Correctiv

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Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gGmbH
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Rechtsform gemeinnützige GmbH
Gründung 9. Dezember 2013
Gründer David Schraven
Sitz Essen, Deutschland Deutschland
Schwerpunkt investigativer Journalismus
Geschäftsführung David Schraven
Jeannette Gusko[1]
Umsatz 4.277.178 Euro (2022)
Beschäftigte 60
Website correctiv.org

Correctiv (Eigenschreibung: CORRECTIV) ist ein Medienunternehmen mit Sitz in Essen und einem weiteren Standort in Berlin. Betrieben wird es von der Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH, die auch die Online-Journalistenschule Reporterfabrik betreibt. Über die gewerbliche Tochtergesellschaft Correctiv – Verlag und Vertrieb für die Gesellschaft UG (haftungsbeschränkt) verlegt Correctiv Bücher und führt Faktenchecks für den Internetkonzern Meta Platforms durch.

Ziele

Durch sein Modell will Correctiv nach eigenen Angaben investigativen und aufklärenden Journalismus für alle Menschen und Medienpartner kostenfrei zugänglich machen. Viele Recherchen werden gemeinsam mit Zeitungen, Magazinen oder Radio- und Fernsehsendern publiziert. Die Inhalte werden primär auf der eigenen Website veröffentlicht; bei Recherchen werden zum Teil Bürger beteiligt. Es gibt ein umfangreiches Bildungsprogramm mit Recherche-Workshops und Online-Tutorials, unter anderem in der Online-Journalistenschule Reporterfabrik.[2][3]

Geschichte

Nachdem am 9. Dezember 2013 ein Gesellschaftsvertrag unterzeichnet worden und am 6. Januar 2014 der Handelsregistereintrag erfolgt war, nahm Correctiv die praktische Arbeit am 14. Juli 2014 auf.[4][5] Gegründet wurde es von David Schraven, der zuvor das Rechercheressort der Funke Mediengruppe leitete. Von der Brost-Stiftung erhielt es eine Anschubfinanzierung in Höhe von drei Millionen Euro.[6]

Im Januar 2017 wurde die Gründung der Online-Journalistenschule Reporterfabrik bekanntgegeben,[7] die im Dezember 2018 startete.[8]

Am 15. Januar 2017 kündigte Facebook eine Kooperation mit Correctiv an. Bestimmte Beiträge, die von Nutzern als Falschmeldung oder Fake News gemeldet werden und sich stark verbreiten, sollten von Correctiv überprüft werden. Gelangen deren Faktenchecker zu dem Schluss, dass Zweifel am Inhalt eines solchen Beitrags vorliegen, werde der Facebook-Beitrag zwar nicht gelöscht, aber mit einem Warnhinweis versehen, der darauf hinweist, dass die Geschichte von unabhängiger Seite angezweifelt werde. Correctiv füge einen Link auf einen eigenen Text hinzu, der dem verfälschenden Beitrag Fakten gegenüberstelle. Weiterhin werde die Sichtbarkeit dieser Beiträge durch technische Parameter in der Datenbank von Facebook reduziert.[9] Die Arbeit wird nach einer ersten kostenfreien Testphase inzwischen von Facebook bezahlt.[10] Faktenchecks von Aussagen von Politikern sind möglich, wenn es sich um Tatsachenbehauptungen handelt und die Relevanzkriterien erfüllt sind. Durchgeführt werden die Faktenchecks von der gewerblichen Tochtergesellschaft Correctiv – Verlag und Vertrieb für die Gesellschaft UG (haftungsbeschränkt).[11][12]

Im Januar 2017 starteten Can Dündar und Correctiv das deutsch-türkische Onlinemagazin Özgürüz, das von Dündar geleitet wird.[13][14] In der Türkei ist die Website gesperrt.[15][16]

Zusammen mit der Rudolf Augstein Stiftung wurde im August 2018 Correctiv.Lokal gestartet, ein Netzwerk für die gemeinsame Recherche von Lokaljournalisten, Bloggern und Fachexperten.[17]

Im Mai 2020 wurde mit Unterstützung der Ruhr-Konferenz der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und der RAG-Stiftung die Jugendredaktion Salon5 gegründet.[18]

Leitung und Organisation

David Schraven war von Juli 2014 bis Mai 2015 Chefredakteur,[19] Markus Grill von Juni 2015 bis August 2017[20] und Oliver Schröm von Januar 2018 bis Oktober 2019.[21] Seit dem 1. November 2019 bilden Olaya Argüeso und Justus von Daniels die Chefredaktion.[22]

