Canon de 24 C modèle 1876

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Canon de 24 C modèle 1876


Canon de 24 C mm modèle 1876 im Einsatz als Eisenbahngeschütz auf dreiachsigem Fahrgestell

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung Canon de 24 C mm modèle 1876
Entwickler/Hersteller Schneider et Cie
Entwicklungsjahr 1875
Produktionsstart 1876
Modellvarianten 6
Waffenkategorie Küstenartillerie / Schwere Feldartillerie / Eisenbahnartillerie
Technische Daten
Rohrlänge 5,36 m und 7,22 m
Kaliber 240 mm
Kaliberlänge L/22 und L/30
Kadenz 0,25 Schuss/min
Höhenrichtbereich – 5° bis + 30° Winkelgrad
Seitenrichtbereich bis 360°
Ausstattung
Verschlusstyp System de Bange
Munitionszufuhr Manuell

Die Canon de 24 C modèle 1876 war ein französisches Küstengeschütz vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die dazugehörende Lafette vom Typ „Tarbes GPC“ wurde erstmals 1876 in Tarbes Général de Reffye vorgeführt. Es war das Vorgängermodell der Canon de 240 mm modèle 1884.

Von dem Geschütz existierten verschiedene Varianten, so zwei unterschiedliche Rohrlängen und mehrere unterschiedliche Lafetten. Es war das erste französische Geschütz mit hydraulischer Rücklaufbremse.

Am 11. Mai 1874 legte das französische Kriegsministerium die Kaliber 120 mm, 155 mm und 220 mm für die schwere Feldartillerie und die Kaliber 220 mm und 270 mm für die Mörser als Standard fest. Am 31. Dezember 1875 wurde die Entwicklung neuer 270-mm-Mörser eingestellt und die Bestellung am 22. Januar 1876 zurückgezogen, da die „Canon de 24“ bevorzugt wurde. Diese war im Original auf einer Lafette G[1] montiert und wurde als Küstengeschütz eingesetzt.

Obwohl die Mehrheit der Kombattanten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges über schwere Feldartillerie verfügte, gab es in Frankreich keine ausreichenden Anzahl Geschütze mit einem Kaliber von über 220 Millimetern. Man hatte auch nicht die wachsende Bedeutung schwerer Artillerie vorausgesehen. Als dann die Westfront stagnierte und der Stellungskrieg einsetzte, wurde das Fehlen schwerer und überschwerer Artillerie bemerkbar; zahlreiche Improvisationen entstanden in aller Eile. Zwei Ressourcen schwerer Artillerie, die für die Umrüstung auf den Feldeinsatz geeignet waren, waren Küstenbefestigungen und überschüssige Marinegeschütze. Für diese Geschütze wurden geeignete Feld- und Eisenbahnlafetten gebaut, um die schwere Feldartillerie bei der Bekämpfung von befestigten Zielen zu unterstützen.

Während des Ersten Weltkrieges sah sich das französische Oberkommando mit einer übermächtigen deutschen schweren Artillerie konfrontiert. Man beschloss daraufhin die Schaffung einer eigenen schweren verstärkten Artillerie, genannt Artillerie lourde à grande puissance – ALGP (schwere Artillerie großer Wirkung). Die Transporte dieser Geschütze waren durch ihr hohes Gewicht allerdings mit Schwierigkeiten verbunden.

Es wurden daher während des Krieges Eisenbahngeschütze (ALVF – Artillerie lourde sur voie ferrée) einmal ohne und einmal mit 360° Seitenrichtbereich sowohl für das Geschütz „modèle 1876“ mit kurzem Rohr, als auch für das Geschütz „modèle 1884“ in Dienst gestellt. Die dafür benötigten Untergestelle auf Eisenbahntransportwagen waren unterschiedlich, es handelte sich einerseits um einfache Rahmen mit aufgesetzter Lafette mit zwei oder drei Achsen, zu denen später auch sechsachsige Untergestelle mit seitlicher Abstützung kamen. Die Lafetten ohne Seitenrichtbereich mussten zur Zieländerung auf einer Schiesskurve bewegt werden. Dazu dienten Verankerungen mit Seilwinden.

