Burg Röllinghausen

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Burg Röllinghausen
Wassergraben und Burginsel der Burg Röllinghausen

Wassergraben und Burginsel der Burg Röllinghausen

Alternativname(n) Burg Röllingshausen
Staat Deutschland
Ort Illesheim
Entstehungszeit Mittelalterlich
Burgentyp Wasserburg
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Freie
Geographische Lage 49° 29′ N, 10° 23′ OKoordinaten: 49° 28′ 51,8″ N, 10° 22′ 34″ O
Höhenlage 320 m ü. NHN

Der Burgstall Röllinghausen ist eine abgegangene mittelalterliche Wasserburg am nordwestlichen Ortsrand bei Illesheim im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Bayern. Er ist nicht zu verwechseln mit der benachbarten Burg Illesheim oder dem benachbarten Schloss Illesheim.

Geografische Lage

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Der Burgstall befindet sich in nordwestlichen Ortsrand von Illesheim, südlich der Aisch, nahe der Lindenstrasse.

Zum genauen Erbauungszeitpunkt der Burg können keine verlässlichen Angaben gemacht werden. Vermutlich entstand sie erst gegen 1300 als die Herren von Gailingen mit den Brüdern Arnold der Schwarze von Gailing-Illesheim, Erkenbrecht und Conrad, in Illesheim urkundlich in Erscheinung treten.[1]

1375 trägt Friedrich von Gailingen seine Burg Röllinghausen den Nürnberger Burggrafen zu Lehen auf.[2][3] Schon 1381 wurde die Burg jedoch im Konflikt zwischen dem Nürnberger Burggrafen und ihrem neuen Besitzer, dem Raubritter Eppelein von Gailingen, durch die Reichsstadt Windsheim zerstört.[4][3]

Die Burg wurde zwar danach wieder aufgebaut doch am 30. Mai 1525 im Bauernkrieg wieder niedergebrannt.[5] Sie soll später wieder aufgebaut wurden sein, denn in einer Urkunde von 1526 wird festgehalten, dass für den Wiederaufbau der Burg 850 Gulden und 56 Pfennige zu entrichten waren.[4][3] Durch Heirat Götz von Berlichingens mit Dorothea von Illesheim, der Tochter des Arnold von Gailing-Illesheim und der Elisabeth von Laufenholz, am 17. November 1517 kam die Hälfte des Rittergutes an die Berlichinger.[6] 1536 kaufte er auch die zweite Hälfte des Ritterguts von seinem Schwager Apel von Gailingen-Illesheim.[7] Burg Röllingshausen wurde später abgebrochen und durch einen Bauernhof ersetzt der den Namen Röllingshof gehabt haben soll. Dieser soll jedoch im Osten von Illesheim gestanden sein was sich nicht mit den ausgewiesenen Bodendenkmälern deckt.

Der Ur-ur-Enkel von Götz, Jakob Christian Ernst von Berlichingen gilt als Erbauer des neuen Schlosses Illesheim.

Bei der Burg Röllinghausen handelte es sich um eine Wasserburg die diagonal zu den Himmelsrichtungen ausgerichtet war. Gegen Nordwesten war die Anlage zusätzlich zu einem vollständig umlaufenden Wassergraben durch das Flüsschen Aisch geschützt. Der Zugang erfolgte von Osten über einen Steg oder Zugbrücke. Die nahezu quadratische Wasserburg mass etwa 27 × 29 Meter.[8] Möglicherweise wurde eine Ecke im Südosten zu einem späteren Zeitpunkt aufgefüllt, wie es eine Karte vermuten lässt, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angefertigt wurde. Heute ist die Burginsel im Osten über einen aufgeschütteten Damm zugänglich.

Erhaltungszustand

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Von der einstigen Wasserburg hat sich lediglich das Inselplateau samt großen Teilen des Wassergrabens und einige Erdwälle erhalten. Das Baudenkmal ist unter der Denkmalnummer D-5-75-133-3 beziehungsweise D-5-6528-0034 für das einstige Burgareal im Bayerischen Denkmalregister eingetragen.

  • Ruth Bach-Damaskinos, Jürgen Schabel, Sabine Kothes: Schlösser und Burgen in Mittelfranken. Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den mittelfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Verlag A. Hoffmann, Nürnberg 1993, ISBN 3-87191-186-0. S. 169
  • Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 122–123.
Commons: Burg Röllinghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Burg Röllinghausen, in: Historisches Unterfranken – Datenbank zu mittelalterlichen Burgen in Franken auf www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de

Einzelnachweise

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  1. Christian Wilhelm Schirmer: Geschichte des Rittersitzes und Pfarrdorfes Illesheim, königl. Landgerichtes Windsheim, Nürnberg 1849, S. 7
  2. Karl-Friedrich von Seckendorff: Burgen und Schlösser, in: Landkreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim (Hrsg.): Heimatbuch für den Landkreis 1982, S. 438–453. Hier S. 444
  3. a b c Burg Röllinghausen, in: Historisches Unterfranken – Datenbank zu mittelalterlichen Burgen in Franken; abgerufen am 2. Oktober 2024
  4. a b Ruth Bach-Damaskinos, Jürgen Schabel, Sabine Kothes: Schlösser und Burgen in Mittelfranken. Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den mittelfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Verlag A. Hoffmann, Nürnberg 1993, S. 169
  5. Christian Wilhelm Schirmer: Geschichte des Rittersitzes und Pfarrdorfes Illesheim, königl. Landgerichtes Windsheim, Nürnberg 1842, S. 30
  6. Christian Wilhelm Schirmer: Geschichte des Rittersitzes und Pfarrdorfes Illesheim, königl. Landgerichtes Windsheim, Nürnberg 1842, S. 35
  7. StAN, Regierung von Mittelfranken, Kammer der Finanzen, Abg. 1909 797
  8. BayernAtlas