Christoph Steinmeyer

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Christoph Steinmeyer (* 20. April 1967 in Düsseldorf) ist ein deutscher Künstler, Maler und Kurator. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Leben und Wirken

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Steinmeyer studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Köln und Bonn. Neben seiner künstlerischen Praxis ist Steinmeyer auch als Kurator tätig. Er war maßgeblich an der Entwicklung der „Bilderberg Sammlung“ beteiligt,[1] von der Teile 2014 im Engadin ausgestellt wurden. Darüber hinaus fungiert er als Berater für verschiedene internationale Sammlungen.

Steinmeyer zählt zu einer Generation von Malern, die sowohl die Integrität des Mediums Malerei als auch die Ursprünge und Prozesse ihrer Bildentstehung kritisch hinterfragen. Sein Steinmeyers Neo-Surrealistisches Werk ist vor allem durch Malerei gekennzeichnet und hinterfragt konzeptionell das Medium des Tafelbildes als solches. Philosophische Fragen zu Ontogenese und Wahrnehmungspsychologie sind wiederkehrende Momente seines Werkes, ebenso Überlegungen zur Dichotomie zwischen Original und Reproduktion.

Seinen Werkgruppen der 2000er Jahre liegt eine intensive kunstgeschichtliche und popkulturelle Beobachtung zugrunde: Immer wieder zitiert er bekannte Gemälde, und verfremdet sie zu surrealistischen Gebilden oder erfindet Interieurs, die sich scheinbar auf klassische Schwarz-Weiß-Filmstils beziehen. Laut Ralf Christofori hat sich Steinmeyer mit diesen Arbeiten „einer Art magischem Symbolismus verschrieben, der seine Sujets wie die Art seiner Malerei ins Hybride führt, zu einer gleichwohl gefährlichen wie fundierten Liaison.“[2] Zusätzlich findet er in seinen hyperrealistisch und akribisch gemalten Arbeiten Motive in Abbildungen von Photographien aus den Massenmedien und fügt diese zu malerischen Collagen zusammen, teilweise stark verfremdet, teilweise indem er sie direkt übernimmt.

Seit 2014 untersucht Steinmeyer die populäre Bildsprache des digitalen Zeitalters und deren kulturelle Auswirkungen. Seine Serie „The Most...“[3] reflektiert den Einfluss und die Mechanismen von Algorithmen, Cookies und IP-Ortung auf visuelle Inhalte. Dabei integrierte er Elemente der Internetkultur wie Memes, um die Kommodifizierung und Verbreitung von Bildern zu kommentieren. Diese Gemälde sind zugleich analytisch und poetisch, indem sie die Dynamik zwischen Technologie und Kunst thematisieren.

Steinmeyers Werke wurden unter anderem im Landesmuseum Bonn, in der Kunsthalle Basel, im Kunstverein Heilbronn, im Institut Valencià d’Art Modern in Valencia, im Cleveland Institute for Art in Ohio, im Visual Arts Building in Pennsylvania, bei der Hall Art Foundation in Connecticut[4] und in der Galleria d´Arte Moderna di Bologna ausgestellt.

Steinmeyers Arbeiten sind u. a. in folgenden Sammlungen vertreten: Julia Stoschek Foundation in Düsseldorf, Sammlung Haubrok in Berlin, Mugrabi Collection in New York, Christen Sveas Collection in Norwegen, Astrup Fearnley Museum in Oslo, Sammlung Malkasten in Düsseldorf sowie IVAM Collection in Valencia.

„Die überhöhten Realitäten der Bilder Christoph Steinmeyers scheinen all jene inzwischen historisch abgearbeiteten Begriffe zu vermeiden, die im 20. Jahrhundert bemüht wurden, um malerische Darstellungen von Realitäten zu kontrollieren und einzuengen. In Anbetracht der in unserer Welt gegenwärtig weit reichenden Reproduktionstechniken erscheint der Nutzen von Bilddefinitionen wie Fotorealismus, Superrealismus, oder zuletzt eines postbaudrillardschen Hyperrealismus eigentlich irrelevant und intellektuell überholt. Obwohl der Maler Steinmeyer, ganz offensichtlich, Quellen nutzt, die Massenmedien wie Fotografie und Internet entstammen, befreit er diese jedoch durch spätere Übersetzungsprozesse von ihren ursprünglichen Kontexten und Bedeutungen.

Weniger von Übersetzung (also einer Konvertierung oder Bewegung von einer Bedeutung oder eines Kontextes in einen anderen) sollte man wohl eher von einer Umformung, einer Transmutation sprechen, die sozusagen Form und Inhalt gewandelt hat - gewandelt in ein neues Verstehen einer visuell umgeleiteten Realität. Es handelt sich daher weniger um Realismus, sondern eher um Innenansichten einer anderen, gesteigerten und lebhaft imaginierten, persönlichen Realität.“

Mark Gisbourne

Einzelnachweise

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  1. Alexander Forbes: See the World's Most Secretive Art Collection. In: artnet.com. 1. August 2014, abgerufen am 10. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Christoph Steinmeyer – Hotel Déjàvu. In: michaeljanssen.gallery. 25. Januar 2006, abgerufen am 10. Dezember 2024 (englisch).
  3. Christoph Steinmeyer - Haben oder Sein. In: michaeljanssen.gallery. 3. April 2023, abgerufen am 10. Dezember 2024 (englisch).
  4. Christoph Steinmeyer - Collection - Hall Art Foundation. Abgerufen am 11. Dezember 2024.