David Schraven ist seit der Gründung Geschäftsführer. Von November 2014 bis November 2016 war Christian Humborg zweiter Geschäftsführer[23] und von Mai 2018 bis Januar 2022 Simon Kretschmer.[24] Seit September 2022 ist Jeannette Gusko Geschäftsführerin neben David Schraven.[25]

Die wirtschaftliche Arbeit wird durch den Aufsichtsrat überwacht, der von Lukas Beckmann (seit 2017), Dagmar Hovestädt (seit 2017) und Andrew Murphy (seit 2015) gebildet wird. Bis 2017 gehörten Hedda von Wedel und Gerhard Winter dem Aufsichtsrat an. Die Qualität der journalistischen Arbeit wird durch einen Ethikrat überwacht. Gründungsvorsitzender des Gremiums war Bodo Hombach, der 2016 wegen eines Interessenkonfliktes das Amt niederlegte.[26]

Gesellschafter und Finanzierung

Correctiv besitzt die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH.[27] Berichte, wonach Correctiv ein Verein sei, sind falsch.[28] Auch ist Correctiv keine Stiftung, erhält aber regelmäßig Spenden von solchen.[29]

David Schraven war zunächst alleiniger Gesellschafter der Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH. Im Oktober 2017 übergab er die Mehrheit der Anteile an weitere Gesellschafter, die Kuratoren. Mitglieder des Kuratoriums sind die Vorsitzende Dagmar Hovestädt (Mitglied des Aufsichtsrats), Lukas Beckmann (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Christian Humborg (ehemaliger Geschäftsführer), Maria Scharlau und David Schraven (Geschäftsführer) (Stand: 3. November 2023).[3][30]

Correctiv ist eine Non-Profit-Organisation und finanziert sich durch Spenden von Einzelpersonen sowie durch Zuwendungen von Stiftungen und aus Steuermitteln.[29][31] Weitere Einnahmequelle sind Erlöse der gewerblichen Tochtergesellschaft Correctiv Verlag und Vertriebs UG, die Bücher herausgibt und Faktenchecks für Facebook durchführt. Neben den Geschäftsberichten werden auch alle Spenden, Zuwendungen und Förderbeiträge über 1.000 € namentlich auf der Website ausgewiesen.[32] Hauptspenderin war zunächst die Brost-Stiftung, die auch die Anschubfinanzierung in Höhe von drei Millionen Euro übernahm.[6] Ohne ihre Unterstützung wäre der Aufbau von Correctiv nach eigenen Angaben nicht möglich gewesen.[32]

Die Summe an Spenden von Einzelpersonen an Correctiv betrug im Jahr 2023 1.894.570,40 €. Weitere Zuwendungen von mindestens 50.000 € erhielt die Organisation von der Luminate Foundation (Omidyar Network) (661.018,53 €), der Bundeskasse (431.059,85 €), der Schöpflin Stiftung (286.000,00 €), der Landeshauptkasse NRW (145.338,00 €), der Mercator Stiftung (140.000,00 €), der RAG-Stiftung (120.000 €), der Google Germany GmbH (115.425,00 €), The Sunrise Project (106.400,00 €), der Adessium Foundation (72.000,00 €), der JX Fund gGmbH (65.391,95 €), der Deutschen Stiftung f. Engagement und Ehrenamt (98.100,80 €), der Zeit-Stiftung (50.000 €) und der European Climate Foundation (50.000 €).

Seit seinem Bestehen erhielt Correctiv außerdem Geld von folgenden weiteren Institutionen: Rudolf Augstein Stiftung, den Open Society Foundations, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Deutschen Telekom, der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Facebook und der Cassiopeia Foundation.[32]

Die Zuwendungen von der Öffentlichen Hand durch die Bundeskasse und die Landeshauptkasse NRW im Jahr 2023[32] sind nach eigenen Angaben zweckgebunden und dienen Projekten der Medienbildung.[31] Über die Höhe der Zahlungen von Meta Platforms an die Correctiv Verlag und Vertriebs UG im Rahmen des Faktencheck-Programms von Facebook macht Correctiv keine Angaben.[32] Die Leiterin des Faktencheck-Teams sagte im Juni 2020 in einem Interview mit der Konrad-Adenauer-Stiftung: „Wir haben eine Vereinbarung mit Facebook, dass wir über Vertragsdetails nicht sprechen dürfen“.[33]

