Tourelle de 75 mm R modèle 1905

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Tourelle de 75 mm modèle 1905 des Fort d’Uxegney, bei Épinal in ausgefahrener Position

Der Tourelle de 75 mm R modèle 1905 (auch: Tourelle pour deux pièces de 75 mm R modèle 1905 – dt.: Geschützturm für zwei Kanonen 75 mm R modèle 1905) war einer der Typen von Geschütztürmen, die in den Forts des von Séré de Rivières angelegten Systems der Barrière de fer eingebaut wurden. Es handelt sich um einen versenkbaren und um 360° drehbaren Turm, der in einem Geschützbrunnen aus Beton installiert ist. Auf den Rand des Geschützbrunnens ist ein stählerner Vorpanzer aufgesetzt. Das Geschütz besteht aus zwei Kanonen vom Kaliber 75 mm Typ R (R steht für „raccourci à tir rapide“ und bedeutet „gekürzt – Schnellfeuer“). Für das Kaliber 155 mm standen die Türme Tourelle Galopin de 155 mm R modèle 1907 zur Verfügung. Die Türme fanden sich teilweise auch in den Geschützbunkern der Maginotlinie.

Der Geschützturm hat einen Durchmesser von maximal 2,90 Metern und ein Gewicht von insgesamt 135 Tonnen. Die ausgefeilte Mechanik der Hebevorrichtung machte es möglich, den Turm nach dem Abfeuern jedes Mal einzufahren. (Ohne dieses System hätte der Turm, wegen des Aufwandes und um die Feuerrate aufrechterhalten zu können, für eine gewisse Zeit ausgefahren bleiben müssen.) Der komplette Vorgang, also das Ausfahren, Feuern, Einfahren – dauerte im günstigsten Fall nur noch 4 bis 5 Sekunden. Das manuelle System wurde 1934 durch Elektroantrieb ersetzt. Der Hubweg betrug 1,03 Meter.[1]

Die Panzerung der Kuppel bestand an der Decke aus 280 mm und an den Flanken aus 180 mm Panzerstahl. Der Geschützbrunnen ist von einem Vorpanzer eingefasst.

Die Anlage ist in einem betonierten Schacht untergebracht und erstreckt sich über zwei Stockwerke.

  • Im unteren Stockwerk befindet sich die manuelle Antriebsanlage zur Drehung des Turms. Zwei Kurbeln wirken über ein Getriebe auf das Drehwerk. Jede Kurbel wurde von zwei Mann bedient. Eine komplette Umdrehung war in 60 Sekunden möglich. Außerdem befinden sich hier die Gegengewichte und ein Reserve-Kanonenrohr. Von hier wurde die Munition über einen Aufzug nach oben befördert. Im dazugehörenden Munitionsmagazin konnten bis zu 3000 Granaten gelagert werden.
  • Im mittleren Stockwerk befanden sich die Anlage für die Seitenrichtung mit einer Geländescheibe sowie die Vorrichtung zur Feinjustierung der Kanonen (Feineinstellung der Seitenrichtung). Hier konnten eine Anzahl Granaten der Bereitschaftsmunition in Wandnischen gelagert werden.
Innenansicht des Turmes von Fort d’Uxegney
  • In der oberen Etage lag der Feuerstand mit den Kanonen 75 R, der Höhenrichtmaschine und den Bedienelementen zum Anheben und Ablassen des Turms.

Die Bewaffnung bestand aus Zwillingsgeschützen vom Typ „Canon de 75 mm modèle 1905“, einer Version der „Canon de 75 mm modèle 1897“, allerdings waren die Rohre aus technischen Gründen auf 1.555 mm gekürzt worden. Damit konnte noch eine maximale Reichweite von 6.200 Metern erzielt werden. Die Kadenz lag bei 10 Schuss pro Geschütz und pro Minute. Der Höhenrichtbereich lag zwischen 0° und 12°45'. Nach der Modernisierung 1934 erhöhte er sich auf 30°. Zwischen den beiden Geschützscharten befand sich eine Öffnung für eine Zieleinrichtung zum direkten Schuss.

