Christian Othfar
Christian Othfar (auch Otfar oder Ottfar; * 21. Juli 1609 in Terpitz; † 22. Dezember 1660 in Rostock) war ein deutscher Arzt und lutherischer Kirchenlieddichter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Othfahr war Sohn des Pastors Wenzelslaus Othfar († 1635), der 1624 Superintendent von Wismar wurde. Er besuchte die Schulen von Wismar, Güstrow, Lüneburg, Lübeck und Hamburg. Auch seine Studienzeit war aufgrund des Dreißigjährigen Krieges sehr wechselvoll. Er studierte Philosophie, Theologie und Medizin an den Universitäten von Rostock, Königsberg, Greifswald, Wittenberg, Leipzig, Helmstedt, Rinteln, Kopenhagen, Sorø. Den Grad eines Magisters der Philosophie erlangte er 1642 an der Universität Frankfurt an der Oder. Er unternahm außerdem eine Studienreise durch die Niederlande, durch England, Frankreich und Polen.
Othfahr wurde zunächst Erzieher der Herzogin Sophie Agnes (1625–1694), Tochter von Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg in Schwerin, dann Lehrer in Bordesholm. Er widmete sich dem weiteren Studium der Medizin und wurde am 11. Juli 1653 an der Universität Leiden zum Dr. med. promoviert. Später war er als praktischer Arzt in Wismar und Rostock tätig.
Sein Trostlied Auff, die du also liegst nieder aus dem von ihm zusammengestellten und mehrfach nachgedruckten Meditations- und Gebetbuch Geistlicher Herzfasser und Seelenstiller betrübter und unruhiger Christen in aller Traurigkeit fand Aufnahme in etliche Gesangbücher, in Hamburg (1681) und Wismar (1700)[1], Danzig (1668), Ratzeburg (1684) sowie im Gesangbuch von Johann Anastasius Freylinghausen (1704).[2]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Exercitationum theologico-philosophic, Rostock 1644.
- S. Silentiarius seu Verus Anti-Melancholicus Christianorum: Dass ist: Rechten Wahrhafftigen Seelenstiller und wolbewehrten Hertzfasser, Elbing 1645
- mehrfach neu aufgelegt, zuletzt mit einem Vorwort von Christian Scriver, Lüderwald, Leipzig 1678 (Digitalisat).
- De Melancholia, Leiden 1653.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- August Blanck: Die meklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart; mit kurzen Angaben über ihr Leben und ihre Schriften, Schmiedekampf, Schwerin 1874, S. 37.
- Karl Ernst Hermann Krause: Othfar, Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 535.
- Carsten Erich Carstens: Die geistlichen Lieddichter Schleswig-Holsteins – Nachtrag und Fortsetzung. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Band 17 (1887), S. 286 f.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7288.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Christian Othfar in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur über Christian Othfar in der Landesbibliographie MV
- Otfar, Christian im Rostocker Matrikelportal
- Druckschriften von und über Christian Othfar im VD 17.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johannes Bachmann: Geschichte des evangelischen Kirchengesangs in Mecklenburg, insbesondere der mecklenburgischen Gesangbücher. Rostock 1881, S. 328f
- ↑ Auf die du so liegest danieder, in: Albert Fischer: Kirchenlieder-Lexicon: Hymnologisch-literarische Nachweisungen. Band 1, Gotha: Perthes 1878, S. 49
Personendaten | |
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NAME | Othfar, Christian |
ALTERNATIVNAMEN | Otfar, Christian; Ottfar, Christian; Othfarus, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | Arzt und lutherischer Kirchenlieddichter |
GEBURTSDATUM | 21. Juli 1609 |
GEBURTSORT | Terpitz |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1660 |
STERBEORT | Rostock |