Christian Bachmann (Verleger)
Johann Georg Christian Bachmann (auch: Georges Chretien Bachmann;[1] Rufname Christian Bachmann;[2] * 4. Dezember 1787 in Paderborn; † 30. Dezember 1860 in Hannover) war ein deutscher Tubist, Königlicher Hof- und Kammermusiker,[3] Kaufmann und Musikalienhändler[4] sowie Noten-Drucker und Kupferstecher.[5]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1787 in der Stadt Paderborn geboren,[4] wuchs Johann Georg Christian Bachmann in die sogenannte „Franzosenzeit“ hinein.[6] Er erlernte das Spiel der Tuba und kam noch während der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover in das Königreich Hannover, wo er vor 1818 in Hannover in das am Leineschloss neu aufgebaute Hoforchester im Schlossopernhaus eintrat. Als Mitglied der Hofkapelle war Bachmann ab 1817 zum öffentlichen Opern- und Konzertdienst verpflichtet.[3] Das Hannöversche Adreß-Buch für das Jahr 1817 verortete den anfangs nur mit Nachnamen genannten „Musikus“ mit Wohnsitz in der Rademacherstraße 944.[7] Nach seiner 1818 erfolgten Ernennung zum Königlichen Hof- und Kammermusiker[3] verzeichnete das Hannoversche Adreß-Buch für das Jahr 1819 für den nun Christian Bachmann und „Hofmusikus“ Genannten die Adresse Sommerbrücke 944.[2] Doch schon das Adressbuch des Folgejahres 1820 nannte – „mit allergnädigster Bewilligung“ – die Dammstraße 556 als Wohnsitz des Hofmusikus.[8] Unter dem Komponisten und Dirigenten Heinrich Marschner wirkte Bachmann im Hoforchester bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 1. Juli 1836.[3]
Unterdessen hatte Bachmann bereits im Jahr 1820 eine Musikalienhandlung in Hannover gegründet, die er als Inhaber bald weit über die Grenzen Hannovers hinaus bekannt machte.[4] Ein Jahrzehnt nach der Unternehmensgründung gab das hannoversche Adressbuch als Sitz des Hofmusikus ebenso wie dessen „Instrumenten-, Saiten- und Hofmusikalienhandlung“ die Leinstraße 793 an.[9]
Zum Geschäftsführer hatte Bachmann einige Jahre den Adolph Nagel[4] in dem bald Musikalienhandlung Bachmann & Nagel genannten Unternehmen berufen,[3] bevor Nagel im Jahr 1833 die Firma vollständig übernahm.[4]
Nachdem der Hofmusikus noch 1835 auch im Hause der Bachmann et Nagel genannten „Hofmusikalienhandlung, auch Handlung mit Instrumenten, Saiten, Papier und Kunstgegenständen, so wie Musikleihe-Institut, Noten- und Kupferdruckerei“ wohnte,[5] wurde die Firma noch im selben Jahr in Hofmusikalienhandlung Adolph Nagel umbenannt.[4] Tatsächlich wurde die einzelne Teile des Unternehmens in verschiedene Betriebe aufgeteilt: Ab 1836 arbeitete der Hofmusikus Bachmann, nun als Bachmann senior, auch als Antiquar und Verkäufer von Pianofortes, während sein Sohn „Bachmann, J., jun.“ im selben Haus in der Leinstraße 793 die Saiten- und Instrumentenhandlung betrieb.[10] Während Bachmann senior weiterhin in der Leinstraße wohnte und arbeitete, hatte sein Sohn Joh. Bachmann 1838 die Saiten- und Instrumentenhandlung in die Marktstraße 475 verlegt.[11]
Johann Georg Christian Bachmann stand in Bezug zu dem Komponisten Carl Maria von Weber und ist nicht zu verwechseln mit Carl Bachmann.[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Tronnier: Die Beziehungen der Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Karl Loewe zu Hannover. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Hrsg.: Landeshauptstadt Hannover, Hannover: Hahn, 1927, ISSN 0342-1104, S. 127–145[13]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vergleiche die Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ a b Vergleiche das Hannoversches Adreß-Buch für das Jahr 1819, S. 3
- ↑ a b c d e Wulf Konold (Ges.-Red.), Klaus-Jürgen Etzold (Mitverf.): V. Zeitabschnitt / 1814 bis 1852 / Königreich Hannover. In dies.: Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover 1636 bis 1986. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover GmbH, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 1986, ISBN 3-87706-041-2, S. 178–183; hier: S. 179.
- ↑ a b c d e f Waldemar R. Röhrbein: Nagel, Adolf. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 267.
- ↑ a b Hannoversches Adreß-Buch für das Jahr 1835. S. 15.
- ↑ Klaus Mlynek: Napoleonische Kriege. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 459 f.
- ↑ Hannöversches Adreß-Buch für das Jahr 1817. S. 6.
- ↑ Hannoversches Adreß-Buch für das Jahr 1820. S. 8.
- ↑ Hannoversches Adressbuch für das Jahr 1830. S. 16.
- ↑ Hannoversches Adreß-Buch für das Jahr 1836. S. 16.
- ↑ Adreß-Buch der Königlichen Residenz-Stadt Hannover für das Jahr 1839…. S. 17.
- ↑ Vergleiche die Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition: Bachmann, Johann Georg Christian zuletzt geändert am 16. Dezember 2017, in der Version 3.2.1 vom 8. Januar 2018, zuletzt abgerufen am 27. Februar 2018.
- ↑ o.V.: Bachmann, Johann Georg Christian in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 28. April 2015, zuletzt abgerufen am 25. Februar 2018.
Personendaten | |
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NAME | Bachmann, Christian |
ALTERNATIVNAMEN | Bachmann, Johann Georg Christian (vollständiger Name); Bachmann, Georges Chretien |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Tubist, Hof- und Kammermusiker, Verleger und Hof-Musikalienhändler |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1787 |
GEBURTSORT | Paderborn |
STERBEDATUM | 30. Dezember 1860 |
STERBEORT | Hannover |