Recherchen und Projekte (Auswahl)

Jahr Correctiv-Titel Thema Quelle
Jan. 2015 Flug MH17 Abschuss eines Verkehrsflugzeugs über dem ukrainischen Kriegsgebiet [34]
Nov. 2018 Die Alte Apotheke Medizinskandal Alte Apotheke Bottrop um die Fälschung von Krebsmedikamenten [35]
Mai 2019 Wem gehört die Stadt? Eigentumsstrukturen im Immobilienmarkt [36]
Okt. 2018 The CumEx Files Mehrfache Erstattung nur einmal abgeführter Kapitalertragsteuer [37]
Mai 2019 Grand Theft Europe Umsatzsteuer-Betrug durch Karussellgeschäfte [38]
Feb. 2020 Die Heartland-Lobby Unterstützung der deutschen Klimawandelleugner durch das US-amerikanische Heartland-Institut [39]
Jun. 2020 Pillenkick Schmerzmittelmissbrauch im Fußball [40]
Okt. 2020 Kein Filter für Rechts Netzwerke der politischen Rechten nutzt Instagram zu Rekrutierung [41]
Nov. 2020 Nurses for Sale Dubiose Vermittlung ausländischer Pflegekräfte [42]
Feb. 2021 Häusliche Gewalt Gewalt durch die häusliche Isolation während des Corona-Lockdowns [43]
März 2021 Der Schattenmann AfD-Spendenskandal [44]
Okt. 2022 Draußen Held, drinnen Gewalt Das Schweigen der „Spielerfrauen“ z. B. im Fall Jérôme Boateng [45]
Jan. 2024 Geheimplan gegen Deutschland Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023 zum Thema Vertreibung [46]

Auszeichnungen

Kontroversen

Krankenhauskeime

Eine im November 2014 von Correctiv veröffentlichte Reportage über multiresistente Krankenhauskeime wurde in der taz als „Blamage im Großformat“ kritisiert, die zentrale Aussage sei nicht belegt worden; andere große Zeitungen übernahmen die Reportage jedoch und sahen keinen Grund, an den Ergebnissen zu zweifeln.[86] Correctiv antwortete auf die Kritik der taz und korrigierte ihren Bericht in einem Punkt.[87] In der Rückschau zeigte sich David Schraven allerdings darüber verärgert, „dass so eine unbedeutende Sache ein Gewicht kriegt, als wäre die ganze Recherche falsch“.[88]

Malaysia-Airlines-Flug 17

Im Zusammenhang mit Recherchen zum Absturz der Boeing 777, Malaysia-Airlines-Flug 17, über der umkämpften Ost-Ukraine im Sommer 2014 strengte Correctiv im April 2015 eine Klage gegen das Auswärtige Amt auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes an, um Auskünfte zu dessen Wissenstand zu erhalten.[89] Eine Klageankündigung in Verbindung mit der an den damaligen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier gerichteten Frage, warum trotz bekannter Gefahren für Passagierflugzeuge nicht vorab gewarnt worden sei, wurde durch Correctiv in sozialen Medien verbreitet und auch auf die Außenfassade des Auswärtigen Amtes projiziert. Dies veranlasste Kritiker zu der Frage, ob Correctiv nur Journalismus oder nicht auch Aktivismus und Selbstinszenierung betreibe. Volker Lilienthal bewertete, es sei dabei „mehr um die Selbstinszenierung von Correctiv als Watchdog“ gegangen „und weniger um die journalistische Botschaft“.[90][88]

Sparkassen

In einer 2016 erschienenen Studie behaupteten Correctiv und die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Sparkassen in Baden-Württemberg hätten überdurchschnittlich viele faule Kredite angesammelt.[91] Die besonders von den Vorwürfen betroffene Sparkasse des Hohenlohekreises wies die Vorwürfe zurück und warf den Correctiv-Autoren eine falsche Berechnungssystematik und eine unvollständige Datenbasis vor; der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Heilbronn wies darauf hin, dass die von Correctiv als Grundlage des Artikels genommene Non-Performing-Loans–Quote für die Beurteilung der Risikolage von Sparkassen unzureichend sei.[92]

