Carl Brose
Carl Brose (* 8. Mai 1880 in Osnabrück; † 1959 in Wuppertal) war ein deutscher Bildhauer und Unternehmer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Brose studierte an der Kunstakademie Leipzig und von 1902 bis 1907 an der Kunstakademie Dresden bei Johannes Schilling und Georg Wrba. Sein Hauptwirkungskreis war Dresden. Zeitweise war er in Elberfeld ansässig. Brose war Mitglied der Dresdner Künstlergruppe 1913. Er war verheiratet mit Charlotte Marie Brose geb. Theil (* 21. November 1883; † 8. April 1977). Beide wurden auf dem Friedhof Bredtchen in Wuppertal beigesetzt. Die Grabstelle wurde 2013 aufgehoben.
Er gründete 1920[1] die heute nicht mehr existierende Metallbaufirma „Carl Brose“ als Wagnerei und Karosseriefabrik. Brose konzentrierte sich bald auf die Entwicklung, den Bau und Vertrieb von Fahrgastinformationen für die Anzeige von Liniennummer und Endziel bei Bussen und Bahnen. Die Firma war europaweit erfolgreich durch die Entwicklung und den Vertrieb der Rollbandanzeige bis hin zur Rollbandautomatik in den 1960er Jahren mit motorischer Steuerung. Ab 1978 trat die Firma unter der Bezeichnung „Carl Brose GmbH“ auf.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Brose gestaltete den Marktbrunnen auf dem Bismarckplatz in Homberg. Brose schuf dazu die Bronzefigur „Göttin des Glücks“. Die feierliche Einweihung des Brunnens fand am 16. Juni 1913 statt. Die „Göttin des Glücks“ wurde von den Hombergern sehr bald „Komps Traut“ genannt. Das war der Name einer „stadtbekannten Dame“. Die Bronzefigur wurde 1940 demontiert und als Metallspende der Wehrmacht übergeben. Der Brunnen selber blieb noch bis 1955 in Betrieb und wurde danach im Zuge einer Neugestaltung des Bismarckplatzes entfernt. Am 8. September 1990 wurde der alte Brunnen mit einem Nachguss der Bronzefigur nach alten Abbildungen des Originals auf dem Bismarckplatz wieder neu eingeweiht.[2]
Brose schuf auch Kleinplastiken, Porträtbüsten und Metalltreibearbeiten wie Schmuckkästen, Schalen, Zigarettenkästen und Bildnisplaketten sowie kunstgewerbliche Arbeiten wie Wandleuchter, Handspiegel, Klingelknöpfe und Schreibutensilien.
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1908: Kunstsalon Emil Richter, Dresden. Sonderausstellung Ernst Burmester, Ernst Richard Dietze, Carl Brose.[3]
- 1908: Große Berliner Kunstausstellung, gezeigt: Am Ufer, Gips.[4]
- 1909: Sonderausstellung Ernst Burmester, Ernst Richard Dietze, Carl Brose. 6. Januar bis Mitte Februar 1909. Galerie Pietro del Vecchio, Leipzig.[5]
- 1910: Große Berliner Kunstausstellung, gezeigt: Figur für eine Balustrade, französischer Kalkstein.
- 1913: Große Aquarell-Ausstellung Dresden, gezeigt: Bildnisbüste Maler B. (Stein)[6]. Bildnisbüste Prof. L. (Bronze). Bildnisbüste Herr W. N. (Bronze). Französisches Widderkanichen (Bronze).
- 1914: Dresdner Künstlergruppe 1913. Ausstellung von Gemälden, Graphik, Zeichnungen und plastischen Werken, Galerie Ernst Arnold, Schloßstraße 34, Dresden.[7]
- 1914: Große Berliner Kunstausstellung, gezeigt: Brunnenfigur, Bronze.
- Ohne Jahr: Sonder-Ausstellung, Carl-Brose, Lindenau-Museum Altenburg.[8]
Abbildungen
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Brunnen auf dem Marktplatz in Homberg mit der Plastik „Göttin des Glücks“, 1913
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Einweihungsfeier des Brunnens auf dem Marktplatz in Homberg 1913
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Bronzefigur „Göttin des Glücks“ im Atelier von Carl Brose
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Seitenansicht
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Seitenansicht
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Rückenansicht
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Autograph von Carl Brose an Franz Kunz
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Bronzefigur "Kämmende Frau" Carl Brose (Privatbesitz)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Udo Garweg: Carl (Karl) Brose. In: Sabine Fehlemann (Hrsg.): Wuppertaler Künstlerverzeichnis. Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2000, ISBN 3-89202-042-6, S. 61.
- Ruth Negendanck: Die Galerie Ernst Arnold (1893–1951). Kunsthandel und Zeitgeschichte. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 1998, ISBN 3-932124-37-5, S. 137, 459.
- Brose, Carl. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 68 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carl Brose GmbH. In: Der Industrie-Kompass Deutschland. Band 2, 12. Ausg. 1984/85. Kompass Deutschland, 1985, ISSN 0173-721X, S. 1328.
- ↑ Freundeskreis Historisches Homberg e. V.: Der Marktbrunnen. Blickpunkte am Wegesrand. Abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Aus den Dresdner Kunstsalons. In: Dresdner Nachrichten. 52. Jahrgang, Nr. 86. Dresden 27. März 1908, S. 2 (Digitalisat).
- ↑ Katalog der Grosse Berliner Kunst-Ausstellung. Union Deutsche Verlags-Gesellschaft, Berlin 1908 (Digitalisat – Illustration im Abbildungsteil).
- ↑ Sonderausstellung Ernst Burmester (Maler), Ernst Richard Dietze (Maler), Carl Brose (Bildhauer). 6. Januar bis Mitte Februar 1909. Pietro del Vecchio, Leipzig 1909 (archive.org – Ausstellungskatalog).
- ↑ Katalog der Grossen Aquarell-Ausstellung Dresden 1913. C. Heinrich, Dresden 1913 (Digitalisat – Illustration im Abbildungsteil).
- ↑ Dresdner Künstlergruppe 1913. Ausstellung von Gemälden, Graphik, Zeichnungen und plastischen Werken. 1. Februar bis 21. Februar 1914. Galerie Ernst Arnold, Dresden 1914 (archive.org – Ausstellungskatalog).
- ↑ Sonder-Ausstellung Carl-Brose, Bildhauer. Lindenau-Museum, Altenburg (archive.org – Ausstellungskatalog).
Personendaten | |
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NAME | Brose, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1880 |
GEBURTSORT | Osnabrück |
STERBEDATUM | 1959 |
STERBEORT | Wuppertal |