Burschenschaft Araucania

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Burschenschaft Araucania
Wappen
Basisdaten
Hochschulort: Santiago de Chile
Gründung: 31. März 1896
Korporationsverband: Bund Chilenischer Burschenschaften (BCB)
Farbenstatus: farbentragend
Farben: schwarz – rot – gold
Farben:
Fuchsenfarben:
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: freischlagend
Wahlspruch: Ehre – Zucht – Einigkeit
Website: www.baraucania.cl

Die Burschenschaft Araucania ist eine Studentenverbindung in Santiago de Chile und eine von fünf[1] Burschenschaften in Chile. Sie wurde am 31. März 1896[2] von sechs deutsch-chilenischen[3] Studenten gegründet[4] und ist die älteste[5][6] Studentenverbindung deutscher Tradition außerhalb Europas.

Die Burschenschaft wurde am 31. März 1896 gegründet. Unter den Gründern ist der Medizinstudent Christoph Martin hervorzuheben, welcher als Sohn des Jenaer Urburschenschafters Carl Martin die Idee zur Bildung einer Burschenschaft in Santiago de Chile vorantrieb.[7]

In den ersten Jahren besaß der Bund keinen festen Sitz, sondern traf sich in den Wohnungen der Mitglieder oder mietete Häuser für größere Veranstaltungen an. Im Jahr 1920 kaufte die Araucania schließlich ein Haus in der Calle Miraflores 239, damit Mitglieder, die aus anderen Orten kamen, dort wohnen konnten.

Von einem Alten Herren der Burschenschaft Araucania ging 1924 eine Initiative zur Gründung der Burschenschaft Montania (Concepción) aus.[8] Bis heute besteht ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden Bünden.

Ab 1932 beherbergte ein Haus in der Straße Catedral, Ecke Almirante Barroso die Burschenschaft.

Von der Araucania ging 1937 ein Vorstoß aus, dem Einfluss des Nationalsozialismus unter den Deutsch-Chilenen entgegenzuwirken.[9][10]

Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Chile 1943 musste die Araucania ihren aktiven Betrieb einstellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Burschenschaft wieder aktiviert und erwarb das Haus in der Avenida Pedro de Valdivia 1030, das verbindungsintern „Die Burg“ genannt wurde. Sie wurde zu einem wichtigen Treffpunkt der deutschen Gemeinschaft in Chile.

1949 reaktivierten Mitglieder der Araucania die zweite Burschenschaft Santiagos, die Burschenschaft Andinia, die kurz nach dem Zweite Weltkrieg ihren Betrieb eingestellt hatte.

Der Alte Herr Peter Michaelsen der Araucania gründete 1969 in Santiago de Chile die Mädchenschaft Erika Michaelsen.[11]

1996 gründeten die chilenischen Burschenschaft den Korporationsverband Bund chilenischen Burschenschaften, dem Araucania seither angehört.[12]

Couleur, Wahlspruch, Verhältnisse

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Der Name Araucania bezieht sich auf Araukanien[13] und wurde als Zeichen der Verwurzelung der Deutsch-Chilenen in ihrer chilenischen Heimat gewählt.[14] Die Araucania führt als Ausdruck ihrer Herkunft die Farben Schwarz-Rot-Gold,[15] die sie auch in ihrem Burschenband mit goldener Perkussion trägt, daneben existiert für die Füxe ein schwarz-rotes Fuxenband.[16] Als Kopfbedeckung wird eine schwarze Mütze getragen.[17] Die Araucania hat den Wahlspruch Ehre, Zucht, Einigkeit.[18] Sie gehört als Gründungsmitglied[19] dem Bund Chilenischer Burschenschaften an, der ein Freundschaftsabkommen mit der Deutschen Burschenschaft unterhält. Sie unterhält ein Kartell mit der Burschenschaft Montania (Concepción).

Bekannte Mitglieder

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  • Osvaldo Koch Krefft (1896–1963), chilenischer Politiker, Justizminister, Innenminister, Außenminister
  • Christoph Martin (1874–1958), Gründungsmitglied, Mediziner
  • Wilhelm Münnich (1876–1948), Gründungsmitglied, Arzt und Intendent der Provinz Valparaíso
  • Deutsche Kolonialgesellschaft (Hrsg.): Wesen und Entstehung der zu Santiago in Chile bestehenden deutschen Burschenschaft „Araucania“, in: Deutsche Kolonialzeitung Bd. 16, 1899, S. 74.
  • Klausdieter Dudel: Deutsche Burschenschaft in Chile. In: Burschenschaftliche Blätter, 74. Jg. 1959, S. 6–8.
  • Michael Doeberl, Alfred Bienengräber (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 1083.
  • E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 202.
  • W. Dachsel (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft. Berlin, 1998, S. 135–137.

Einzelnachweise

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  1. Axel Borsdorf: Chile: Kunst- und Reiseführer mit Landeskunde und Exkursionsvorschlägen. Stuttgart 1987, S. 53: Hier als beliebte Anlaufpunkte für deutsche Fernsehteams und Globetrotter bezeichnet.
  2. Georg Heer: Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung. Band 16, Heidelberg 1939, S. 199.
  3. Zeitschrift für Kulturaustausch. Stuttgart 1972, S. 53.
  4. Paul Rohrbach: Um des Teufels Handschrift. Zwei Menschenalter erlebter Weltgeschichte. Hamburg 1953, S. 260.
  5. Die Deutsche Universitätszeitung vereinigt mit Hochschul-Dienst. 1977, S. 147.
  6. Fedor von Zobeltitz: Ich hab so gern gelebt. Lebenserinnerungen. Berlin 1934, S. 158. Hier wird von der einzigen Burschenschaft ganz Südamerikas gesprochen.
  7. Geschichte der Burschenschaft Vulkania, Homepage der Vulkania
  8. Geschichte der Burschenschaft Montania, Homepage der Montania
  9. Liga Chileno-Alemana (Hrsg.): Los alemanes y la comunidad chileno-alemana en la historia de Chile, 2001. S. 196.
  10. Christel Converse: Chile, in: Thomas Adam (Hrsg.): Germany and the Americas, ABC-CLIO, Santa Barbara 2005, S. 234–239. Hier: S. 238.
  11. Archivierte Kopie (Memento vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive)
  12. N.N.: 125 Jahre Burschenschaft Araucania – Im Einsatz für deutsche Sprache und Kultur, In: Burschenschaftliche Blätter, 136. Jahrgang (2021), H. 2, S. 80–82
  13. Archivlink (Memento vom 3. Mai 2014 im Internet Archive)
  14. Verhandlungen des Deutschen wissenschaftlichen Vereins zu Santiago de Chile. Band 7, Santiago de Chile 1913, S. 147.
  15. Peter Krause: O alte Burschenherrlichkeit. Die Studenten und ihr Brauchtum. 5. Auflage. Graz, Wien, Köln 1997, S. 129.
  16. http://www.marburger-konvent.de/community/couleurinfo/verbindung,b_araucania_santiago_de_chile.html marburger-konvent.de (Memento vom 4. August 2012 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  17. Heinz Amberger (Hrsg.): Burschenschafter-Handbuch. Bochum 1955, S. 134.
  18. Karl Kohut, Dietrich Briesemeister, Gustav Siebenmann (Hrsg.): Deutsche in Lateinamerika – Lateinamerika in Deutschland. Frankfurt am Main 1996, S. 186.
  19. http://www.bcb.cl/geschichte