Interessenkonflikte

Bodo Hombach hatte als Ethikratchef bei Correctiv und Vorstandsmitglied der Brost-Stiftung eine Doppelfunktion, die er 2016 wegen des Interessenkonfliktes selbst beendete, indem er die Funktion im Ethikrat aufgab. Nach Darstellung von Kressnews sorgte die enge Verbindung von David Schraven zu Hombach für Interessenkonflikte, da der Vorsitzende des Vorstandes der Brost-Stiftung, Wolfgang Heit, als Mediziner selbst von den Recherchen von Correctiv zu „Euros für Ärzte“ betroffen gewesen sei, was zur Verringerung der finanziellen Förderung Correctivs durch die Brost-Stiftung und zum Rücktritt Hombachs geführt habe. Die Behauptungen von Kressnews wurden als unzutreffend zurückgewiesen.[26][93]

Outing einer Landtagskandidatin als Hobby-Prostituierte

Im Mai 2017 veröffentlichte Correctiv kurz vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 den Artikel „Spitzenfrau der AfD in Nordrhein-Westfalen arbeitete als Prostituierte“ über die Tätigkeit einer Kandidatin der AfD als Hobby-Prostituierte im Internet. Die Autoren David Schraven und Georg Kontekakis begründeten die Veröffentlichung damit, eine solche Tätigkeit stehe im Gegensatz zu dem von der Partei propagierten Frauenbild und mache die Politikerin „erpressbar“. Der Artikel wurde in den sozialen Medien heftig kritisiert, auch zahlreiche Journalisten äußerten sich negativ. Michael Hanfeld schrieb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Das von Facebook als Anti-Fake-News-Brigade angeheuerte Journalistenbüro ‚Correctiv‘ befand es kürzlich für nötig, eine AfD-Politikerin bloßzustellen […] Die Begründung dieses vermeintlichen Scoops, der nichts als Denunziation war, fiel ‚Correctiv‘ ziemlich schwer. Dabei wäre es ganz einfach: Wer gegen ‚Hass‘ und ‚Fake News‘ anzutreten meint, sollte die Maßstäbe, die er an andere anlegt, auch gegen sich selbst und jedermann gelten lassen, auf keinem Auge blind sein und nicht nur in eine Richtung ‚recherchieren‘.“[94][95][96][97] Das Landgericht Düsseldorf untersagte Correctiv zunächst, den Artikel weiter zu verbreiten. Das Oberlandesgericht Düsseldorf urteilte schließlich in letzter Instanz, die Berichterstattung über die Prostitution der AfD-Landtagsabgeordneten sei rechtlich zulässig gewesen. Der Artikel befasse sich „grundsätzlich mit einer Thematik von gesellschaftlicher bzw. politischer Relevanz von allgemeinem Interesse“. Das Urteil ist rechtskräftig.[98]

Klage von Tichys Einblick

Im September 2019 hatte das Online-Magazin Tichys Einblick in einem Artikel einen offenen Brief an UN-Generalsekretär António Guterres erwähnt, dessen Unterzeichner den Klimanotstand bestreiten. Der Hinweis auf den Artikel 500 Wissenschaftler erklären: Es gibt keinen Klimanotfall wurde bei Facebook veröffentlicht und von Correctiv mit einem „teils falsch“-Hinweis versehen. Tichys Einblick sah in seiner Klage in Correctivs Vorgehen keinen Faktencheck, sondern eine Wertung. Den Sonderstatus von Correctiv bei Facebook bezeichnete die Zeitschrift als unlauteren Wettbewerb.[99] Correctiv betreibe einen als Faktencheck getarnten Eingriff in die Meinungs- und Informationsfreiheit.[100] Im Mai 2020 entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe, dass Correctivs Darstellung einer Faktenprüfung „für den durchschnittlichen Nutzer“ missverständlich und damit nicht zulässig sei. Die Kritikpunkte von Correctiv betrafen den von Tichys Einblick zitierten offenen Brief. Das Gericht betonte, dass in dem Berufungsverfahren nicht über die Rechtmäßigkeit von Faktenprüfungen auf Facebook im Allgemeinen entschieden wurde.[101][100] In erster Instanz hatte das Landgericht Mannheim zugunsten von Correctiv entschieden.[102]

