Burg Saint-Paul
Die Burg Saint-Paul (deutsch St. Paul, auch Paulinerschloss) bei Wissembourg (deutsch: Weißenburg) bildete im Mittelalter zusammen mit der Burg St. German und weiteren Anlagen eine vorgelagerte Verteidigungslinie für das Reichskloster Weißenburg.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg liegt nördlich von Wissembourg am beginnenden Aufstieg zu Pfälzerwald und Nordvogesen, nur etwa 200 Meter von der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich entfernt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg ging aus einer Kapelle hervor, die schon in der Zeit um 800 bezeugt ist. Auch später hatte die Burg immer eine Burgkapelle.[1] Die Burg ist seit dem 11. Jh. nachweisbar.[2] Nach einer Zerstörung im 13. Jh. wurde sie unter Abt Edelin (1262–1293) wiedererrichtet.[3]
Die Burg war als Lehen des Klosters und späteren Stifts Weißenburg an die Grafen von Leiningen vergeben, die damit die Herren von Fleckenstein als Unterlehen beliehen hatten.[4]
Im Weißenburger Krieg (1469–1472) besetzten die kurpfälzischen Angreifer auf Weißenburg und das Kloster am 7. Januar 1469 die Burg St. Paul und nutzten sie als Ausgangs- und Rückzugsort bei ihren Angriffen auf Stadt und Kloster. Am 6. August 1470 schlossen das Kloster und die Stadt Weißenburg ein Bündnis mit Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken und den Grafen von Leiningen. Am 10. August 1470 stürmte diese Allianz die Burg und vertrieb die kurpfälzische Besatzung.[5]
Bei der Burg bestand eine winzige Siedlung, die vor dieser Fehde zwei steuerpflichtige Einwohner hatte.[6]
Die Burg wurde nach der Beschädigung im Weißenburger Krieg wieder aufgebaut. Seit der Französischen Revolution befindet sie sich in Privatbesitz.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Doll und Hans Ammerich: Der Landdekanat Weissenburg (mit Kloster St. Peter in Weißenburg) = Palatia Sacra. Kirchen- und Pfründebschreibung der Pfalz in vorreformatorischer Zeit 1: Bistum Speyer. Der Archdiakonat des Dompropstes von Speyer 2 = Quellen und Abhandlungen zur mittelalterlichen Kirchengeschichte 61.2. Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz 1999, ISBN 3-929135-29-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burg Saint-Paul in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- Saint-Paul. Auf: Yannick Baumann: Wanderparadies Wasgau; abgerufen am 9. Dezember 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 306f.
- ↑ Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 307.
- ↑ Baumann (Weblinks).
- ↑ Baumann (Weblinks).
- ↑ Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 199f.
- ↑ Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 307.
- ↑ Baumann (Weblinks).
Koordinaten: 49° 3′ 3,4″ N, 7° 56′ 29,7″ O