Die Abkürzungen GPC und GPA stehen für:

  • GPC: Lafette Typ G mit „Pivot central“ (Mittelpivot)
  • GPA: Lafette Typ G mit „Pivot antérieur“ (Frontpivot)

Canon 24 C modèle 1876

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Das Rohr war in einer zweiteiligen Lafette aus Schmiedeeisen montiert und mit einem Verschluss vom System de Bange versehen. Das Lafettenoberteil, das fest mit dem Rohr verbunden war, ruhte auf Gleitflächen des Unterteils. Die hydraulischen Rücklaufbremse wirkte auf zwei Hydraulikzylinder die außen am Unterteil der Lafette angebracht waren und den Rücklauf des Lafettenoberteils abbremsten.

  • Beschreibung: Canon de 24 de Côte en fonce avec tubage en arcier (Küstenkanone 24 aus Gusseisen mit stählernem Seelenrohr)
  • Modell: 1876
  • Gewicht des Rohres: 16.200 kg
  • Kaliber: 240 mm
  • Rohrlänge: 5,36 m
  • Verschluss: System de Bange
Lafette
„GPC type Tarbes“
Lafette
„GPA type Tarbes“
Lafette
„mit Klingenbremse“
Lafette
„Modèle 1911“
Gewicht
30.800 kg
Gewicht
30.800 kg
Gewicht
30.800 kg
Gewicht
13.000 kg
Höhenrichtbereich
−5° bis + 30°
Höhenrichtbereich
−5° bis + 30°
Höhenrichtbereich
−6° bis + 31°
Höhenrichtbereich
−5° bis + 26°
Schussweite
9700 bis 13.450 m
Schussweite
9700 bis 13.450 m
Schussweite
9700 bis 13.450 m
Schussweite
9700 bis 13.450 m
Gewicht der Granate
162 kg
Gewicht der Granate
162 kg
Gewicht der Granate
162 kg
Gewicht der Granate
162 kg
Gesamtgewicht
47.000 kg
Gesamtgewicht
47.000 kg
Gesamtgewicht
47.000 kg
Gesamtgewicht
29.000 kg
Eine französische 24-cm-Kanone G modèle 1876, montiert auf einer Mittelpivotlafette „GPC type Tarbes“im Jahre 1915 auf der Halbinsel Gallipoli. Vier dieser Kanonen waren während der Schlacht von Gallipoli eingesetzt. Im Januar 1916 unbrauchbar gemacht und aufgegeben, befinden sie sich heute noch in desolatem Zustand in ihren ehemaligen Stellungen auf Kap Helles.

Canon 24 C modèle 1870–1887

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Diese Lafetten war breiter als das Vorgängermodell, die beiden Hydraulikzylinder der Rücklaufbremse waren jetzt innerhalb der Unterlafette montiert.

  • Beschreibung: Canon de 24 de Côte en fonce avec tubage en arcier (Küstenkanone 24 aus Gusseisen mit stählernem Seelenrohr)
  • Modell: 1876
  • Gewicht des Rohres: 20.000 kg
  • Kaliber: 240 mm
  • Rohrlänge: 7,22 m
  • Verschluss: Konsolenverschluss mit Federriegel
Lafette
„Modèle „M“ 1888 PC“[2]
Lafette
„Modèle 1886 PA“
Gewicht
33.000 kg
Gewicht
27.900 kg
Höhenrichtbereich
−6° bis + 28°
Höhenrichtbereich
−7° bis + 30°
Seitenrichtbereich
360°
Seitenrichtbereich
180°
Schussweite
18.500 m
Schussweite
18.500 m
Gewicht der Granate
162 kg
Gewicht der Granate
162 kg
Mündungsgeschwindigkeit
590 m/s
Mündungsgeschwindigkeit
590 m/s
Gesamtgewicht
53.000 kg
Gesamtgewicht
47.900 kg
Gesprengtes Geschütz in Lafette „G“ auf Kap Helles
  • Vier Geschütze befinden sich noch in ihren verlassenen Stellungen auf Kap Helles (Halbinsel Gelibolu), Eine Lafette trägt die Bezeichnung „Desbois Roussechausse Nantes 1884“
  • Vier Geschütze auf Lafette „modèle 1911“ befinden sich in einer Küstenbatterie in Vũng Tàu
  • Eine Lafette C ohne Geschütz steht noch an der Atlantikküste in der Batteriestellung „Corps de Garde“ in Gâvres.
Commons: Canon de 24 C modele 1876 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Typenbezeichnung
  2. auf Drehkranz