Beteiligung von Aktivisten an Recherchen

Im September 2020 kritisierte die Welt am Sonntag, dass Aktivisten von Fridays for Future, darunter Carla Reemtsma, im Namen von Correctiv zur Beteiligung von nordrhein-westfälischen Kommunen an Energiekonzernen recherchierten, ohne dass dies für die befragten Kommunen erkennbar war. Kritisiert wurde dies auch vom DJV-Vorsitzenden Frank Überall. Laut Correctiv seien solche Recherchen ohne die Hilfe von Bürgern oder Lokalmedien nicht realisierbar.[103]

Klage von Die Achse des Guten

Im Oktober 2020 gewann das Online-Magazin Die Achse des Guten vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe einen Rechtsstreit gegen Correctiv. Der Arzt Gunter Frank hatte zur Frage geschrieben, ob die vielen positiven Corona-Tests in Schlachthöfen auch daher rühren könnten, dass dort für Menschen harmlose Rinder-Corona-Virentrümmer kursierten, worauf Correctiv den Beitrag mit dem Hinweis versah, dass er teilweise falsche Informationen enthalte. Die Achse des Guten klagte dagegen mit Hilfe von Joachim Steinhöfel und dessen Initiative Meinungsfreiheit im Netz und bekam Recht. Die Website Meedia.de kommentierte, der Fall zeige „einmal mehr eindrücklich die grundsätzliche Problematik bei so genannten Faktenchecks“.[104] Laut Correctiv hat das Gericht entschieden, dass Correctiv einen Faktencheck-Hinweis auf Facebook in einer bestimmten sprachlichen Formulierung nicht mit einem Beitrag des Blogs Achgut verknüpfen darf. Der Correctiv-Artikel (Faktencheck) wurde nicht beanstandet. In der Urteilsbegründung schlug das Gericht eine weniger missverständliche Formulierung vor, mit dieser wurde der Hinweis wieder veröffentlicht.[105]

Wechsel der Geschäftsführerin ins Wahlkampfteam von Robert Habeck

Im November 2024 verließ die Ko-Geschäftsführerin Jeanette Gusko Correctiv, um für den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Wahlkampf im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 zu machen.[106] Laut Welt-Journalist Andreas Rosenfelder zeige der Fall, wie regierungsfinanzierte Medien die Glaubwürdigkeit von Politik und Journalismus beschädigten.[107]

