L1CAM-Syndrom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von CRASH-Syndrom)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klassifikation nach ICD-10
Q04.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungen des Gehirns
{{{02-BEZEICHNUNG}}}
{{{03-BEZEICHNUNG}}}
{{{04-BEZEICHNUNG}}}
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das L1CAM-Syndrom oder L1-Syndrom ist eine sehr seltene x-chromosomal vererbliche Erkrankung mit einer Kombination von adduziertem Daumen, Spastik und unterschiedlichen Hirnveränderungen.[1]

Synonyme sind: CRASH-Syndrom (Akronym für Corpus-Callosum-Hypoplasie, (geistige) Retardierung, Adduzierte Daumen, Spastische Paraplegie und Hydrozephalus)[2]; Gareis-Mason-Syndrom[3]

Die Häufigkeit ist nicht bekannt, wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt x-chromosomal-rezessiv.[1]

Der Erkrankung liegen Mutationen im L1CAM-Gen an Genlocus Xq28 zugrunde, welches das neurale Zelladhäsionsmolekül kodiert.[1]

Klinische Erscheinungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gendefekt kann sich klinisch sehr unterschiedlich manifestieren mit geringen bis schweren Beeinträchtigungen. Daher existieren aufgrund klinischer Beschreibung verschiedene scheinbar selbständige Erkrankungen mit entsprechenden Bezeichnungen.[4][5][6]

Erste Symptome zeigen sich häufig vor oder kurz nach der Geburt, können aber auch erst später zutage treten.

Vereinzelt kommt auch eine Kombination mit dem Morbus Hirschsprung vor. Bei weiblichen Überträgerinnen kommen allenfalls geringere Veränderungen wie adduzierte Daumen vor.[1]

X-chromosomaler Hydrozephalus mit Aquäduktstenose (HSAS)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akronym für Mentale Retardierung, Aphasie, Schlurfendes Gangbild und Adduzierte Daumen.[9][10]

  • Leichte bis mäßige geistige Behinderung
  • Verzögerter Sprechbeginn
  • Muskelhypotonie sich in Spastik verschlechternd
  • adduziertem Daumen aufgrund eines Muskeldefektes der Daumen-Extensoren
  • Erweiterung des III. Hirnventrikels

SPG1 (X-chromosomale komplizierte hereditäre spastische Paraplegie Typ I)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Spastische Paraplegie
  • Leichte bis mäßige geistige Behinderung
  • Normale Kernspintomographie des Gehirns

X-chromosomale komplizierte Corpus-callosum-Agenesie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine vorgeburtliche Diagnosestellung ist möglich.[2]

Die Kombination klinischer Befunde ist wegweisend. Lässt sich in der Kernspintomographie ein beidseitiges Fehlen des Tractus corticospinales nachweisen, gilt das nahezu als pathognomonisch.[1]

Differentialdiagnostik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen sind andere Ursachen für Hypdrozephalus und Spastische Paraplegie.[1]

Die Prognose hängt vom Ausmaß der Veränderungen ab.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Eintrag zu L1-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  2. a b E. Fransen, V. Lemmon, G. Van Camp, L. Vits, P. Coucke, P. J. Willems: CRASH syndrome: clinical spectrum of corpus callosum hypoplasia, retardation, adducted thumbs, spastic paraparesis and hydrocephalus due to mutations in one single gene, L1. In: European journal of human genetics : EJHG. Band 3, Nummer 5, 1995, S. 273–284, ISSN 1018-4813. PMID 8556302. (Review).
  3. F. J. Gareis, J. D. Mason: X-linked mental retardation associated with bilateral clasp thumb anomaly. In: American journal of medical genetics. Band 17, Nummer 1, Januar 1984, S. 333–338, ISSN 0148-7299. doi:10.1002/ajmg.1320170126. PMID 6538753.
  4. GeneReviews
  5. Roger N. Rosenberg, Juan M. Pascual: Rosenberg's Molecular and Genetic Basis of Neurological and Psychiatric Disease. 5. Auflage. 2015, ISBN 978-0-12-410529-4, S. 1391.
  6. L1 Cell Adhesion Molecule. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  7. C. Schrander-Stumpel, J. P. Fryns: Congenital hydrocephalus: nosology and guidelines for clinical approach and genetic counselling. In: European Journal of Pediatrics. Band 157, Nummer 5, Mai 1998, S. 355–362, ISSN 0340-6199. PMID 9625330. (Review).
  8. Hydrocephalus due to aqueductal stenosis. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  9. J. W. Bianchine, R. C. Lewis: The MASA syndrome: a new heritable mental retardation syndrome. In: Clinical genetics. Band 5, Nummer 4, 1974, S. 298–306, ISSN 0009-9163. PMID 4855169.
  10. MASA syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  11. P. J. Willems, O. F. Brouwer, I. Dijkstra, J. Wilmink: X-linked hydrocephalus. In: American journal of medical genetics. Band 27, Nummer 4, August 1987, S. 921–928, ISSN 0148-7299. doi:10.1002/ajmg.1320270419. PMID 3425602.
  12. Corpus callosum, partial agenesis of . In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)