crosby beteiligt war. Zusammen mit Gilmour gingen beide auch auf Tournee.

Im Jahr 2016 veröffentlichte er sein bislang letztes Studioalbum This Path Tonight. Im Frühjahr 2022 erschien das Live-Doppelalbum Live: Songs for Beginners / Wild Tales, eine Neu-Einspielung einer ersten beiden Solo-Alben. Die Aufnahmen entstanden bei insgesamt vier Konzerten im Jahr 2019, bei denen Nash jeweils alle Stücke der Alben Songs for Beginners und Wild Tales in der ursprünglichen Reihenfolge spielte.[4]

In den frühen Sechziger Jahren zog Nash von Manchester nach London. 1963 lernte er – mit 21 Jahren – in einem Club die 18-jährige Rose Eccles kennen und heiratete sie 1964.[5] Der Hollies-Song Jennifer Eccles ist teilweise von ihr inspiriert – der Titel bezieht sich auf Rose Eccles sowie auf Allan Clarkes Frau Jennifer.[6] Die Ehe mit Rose wurde 1966 nach längerer Krise und gegenseitiger Untreue geschieden.[7] Nash verließ die gemeinsame Wohnung in London und zog wenig später nach Los Angeles. Dort führte er zwischen 1968 und 1970 eine Beziehung mit Joni Mitchell, die zahlreiche seiner Lieder inspirierte.[8] 1977 heiratete Graham Nash die Schauspielerin Susan Sennett. Die Ehe, aus der drei Kinder hervorgingen, dauerte 38 Jahre. Das Paar lebte auf Hawaii.[9] Im Jahr 2015 reichte Nash die Scheidung ein und zog nach New York, wo er weiterhin lebt.[10] 2019 heiratete er seine Lebensgefährtin, die Künstlerin Amy Grantham.[11]

Politisches Engagement

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Auf einer Veranstaltung von Occupy Wall Street, 2011

Nash engagiert sich seit den 1970er Jahren gegen Atomenergie. 1979 organisierte er mit anderen Rockstars (Jackson Browne, Bonnie Raitt, Bruce Springsteen) eine Konzertreihe gegen Nukleartechnik unter dem Namen Musicians United for Safe Energy (MUSE), von der auch ein Livemitschnitt (No Nukes) erhältlich ist. 2007 nahmen er, Raitt und Browne ein Musikvideo für eine neu eingespielte Version von Buffalo Springfields For What It’s Worth auf. Diese Neuauflage von MUSE firmiert unter dem Namen No Nukes group.[12] Sie sind lose verbunden mit dem Nuclear Information and Resource Service (NIRS).[13]

Obwohl Nash seit Ende der 1970er US-Bürger ist, wurde er 2010 für seine Verdienste von Königin Elisabeth II. im Rahmen der Queen's Birthday Honours zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt.[14] In die Rock and Roll Hall of Fame wurde er gleich zweimal aufgenommen: 1999 als Mitglied von Crosby, Stills & Nash und 2010 als Mitglied der Hollies.[15] Außerdem wurde er 2009 in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen.[16]

Graham Nash sammelte seit den 1970er Jahren Fotografien und betätigte sich schon seit frühester Jugend als Fotograf. 1990 verkaufte er Teile seiner Sammlung bei Sotheby’s. 1989 gründete er zusammen mit Marc Holbert Nash Editions, eine Firma, die sich auf das Scannen und Ausdrucken von Fotografien spezialisiert hat. Die Firma erfand ein neues Verfahren, das sogenannte „digital fine-arts printmaking“. Auf Grund ihrer Verdienste wurden Nash und Holbert mit dem PMDA-Visionärs-Preis ausgezeichnet. Das Unternehmen „gehört heute zu den führenden Fine-Art-Print-Studios der Welt“.[17]

Nash und Holbert engagieren sich außerdem in der Museumsarbeit und stifteten mehrere Bilder aus Nashs Privatsammlung sowie eigens hergestellte Drucker und Scanner an Museen und Schulen.[18]

  • 1971: Songs for Beginners
  • 1973: Wild Tales
  • 1980: Earth & Sky
  • 1986: Innocent Eyes
  • 2002: Songs for Survivors
  • 2009: Reflections (3 CDs; Kompilation seiner Werke von 1962 bis 2009)
  • 2016: This Path Tonight
  • 2022: Live: Songs for Beginners / Wild Tales
  • 2023: Now
  • 1972: Graham Nash / David Crosby
  • 1975: Wind on the Water
  • 1976: Whistling Down the Wire
  • 1977: Live
  • 1997: Another Stoney Evening (Live 1971)
  • 2004: Crosby-Nash

Crosby, Stills and Nash

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  • 1969: Crosby, Stills & Nash
  • 1977: CSN
  • 1982: Daylight Again
  • 1983: Allies
  • 1990: Live It Up
  • 1991: CSN (Box)
  • 1994: After the Storm
  • 2005: Greatest Hits
  • 2007: Live in L. A. (Aufnahmen von 1982)
  • 2009: Demos
  • 2012: CSN 2012