Dokumentarfilm

Einzelnachweise

  1. Impressum. In: correctiv.org. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  2. Impressum reporterfabrik.org
  3. a b Über uns. In: correctiv.org. Abgerufen am 21. Juli 2020.
  4. Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH, Essen. In: Northdata.de. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
  5. Correctiv: Wie alles begann. In: correctiv.org. 5. November 2017, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  6. a b Jan Freitag: Journalismusprojekt Correct!V: Hoffnung durch Recherche. In: Die Zeit. 1. Juli 2014, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  7. Marvin Schade: „Reporterfabrik“: Cordt Schnibben verlässt den Spiegel und gründet mit David Schraven Journalistenschule. In: meedia.de. MEEDIA GmbH & Co. KG, 15. Januar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2019; abgerufen am 6. Februar 2024.
  8. Marvin Schade: Mit Wolf Schneider, Giovanni di Lorenzo, Jan Böhmermann: Schnibbens und Schravens Reporterfabrik startet Beta-Phase. In: meedia.de. MEEDIA GmbH & Co. KG, 3. Dezember 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2022; abgerufen am 6. Februar 2024.
  9. Fabian Reinbold: Facebook: „Correctiv“ soll Fake News richtigstellen. In: Der Spiegel. 15. Januar 2017, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  10. Über die Kooperation zwischen Correctiv.Faktencheck und Facebook. In: correctiv.org. 17. Dezember 2018, abgerufen am 27. November 2019.
  11. Lorenz Matzat: Faktencheck mit Haken: Das Facebook-Dilemma von Correctiv. In: Übermedien. 12. Dezember 2019, abgerufen am 6. Februar 2024.
  12. Correctiv: Geheimtreffen im Innenministerium? Kubicki will Antworten. In: Berliner Zeitung. 29. Januar 2024, abgerufen am 5. Februar 2024.
  13. „Wir sind frei“ – Correctiv bringt deutsch-türkisches Medium „Özgürüz“ online. heise online, 24. Januar 2017, abgerufen am 24. Januar 2017.
  14. Özgürüz Startseite. ozguruz.org, 24. Januar 2017, abgerufen am 24. Januar 2017.
  15. Türkei sperrt neues Onlinemedium „Özgürüz“. Spiegel Online, 26. Januar 2017, abgerufen am 26. November 2019.
  16. Stimme für die Freiheit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. Januar 2017, abgerufen am 26. November 2019.
  17. Correctiv gründet Netzwerk für kollaborativen Lokaljournalismus. In: correctiv.org. 30. August 2018, abgerufen am 30. August 2018.
  18. Correctiv startet Jugendredaktion „Salon5“. In: correctiv.org. 14. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  19. Spiegel-Mann Markus Grill wird neuer Chefredakteur von Correctiv. In: meedia.de. MEEDIA GmbH & Co. KG, 13. März 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2016; abgerufen am 6. Februar 2024.
  20. Fehler 404. In: meedia.de. MEEDIA GmbH & Co. KG, 30. August 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2019; abgerufen am 6. Februar 2024.
  21. Marvin Schade: Nach eineinhalb Jahren beim NDR: „Panorama“-Reporter Oliver Schröm wird neuer Chefredakteur von Correctiv. In: meedia.de. MEEDIA GmbH & Co. KG, 22. November 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2019; abgerufen am 6. Februar 2024.
  22. Neue Doppelspitze bei Correctiv: Olaya Argüeso und Justus von Daniels folgen Oliver Schröm. MEEDIA, abgerufen am 6. Februar 2024.
  23. Humborg wechselt von Correctiv zu Wikimedia | politik&kommunikation. 26. August 2016, abgerufen am 6. Februar 2024.
  24. Meedia Redaktion MEEDIA: Co-Geschäftsführer Simon Kretschmer verlässt „Correctiv“. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  25. Neue, starke Doppelspitze: Jeannette Gusko wird Geschäftsführerin neben David Schraven. In: correctiv.org. 31. August 2022, abgerufen am 6. Februar 2024.
  26. a b Bodo Hombach, David Schraven, Correctiv und die Brost-Stiftung. In: Kress.de. 31. Mai 2017, abgerufen am 21. Juli 2020.
  27. Gremien. In: correctiv.org. Abgerufen am 20. Oktober 2022.
  28. Journalismus – Mehr Qualität durch Stiftungen? In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 20. Oktober 2022.
  29. a b Spenden. In: meedia.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. Oktober 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/meedia.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  30. Gremien. In: correctiv.org. Abgerufen am 27. Dezember 2023.
  31. a b Bastian Raabe: Correctiv: So finanziert sich das Recherchenetzwerk hinter den AfD-Enthüllungen. 31. Januar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024.
  32. a b c d e Finanzen & Förderer. In: correctiv.org. Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gGmbH, abgerufen am 6. Februar 2024.
  33. „Wir bekommen sehr viele Hassnachrichten“. 4. Juni 2020, abgerufen am 6. Februar 2024.
  34. Flug MH17. In: correctiv.org. 9. Januar 2015, abgerufen am 5. Mai 2021.
  35. Die Alte Apotheke. In: correctiv.org. 30. November 2018, abgerufen am 5. Mai 2021.
