Christoph Heinrich von Watzdorf

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Christoph Heinrich von Watzdorf, ab 1719 Graf von Watzdorf, zeitgenössisch meist Watzdorff (* 4. Oktober 1670; † 3. Januar 1729 in Dresden[1]) war ein kurfürstlich-sächsischer Kabinettsminister unter August dem Starken sowie Rittergutsbesitzer und Bauherr von Schloss Lichtenwalde.

Er stammte aus dem vogtländischen Adelsgeschlecht Watzdorf, dessen Vertreter sich in der Grafschaft Mansfeld, insbesondere in Erdeborn bei Sangerhausen niedergelassen hatte. Christoph Heinrich von Watzdorf stellte sich wie viele seiner Familienmitglieder in den Dienst der Wettiner. Am Hof Augusts des Starken in Dresden stieg er zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kabinettsminister und wirklichen Geheimer Rat, Obersteuer- und Generalakzisedirektor sowie Dompropst zu Budißin auf. Aus dem Besitz seines Vaters und durch Ankauf verfügte er über zahlreiche Rittergüter im Kurfürstentum Sachsen, darunter Crostau und Stedten. Am 21. August 1721 verkaufte er in Dresden letztgenanntes Gut, das ein Mannlehen war, an den braunschweig-lüneburgischen Hauptmann Hans Heinrich von Bodenhausen auf Burgkemnitz.

Schloss Lichtenwalde

Im Jahre 1722 kaufte er die Burganlage Schloss Lichtenwalde bei Chemnitz. Er ließ auf den Grundmauern des Vorgängerbaus eine dreigeschossige Dreiflügelanlage errichten. Ein schlichter Baukörper mit einem Mansardenwalmdach zählte zu den größten Privatanlagen Sachsens. Im Inneren des Schlosses wurden Kunstschätze gesammelt und einem erlauchten Publikum präsentiert.

Aufgrund seiner Verdienste um den sächsisch-polnischen Staat wurde er und seine Nachkommen im Jahre 1719 in der Reichsgrafenstand erhoben.

Verheiratet war er mit Wilhelmine Friederike von Bock-Blosheim († 1744). Sein Sohn Friedrich Karl von Watzdorf war von 1729 bis 1740 sein Nachfolger als Standesherr der Herrschaft Pförten. Christian Heinrich von Watzdorf war sein jüngerer Sohn.

  • „Nachgeholte merckwürdige Todes-Fälle“. In: Neue Genealogisch-Historische Nachrichten von den Vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den Europäischen Höfen zugetragen, worinn zugleich Vieler Stands-Personen Lebens-Beschreibungen vorkommen. Der 34. Theil. Johann Samuel Heinsii sel. Erben, Leipzig 1753. S. 940–960, hier 955 f. (Digitalisat)
  • Karl von Weber: Christian Heinrich Graf von Watzdorff † 1747. In: ders.: Aus vier Jahrhunderten. Mittheilungen aus dem Haupt-Staatsarchive zu Dresden. Zweiter Band. Tauchnitz, Leipzig 1858. S. 209–262.
  • Ferdinand Nitze: Christian Heinrich von Watzdorf’s auf Reudnitz, gräfl. reuß.-plauensch. Rath, Hof- und Forstmeister zu Untern-Greiz historisch-genealogische Beschreibung des uralten adligen und gräfl. Geschlechtes Derer von Watzdorf 1740 im Auftrage und unter Mitwirkung des Herrn Kammerherrn Rudolph von Watzdorf-Stoermthal d. Z. Geschlechtssenior revidirt, fortgesetzt und herausgegeben. C. F. Petzold, Dresden 1872. S. 137–141.
  • Christian Gottlob Lorenz: Die Stadt Grimma im Königreiche Sachsen, historisch beschrieben, Band 2: Der historischen Beschreibung Grimma's dritte Abtheilung. Dyk, Leipzig 1856, S. 975 (Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. Lebensdaten laut Sächsischer Biografie