Liste der Türme in den Forts Séré de Rivières

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Von den 73 hergestellten Türmen waren 57 in die jeweiligen Befestigungen eingebaut, die restlichen 16 sollten zwischen 1914 und 1915 installiert werden, verblieben dann aber für die nächsten 20 Jahre in den Depots.

Die Nr. 53 wurde im Juni 1912 zu Versuchszwecken in der Befestigung von Otschakow auf der Krim installiert.

Fester Platz Dunkerque
Vorwerk Turm Nr.
Petite-Synthe 33
Fester Platz Maubeuge
Forts Turm Nr.
Hautmont 45
Leveau 58
Les Sarts 46
Fester Platz Verdun
Forts Turm Nr. Forts Turm Nr.
Fort de Chana 24 Fort de Landrecourt 7
Fort de Choisel 19 Fort de Marre 18
Fort de Douaumont 54 Fort de Moulainville 20
Fort de Dugny 3 Fort de Regret 21 & 22
Ouvrage de Froideterre 4 Fort de Vacherauville 52
Fort de La Falouse 17 Fort de Vaux 5
Fort de La Laufée 1
Riegel der Maashöhen (Verdun-Toul)
Fort Turm Nr.
Fort de Liouville 40
Trouée de Charmes
Fort Turm Nr.
Frouard 44
Fester Platz Toul
Forts Turm Nr. Forts Turm Nr.
Fort de Blénod 41 Ouvrage de la Cloche 8
Ouvrage de Bouvron 55 Fort de Lucey 11 & 12
Fort de Bruley 9 Mordant 35
Chanot 38 Fort du Tillot 42 & 43
Fort de Domgermain 34 Fort de Trondes 16
Fort d’Écrouves 39 Fort du Vieux-Canton 36 & 37
Fort de Gondreville 15 Fort de Villey-le-Sec 10 & 13
Fester Platz Épinal
Forts Turm Nr.
Adelphes 25
Deyvillers 23
Longchamp 26
Fort d’Uxegney 51
Fester Platz Belfort
Forts Turm Nr. Forts Turm Nr.
Fort de Bessoncourt 31 & 32 Ouvrage du Haut du Bois 27
Fort du Bois d’Oye 28 Fort de Méroux 50
Ouvrage de Chèvremont 48 & 49 Fort de Roppe 30
Fort de Fougerais 29 Fort de Vézelois 47
Fester Platz Brest
Fort Turm Nr.
Saint-Michel (Ouessant) 2 & 6
Indochina
Fort Turm Nr.
Cap Saint-Jacques (Vũng Tàu) 57

Während des deutschen Angriffs auf Verdun 1940 leisteten die „Ouvrage de Froideterre“ (neben dem Fort de Douaumont) mit ihrem Geschützturm noch einen gewissen Widerstand. Auf den Flanken des heute ausgefahrenen Turms finden sich einige Granateinschläge vom direkten Beschuss – wahrscheinlich von Panzerabwehrkanonen. Die näheren Umstände dazu sind nicht bekannt.

Die Türme in der Maginotlinie

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Bei der Erweiterung der Maginotlinie 1934 wurden überzählige bzw. nicht mehr benötigte Türme wiederverwendet, um Geld zu sparen und die Kampfblöcke der „neuen Fronten“ zu bewaffnen. Einige Modifikationen wurden vorgenommen, so wurde die Panzerung verstärkt und der Höhenrichtbereich der Geschütze von 12°45' auf 30° verbessert.

Ein einzelner Turm (Nr. 73) wurde am 24. April 1936 mit seiner Originalbewaffnung im Block 5 der Ouvrage du Chesnois (Secteur fortifié de Montmédy – Verteidigungsabschnitt Montmédy) eingebaut. Die anderen 12 Türme (Nr. 60 bis 72) wurden modifiziert, statt der beiden 75-mm-Kanonen wurden ein Maschinengewehr und eine Panzerabwehrkanone 25 mm AC eingebaut.

  1. Jean-Yves Mary, Alain Hohnadel: Hommes et ouvrages de la ligne Maginot (= L’Encyclopédie de l’Armée française). Band 2. Éditions Histoire & Collections, Paris 2001, ISBN 2-908182-97-1.