  36. Wem gehört die Stadt? In: correctiv.org. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  37. Cum-Ex – Steuerbetrug durch Aktionäre, Banken und Investoren. In: correctiv.org. Abgerufen am 21. Januar 2024.
  38. Grand Theft Europe – Eine Europäische Recherche. In: correctiv.org. 6. Mai 2019, abgerufen am 5. Mai 2021.
  39. Die Heartland-Lobby – Correctiv. In: correctiv.org. 4. Februar 2020, abgerufen am 5. Mai 2021.
  40. Pillenknick – Schmerzmittelmissbrauch im Fußball. In: correctiv.org. 8. Juni 2020, abgerufen am 5. Mai 2021.
  41. Kein Filter für Rechts. In: correctiv.org. 6. Oktober 2020, abgerufen am 5. Mai 2021.
  42. Wie dubiose Vermittler ausländische Pflegekräfte zur Ware machen. In: correctiv.org. 25. November 2020, abgerufen am 5. Mai 2021.
  43. Häusliche Gewalt. In: correctiv.org. 8. Februar 2021, abgerufen am 5. Mai 2021.
  44. Frauke Petry über geheime Treffen der AfD-Parteispitze mit Immobilien-Milliardär. In: correctiv.org. 9. März 2021, abgerufen am 5. Mai 2021.
  45. Draußen Held, drinnen Gewalt – Das Schweigen der Spielerfrauen. In: correctiv.org. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  46. Geheimplan gegen Deutschland. In: correctiv.org. 10. Januar 2024, abgerufen am 10. Januar 2024.
  47. Redaktion: Die „Journalistin des Jahres“ 2014: Golineh Atai, WDR/ARD. In: medium magazin. 19. Dezember 2014, abgerufen am 6. Februar 2024.
  48. Grimme Online Award 2015. Ausgezeichnete Infos und Unterhaltung (Memento vom 19. Juni 2015 im Internet Archive). tagesschau.de, 19. Juni 2015.
  49. ZEIT ONLINE: Grimme Online Award: „Tagesspiegel“-Chef für Newsletter ausgezeichnet. In: Die Zeit. 18. Juni 2015, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  50. Grimme Online Award 2015 – Preisträger. (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
  51. Deutscher Reporterpreis 2015: Fünf Auszeichnungen für die Zeit. MEEDIA GmbH & Co. KG, 8. Dezember 2015, abgerufen am 4. Mai 2019.
  52. Saarländischer Rundfunk: Deutsch-Französischer Journalistenpreis (DFJP) 2015 verliehen – Auszeichnung auch an Cartooning for Peace. (PDF) Deutsch-Französischer Journalistenpreis, 1. Juli 2015, abgerufen am 19. Mai 2019.
  53. Reporterpreis 2016: Die Gewinner. In: Der Spiegel. 6. Dezember 2016, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. Februar 2024]).
  54. Das sind die Journalisten des Jahres 2016. medium magazin für Journalisten, 23. Dezember 2016, abgerufen am 20. Mai 2019.
  55. Die Preisträger Hauptkategorie Online Independent des Jahres. Leadacademy für Medien e. V., abgerufen am 20. Mai 2019.
  56. Axel-Springer-Preis für „Die Tierdiebe“ von Correctiv und „FAKT“. MDR Mitteldeutscher Rundfunk, 2. Mai 2016, abgerufen am 20. Mai 2019.
  57. Gabriele Fischer ist „Wirtschaftsjournalistin des Jahres“. In: kress.de. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  58. Deutscher Reporterpreis 2016 in Berlin verliehen. Reporter-Forum e. V., 2. Dezember 2016, abgerufen am 21. Mai 2019.
  59. Gerhard Schmücker: Pressedienste & Social Media ERM-Medienpreis. Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. Mai 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hfwu.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  60. Deutsch-Französischer Journalistenpreis 2018 verliehen. Deutsch-Französisches Jugendwerk DFJW, 4. Juli 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Mai 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dfjw.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  61. Dr. Georg Schreiber Medienpreis. Abgerufen am 13. August 2021.
  62. Fünf Beiträge zu Pharmazie und Apotheke ausgezeichnet. Apothekerkammer Westfalen-Lippe, 24. April 2018, abgerufen am 23. Mai 2019.
  63. Journalistenpreis: Platz eins für Recherche zum Zytoskandal. In: Pharmazeutische Zeitung online. Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH, 24. April 2018, abgerufen am 23. Mai 2019.
  64. Otto Brenner Stiftung zeichnet zum 14. Mal herausragenden Journalismus aus. 18. Oktober 2018, abgerufen am 23. Mai 2019.
  65. Deutsche Umwelthilfe e. V.: Die Preisträger. Abgerufen am 27. November 2018.
  66. Nannen Preis 2019: Das sind die Nominierten in den einzelnen Kategorien. In: Meedia Newsletter. MEEDIA GmbH & Co. KG, 9. Mai 2019, abgerufen am 11. Mai 2019.
  67. Grimme Online Award 2019 – Wem gehört Hamburg? Grimme Online Award, 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  68. Otto Brenner Stiftung: Otto Brenner Stiftung zeichnet zum 15. Mal herausragenden Journalismus aus. 16. Oktober 2019, abgerufen am 26. November 2019.
  69. Meet the Award Winners from Global Fact 6. In: Poynter. 28. Juni 2019, abgerufen am 13. August 2021 (englisch).
  70. Helmut Schmidt Journalistenpreis. Abgerufen am 13. August 2021.
  71. Deutsch-Französischer Journalistenpreis 2020 | Die PreisträgerInnen. DFJP, abgerufen am 1. Juli 2020.
  72. Europäisches Parlament: Parlament vergibt Daphne-Caruana-Galizia-Journalistenpreis. 16. Oktober 2020, abgerufen am 17. Oktober 2020.
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