Bund Chilenischer Burschenschaften

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Der Bund Chilenischer Burschenschaften (BCB) ist der 1966 gegründete Dachverband der Burschenschaften in Chile.

Das Wappen der Burschenschaft Araucania

Derzeit gehören dem BCB alle fünf Burschenschaften in Chile an:

1843 begann die organisierte Einwanderung von Deutschen in das südliche und mittlere Chile (siehe auch: Deutsche in Chile). Stärker als andere Einwanderergruppen konservierten die Deutsch-Chilenen ihre Traditionen und führten das typisch deutsche Vereinswesen in ihre neue Heimat ein.

Die Nachfahren deutscher Einwanderer gründeten im Jahre 1896 in Santiago de Chile mit der Burschenschaft Araucania die erste von derzeit fünf Burschenschaften in Chile.

1959 wurde von drei der damals vier chilenischen Burschenschaften der Delegiertenconvent Chilenischer Burschenschaften (DCCB) gegründet. Dieser sollte die Zusammenarbeit der einzelnen Burschenschaften verbessern und außerdem ein geschlossenes Auftreten gegenüber der Deutschen Burschenschaft ermöglichen, welche den chilenischen Burschenschaften ein Freundschafts- und Arbeitsabkommen angeboten hatte.

Der BCB wurde am 30. Mai 1966 aus dem DCCB heraus von den drei Burschenschaften Araucania, Montania und Andinia gegründet. Am 15. Oktober desselben Jahres traten auch die Burschenschaften Ripuaria und Vulkania dem BCB bei.

Beziehungen nach Deutschland

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Freundschaftsabkommen mit der Deutschen Burschenschaft

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Der Bund Chilenischer Burschenschaften unterhält ein Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit der Deutschen Burschenschaft (DB). Beide Verbände behalten darin zwar ihre Selbständigkeit, jedoch erhalten die Bünde des jeweils anderen Verbandes auf allen Verbandstagungen Sitz und beratende Stimme.

Der BCB ermöglicht jährlich über ein von der DB ausgeschriebenes Stipendium einem Mitglied einer Burschenschaft der DB den Aufenthalt in Chile („Chilestipendium“). Die DB stiftet im Gegenzug jährlich ein Stipendium des BCB für einen chilenischen Burschenschafter in der Bundesrepublik Deutschland oder in Österreich („Deutschlandstipendium“).

Die Burschenschaften des BCB tragen untereinander keine Mensuren aus, weil die rechtliche Situation der Mensur in Chile nicht geklärt ist. Die Inhaber eines Deutschlandstipendiums stellen jedoch während ihres Aufenthaltes in Deutschland Partien unter Waffenschutz.

In unregelmäßigen Abständen brachte der BCB die Zeitschrift Vita Nostra (Unser Leben) heraus[1]. Sie erscheint seit 2012 unter dem neuen Titel Heute ist Heut.

  • Hans-Georg Balder: Geschichte der Deutschen Burschenschaft, Hilden 2006. ISBN 3-933892-25-2. (Abschnitt XVIII 2: „Die Geschichte des Bundes Chilenischer Burschenschaften“, S. 528–533.)
  • Paulgerhard Gladen: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. WJK, Hilden 2014. S. 370.
  • Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 215–216, ISBN 978-3-925171-92-5.
  • Georg Krizmanics: Burschenschaften y Mädchenschaften, las hermandades académicas chileno-alemanas entre 1896 y 2006: ¿actores políticos transnacionales? Dissertation, Universidad Complutense de Madrid, Madrid 2017. (online)
  • Claus von Plathe, Juan Kähni: „Der burschenschaftliche Gedanke in Chile“. In: Deutsche Burschenschaft (Hg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3. S. 182f.
  • Gerd Müller: „Die Burschenschaften in Chile“, in: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. 22 (1977). S. 99–107.

Einzelnachweise

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  1. Albrecht Plewina und Claudia Maria Riehl (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Sprachminderheiten in Übersee, Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2018, S. 212 ISBN 978-3-8233-6928-8