Carl Zenger
Carl Gustav Ritter von Zenger[1] (* 18. April 1838 in Erolzheim; † 1. Januar 1905 in München;[1] bis 1901: Carl Gustav Zenger; auch Karl[2]) war ein deutscher Architekt und bayerischer Baubeamter, der viele Hochbauten der Eisenbahn in Bayern entwarf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zenger war nach Absolvierung seiner fachlichen Studien[3] vom November 1861 bis Juni 1863 technischer Gehilfe und Bauführer der Sektion Uffenheim beim Bau der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg.[2] Anschließend war er als Baukondukteur, ab 1869 als Bauinspektor, 1870 Baurat, bis März 1870 im „innern Staatsbaudienst“ und bei der Domänen-Oberadministration des Fürsten von Thurn und Taxis.[2][1]
Ab dem März 1870 war Zenger als Nachfolger von Heinrich Hügel bei der Generaldirektion der Bayerischen Ostbahnen Direktionsarchitekt und Oberingenieur[4] und ab deren Verstaatlichung Oberingenieur der Generaldirektion der Königlichen Verkehrsanstalten (Bauabteilung) in München. Dabei war er Architekt für den Bau der Bahnstrecken Straubing–Sünching, Regensburg–Nürnberg mit Erweiterung der Ostbahnhöfe in Regensburg und in Nürnberg, Neufahrn–Obertraubling, Neukirchen–Weiden, Mühldorf–Pilsting, Landshut–Plattling, Plattling–Eisenstein, Neumarkt–Pocking, Wiesau–Redwitz, Redwitz–Eger, Neumarkt–Landshut, Feucht–Altdorf sowie der Erweiterung des Staatsbahnhofes Nürnberg.[2]
Zenger war zuletzt Oberregierungsrat. Zu seinen bekanntesten Gebäudeentwürfen zählt das Empfangsgebäude des Nürnberger Hauptbahnhofs,[3] das 1906 nach sechs Jahren Bauzeit eröffnet wurde.[5] Zenger legte die klare Fassadeneinteilung des Gebäudes fest und gestaltete die Fassade mit dem in der Region häufig vorkommenden Muschelkalk.
Zudem entwarf Zenger zahlreiche Postgebäude in Bayern.[3]
Zenger starb nach schwerer Krankheit am 1. Januar 1905 in München.[3] Nach ihm wurde die Zengerstraße in der Rangierbahnhof-Siedlung in Nürnberg benannt.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nachruf. In: Süddeutsche Bauzeitung. 15. Jahrgang, Nr. 4, 1905, ZDB-ID 240385-7, S. 32 ff.
- Anton Bettelheim, Georg Wolff (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 10 vom 1. Januar bis 31. Dezember 1905. Reimer, Berlin 1907, Sp. 277.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Karl Bosl: Bosls bayerische Biographie: 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 873, urn:nbn:de:bvb:355-ubr28742-0.
- ↑ a b c d Kosmas Lutz: Zenger Karl. In: Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines. R. Oldenbourg, München/Leipzig 1883, S. 284 f. (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 19. Oktober 2023]).
- ↑ a b c d Totenschau. In: Deutsche Bauzeitung. 39. Jahrgang, Nr. 3, 1905, ISSN 0721-1902, ZDB-ID 211963-8, S. 20 (archive.org [abgerufen am 19. Oktober 2023]).
- ↑ Amtliche Mittheilungen. In: Zeitschrift des Bayerischen Architekten- und Ingenieur-Vereins. Band 2, Nr. 2, 1870, S. 3 (bavarikon.de [abgerufen am 25. Oktober 2023]).
- ↑ Epoche: Historismus – Hauptbahnhof. In: Baukunst Nürnberg. Michael Metzner, abgerufen am 19. Oktober 2023.
- ↑ Zenger, Carl Gustav. In: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon - Internationale Künstlerdatenbank - Online. K. G. Saur, 2009, ISSN 1865-0511, doi:10.1515/AKL.
Personendaten | |
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NAME | Zenger, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Zenger, Carl Gustav Ritter von (vollständiger Name); Zenger, Carl Gustav (bis 1901); Zenger, Karl Gustav; Zenger, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und bayerischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 18. April 1838 |
GEBURTSORT | Erolzheim |
STERBEDATUM | 1. Januar 1905 |
STERBEORT | München |