Crosby, Stills, Nash and Young

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[19][20]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1971 Songs for Beginners UK13
(8 Wo.)UK
US15
Gold
Gold

(24 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1971
Verkäufe: + 500.000
1972 Graham Nash/David Crosby UK13
(5 Wo.)UK
US4
Gold
Gold

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. April 1972
mit David Crosby; Verkäufe: + 500.000
1973 Wild Tales US34
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1973
1975 Wind on the Water US6
Gold
Gold

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. September 1975
mit David Crosby; Verkäufe: + 500.000
1976 Whistling Down the Wire US26
Gold
Gold

(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1976
mit David Crosby; Verkäufe: + 500.000
Out of the Darkness US89
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1976
mit David Crosby
1980 Earth + Sky US117
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1980
1986 Innocent Eyes US136
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. März 1986
2004 Crosby & Nash DE98
(1 Wo.)DE
UK78
(1 Wo.)UK
US142
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. August 2004
mit David Crosby
2016 This Path Tonight DE48
(1 Wo.)DE
CH57
(1 Wo.)CH
UK41
(1 Wo.)UK
US93
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. April 2016
2018 Over the Years UK27
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. Juni 2018
2023 Now DE28
(1 Wo.)DE
CH88
(1 Wo.)CH
UK97
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 19. Mai 2023

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[19][20]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1977 Crosby/Nash - Live US52
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1977
mit David Crosby

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[19][20]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1978 The Best Of Crosby/Nash US150
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1978
mit David Crosby

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[19][20]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1971 Chicago
Songs for Beginners
DE45
(3 Wo.)DE
US35
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1971
Military Madness
Songs for Beginners
US73
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1971
1972 Immigration Man
Graham Nash/David Crosby
US36
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1972
mit David Crosby
War Song
US61
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Juni 1972
mit Neil Young
Southbound Train
Graham Nash/David Crosby
US99
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. Juni 1972
mit David Crosby
1975 Carry Me
Wind on the Water
US52
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1975
mit David Crosby
1986 Innocent Eyes
Innocent Eyes
US84
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1986
Commons: Graham Nash – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nachschlagewerk "Das neue Rock Lexikon" (zweibändig), Band 2 (Gianna Nannini bis ZZ Top), von den Autoren Siegfried Schmidt-Joos und Barry Graves, überarbeitete und erweiterte Auflage der Reihe RoRoRo von November 1993, Eintrag über Graham Nash. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek. S. 551 f.
  2. Graham Nash “Our House”. Abgerufen am 4. September 2022.
  3. Rock icon Graham Nash and blues/soul queen Bettye LaVette play Sunset Center this week - MontereyHerald.com :. 27. Dezember 2013, archiviert vom Original am 27. Dezember 2013; abgerufen am 4. September 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.montereyherald.com
  4. Graham Nash - Live: Songs For Beginners / Wild Tales - CD. Abgerufen am 4. September 2022.
  5. Graham Nash: Wild Tales. Penguin, 2013. ISBN 9780241968048, S. 63f
  6. Peter Doggett: CSNY: Crosby, Stills, Nash and Young Simon and Schuster, 2019, ISBN 978-1501183027, S. 79
  7. Graham Nash: Wild Tales, S. 119
  8. Graham Nash: ‘Most of the sad songs are about my relationship with Joni Mitchell’. Abgerufen am 4. September 2022 (englisch).
  9. ‘There was an enormous amount of drugs being taken’: Graham Nash on groupies, feuds, divorce and ego. 3. Mai 2022, abgerufen am 4. September 2022 (englisch).
  10. David Browne, David Browne: Graham Nash Talks Life After Divorce, CSNY's Future. In: Rolling Stone. 30. August 2016, abgerufen am 4. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  11. ‘There was an enormous amount of drugs being taken’: Graham Nash on groupies, feuds, divorce and ego. 3. Mai 2022, abgerufen am 4. September 2022 (englisch).
  12. Bericht über No Nukes group (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nukefree.org
  13. greenworld: Musicians as activists, and tales from the Clinton White House · NIRS. In: NIRS. 23. April 2015, abgerufen am 4. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  14. Catherine Zeta-Jones, rocker Graham Nash among Britons honored by Queen Elizabeth II. 27. März 2015, abgerufen am 4. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  15. The Rock and Roll Hall of Fame and Museum. 16. März 2010, archiviert vom Original am 16. März 2010; abgerufen am 4. September 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rockhall.com
  16. Liste aller Mitglieder der Songwriters Hall of Fame Songwriters Hall of Fame – Inductee Exhibits by Year of Induction (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  17. Über den Autor Redaktion photoscala: PMDA verleiht Visionary Award an Nash & Holbert. In: photoscala. 25. Januar 2006, abgerufen am 4. September 2022 (deutsch).
  18. NASH EDITIONS - The Digital Journalist. 4. April 2004, archiviert vom Original am 4. April 2004; abgerufen am 4. September 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/digitaljournalist.org
  19. a b c d Chartquellen: DE CH UK US1 US2 US3 US4
  20. a b c d Auszeichnungen: US